Wohnen gegen Hilfe
The Marmalade DiariesBeide in der Mitte von etwas: Ben von dreißig, Winnie von achtzig. Einer sucht eine Wohnung, eine hat eine und sucht Hilfe. Passt gut zusammen, oder? Naja, bis der Corona-Lockdown verordnet wird und Einschränkungen ...
Beide in der Mitte von etwas: Ben von dreißig, Winnie von achtzig. Einer sucht eine Wohnung, eine hat eine und sucht Hilfe. Passt gut zusammen, oder? Naja, bis der Corona-Lockdown verordnet wird und Einschränkungen durchgesetzt werden.
Ben Aitken erzählt, ohne zu verurteilen. Winnies Nachkommen konnten und wollten nicht mit ihr zusammen in dem großen Haus leben. Ben muss. Winnies Eigenheiten sind nicht ohne, sie hat feste Vorstellungen, wie alles gehandhabt werden soll. Winnie ist geizig, berechnend, bissig, spitzzüngig, nutzt andere skrupellos aus. Ben aber ist tolerant, geduldig, leidensfähig und verfügt über einen erfrischenden Humor. Bewundernswert. Teils minutiös, manchmal streiflichtartig, wird der Tagesablauf geschildert. Ob irgendwann auch Ben weder Winnie noch die ewigen Lockdowns verkraftet?
Fantastisch, wie Ben Aitken versucht, sich selbst davon zu überzeugen, dass er Winnie mag. Genial, wie er Leser teilhaben lässt.
Liest sich flüssig, ist gut beobachtet, ist vorstellbar. Ein Geschehen ohne erkennbare Höhepunkte, ein anschaulich beschriebener Fluß. Ja, so kann Zusammenleben auch gehen. Aber nicht mit mir.