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Veröffentlicht am 29.08.2023

Origineller Provinzkrimi

Prost, auf die Pfennigfuchser
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Hauptkommissar Tischler findet Frau Zettlwieser tot in ihrem Wohnzimmer. Mord!!!
Da hilft auch die phantasiereiche asiatisch-bayrische Kreativkocherei der Krauses nicht, aber beruhigt. Und wie immer kann ...

Hauptkommissar Tischler findet Frau Zettlwieser tot in ihrem Wohnzimmer. Mord!!!
Da hilft auch die phantasiereiche asiatisch-bayrische Kreativkocherei der Krauses nicht, aber beruhigt. Und wie immer kann man dort den neuesten Dorfklatsch als Zugabe bekommen. Mauscheleien inclusive.
Gewohnte unterhaltsame Frotzeleien, schlagfertige Wortwechsel und gutmütige Veralberei bestimmen die Gespräche des Originals Tischler mit seinen Kollegen. Die sind auch besonders, haben nervige und liebenswerte Eigenheiten, die der Hauptkommissar gut zu händeln weiß. Brunngries wäre ohne ihn einfach nur ein langweiliger Ort. Aber wer hat die strenge Filialleiterin denn nun ermordet? Und warum? Es macht Spaß, das Kripoteam zu begleiten. F. Kalpenstein hat wieder eine abwechslungsreiche Story mit sympathischen Protagonisten entwickelt. Amüsant zu lesen, unterhaltsam allemal.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Memories

Leb wohl, Mister Chips
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Ein pensionierter Lehrer überdenkt vergangene Zeiten. In seinem gemütlichen kleinen Mietzimmer erinnert er sich an manche Schüler, seine verstorbene Frau, witzige und tragische Begebenheiten. Was hat er ...

Ein pensionierter Lehrer überdenkt vergangene Zeiten. In seinem gemütlichen kleinen Mietzimmer erinnert er sich an manche Schüler, seine verstorbene Frau, witzige und tragische Begebenheiten. Was hat er nicht alles erlebt, welche historischen Ereignisse konnte er verfolgen! Zum Aufschreiben aber fehlt der Elan, die Kraft. Träumerisch, wohlig und wehmütig sind die Erinnerungen von Mister Chips. Gut, dass James Hilton die Geschichte dieses besonderen Lehrers erzählt hat, ihm sei Dank. Gelungene und feinsinnige Ehrung für ein echtes und liebenswertes Original.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Wahrheit oder nicht

Die Lügnerin
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Clara Konrad „liest“ Personen. Was sie ihnen erzählt, wird wahr. Ist sie Hellseherin, Wahrsagerin oder Prophetin? Drei Jahre lang hat man ihr immer geglaubt. Egal, was sie sagte. Aber: Wo ist sie jetzt? ...

Clara Konrad „liest“ Personen. Was sie ihnen erzählt, wird wahr. Ist sie Hellseherin, Wahrsagerin oder Prophetin? Drei Jahre lang hat man ihr immer geglaubt. Egal, was sie sagte. Aber: Wo ist sie jetzt? Was hat sie getan? Was tut sie hier?
Genau das erschließt sich nicht wirklich. In einer Privatklinik erzählt sie einer Therapeutin, was bisher geschah. Das tut sie in wohlgesetzten Worten, hält die Spannung hoch. Ständig erwartet man irgendeinen Knüller. Kryptische Aussagen, Andeutungen und Menschengeschichten bestimmen den Gesprächsverlauf. Dazwischen oft Verschwommenes, Nebulöses, auch Poetisches, Ausschweifendes, das die beschriebenen Geschehnisse umhüllt. Über sich sagt sie: „Ich bestimme, was Sie denken, was Sie sehen, sogar was Sie fühlen.“ Ist das so? Die Frage bleibt: was ist Wahrheit, was ist Lüge?
Ein Buch von Friedemann Karig, auf das man sich einlassen muss. Diese Clara ist eine begabte Erzählerin. Wer mysteriöse Geschichten mag, dem wird dieses Buch gefallen.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Aufarbeitung

Die Butterbrotbriefe
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Der Titel ist originell, weckt Neugier. Warum Butterbrotpapier?
Die Widmung ist das Motto: „Für alle, die ihren eigenen Weg nicht finden durften.“
37 Briefe schreibt Kati. Mit jedem arbeitet sie eine ...

Der Titel ist originell, weckt Neugier. Warum Butterbrotpapier?
Die Widmung ist das Motto: „Für alle, die ihren eigenen Weg nicht finden durften.“
37 Briefe schreibt Kati. Mit jedem arbeitet sie eine Kränkung oder erlebte gute Tat für sich auf. Die Briefe ( getippte oder handgeschriebene, je nach Würfelorakel) zu schreiben, ist nicht so schwer. Sie dem Adressaten persönlich vorzulesen, erfordert Mut. Die Reaktionen sind oft erstaunlich, auch unerwartet.
Jeden Sonnabend frisiert die gute Kati kostenlos Bedürftige auf dem Marktplatz. Sie trifft den herumziehenden Severin. Warum sucht er Kontakt zu ihr?
Viel Potenzial für einen kurzen Roman. Und doch hat mich die Handlung nicht gecatcht. Warum hat die Hauptfigur so wenig Verständnis für die Menschen, die sie vermeintlich verletzt haben? Warum begreift sie erst so spät, dass sie ihr eigenes Leben leben muss? Sie ist fast vierzig … . Auch das Vorlesen und danach wegrennen, statt nach Gründen zu fragen, zeugt von wenig Reife.
Die Briefschreibe-Idee hat mir gefallen, die Figur der Kati weniger. Einzig der etwas skurrile Martin war ein origineller Lichtblick.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Alma ermittelt wieder

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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Es ist die Zeit der Goldenen Zwanziger. Wäscherin Gertrude wurde in einer Wäschetrommel tot aufgefunden. Dass es Selbstmord war, glaubt Cousine Friederike niemals und heuert Alma, das Fräulein vom Amt, ...

Es ist die Zeit der Goldenen Zwanziger. Wäscherin Gertrude wurde in einer Wäschetrommel tot aufgefunden. Dass es Selbstmord war, glaubt Cousine Friederike niemals und heuert Alma, das Fräulein vom Amt, an. Sie soll wieder einmal die Wahrheit herausfinden.
Ihr Freund, Kriminalkommissar Ludwig Schiller, ist nicht nur deswegen, sondern auch auf Grund des aufkommenden Nationalsozialismusses beunruhigt. Im Hintergrund des bedeutsamen Schachturniers in Baden-Baden laufen beider Ermittlungen. Natürlich neugierig beobachtet und unterstützt sowohl vom quirligen Fräulein Wolke als auch von Cousin Walter, einem charmanten angehenden Arzt.
Die Nachforschungen führen in verschiedene Richtungen, in dunkle Ecken, zwielichtige Gestalten tauchen auf. Eine Entführung gibt es auch!
Charlotte Blum haben einen durchaus spannenden Roman mit zeitgenössischen Fakten geschrieben. Mitunter ein wenig konstruiert wirkend, dennoch durch die sympathischen Personen interessant und unterhaltsam. Gut angelegt ist der Konflikt, dass Frauen mit der Heirat ihre Selbständigkeit aufgeben müssen.
Gelungene Fortsetzung der Geschichten um das Fräulein vom Amt.

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