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Veröffentlicht am 12.02.2019

Solider Thriller

Ich bin die Angst
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Mit "Ich bin die Angst", dem zweiten Teil rund um Marcus Williams, Francis Ackerman jr. und die Shepherd-Organisation, ist Ethan Cross ein solider Thriller gelungen. Allerdings muss man sich zunächst mit ...

Mit "Ich bin die Angst", dem zweiten Teil rund um Marcus Williams, Francis Ackerman jr. und die Shepherd-Organisation, ist Ethan Cross ein solider Thriller gelungen. Allerdings muss man sich zunächst mit dem Gedanken anfreunden, dass eine Organisation wie Shepherd tatsächlich existieren könnte, um einigermaßen Spaß am Buch zu haben.


Wer eine knallharten, realistischen Thriller erwartet, sollte die Finger von der Reihe lassen, denn bereits die Existenz der Shepherd-Organisation und insbesondere ihre Möglichkeiten, sind nicht besonders realistisch. Aber dieser Aufhänger funktioniert für alle anderen Leser recht gut. So erklärt sich auch, dass die Reihe nach wie vor erfolgreich läuft.

Diesmal also wird "der Anarchist" gesucht. Schon sehr früh erfährt der Leser, wer tatsächlich der Mörder ist und was sein Motiv ist, daher ist es im Wesentlichen wichtig, wie der Mörder gefasst wird. Das zu erzählen, gelingt Ethan Cross recht gut. Das Tempo ist durchweg gut.

Mich hat positiv überrascht, dass Marcus Williams immer noch mit sich und seiner Entscheidung - für die Shepherd-Organisation zu arbeiten und zu töten - hadert. Das wird ganz gut herausgearbeitet und stellt damit auch die Motive der Organisation in Frage. Ich bin gespannt, ob Cross dieses Infragestellen auch im nächsten Roman verfolgt. Ich wünsche es mir fast, obwohl es dann auch irgendwann gut ist.

Etwas bedauerlich ist die Entwicklung von Francis Ackerman jr. War er im ersten Band noch das (mehr oder weniger) personifizierte Böse, wandelt sich sein Charakter nun. Er foltert und ermordet nicht mehr unschuldige Menschen, sondern tut dies Menschen an, von denen der Großteil der Leserinnen wohl ausgeht, dass sie es verdient haben. Nun ja. Kann man machen. Ist dann aber ein bisschen langweilig, weil man mit den Opfern nicht mitfühlt. Schließlich haben die alles verdient, was Ackerman jr. denen antut.

Was die diversen Überraschungen am Ende angeht: Die sind soweit okay - zumindest eine sehr vorhersehbar, aber trotzdem alles in allem in Ordnung. Dass es Überraschungen geben würde, war klar, und die größte Überraschung versteckt sich im letzten Satz des Buches, so dass garantiert wird, dass die Leser
innen dem nächsten Band entgegenfiebern.

Alles in allem ist "Ich bin die Angst" ein solider Thriller, den man durchaus lesen kann, so lange der Anspruch nicht zu hoch ist.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Ein ganz tolles Kinderbuch mit vielen unterhaltsam aufbereiteten Informationen

Stell dir vor, du wärst...ein Tier im Wald
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Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Bücher für Kinder es mittlerweile gibt. Zumindest in meiner Erinnerung war die Auswahl früher deutlich begrenzter. Vor allem ist es nicht so, dass permanent lieblos ...

Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Bücher für Kinder es mittlerweile gibt. Zumindest in meiner Erinnerung war die Auswahl früher deutlich begrenzter. Vor allem ist es nicht so, dass permanent lieblos zusammengestellte Schrott-Kinderbücher veröffentlicht werden, sondern die Bücher sind auch noch gut! Okay, Reihen wie "Connie" meide ich wie die Pest, aber selbst die hat durchaus ihre Berechtigung. Sie ist nur nicht mein Fall und somit führe ich meinen Sohn auch nicht daran. Viel wichtiger ist aber, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist, für jede Altersstufe, zu (fast) jedem Thema. Wie so oft, hat auch dieses Ding seine zwei Seiten: So toll das ist, so schwer fällt oft die Wahl und vor allem türmen sich im Zimmer meines Sohnes mittlerweile die Bücher. Er kommt ganz nach mir.

Lange Rede, kurzer Sinn: Anfang Februar ist wieder ein neues Kinderbuch erschienen, das den Weg in das Kinderzimmer gefunden hat. Diesmal präsentiert der moses. Verlag im Rahmen der "Expedition Natur"-Reihe das Buch "Stell dir vor, du wärst... ein Tier im Wald" (zeitgleich erschien auch ein zweiter Band "Stell dir vor, du wärst... ein Tier im Garten", das ich (noch) nicht habe und somit nicht besprechen kann). Auf manchen Internetseiten sieht es so aus, als handele es sich um ein kleines Pappbüchlein. Doch weit gefehlt! Tatsächlich ist das Buch etwas breiter als ein A4-Blatt und - weil es für Kinder gedacht ist - nicht ganz so hoch wie das A4-Format. Mich hat das tatsächlich ein bisschen überrascht, weil ich mir äußerst selten die Maße eines Buches ansehe. Ich sollte mir das langsam angewöhnen.

Inhaltlich richtet sich "Stell dir vor, du wärst... ein Tier im Wald" an Kinder ab 5 Jahren und ich gehe davon aus, dass das soweit passt. Mein Sohn ist erst vier Jahre alt und so viel Spaß er auch hatte, in einzelne Stellen muss er erst noch hineinwachsen, aber ich denke, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis er das Buch komplett genießen kann. Mir gefällt der Aufbau. Bärbel Oftring und Alexandra Helm (Illustrationen) haben tolle Arbeit geleistet:

Jedes Kapitel beginnt mir einer für Kinder gut verständlichen Erklärung, wie das Leben des jeweiligen Tieres so abläuft. Dann folgt ein kleiner Steckbrief mit den wichtigsten Daten (z. B. Körperlänge, Gewicht, Alter, Auffälligkeiten, Feinde). Auf der/n nächste/n Seite/n folgen dann wahlweise liebevoll gestaltete Diagramme, Übersichten mit eigens erstellten Symbolen etc., in denen zum Beispiel auf Sinne, Sprache und "Superkraft" des jeweiligen Tieres eingegangen wird. Das alles ist sehr übersichtlich gestaltet. Texte, Fotografien und die zahlreichen Illustrationen bieten eine bunte Vielfalt, die bestimmt viele Kinder anspricht - auch Kinder, die bereits deutlich älter als 5 Jahre alt sind. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass mein Sohn auch später - wenn er selbst lesen kann - immer wieder gern zu diesem Buch greifen wird.

Auch noch wichtig: Zum Vorlesen ist es teilweise etwas schwierig, es ist auch nicht als klassisches Vorlesebuch gedacht. Aber mit etwas Phantasie kann man einzelne "Stichwort"-Passagen so ergänzen, dass sich für das Kind trotzdem ein schönes Leseerlebnis ergibt - das habe sogar ich als total phantasielose Person hinbekommen!

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und der Preis von 12,95 Euro ist angesichts der Tatsache, dass das Buch bestimmt lange Freude bereiten wird, sogar relativ günstig - gerade wenn man Vergleiche zu anderen Kinderbuch-Preisen zieht.

Das Wichtigste aber ist: Meinem Sohn gefällt das Buch. Er nimmt es sich immer wieder und sieht sich die Bilder an, möchte einzelne Passagen vorgelesen bekommen und stellt immer wieder interessiert Fragen. Wenn er zukünftig Fragen zu Waldtieren hat, kann ich sie ihm dank dieses Buch zumindest zu einigen Tieren gut beantworten (wenn er das Buch dann nicht ohnehin schon auswendig kennt). Mehr kann ich als Mutter nicht wollen.<

Veröffentlicht am 06.02.2019

Macht Lust auf mehr! Tolles Buch!

Eisige Tage
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Ehrlich gesagt habe ich zunächst gar nicht viel erwartet. Ich habe mich allein auf die Inhaltsangabe verlassen und die hat mich bereits mit den ersten zwei Sätzen überzeugt: „Winter in Leipzig, die Stadt ...

Ehrlich gesagt habe ich zunächst gar nicht viel erwartet. Ich habe mich allein auf die Inhaltsangabe verlassen und die hat mich bereits mit den ersten zwei Sätzen überzeugt: „Winter in Leipzig, die Stadt erstarrt in Eiseskälte. In einem Auto am Elster-Saale-Kanal wird die steifgefrorene Leiche eines Anwalts gefunden.“ Den Rest der Inhaltsangabe habe ich schon wieder vergessen. Er ist nicht wichtig.

Wichtig ist: Das Buch ist gut. Der Fall ist vielschichtig, die Figuren sind vielschichtig, Alex Pohl schafft es, atmosphärisch dicht zu schreiben, ohne ausufernd zu werden – sowohl den Schreibstil als auch den Inhalt betreffend -, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Im Vordergrund steht das Ermittlerduo Seiler/Novic – beide mit einer nicht allzu erfreulichen Vergangenheit gesegnet, die sich den Leserinnen im Verlauf des Romans nach und nach eröffnet. Beide Hauptfiguren sind auf ihre Art sympathisch, so dass man deren Ermittlungsarbeit gerne folgt.

Und dann ist das noch der Fall, der Spuren bis nach Moskau zieht, und – sehr zum Leidwesen von Seiler und Novic – auch zur in Leipzig ansässigen Russenmafia führt. Das zieht nach sich, dass es auch etwas brutalere Szenen gibt, aber auch hier bleibt Pohl sich treu und suhlt sich nicht in unnötiger Gewalt, sondern deutet diese eher an – der Rest bleibt der Phantasie der Leser
innen überlassen (und die ist eh oft fieser als das, was Autoren oft niederschreiben).

Was Pohl hervorragend gelingt, ist das Herausarbeiten der Grautöne. Es gibt natürlich auch das reine Weiß und das reine Schwarz – aber vor allem gibt es viele Schattierungen, die gut herausgearbeitet wurden und so ein realistisches Gesamtbild ergeben. Mir hat außerdem die lakonische Art gefallen, mit der die Geschichte erzählt wird. Mich hat der Roman „gepackt“ in einer Art und Weise, die ich vorher nicht für möglich gehalten hätte.

Vor allem hat mir Spaß gemacht, dass ich nicht für dumm verkauft wurde. Pohl lässt lose Enden zu, traut den Leser*innen zu, dass sie selbst denken können. Nein, keine Sorge, man kommt natürlich genug erklärt, aber das alles in einem sehr angenehmen Maß.

Eigentlich bleibt mir nur noch eins zu schreiben: Wann kommt der zweite Fall für das Duo Seiler/Novic? Ich freue mich schon jetzt drauf!

Veröffentlicht am 29.01.2019

Gute Unterhaltung

Schwarze Seele
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Es gibt so viele Autoren zu entdecken, dass ich manchmal ein bisschen verzweifle, weil Zeit leider ein rares Gut ist. Umso schöner, wenn ich ein Buch einer mir bislang unbekannten Autorin lesen kann, ohne ...

Es gibt so viele Autoren zu entdecken, dass ich manchmal ein bisschen verzweifle, weil Zeit leider ein rares Gut ist. Umso schöner, wenn ich ein Buch einer mir bislang unbekannten Autorin lesen kann, ohne permanent mit den Augen zu rollen.


"Schwarze Seele" ist der zweite Band der Patsy-Logan-Reihe von Ellen Dunne und obwohl ich den ersten Kriminalroman "Harte Landung" nicht gelesen habe, kam ich gut in "Schwarze Seele" rein. Patsy Logans Sarkasmus gepaart mit einer Sprache, die mir sehr gefallen hat, waren mir ausgesprochen sympathisch. Ich mag schlicht und ergreifend Formulierungen wie " Diese Frau hatte den Charme einer Faust aufs Auge" und davon gibt es in "Schwarze Seele" viele.

Sprachlich konnte mich Ellen Dunnes zweiter Roman um Patsy Logan überzeugen, inhaltlich leider nicht immer. Zwar wird Patsys und Stefans Kinderwunsch gut und verständlich eingearbeitet und ich kann auch verstehen, dass eine Frau mit unerwünschter Kinderlosigkeit und vollgepumpt mit Hormonen nicht in erster Linie an ihren Fall denkt, aber im Endeffekt sollte bei einem Kriminalroman die Ermittlungsarbeit im Vordergrund stehen und das war hier nicht gegeben. Das ist sehr schade, weil da meiner Ansicht nach viel Potential verschenkt wurde. Auch dass Patsy ohne jeden Beweis, dass ein Mord vorliegt, nur aufgrund ihres Bauchgefühls (so richtig sie oft auch liegen mag) angesichts der chronischen Überlastung der Polizei dermaßen viele Freiheiten genießen darf, erscheint mir wenig realistisch. Ich brauche keinen Hyperrealismus, aber Beweise, dass tatsächlich ein Mord infrage gekommen wäre, wären meiner Meinung nach wesentlich früher angebracht gewesen.

Wie auch immer: Positiv ist definitiv, dass Ellen Dunne nicht den Fehler gemacht hat, dem Leser den ersten Roman der Reihe noch einmal einzuflechten, wie es viele andere Autoren in der fehlerhaften Annahme tun, die LeserInnen könnten sonst nicht folgen. Die Verweise auf den ersten Fall waren auf angenehme und nachvollziehbare Weise eingearbeitet, ohne Leser*innen auf die Nerven zu gehen, die bereits den Vorgänger gelesen haben.

Bei allen Kritikpunkten ist Ellen Dunne ein Kriminalroman gelungen, der mich gut unterhalten hat und der zum Ende hin tatsächlich ein paar Pageturner-Qualitäten bot. Das Ende ist nicht spektakulär, aber nachvollziehbar, wenn auch ein wenig überspitzt, aber das ging für mich wirklich in Ordnung.

"Schwarze Seele" ist nicht perfekt, aber unterhaltsam, deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Mir zu langweilig

Die Überfahrt
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Ich habe knapp 200 Seiten gelesen und werde nun abbrechen. Das Buch ist mir zu langweilig und der Schreibstil gefällt mir auch nicht. Die Aufteilung der Kapitel nach Charakteren ergäbe Sinn, wenn sie mir ...

Ich habe knapp 200 Seiten gelesen und werde nun abbrechen. Das Buch ist mir zu langweilig und der Schreibstil gefällt mir auch nicht. Die Aufteilung der Kapitel nach Charakteren ergäbe Sinn, wenn sie mir irgendwie am Herzen lägen. Tun sie aber nicht. Kann sein, dass das Buch ausgerechnet jetzt an Fahrt aufnimmt, aber ich habe nicht mehr den Nerv, das herauszufinden.