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Veröffentlicht am 24.09.2022

Fantasy auf Märchenbasis

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
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Sophie und Agatha leben in dem Dorf Gavaldon. Alle paar Jahre kommt ein Schulmeister und entführt zwei Kinder. Diese kommen dann auf eine spezielle Schule für Gute und Böse und tauchen später in einem ...

Sophie und Agatha leben in dem Dorf Gavaldon. Alle paar Jahre kommt ein Schulmeister und entführt zwei Kinder. Diese kommen dann auf eine spezielle Schule für Gute und Böse und tauchen später in einem Märchen als entsprechende Besetzung wieder auf. Die Menschen dort wollen ihre Kinder schützen, aber Sophie möchte Prinzessin werden und hat sich lange auf den Tag vorbereitet. Ihre guten Taten verübt sie an der vermeintlichen Freundin Agatha, in der alle eine Hexe sehen. Der Schulmeister entführt tatsächlich diese beiden Kinder, aber Sophie kommt zu den Bösen und Agatha zu den Guten.
Als Leser hat mich das nicht überrascht, da die selbstsüchtige Sophie nichts besseres zu verdienen schien. Die Handlung spielt dann viel mit Märchen und Klischees, wobei mir zu viel Wert auf Äußerlichkeiten liegt. Mir fehlt die Entwicklung bei den Figuren, vieles bleibt oberflächlich. Das Potential der guten Grundidee wird hier leider nicht ausgeschöpft, da wäre mehr gegangen. Evtl. kommt der gute Twist in den Folgeromanen, denn dies ist ein Reihenauftakt. Ob ich noch zum Folgeband weiß ich noch nicht.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Opulente Fantasy

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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Christopher Buehlman hat hier eine sehr detaillierte Fantasywelt ersonnen. Anfangs fand ich es nicht so einfach in diese Welt einzutauchen, die Ausgestaltung, die Regeln, die Magie, das Geld etc. alles ...

Christopher Buehlman hat hier eine sehr detaillierte Fantasywelt ersonnen. Anfangs fand ich es nicht so einfach in diese Welt einzutauchen, die Ausgestaltung, die Regeln, die Magie, das Geld etc. alles wird ausführlichst beschrieben, ebenso die Reisen im Verlauf der Geschichte. Ab und an verläuft sich die Handlung etwas auf Nebenschauplätzen, so als ob der Autor eine zusätzliche Anekdote auch noch unbedingt erzählen wollte. Aber das Durchhalten hat sich gelohnt, die Abenteuer des Diebes Kinsch habe ich gerne begleitet. Er hat sich für viel Geld von der Gilde ausbilden lassen und muss nun seine Schulden begleichen. Er erhält den Auftrag Galva, eine fabelhafte Kriegerin, auszuspionieren. Die Beiden begeben sich zusammen auf eine Reise und bekommen dabei noch Gesellschaft von einer Hexe und einem Kater. Sie treffen auf unterschiedlichste Wesen, viele sind ihnen nicht freundlich gesinnt.

Der Erzählstil ist beschreibend, humorvoll, teils auch derbe und vulgär. Die Handlung an sich hätte deutlich kürzer beschrieben werden können, der opulent ausgestatteten Welt wird hier viel Raum eingeräumt, was sicherlich nicht jedem Leser behagt. Mir haben die vielen kreativen Einfälle gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Isidors Leben

Isidor
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In Isidor schildert die Autorin die Lebensgeschichte ihres Urgroßonkels (1886 – 1938). Er schaffte es der Armut im ostgalizischen Nirgendwo zu entkommen und bis in die höchsten Kreise Wiens als Kommerzialrat ...

In Isidor schildert die Autorin die Lebensgeschichte ihres Urgroßonkels (1886 – 1938). Er schaffte es der Armut im ostgalizischen Nirgendwo zu entkommen und bis in die höchsten Kreise Wiens als Kommerzialrat und Lebemann aufzusteigen, bis die Nazis seinem Leben ein Ende bereiten. Seine Geschwister waren auch sehr erfolgreich, aber Isidor steht hier im Mittelpunkt.
Erst einige Jahre nach dem Tod des Großvaters, der ihr von Isidor erzählte, beginnt sie zu recherchieren. Aus den Ergebnissen ist dieses Buch entstanden, dass ein gutes Zeitzeugnis ist und den Verlauf der Geschichte gut darstellt. Sehr ausgeprägt war die Anpassungsfähigkeit der Figur, was sicherlich zu einem gewissen Maße dessen Erfolgsgeschichte möglich machte, aber auch dazu führte, die tatsächliche drohende Gefahr nicht korrekt wahrzunehmen bzw. einzustufen. Die Nationalsozialisten hat er unterschätzt. Man hofft immer auf ein gutes Ende, wohlwissend, dass es das nicht geben wird.
Hier wird anhand einer Familiengeschichte für den Leser eine dunkle Zeit spürbar, die Einzelschicksale lassen sich leichter nachvollziehen. Ganz nebenher gibt es eine Hommage an die schöne Stadt Wien.
Insgesamt habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen, brauchte aber ein paar Anläufe, um hineinzukommen, der Stil war mir eingangs zu distanziert. Mit dem Fortgang der Geschichte hat sich dies aber gelegt.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Cassie ermittelt in eigener Sache

Wer mit den Toten spricht
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Der zweiten Teil um die Sektionsassistentin Cassie Raven ist wieder gut geschrieben, allerdings kommt dieser Teil hinsichtlich der Spannung doch etwas beschaulich daher. Als Thriller würde ich ihn nicht ...

Der zweiten Teil um die Sektionsassistentin Cassie Raven ist wieder gut geschrieben, allerdings kommt dieser Teil hinsichtlich der Spannung doch etwas beschaulich daher. Als Thriller würde ich ihn nicht einstufen, eher als guten Krimi. Das Buch kann ohne Kenntnisse des Vorgängers gelesen werden, aufgrund der Besonderheiten der Figuren ist die richtige Reihenfolge aber zu empfehlen.
In diesem Teil geht es um Fälle, die für Cassie sehr persönlich sind, entsprechend schwer fällt es ihr manchmal professionell zu bleiben. Sie erfährt, dass ihr Vater wegen des Mordes an ihrer Mutter lange im Gefängnis saß, während sie dachte, ihre Eltern wären bei einem Unfall ums Leben gekommen. Kurz nach dieser Eröffnung durch ihre Großmutter taucht ihr Vater in ihrem Leben auf. Cassie weiß nicht, wie sie sich dazu verhalten möchte und überlegt, ob ihre Erinnerungen sie täuschen. Ist der Vater tatsächlich unschuldig? Falls ja, was trug sich damals zu. Während der Ermittlungen zu diesem Altfall geschieht einiges, das im Zusammenhang mit den Fragen Cassie zu stehen scheint, aber auch der Betrieb in der Leichenhalle geht weiter und es gilt Rätsel zu diesen aktuellen Todesfällen zu lüften.
Die Polizistin Phyllida Flyte unterstützt Cassie wieder bei ihren Nachforschungen, aber auch Phyllida hat einen Verlust in ihrem Leben noch nicht wirklich verarbeitet und setzt im Gegenzug auf Cassie Hilfe.
Im letzten Drittel dreht die Handlung nochmal auf und der Spannungsbogen steigt. Cassies besondere Intuition mit den Toten zu kommunizieren spielt wieder eine Rolle und auch die fachlichen Dinge rund um die Arbeit in der Sektionshalle sind gründlich recherchiert und super in den Text integriert.
Eine gelungene Fortsetzung, die die Besonderheiten der Figuren nochmal genau vorstellt, weiter ausbaut und ihnen eine spezielle Geschichte gibt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, fand die Handlung und auch die Figuren wieder überraschend anders und werde auch bei Teil 3 bestimmt wieder mit dabei sein.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Zeitreise ins Berlin 1936

Drei Tage im August
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Anne Stern lässt den Leser hier drei Tage im August 1936 in Berlin miterleben. Unter den Linden gehen die unterschiedlichsten Menschen in der Chocolaterie Sawade ein und aus und lassen uns mal mehr mal ...

Anne Stern lässt den Leser hier drei Tage im August 1936 in Berlin miterleben. Unter den Linden gehen die unterschiedlichsten Menschen in der Chocolaterie Sawade ein und aus und lassen uns mal mehr mal weniger an ihrem Leben teilhaben. Da gibt es internationale Besucher der Olympischen Spiele, die ihre Meinung zu den Juden und den politischen und sportlichen Ereignissen kundtun, aber vor allem die Stammkunden und Elfie, die Geschäftsführerin. Auch die Linden äußern ihre Meinung und betrachten das Geschehen auf eine ganz eigene besondere Weise. Am meisten erfährt man über die Hauptfigur Elfie, die den Geheimnissen des Ladens nachspürt und dafür einer alten Dame aus dem Haus Gehör schenkt. Ihre Kollegin möchte dem jüdischen Buchhändler aus der Straße helfen, aber das ist nicht so ohne weiteres möglich. Es gibt Opportunisten, Mitläufer, stille Kritiker, Begeisterte und Skeptiker. Von Allen erfährt man ein wenig und lässt sie nach drei Tagen wieder zurück. Die Zeitreise endet und katapultiert den Leser zurück in die Gegenwart, wo er sich unwillkürlich fragt, was es den Figuren weiterhin ergangen ist.
Ab und an fehlte mir ein bisschen historischer Hintergrund, insgesamt gibt das Buch den geschilderten Zeitabschnitt aber gut wieder.

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