sehr emotionales Buch - lesen!
Der Engel von WarschauIn diesem Buch geht es um die junge Frau Irena Sendler, die beim Sozialamt der Stadt Warschau arbeitet. Sie kümmert sich gemeinsam mit ihren Freundinnen, die teils auch dort arbeiten, teils im Krankenhaus ...
In diesem Buch geht es um die junge Frau Irena Sendler, die beim Sozialamt der Stadt Warschau arbeitet. Sie kümmert sich gemeinsam mit ihren Freundinnen, die teils auch dort arbeiten, teils im Krankenhaus oder in anderen sozialen Berufen arbeiten, um die Suppenküche der Stadt, hilft Armen und bereits zu Beginn häufig Juden. Dann nimmt der zweite Weltkrieg ihren Lauf, die Judenverfolgung erschwert ihren Job und plötzlich untersteht Warschau den Nazis. Das Warschauer Ghetto entsteht, aber Irena und ihre Freundinnen versuchen weiterhin zu helfen, wo es nur geht. Sie besorgen sich Passierscheine und betreten die Sperrzone. Die Geschichte nimmt dann ihren Lauf, wie es den wahren Begebenheiten entspricht.
Schon auf den ersten 20 Seiten wurde mir klar, dass dies ein sehr emotionales Buch werden würde. Irena und ihre Freundinnen sind von Beginn an sehr engagiert und kämpfen gegen die Ungerechtigkeiten, die es auch vor der Eskalation schon gegeben hat. Sie versuchen immer noch das Beste aus der Situation zu machen und riskieren sehr bald schon ihr Leben für das Wohl der anderen, vor allem der Kinder. Die Autorin schreibt dabei sehr respektvoll allen nicht-Nazis gegenüber und stellt sehr deutlich heraus, wer wie versucht hat zu helfen oder zumindest sich und seine Lieben nicht weiter in Gefahr zu bringen. Die Stimmung im Buch ist unbeschreiblich. Man hat den Eindruck mitzufühlen, hofft und bangt mit den Beteiligten. Ich möchte nicht sagen, dass man den Eindruck hat, dabei zu sein, denn ich denke nicht, dass jemand, der so etwas nicht erlebt hat, sich wirklich hineinfühlen könnte, aber sie nimmt ihre Leser:innen schon so gut es geht mit. Ich habe sehr viele Tränen mit diesem Buch vergossen.
Man lernt die einzelnen Charaktere im Verlauf des Buches auch sehr gut kennen und hat irgendwann schon ein Gefühl,wer sich in welcher Situation wie verhalten wird. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin sehr deutlich gemacht hat, dass es eben keine eine-Frau-Show gewesen ist, sondern dass sie ein großes Netzwerk hatte und jede:r Einzelne dort hat seinen Beitrag geleistet.
Auch über Warschau und die Zerstörung der Stadt erfährt man in dem Buch sehr viel. Alleine dies zu lesen, tat schon weh. Wie viel zerstört wurde, wie viel kommenden Generationen einfach genommen wurde.
Fazit:
Bevor ich das Buch zur Hand genommen habe, kannte ich die Geschichte um Irena Sendler gar nicht, was mich im Nachhinein schockiert. Wie kann es sein, dass so etwas im Geschichtsunterricht nicht besprochen wird? Ich hatte Geschichte bis zum Abitur und habe niemals von dieser Frau gehört. Das sollte man ändern. Es sollten mehr dieser mutigen Personen in den Fokus der Gesellschaft gerückt werden! Wieder ein Buch, das ich in Zukunft vielen weiterempfehlen werde.