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Veröffentlicht am 15.06.2022

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Das Zeitreisehaus
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Die Klischeefamilie ( Mutter hat sich den Ideen des Mannes zu fügen, tut das auch gern, arbeitet halbtags) zieht nach Weimar. Wie schrecklich! Der Sohn kann jetzt nicht mehr mit dem Skateboard durch den ...

Die Klischeefamilie ( Mutter hat sich den Ideen des Mannes zu fügen, tut das auch gern, arbeitet halbtags) zieht nach Weimar. Wie schrecklich! Der Sohn kann jetzt nicht mehr mit dem Skateboard durch den Supermarkt rasen! Sehr sympathisch- nicht.
Die Buchidee allerdings ist schön: unter bestimmten Bedingungen kann man in einer fest im Haus eingebauten Zeitmaschine in die Vergangenheit reisen, maximal zurück bis 1612. Die Eltern suchen das Jahr 1965 aus, wollen den „Osten“ besuchen und den Kindern nahebringen. Interessant, was sie dort sehen und wie heutige Kids auf die Gegebenheiten vor gut 50 Jahren reagieren. Positives gibt es, mehr Familienzeit ohne Handy und Co, Kinder werden nicht immer gepampert, aber natürlich auch ein eingeschränktes Warenangebot, kein „Bio“, marode Bauten. Gut zu lesen. Dass dann aber noch eine Art Entführung inszeniert wird, ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen.
Zielgruppengerecht geschrieben, bei 10-jährigen könnte so Aufmerksamkeit für Vergangenes geweckt werden.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Abgefahren

Do not eat!
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Physiker Clint Beechams bester Freund wurde von Aliens gefressen. Nach ihrer Erderkundung waren diese mit Reiseproviant in Form von 50.000 Gefangenen auf dem Weg zurück zu ihrem Heimatplaneten. Clint und ...

Physiker Clint Beechams bester Freund wurde von Aliens gefressen. Nach ihrer Erderkundung waren diese mit Reiseproviant in Form von 50.000 Gefangenen auf dem Weg zurück zu ihrem Heimatplaneten. Clint und fünf weitere Mitgefangene sind als Essensreserve mit an Bord und sollen vor dem Verspeistwerden zudem der Unterhaltung der Fremden dienen.
Völlig aberwitzig und überdreht hat Kevin Hearne diesmal eine makabre Science-Fiction-Komödie geschrieben. Vollgepackt mit irren Einfällen, die allerdings gewisse Ähnlichkeiten mit dem Umgang der Menschheit mit ihrem Nutzvieh haben. Sicher nicht unbeabsichtigt. Spoiler: es wird unappetitlich.
Wer Spaß an abgefahrenen Fantasien, Gewaltorgien und atemberaubenden Abenteuern hat, wird mit diesem Szenario gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Surreal

Zum rosa Hahn
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Zwei Goldmacher sind unterwegs nach Jüterbog. Der Ältere erteilt dem Jüngeren Ratschläge. Was planen sie? In einer sonderbaren, fiktiven Stadt unterhalten sich Hund und Katze an ihrem freien Tag. Beide ...

Zwei Goldmacher sind unterwegs nach Jüterbog. Der Ältere erteilt dem Jüngeren Ratschläge. Was planen sie? In einer sonderbaren, fiktiven Stadt unterhalten sich Hund und Katze an ihrem freien Tag. Beide beschatten die Fremden.
Eine verarmte Mutter, gestraft durch einen renitenten Sohn, überlegt, ihn zu verkaufen. Wird von seinem Lehrer darin unterstützt. Der Pfarrer rät zur Einschläferung. Nun, es kommt anders.
Herrscherin Clotilde langweilt sich. Das Himmelsschreiben will ihr nicht mehr gelingen.
In dieser Stadt jammert Brotteig, beschweren sich Schneiderpuppen, gibt es mehrere Sonnen. Massagen spielen eine große Rolle. Zudem halten Lehrmädchen hochgestochene Vorträge über Marktwirtschaft.
Erik Fosnes Hansen verfügt über eine überbordende Phantasie. Grausamkeiten werden als Normalität eingeflochten, surreale Geschehnisse werden beschrieben. Manches könnte auch real sein.
Trotz einiger skurriler Einfälle konnte die Geschichte mich nicht dauerhaft packen, war mir zu langatmig.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Auf der Suche

Fischers Frau
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Mia, Kuratorin, analysiert und zerfasert einen einzigen Satz ins Unendliche. Ein Problem aus ihrer Vergangenheit und mit ihrem Vater läßt sie endlos grübeln. Diese ausufernden Andeutungen langweilen. Interessanter ...

Mia, Kuratorin, analysiert und zerfasert einen einzigen Satz ins Unendliche. Ein Problem aus ihrer Vergangenheit und mit ihrem Vater läßt sie endlos grübeln. Diese ausufernden Andeutungen langweilen. Interessanter wird es bei der Geschichte des „einerseits hochprofessionellen und andererseits erschreckend unbedarften Pop-up-Fälscherkollektivs“, welches Japanische Keramikschalen nachmacht. Aber am besten gefiel mir Mias Suche nach der Herstellerin eines speziellen Pommerschen Fischerteppichs. Echt oder Fälschung? Mit einer Botschaft? Interessant ist die Historie solcher Textilien. Als Zubrot während des Fangverbots 1928 knüpften Fischersfrauen die sogenannten „Perser von der Ostsee“.
Viele Hinweise führen Mia in ein fremdes Land, zu fremden, sehr hilfsbereiten Menschen. Und zu einem besonderen. Mia findet eine Geschichte hinter einer Geschichte. Schön, poetisch.
Karin Kalisa schreibt ausufernd, gefühlvoll. Einige Passagen sind stimmig, anschaulich, lebendig. Andere, langatmige, nicht.
„Fischers Frau“ - eine interessante, poetische und auch märchenhafte Erzählung.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Unterhaltsam

Fisch Land Tod
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Bestattungsunternehmer Jesper Stein und seine ungewöhnliche Gehilfin Nina Peters, Pfarrerstochter und Punkerin, sind Originale, allerdings mit verschiedenen Lebensstilen. Welten prallen aufeinander. Zusammen ...

Bestattungsunternehmer Jesper Stein und seine ungewöhnliche Gehilfin Nina Peters, Pfarrerstochter und Punkerin, sind Originale, allerdings mit verschiedenen Lebensstilen. Welten prallen aufeinander. Zusammen aber sind sie ein Dreamteam. Über ihren Job: Beerdigungsvorbereitungen sind interessant und aufschlussreich beschrieben, trotzdem ist das Prozedere irgendwie gruselig und ein wenig makaber. Alles aber immer NICHT despektierlich.
Der mysteriöse Tod eines Verstorbenen veranlasst Jesper und Nina, einige Nachforschungen anzustellen. Es wird spannend! Eine zweite Erzählebene läßt Zusammenhänge vermuten.
Reiner Wekwerh und Rita Schwarz haben einen sehr unterhaltsamen Ostseekrimi verfasst, spannend und humorvoll geschrieben und gut zu lesen.

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