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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2023

Sie hat was er will

The Husband – Er will nur ihr Bestes
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Lucas hat es getan, es ist geglückt. Seine verschwenderische Ehefrau ist beseitigt, sein Alibi wasserdicht, ein großes Erbe ist zu erwarten. Er, der aus armen Verhältnissen kommt, hat schon immer vom großen ...

Lucas hat es getan, es ist geglückt. Seine verschwenderische Ehefrau ist beseitigt, sein Alibi wasserdicht, ein großes Erbe ist zu erwarten. Er, der aus armen Verhältnissen kommt, hat schon immer vom großen Geld geträumt. Bald ist es soweit. Genüßlich und detailreich berichtet er, wie ihm der große Coup gelungen ist. Dabei ist er gar nicht der eiskalte Verbrecher, der er zu sein scheint. Um seinen Vater macht er sich Sorgen, sorgt für die Betreuung des Gelähmten. Dann geschehen merkwürdige Dinge ...
Mit „The Husband - Er will nur ihr Bestes“ hat Hannah Mary McKinnon einen soliden Thriller geschrieben. Kein absolut neues Thema, denn es geht um Rache. Intrigen sind geschickt geplant, genügend Grusel gibt es auch, Überraschungen inclusive. Alle Charaktere sind gut vorstellbar, ihre Motive glaubhaft. Wenn man auch ahnt, wohin die Geschichte steuert, liegt hier ein gelungener Psychothriller, den man flüssig lesen kann, vor.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Gegen Kinderlähmung

Die Formel der Hoffnung
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1940 und noch viele Jahre später haben alle Eltern Angst um ihre Kinder. Die unheilbare, ansteckende Krankheit Kinderlähmung geht um. Dorothy Horstmann will heilen. Allerdings ist allein schon das Medizinstudium ...

1940 und noch viele Jahre später haben alle Eltern Angst um ihre Kinder. Die unheilbare, ansteckende Krankheit Kinderlähmung geht um. Dorothy Horstmann will heilen. Allerdings ist allein schon das Medizinstudium in einer Männerwelt schwer, ebenso wie eine Anstellung zu finden. Respektiert zu werden ist nahezu unmöglich. Dorothy kämpft und forscht unermüdlich, ordnet sich unter, arbeitet weit unter ihrem Niveau, wird nicht anerkannt. Überhaupt zeichnet Lynn Cullen das Bild von Wissenschaftlern, die sich gegenseitig Forschungsergebnisse stehlen, oft unfaire Konkurrenten sind. Und kluge Ärztinnen gern Kaffee servieren lassen. Frustrierend.
Dr. Dorothy Horstmann gibt nicht auf. Sie arbeitet unter Einsatz ihres Lebens gegen das Virus, bei kranken Kindern und im Labor. Das Leid der Kranken und deren Mütter wird mitfühlend beschrieben. Nicht leicht zu lesen.
Ein interessanter Roman über die langwierige und komplizierte Entwicklung eines Impfstoffes gegen Kinderlähmung.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Wenn das Leben vorbei ist

Mein Leben als Tatortreiniger
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Deutschlands erster Tatortreiniger berichtet. Wie kam er auf die Idee zu dieser Arbeit, wie wurde sie vorbereitet, was hat er erlebt. Ein ernstes Thema, hier in lockerem Plauderton unterbreitet. Obwohl ...

Deutschlands erster Tatortreiniger berichtet. Wie kam er auf die Idee zu dieser Arbeit, wie wurde sie vorbereitet, was hat er erlebt. Ein ernstes Thema, hier in lockerem Plauderton unterbreitet. Obwohl manchmal flapsig, spürt man den Respekt, den Dirk Plähn den Toten gegenüber wahrt. Den Ekel, den man angesichts der Tatortfunde empfinden könnte, lässt er für sich ganz professionell nicht zu. Egal, ob es sich um Leichenwohnungen oder durch Ratten versiffte Räume handelt, sie werden gründlichst - bis hin zum Boden abtragen - gereinigt, entrümpelt ( ja, auch Sofa zerlegen gehört dazu), und keimfrei sauber gemacht. Bizarre Auffindesituationen, vernachlässigte Behausungen, Einsamkeit verratende Einsatzorte erfordern ein hohes Maß an Selbstbeherrschung. Das alles wird anschaulich vom Autorenduo dargelegt. Sogar mitunter sehr unterhaltsam, trotz des wahrlich unlustigen Sujets.
Kein Job für mich, im Sommer gleich gar nicht! Aber gut, dass es ekelresistente und gründliche Tatortreiniger wie Dirk Plähn gibt.
Sehr interessant, nachdenklich machender Bericht, eindeutige Leseempfehlung. .

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Erinnerungen an ein besonderes Leben

Zwischen den Zeiten leuchtet der Schnee
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Am Tag nach ihrem achten Geburtstag stirbt der Großvater. Die Enkelin erinnert sein Leben.
Wiete Lenk erzählt anschaulich. Es ist, als ob man einer Bekannten zuhört. Gut lesbar, gut mitzuempfinden. Die ...

Am Tag nach ihrem achten Geburtstag stirbt der Großvater. Die Enkelin erinnert sein Leben.
Wiete Lenk erzählt anschaulich. Es ist, als ob man einer Bekannten zuhört. Gut lesbar, gut mitzuempfinden. Die Geschichte der Großeltern wird respektvoll zur Kenntnis gegeben, die eigene, das Aufwachsen in Chemnitz, wird leider nur sehr kurz angedeutet.
Die Erlebnisse des Großvaters sind vielfältig und typisch für die Generation der in den 90ern des 19. Jahrhunderts Geborenen. Interessant zu lesen, winzige Begebenheiten sind beeindruckend geschildert, Zeitgeschichte wird lebendig. Die Familie der Großmutter nimmt ebenfalls Raum ein, vielschichtig, individuell werden die Mitglieder gezeichnet.
Eine liebevolle Hommage an den Großvater, der seine erzählende Enkeltochter tief beeindruckt hat.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Spannende Zeitreise

Time Shifters
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Was für eine tolle Idee! Was wäre, wenn durch Zeitreisende zukünftige Katastrophen verhindert werden könnten? Ungeahnte Möglichkeiten gäbe es. Nun, hier gibt es sie wirklich. Nach einer Bombenexplosion ...

Was für eine tolle Idee! Was wäre, wenn durch Zeitreisende zukünftige Katastrophen verhindert werden könnten? Ungeahnte Möglichkeiten gäbe es. Nun, hier gibt es sie wirklich. Nach einer Bombenexplosion in einer Schule wird eine Agentin eingesetzt, die genau das blockieren soll.
Ob das gelingt, was dafür getan werden muss, ob Gegner dieser Aktion auch eine Rolle spielen - all das kann man in Davide Morosinottos Jugendroman „Time Shifters“ lesen. Er schafft es, die Gedanken zweier Jugendlicher glaubhaft zu verdeutlichen, geht auf ihre Sorgen und Probleme ein, weckt Verständnis. Das alles bettet er in einen rasanten Science Fiction Krimi und gestaltet verwirrende und mitunter auch verworrene Szenarien. Trotz einiger waghalsiger Konstruktionen gut zu lesen, ein Young Adult Roman mit viel Potenzial für eine spannende Lesezeit.

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