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Veröffentlicht am 17.05.2020

Es gibt so viel zu sehen

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
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Der Titel verspricht 55 fantastische Reiseziele in Deutschland. Jens van Rooij quert das Land von Nord nach Süd und beschreibt informativ einige Highlights zwischen Ostsee und Alpen. Er beweist schlüssig, ...

Der Titel verspricht 55 fantastische Reiseziele in Deutschland. Jens van Rooij quert das Land von Nord nach Süd und beschreibt informativ einige Highlights zwischen Ostsee und Alpen. Er beweist schlüssig, dass Attraktionen anderer Länder hierzulande durchaus vergleichbare Gegenstücke haben, egal ob er schiefere Kirchtürme als den zu Pisa, Schaufelraddampfer, den Tafelberg, hinduistische Tempel oder Glaspyramiden listet. Auch Kulturlandschaften wie Heide, Moore und das Watt werden beschrieben. Nicht zu vergessen die Pendants zur Mandelblüte oder den Highland Games. Wer wusste, dass es in Deutschland einen Geysir gibt oder Friedensreich Hundertwasser geplant und gestaltet hat? Kennenlernen kann man japanische Handwerksart, Robbenexpeditionen, Kamelreiten oder Schlittenhundtouren buchen und so vieles mehr! Als Kontrastprogramm wird auf Opernhäuser oder Museen hingewiesen.
Ansprechende Fotos komplettieren die Texte.
Sehr schön, dass die entsprechenden Webseiten, Adressen und Öffnungszeiten gründlich recherchiert und angegeben wurden. Auch Restaurant- und Hoteltipps und die Koordinaten fürs Navi fehlen nicht.
55 und mehr absolut überzeugende Gründe, im Land Urlaub zu machen und viel Schönes zu erleben.
Reiselektüre aus dem GRÄFE und UNZER Verlag.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Literaturkritik anders

SoKo Heidefieber
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Je mehr Mord, Totschlag und Blut nicht nur im Titel, sondern auch im Text, desto umsatzfördernder. Dazu ein wenig Lokalkolorit, unglaubliche Grausamkeiten, gern auch mal die Einbeziehung internationaler ...

Je mehr Mord, Totschlag und Blut nicht nur im Titel, sondern auch im Text, desto umsatzfördernder. Dazu ein wenig Lokalkolorit, unglaubliche Grausamkeiten, gern auch mal die Einbeziehung internationaler Verbrechergrößen - das macht gewisse Krimiautoren erfolgreich und überheblich. Immer abstrusere Szenarien werden entwickelt, einige dieser literarischen Auswüchse werden dem Leser zur Kenntnis gegeben.
Gerhard Henschel übertrifft sich selbst: schwülstige, mit Stilblüten gespickte, doppelt gemoppelten Passagen und Klischees gibt er zum Besten. Menüfolgen werden derart detailreich geschildert, dass sie ins Absurde abgleiten.
Sind die Werke dieser Autoren der Anlass für die Morde an deren Verfassern, ist es Konkurrenzkampf oder steckt Anderes dahinter? Das zu klären, wird die titelgebende Soko Heidefieber gebildet. Kommissar Gerold Gerold ( kein Schreibfehler) und die attraktive Kommissarin Ute Fischer sind recht bodenständig, sie hegt eine große Vorliebe für den norddeutschen Dialekt. Auch weitere Personen verraten durch heimische Mundart ihre Herkunft. Es gibt so kreative Namen wie Riesenbusch, Kniepholz, Unaussprechliches, die Kneipe Schlawinchen.
Besonders vielfältig und kreativ sind nicht nur die durchgeführten Morde, sonder auch die Qualen, die einer der Schreiberlinge er- und erstaunlicherweise überlebt. Das würde nicht einmal ein Katze mit ihren sprichwörtlichen sieben Leben überstehen.
Dieser Krimi lebt von Überspitzungen, Schwülstigkeiten, Überzogenem.
Für einen irrsinnigen Handlungsstrang wurden klamaukige Situationen und überhebliche Deppen geschaffen, Situationen bis ins Letzte ausgereizt, der Leser durch skurrile Episoden geführt.
Mal was Anderes von Hoffmann und Kampe.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Eingeschränkte Sicht

Heiter bis wolkig
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Die benutzten Kameras lieferten Fotos in guter Qualität. Mehr Positives fällt mir kaum ein.
Das Vorwort zählt auf, was an Deutschland schlecht war/ ist aus der Sicht eines herablassend urteilenden Herrn ...

Die benutzten Kameras lieferten Fotos in guter Qualität. Mehr Positives fällt mir kaum ein.
Das Vorwort zählt auf, was an Deutschland schlecht war/ ist aus der Sicht eines herablassend urteilenden Herrn Goosen, laut Wikipedia Kabarettist und Romanautor.
Es folgen über 100 Fotos, teilweise kommentiert mit Zitaten historischer Persönlichkeiten, auch aus Gesetzestexten oder mit Verweisen auf den Aufnahmeort. Fotos mit Häusern, Werbeplakaten, essenden Menschen, Wohnzimmereinrichtungen, parkenden Autos, Industriegeländen, Baumärkten, Dreckecken, Mülltonnen. Auch solcherart kann eine „Deutschlandreise“, so der Untertitel, durchgeführt werden. Häßlichste Ecken werden gezeigt, Menschen lächerlich gemacht, über Geschmack und Hobbies gespottet. Warum? Und warum so einseitig orientiert? Nicht meins.
Von Hansen, Stolzenwald und Werner.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Machen wir das Beste draus

Dann bleiben wir eben zu Hause! (Die Online-Omi 13)
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Hochaktuell: wie erlebt die Online-Omi die Coronazeit?
Sie wäre nicht die vierfache Witwe in hohem Alter, wenn sie nicht auch diese Krise meistern und zudem noch ihren Mitmenschen mit guten Ratschlägen ...

Hochaktuell: wie erlebt die Online-Omi die Coronazeit?
Sie wäre nicht die vierfache Witwe in hohem Alter, wenn sie nicht auch diese Krise meistern und zudem noch ihren Mitmenschen mit guten Ratschlägen zur Seite stehen würde. Renate Bergmann hat den Krieg überstanden und auch in kargen Zeiten stets Lösungen gefunden, oft auch bezugnehmend auf die Lebensweisheiten von Oma Strelemann oder Gelerntem aus der Bräuteschule. Pfiffig und gewitzt nutzt sie zudem die Errungenschaften der modernen Technik und bestellt im Internet auch nicht mehr die unglaublichsten Dinge bei Versteigerungen. Im Gegenteil, ihren reichen Erfahrungsschatz teilt sie gern und gibt Tipps, wie man nervende Ehemänner ruhig stellt, Kartoffelsuppe kocht, Kuchen bäckt oder was ein Notvorrat wirklich beinhalten sollte. Sehr praktisch, besonders für die jungen, unerfahrenen Dinger, die noch nicht einmal Spaghetti kochen können.
Torsten Rhode kreiert herrliche Wortverdrehungen, schreibt mit unerschöpflichem Witz und bietet Unterhaltung in seinem 80 Seiten starken Büchlein. Es kostet nicht die Welt und ist nette Unterhaltung aus dem Ullstein Verlag.

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Veröffentlicht am 10.05.2020

Neu kennenlernen

Wer, wenn nicht wir
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Viola und Florian, gut situiert, der Nachwuchs ist aus dem Gröbsten raus, leben nebeneinander her und beschließen, sich zu trennen. Damit das Geld für den teuren Urlaub nicht verfällt, fährt man halt gemeinsam ...

Viola und Florian, gut situiert, der Nachwuchs ist aus dem Gröbsten raus, leben nebeneinander her und beschließen, sich zu trennen. Damit das Geld für den teuren Urlaub nicht verfällt, fährt man halt gemeinsam noch einmal nach Rhodos. Aber in getrennten Zimmern!
Vor Ort finden sich schnell neue, nicht wirklich erwünschte Bekanntschaften. Aber wenn man den Anderen damit ärgern kann...
Zwangsläufig begegnet man sich und redet sich distanziert mit Herr Sowieso und Frau Jenes an. So kann man ganz zwanglos miteinander Umgang pflegen, sich neu kennenlernen. Sehr Interessantes kommt zutage. Hätte man nicht früher nachdenken können?
Barbara Leciejewski beschreibt Eheroutine sehr realistisch, gibt Denkanstöße für beide Partner. Die beschriebenen Figuren sind aus dem Alltag gegriffen, man kennt ähnliche Charaktere, egal ob der Schleimbolzen oder die verständnisvolle Freundin, der aufmüpfige Teenie oder die aufdringliche Ferienbekanntschaft. Gut getroffen. Zu idealisiert war mir die Hotelbesitzerfamilie.
Eine heitere Urlaubsgeschichte, locker geschrieben, nett zu lesen.
Veröffentlicht bei Tinte& Feder, Amazon Media EU S.a.r.l.

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