Kurzweilig, aber mit lachhaftem Ende und dumpfem Cliffhanger
Krähentage"Krähentag" von Benjamin Cors ist ein ziemlich durchwachsenes Dinge. Über weite Strecken hat mich der Thriller ziemlich gut unterhalten. Cors hat einen angenehmen Schreibstil, die Handlung schreibt in ...
"Krähentag" von Benjamin Cors ist ein ziemlich durchwachsenes Dinge. Über weite Strecken hat mich der Thriller ziemlich gut unterhalten. Cors hat einen angenehmen Schreibstil, die Handlung schreibt in angemessenem Tempo voran - und es bleibt auch dann noch spannend, wenn Cors den Leserinnen den Täter nicht sinnlos vorenthält, sondern bekannt macht. Kleinere Ungereimtheiten konnte ich deshalb ganz gut verkraften und dass die Logik nicht immer an erster Stelle steht, war für mich auch soweit okay.
Was mich jedoch von Anfang an genervt hat: Obwohl Cors nicht zwanghaft den Täter verheimlicht - was mir gut gefallen hat -, ist er stattdessen zwanghaft darum bemüht, den Leserinnen "Geheimnisse" der Hauptfiguren Jakob und Mila anzudeuten, aber nicht zu offenbaren. Das war im Verlauf des Geschehens so auffallend, dass es mich persönlich genervt hat. Immerhin wurde im Finale Jakobs "Geheimnis" gelüftet - allerdings nicht etwa befriedigend, sondern auf so lächerliche Weise, dass es mir den Thriller zum Ende hin ziemlich verhagelt hat. Und natürlich endet der Thriller damit, dass abschließend Milas "Geheimnis" als Cliffhanger herhalten muss. Herrje, da komme ich aus dem Augenrollen nicht mehr heraus!
Wie dem auch sei, ansonsten ist "Krähentage" ein durchaus gelungener Thriller, auch wenn es sich Cors einfach macht und nie mitteilt, in welcher Stadt er überhaupt spielt. So muss ich sich keine Mühe geben und sich an geographische oder innerstädtische Fakten halten.
Fazit: Durchaus kurzweilige Thriller-Nahrung für zwischendurch mit einem ärgerlichen Finale und einem Cliffhanger, der billige Effekthascherei ist. Kann man lesen, muss man nicht.