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Veröffentlicht am 31.07.2024

Phantasievolle und spannende Unterhaltung für Kinder ab 10 Jahren

Silva Akademie – Die Stimme des Waldes
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Die "Silva Akademie: Die Stimme des Waldes" ist ein Buch, das für Leserinnen ab 10 Jahren empfohlen ist. Dieser Einschätzung stimme ich weitgehend zu.

Es geht um die Zwillinge Ella und Ves, die dermaßen ...

Die "Silva Akademie: Die Stimme des Waldes" ist ein Buch, das für Leserinnen ab 10 Jahren empfohlen ist. Dieser Einschätzung stimme ich weitgehend zu.

Es geht um die Zwillinge Ella und Ves, die dermaßen zerstritten sind, dass jeder noch so kleine Anlass genügt, einen weiteren Streit zu provozieren. Eines Tages jedoch erleben sie unabhängig voneinander unglaubliches und dank ihrer Tante Heidi werden sie in der so genannten Silva Akademie aufgenommen, die darauf spezialisiert ist, Kindern den Umgang mit der Baummagie beizubringen.

Ich habe das Buch gemeinsam mit meinem Sohn gelesen, der das Buch sehr spannend fand und es kaum aus den Händen legen konnte. Ihm waren etwas zu wenig Bilder darin, weshalb er es am liebsten vorgelesen bekommen hätte. Die Geschichte ist aber zum Glück fesselnd genug, dass er das Buch dann doch selbst bis zum Ende gelesen hat. Ihm hat besonders die Silva Akademie gefallen, die ihn zum Träumen eingeladen hat. Besonders spannend war für ihn zudem das Finale, das ihn so sehr gepackt hat, dass ich es ihm vorlesen musste.

Ich für meinen Teil fand das Buch alles in allem auch sehr gut: Für mich als Erwachsene gab es einige Passagen, die sehr sprunghaft waren, meinen Sohn aber nicht im geringsten gestört haben bzw. ihm gar nicht als sprunghaft aufgefallen sind. Mir sind auch allerlei Flüchtigkeitsfehler bei Rechtschreibung und Zeichensetzung und einzelne Grammatikfehler aufgefallen, von denen ich hoffe, dass Mitarbeiter
innen des Verlags sie bei einer möglichen zweiten Auflage ausmerzen werden. Und auch wenn meinem Sohn in dem Buch zu wenig Bilder vorkamen, so fanden er und ich doch die gemalten Deko-Elemente an allen Kapiteleingängen sehr schön.

Die Geschichte selbst führt zunächst einmal Ella und Ves und die zwischen ihnen gärenden Konflikte ein, feiert aber vor allem die Natur. Das Aussterben von Baumarten wird am Rande ebenso eingeflochten wie der Siegeszug der Fichte als Geldquelle. Das alles gelingt spielerisch und ohne erhobenen Zeigefinger, quasi nebenbei. Es hat das Zeug dazu, das Bewusstsein der Kinder (und auch Erwachsener) dafür zu stärken, warum die natürliche Vielfalt wichtig ist - und welche Auswirkungen die Industrialisierung des Waldes im Lauf der Jahrhunderte hatte. Vor allem aber entwickelt das Buch ganz nebenbei eine Welt, die es sich lohnt zu schützen.

Sehr gut gefallen haben mir die phantasievollen Beschimpfungen in diesem Abenteuerroman. Alle haben irgendwie mit Bäumen, Pflanzen, Käfern und so weiter zu tun. Ich habe das sehr geliebt und habe mir fest vorgenommen, einige dieser Schimpfwörter im ganz realen Leben zu übernehmen. Herrlich!

Zum Ende hin wird es sehr spannend. Tatsächlich war ich überrascht, WIE spannend es wurde. Ich konnte gut verstehen, dass mein Sohn das Ende lieber vorgelesen bekam. Alpträume hatte er zwar nicht davon, aber es war schon sehr spannend - selbst für einen One-Piece- und diverse andere -Manga gestählten Jungen.

Alles in allem ist "Silva Akademie: Die Stimme des Waldes" sehr unterhaltsam, zum Ende hin sehr spannend und in sich schlüssig erzählt. Ich bin gespannt, ob es einen zweiten Teil geben wird. Wenn ja, wird der definitiv auch gelesen werden!

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Detaillierte Aufarbeitung

Anschlag auf Olympia
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Spannende und gut recherchierte Aufarbeitung dessen, was sich bei den Olympischen Spielen 1972 in München zugetragen hat.

Spannende und gut recherchierte Aufarbeitung dessen, was sich bei den Olympischen Spielen 1972 in München zugetragen hat.

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Bietet einen tollen ersten Überblick über Vivienne Westwoods Leben und Schaffen!

Little Book of Vivienne Westwood
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"Little Book of Vivienne Westwood - Die Geschichte der Mode-Revolutionärin" ist genau das, was drauf steht: Ein kleines Buch, in dem das Leben und Wirken der Vivienne Westwood zusammengefasst wird. Gerade ...

"Little Book of Vivienne Westwood - Die Geschichte der Mode-Revolutionärin" ist genau das, was drauf steht: Ein kleines Buch, in dem das Leben und Wirken der Vivienne Westwood zusammengefasst wird. Gerade einmal 160 Seiten (inklusive Index und Bildnachweis) umfasst das Büchlein; schon allein deshalb sollte man nicht erwarten, allzu tief in Vivienne Westwoods Leben einzudringen. Hinzu kommen zahlreiche Bilder.

Das Buch ist zwar relativ klein und kompakt - es hat ungefähr Din-A5-Format, liegt aber dank der Entscheidung des Verlags, es als Hardcover zu veröffentlichen, sehr gut in der Hand.

Da Glenys Johnsons "Little Book of Vivienne Westwood" an der Oberfläche bleibt, bietet es sich vor allem für Einsteiger*innen und mehr noch als Geschenk an.

Johnson hat sich für die wichtigsten Stationen in Vivienne Westwoods Leben entschieden. Vieles davon ist bekannt, aber dank der gut gewählten Bebilderung werden die Fakten visuell derart untermauert, dass ich nicht ständig den Drang hatte, mal eben im Internet nachzuschauen, sondern immer beim Buch blieb.

Das Buch selbst ist schnell gelesen, aber es lädt dazu ein, immer wieder in die Hand genommen zu werden; sei es, um noch einmal eine Passage nachzulesen, sei es, um noch einmal die Bilder anzusehen.

Sehr gut hat mir gefallen, dass nicht nur auf Westwood, sondern auch auf ihr Umfeld (vor allem ihr King's-Road-Umfeld) eingegangen wird. Ebenso wird auf Westwoods politisches Engagement eingegangen, dem sogar ein eigenes Kapitel gegönnt wurde.

Alles in allem ist "Little Book of Vivienne Westwood" eine runde Sache und meiner Meinung nach sehr empfehlenswert. Es feiert Westwood und ihr Wirken (und ist zugegebenermaßen kritikfrei); es gibt uns einen ersten Einblick in ihr Leben und es ist wertig genug gestaltet, dass man es problemlos als kleine Gabe verschenken kann.

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Mit Zitaten überfrachtet

Altern
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"Altern" ist das erste Hörbuch, das ich von Elke Heidenreich gehört habe. Sie hat es selbst eingesprochen, was dem Hörbuch gut tut, denn Frau Heidenreich ist eine gute Sprecherin - und zu ihrem eigenen ...

"Altern" ist das erste Hörbuch, das ich von Elke Heidenreich gehört habe. Sie hat es selbst eingesprochen, was dem Hörbuch gut tut, denn Frau Heidenreich ist eine gute Sprecherin - und zu ihrem eigenen Buch, das eigene Meinungen transportiert, passt sie natürlich perfekt.

"Altern" ist ein Meinungsbuch; es gibt ausschließlich die Perspektive Elke Heidenreichs wider - naja, und dank zahlreicher Zitate auch die Ansichten einiger anderer Autor*innen, die offenbar Eindruck bei Frau Heidenreich hinterlassen haben.

Nun bin ich nicht mit allem d'accord, was Frau Heidenreich im Lauf der knapp 3 Stunden Erzählzeit (112 Seiten Printausgabe) so von sich gibt. Interessant ist es durchaus trotzdem immer mal wieder.

Warum also nur drei Sterne? Nun, hauptsächlich bin ich relativ streng, was das Buch betrifft, weil es auf mich über weite Strecken den Eindruck hinterlassen hat, sowohl Autorin als auch Verlag wollten schnell viel Geld machen mit diesem Buch. Denn von den drei Stunden bzw. 112 Seiten geht noch einiges ab für meiner Meinung nach viel zu viele Zitate. Offenbar hat Frau Heidenreich versucht, das Buch etwas aufzupumpen.

Zitate können - geschickt gewählt - eine Bereicherung sein. Ohne Frage. Nur wurden in "Altern" dermaßen viele Zitate verwendet, dass man streckenweise meinen könnte, man höre (oder lese) eine Zitatensammlung.

Sympathisch war mir, dass Elke Heidenreich nie so tut, als habe sie die Weisheit mit Löffeln gefressen, als habe sie die Antwort auf alles. Sie weist immer mal wieder darauf hin, dass sie nur ihre Perspektive wiedergibt, dass sie nur ihre eigenen Erfahrungswerte, ihre eigene Lebensrealität einbringen kann, wenn es um ihre Beschäftigung und ihre Gedanken ums Alter geht. Leider ist dadurch aber auch eine gewisse Einseitigkeit gegeben. Man kann ihr das zum Vorwurf machen; ich tue das nicht, denn trotz aller Einseitigkeit stellt Frau Heidenreich immer wieder heraus, dass sie eben nicht allwissend ist und sie kein allgemeingültiges Rezept bieten kann.

Trotz all dessen, was man dieser Veröffentlichung vorwerfen kann, ist das Buch dank seiner Kürze durchaus unterhaltsam und ein bisschen was kann man für sich selbst trotzdem mitnehmen. Das ist schon einmal was.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Wieder sehr unterhaltsam

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Bisher konnte ich nie so recht festmachen, warum ich ausgerechnet der "Der Donnerstagsmordclub"-Reihe verfallen bin. Ich bin eigentlich kein großer Fan so genannter "Cozy-Krimis" und den ersten Band habe ...

Bisher konnte ich nie so recht festmachen, warum ich ausgerechnet der "Der Donnerstagsmordclub"-Reihe verfallen bin. Ich bin eigentlich kein großer Fan so genannter "Cozy-Krimis" und den ersten Band habe ich durch reinen Zufall gelesen. Aber ich wurde immer gut unterhalten - ob nun per Taschenbuch (1. Teil), eBook (zweiter und vierter Teil) oder Hörbuch.

Natürlich laufen die jeweiligen Bände jeweils nach dem gleichen Schema ab. Natürlich ist die Reihe nicht besonders anspruchsvoll. Natürlich ist alles völlig unrealistisch. Aber - meine Güte! - ich wurde und werde auf eine Art und Weise unterhalten, die mir gut tut. Und ja, mir sind die Charaktere nach und nach ans Herz gewachsen.

Stand im ersten Teil noch ganz klar der Humor im Vordergrund, so haben sich im Lauf der Serie doch einige ernsthafte Themen entwickelt. Insbesondere Ibrahim und Elizabeths Ehemann Stephen sorgen immer wieder für ernste Untertöne; mal mehr, mal (meistens) weniger subtil . Teil 4 hat mich dann auch entsprechend mitgenommen, denn hier tritt Stephens Demenz stärker in den Fokus. Erfreulicherweise macht das Richard Osman auf ganz wunderbare Weise und mit einer Einfühlsamkeit, die ich ihm ehrlich gesagt vorher nicht zugetraut hätte. Man merkt - auch ohne das Nachwort gelesen zu haben -, dass ihm das Thema sehr wichtig ist. Und das tut diesem Teil der Serie sehr gut.

Wie schon im dritten Teil tritt die Auflösung bzw. der Weg zur Auflösung des primären Mordfalls leider etwas in den Hintergrund. Hier wünschte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Ausgewogenheit bzw. mehr Fokussierung auf die Fälle, aber das ist Geschmackssache.

Die Charaktere sind nach wie vor sehr sympathisch und mittlerweile ist es einigermaßen wichtig, die vorangegangenen Bände gelesen zu haben, um halbwegs den Überblick zu behalten und vor allem die einzelnen Entwicklungen besser verstehen zu können - gerade in Bezug auf Stephen.

Da ich die ersten drei Bände schon gelesen bzw. gehört hatte, ging mir die Entwicklung Stephens und damit einhergehend Elizabeths sehr nahe. Für mich war alles nachvollziehbar und ich litt gefühlsmäßig mit.

Abseits davon bietet "Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt" die mittlerweile gängige Formel und damit vorhersehbare, aber dennoch gute Unterhaltung. Richard Osman gibt auch nie vor, etwas anderes bieten zu wollen. Insofern ist das alles okay für mich.

Gespannt bin ich auf den nächsten Teil, denn sowohl Band 3 als auch Band 4 sind zwar durchaus in sich abgeschlossen, bieten aber noch einige lose Enden, die hoffentlich in Band 5 zusammengeführt werden.

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