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Veröffentlicht am 01.11.2021

Anwältin in Zwielicht

Die Kampagne
9

Die renommierte Anwältin Natasha Winthrop wird in ihrem Haus in Washington von einem Mann überfallen und vergewaltigt. Der jungen Frau gelingt es in ihrem Abwehrkampf, sich einen schweren Gegenstand zu ...

Die renommierte Anwältin Natasha Winthrop wird in ihrem Haus in Washington von einem Mann überfallen und vergewaltigt. Der jungen Frau gelingt es in ihrem Abwehrkampf, sich einen schweren Gegenstand zu greifen und dem Aggressor damit auf den Kopf zu schlagen.

Attacke abgewehrt, Angreifer tot.

Zunächst sieht alles eindeutig nach Notwehr aus, aber die Polizei ist skeptisch. Natasha verstrickt sich während ihrer Aussage in Widersprüche und gerät unter Mordverdacht. Sie bittet Maggie Costello, die Krisenmanagerin aus dem Weißen Haus, um Unterstützung.

Szenenwechsel:

Vorwahlkampf in den USA. Die Demokraten sind dabei, ihren Präsidentschaftskandidaten zu küren. Als aussichtsreichster Bewerber, den Republikaner Donald Trump aus dem Weißen Haus zu vertreiben, gilt Senator Harrison. Trumps Name wird zwar nicht genannt, es ist aber klar, wer gemeint ist. Auch Senator Harrison bittet Maggie Costello um Unterstützung. Er braucht sie als Allzweckwaffe in seiner Kampagne.

Konkurrenz könnte ihm durch Natasha Winthrop erwachsen. Die junge Anwältin ist eine überzeugte Demokratin mit heißem Herzen und spitzer Zunge. Entschließt sie sich, ebenfalls zu kandidieren, könnte es für Harrison eng werden.

Soweit der Plot.

Eine Frage zieht sich durch den gesamten Roman: Wer ist Natasha Winthrop wirklich?

Auch ihrer Unterstützerin Maggie Costello kommen zunehmend Zweifel. Ist sie wirklich das unschuldige Opfer oder in Wahrheit eine eiskalte Mörderin?

Für Letzteres sprechen nicht nur die Widersprüche, in die sich bei der Polizei verwickelt. Immer wieder beklagt sie in Gesprächen mit Maggie, in den USA kämen 99 Prozent aller Vergewaltiger ungestraft davon, weil es fast nie gelinge, ihnen die Tat gerichtsfest nachzuweisen.
Hat Natasha am Ende Selbstjustiz geübt und ihren Angreifer, einen bekannten und landesweit gesuchten Vergewaltiger, vorsätzlich getötet?

Maggie hat noch einen anderen Verdacht: Wollen Natashas Partei-„Freunde“ die Anwältin in Misskredit bringen, um so deren Präsidentschafts-Kandidatur zu verhindern?

Natasha bleibt eine zweifelhafte Figur. Hin- und hergerissen wie die Leserinnen und Leser des Buchs ist auch die amerikanische Öffentlichkeit.

Ein Fest für die Internet-Community: Zunächst wird Natasha als Heldin gefeiert, dann als brutales Biest an den Pranger gestellt, dann wieder gefeiert. Es ist schwarz oder weiß. Grautöne gibt es in den asozialen Medien nicht.

Von Zweifeln getrieben beginnt Maggie Costello, intensiv zu recherchieren
In den Natashas Akten findet sie einen zehn Jahre alten Vergewaltigungsfall, der dem Natashas wie ein Ei dem anderen gleicht, bis hin zur wörtlichen Darstellung der vorgeblichen Notwehr gegenüber der Polizei. Damals gab es einen Freispruch. Spekuliert Natasha darauf, dass es in ihrem Fall genau so sein wird? Hat sie die Tat bewusst nachgestellt?

Weitere Fakten sprechen gegen die Anwältn:

Der Vergewaltiger Todd wird landesweit gesucht, die Polizei kann ihn nicht finden, Natasha aber gelang das offenbar problemlos.
Die Pathologin bezeugt, dass Todd nicht durch einen Zufallstreffer, sondern mit einem äußerst präzise ausgeführten Schlag getötet wurde.

Im Zuge ihrer Nachforschungen stößt Maggie schließlich auf ein sehr geheim gehaltenes Tagebuch. Es stammt von Mindy, einem völlig unbekannten Mädchen. Mindy schreibt dort, dass sie von ihrem Stiefbruder wiederholt sexuell belästigt wurde. Als Mindy sich Ihren Pflegeeltern anvertraut, wird sie der Lüge bezichtigt und aus der Familie ausgestoßen.

Eine herzergreifende Geschichte, aber was hat das mit Natasha zu tun?
Bringt das Tagebuch am Ende die Wahrheit ans Licht?

Wie wir aus den vorherigen Romanen von Sam Bourne wissen, kämpft Maggie Costello stets auf der Seite der Guten. Ob das in „Die Kampagne“ auch so ist, oder ob sie sich hier vor einen dubiosen Karren hat spannen lassen, wird bis zum Schluss nicht wirklich klar:

Denn eine Frage bleibt:
Wer ist Natasha Winthrop wirklich?


„Die Kampagne“ erzählt im über weite Strecken eine „Me-Too-Story“ und ist damit sehr aktuell. Auch gewährt sie Einblicke ins politische Ränkespiel im Präsidentschaftswahlkampf und offenbart, wie politische Gegner mit brutalsten Verleumdungen in Misskredit gebracht werden.

Das Buch liest sich flüssig, ist in beiden Themenbereichen sehr interessant, aber nicht durchgängig spannend. Ob „Die Kampagne“ zurecht als Thriller zu bezeichnen ist, mag dahingestellt sein. Auf jeden Fall erzählt das Buch eine tolle Geschichte und ist daher ganz sicher lesenswert.


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Veröffentlicht am 05.10.2021

Spannend und hoch aktuell

Probe 12
7

In Berlin kämpft die 15-jährige Sylvie um ihr Leben. Sie leidet seit langem an Mukovizidose und hat sich nun auch noch mit einem multiresistenten
Keim infiziert, den ihr Vater Tom Morell aus Indien eingeschleppt ...

In Berlin kämpft die 15-jährige Sylvie um ihr Leben. Sie leidet seit langem an Mukovizidose und hat sich nun auch noch mit einem multiresistenten
Keim infiziert, den ihr Vater Tom Morell aus Indien eingeschleppt hat. Alle Antibiotika versagen. Das Mädchen wird sterben, falls nicht noch ein Wunder geschieht.
Rettung könnte eine Phagen-Therapie bringen, aber die benötigten Bakterio-Phagen sind in Deutschland weder verfügbar noch zugelassen.

Unterdessen wird in Georgien der Mikrobiologe Georgy Anasias in seinem Labor überfallen und getötet. Er hat in Tiflis exakt die Phagen entwickelt, die Sylvie das Leben retten könnten. Das hat russische Gangster auf den Plan gerufen. Sie haben den Anschlag auf Anasias verübt, um an seine Forschungsergebnisse heranzukommen.

Der Mikrobiologe hatte genau das befürchtet und deshalb noch gerade rechtzeitig Proben seiner Phagen und die Forschungsunterlagen zu seinem Freund Max Seifert nach Berlin geschickt.
Seine enge Vertraute, die deutsche Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg hat den Anschlag in Tiflis miterlebt und macht sich nun schnellstens auf den Weg nach Berlin, um das wissenschaftliche Erbe ihres Ziehvaters zu retten. Aber auch die russischen Gangster sind auf dem Weg nach Berlin.
Für Sylvie beginnt unterdessen ein Rennen gegen die Uhr. Ohne die Phagen wird sie nicht mehr lange überleben.

Soweit der Plot.

In Berlin entsteht nun eine interessante Koalition zwischen Max, Tom und Nina. Die Motive sind völlig unterschiedlich, aber die drei halten fest zusammen: Tom will alles tun., um seine Tochter Sylvie zu retten, Nina das Erbe ihres Ziehvaters Georgy bewahren und Max mit Hilfe von Toms Tochter Druck auf den Bundestag ausüben, damit der ein Gesetz zur Bekämpfung der multiresistenten Keine verabschiedet. Max braucht Sylvie als Gesicht seiner Kampagne.

Über die Motive der Gegenspieler lässt sich indes zunächst nur spekulieren: Der Auftraggeber der überaus „freundlichen“ Russen hat möglicherweise kommerzielle Interessen. Immerhin könnte man mit den Phagen eine Menge Geld verdienen, oder mit deren Vernichtung und Verhinderung der Antibiotika-Industrie auch weiterhin fette Gewinne sichern.

In Berlin muss sich unterdessen die Kriminalkommissarin Christina Voss mit Bakterien-Anschlägen in Seniorenheimen auseinandersetzen, hinter der eine Bewegung namens Prometheus steckt. Was führt diese Gruppe im Schilde? Will sie mit ihren „rustikalen“ Methoden ebenfalls auf die Problematik mit den multiresistenten Keimen hinweisen oder geht es hier schlicht um Bio-Terrorismus?

Besteht am Ende ein Zusammenhang zwischen den Russen und Prometheus?

Die beiden Autorinnen servieren einen interessanten Mix aus Gangster-Stück, Medizinthriller und politischem Ränkespiel.

An medizinischen Fachbegriffen herrscht beileibe kein Mangel, aber mit Hilfe des Glossars kommt man auch ohne Fachstudium ganz gut mit.

Das Thema ist nicht nur wegen der Krankenhaus-Keime sehr aktuell. Corona lässt grüßen.

„Probe 12“ ist ein super spannender Medizin-Thriller, mit einem leider sehr realen Hintergrund. Den Autorinnen ist es gelungen, einen fesselnden Roman mit einem guten Stück Sachbuch zu verbinden.

Beste Unterhaltung, und man lernt etwas dabei.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Lesbare Story, aber kein Thriller

Geiger
13

Warum erschießt eine alte Frau, Mutter und Großmutter, nach Jahrzehnte langer Ehe ihren 85-jährigen Mann? Ganz einfach: Weil das Telefon geklingelt hat.

Ganz so simpel ist es offenbar nicht. Die Todesschützin, ...

Warum erschießt eine alte Frau, Mutter und Großmutter, nach Jahrzehnte langer Ehe ihren 85-jährigen Mann? Ganz einfach: Weil das Telefon geklingelt hat.

Ganz so simpel ist es offenbar nicht. Die Todesschützin, Agneta Broman, ist allem Anschein nach eine „Schläferin“, eine Agentin oder Terroristin, die sehr, sehr lange auf diesen Einsatzbefehl gewartet hat. So lange, dass das für ihre anschließende Flucht gedachte Notfall-Set hoffnungslos veraltet ist. Selbst die darin enthaltenen Banknoten sind nicht mehr gültig.

Zeitgleich erwachen im fernen Deutschland Ermittler des dortigen Auslandsgeheimdienstes BND aus einem langen Schlaf bei der Fahndung nach Abu Rasil, einem seit ewigen Zeiten gesuchten Terroristen. Nach 30 Jahren beginnt die Jagd erneut.

Gustaf Skördeman liefert den Lesenden neben einem Spionage-Krimi ein Stück Volkshochschule zum Thema „Kalter Krieg“ und erläutert die politischen Hintergründe, die zum Verständnis des Buchs unerlässlich sind, ohne dabei diejenigen zu überfordern, die einfach nur einen Roman und kein Geschichtsbuch lesen wollen.

Am aktuellen Mord-Tatort in Stockholm tritt unterdessen Kommissarin Sara Nowak höchst inoffiziell auf den Plan und wird schnell zur Hauptfigur im Roman. Sara ist seit ihrer Kindheit gut mit der Familie von Täterin und Opfer bekannt und kümmert sich - obwohl gar nicht zuständig - aus persönlichem Interesse um die Aufklärung der Bluttat.

Saras private Hintergründe, Probleme und Erinnerungen nehmen allerdings derart viel Raum ein, dass das eigentliche „Geiger“ -Thema zeitweise völlig aus dem Fokus gerät.

Soweit es tatsächlich um „Geiger“ geht, sind Story und Hintergründe interessant, wenn auch nicht übermäßig spannend. Soweit ein ordentlicher Polit-Krimi, ganz gewiss aber kein Thriller.

Der Erstlings-Roman von Gustaf Skördemann nimmt ein überraschendes, wenn auch sehr plötzliches Ende. Und ganz am Schluss wird es in der reichlich verworrenen Spionage-Geschichte dann tatsächlich doch noch spannend. Leider erst in einem grandiosen - nicht immer glaubhaften - Showdown auf den letzten 20 Seiten.

Dabei lässt der Autor dem lesenden Publikum keine Chance, selbst auf die Lösung zu kommen. Skördeman führt die Kundschaft bewusst auf die falsche Fährte und endet mit dem „April-April“-Effekt: „Angeschmiert, liebe Leser, es ist alles ganz anders als ihr denkt.“

„Geiger“ ist ein durchaus lesbarer Roman, aber vermutlich keiner, der die Bestseller-Listen im Sturm erobern wird.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Verworrenes Komplott

Vergessene Gräber
5

Wer die Mara-Billinsky-Reihe kennt, ist gleich wieder gut im Thema.

Wie schon in den vorherigen Bänden, startet Leo Born auch dieses Mal, in Mara-Billinsky-Thriller Nummer 5, wieder mit verschiedenen, ...

Wer die Mara-Billinsky-Reihe kennt, ist gleich wieder gut im Thema.

Wie schon in den vorherigen Bänden, startet Leo Born auch dieses Mal, in Mara-Billinsky-Thriller Nummer 5, wieder mit verschiedenen, zunächst voneinander unabhängigen Verbrechen.

Für Kommissarin Mara Billinsky ist der Fall klar: Dahinter kann nur ihr Lieblingsfeind, Witali Blochin, stecken. Mit dem russischen Mafia-Paten hat sie schon seit langem eine dicke Rechnung offen.

Ihr Partner, der eher zart besaitete Jan Rosen, trifft Anyana wieder, eine rumänische Zwangsprostituierte aus dem Bahnhofsviertel. Die konnte er einst als Kronzeugin gewinnen, dann aber verschwand sie plötzlich.
Jan hat sich in sie verliebt und versteckt die Angebetete nun in seiner Wohnung vor ihrem Zuhälter.

Kurzum: Es ist wieder der Mix, mit dem Leo Born auch in den vorherigen Bänden die LeserInnen fesseln und begeistern konnte.

Am Ende dieses Buches stehen nicht nur vergessene alte, sondern auch zahlreiche frische Gräber. Leo Born hat uns in diesem Thriller jede Menge Tote serviert; fast alles junge, unschuldige Menschen.

„Vergessene Gräber“ nimmt die Lesenden mit in ein über weite Strecken verworrenes Komplott rund um die Russenmafia in Frankfurt.
Die Geschichte ist interessant und vielschichtig, fast immer spannend. Man kann beim Lesen prächtig spekulieren und hat die Chance, Täter und Hintergründe zu erraten. Da macht das Schmökern Spaß.

Die Story endet, wie es sich für einen Mara-Thriller gehört:
Fast alle Bösewichter werden gefasst und landen hinter Schloss und Riegel.

Nur die Hintermänner sind noch auf freiem Fuß.

Aber darum wird sich Kommissarin Billinsky vermutlich im nächsten Mara-Krimi kümmern.





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Veröffentlicht am 30.11.2020

Aktueller geht es nicht

Virus - Der Feind in deinem Blut
1

Das Buch passt in die Zeit, und wie !!!

Eine junge Frau wird nach einem Zusammenbruch in ein New Yorker Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose: Mia hat sich mit einem bisher unbekannten, tödlichen Virus ...

Das Buch passt in die Zeit, und wie !!!

Eine junge Frau wird nach einem Zusammenbruch in ein New Yorker Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose: Mia hat sich mit einem bisher unbekannten, tödlichen Virus infiziert. Es gibt keinen Impfstoff, das heißt: Überlebenschance gleich Null. Sie hat nur noch wenige Monate zu leben.

Ihr Verlobter, der Journalist Gideon Connor und Held dieses Romans, kann das nicht akzeptieren: Ein Virus, das im Medizin-Hightechland USA wütet und nicht bekannt ist? Das kann nicht sein. Es muss einen Impfstoff geben.

Etwa zur selben Zeit wird der Virologe Dr. Ian Monaghan bedroht, verfolgt und schließlich gekidnappt. Das pharmazeutische Unternehmen, in dem der Arzt forscht, wird bei einem Brandanschlag komplett zerstört.

Schnell bekommt Gideon Connor mit Hilfe des Wissenschaftlers und Hackers Anand Parekh heraus, dass Monaghan im Geheimauftrag der US-Regierung an einem Impfstoff gegen das mysteriöse Virus HTLV-1 geforscht hat und wohl deshalb ins Visier krimineller Mächte geraten ist.

Gemeinsam mit Parekh macht sich Connor auf eine atemberaubende Jagd nach dem Virologen und dessen Impfstoff. Es ist ein Wettrennen gegen die Zeit - Mia hat ohne Impfung nicht mehr lange zu leben - , und es kommt zu einem actionreichen Showdown. Je tiefer sich Connor in die Geschichte verstrickt, desto klarer wird, dass es hier noch um weit mehr geht als um die Entwicklung eines Impfstoffs.

Ben K. Scott hat mit „VIRUS“ einen Science-Thriller vorgelegt, der den Lesenden von der ersten bis zur letzten der gut 300 Seiten komplett in seinen Bann zieht. Spannender geht es nicht. Auch wenn die Action zum Teil etwas übertrieben daherkommt: Connor überlebt in Serie Stürze und Abstürze. Selbst James Bond erscheint da im Vergleich zu Scotts Helden wie ein milchgesichtiges Pfadfinder-Bübchen.

Obwohl ein lupenreiner Triller ist das Buch bei weitem nicht nur reine Fiktion. Selbstverständlich frei erfunden ist die Story um Gideon Connor und seinen Versuch, Mias Leben zu retten; ebenso fiktiv ist die kriminelle Verschwörungsstory um Connors Jagd herum.

Das Virus aber - so versichert der Autor in seinem Nachwort - existiert tatsächlich. Obwohl Millionen Menschen latent damit infiziert sind, ist HTLV-1 in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Die WHO kennt es, aber die internationale Forschergemeinschaft scheint sich, ebenso wie die Regierungen dieser Welt, nicht sonderlich dafür zu interessieren. Und das obwohl - da ist sich der Autor sicher - jederzeit eine HTLV-1-Epidemie ausbrechen könnte.

Ist es nun geschicktes Timing oder purer Zufall, dass dieses Buch ausgerechnet im Corona-Jahr 2020 auf den Markt kommt? Wie auch immer: Dieser Thriller passt in diese epidemische Zeit wie wohl kaum ein zweiter.

Man sollte ihn lesen. Es lohnt sich.





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