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Veröffentlicht am 18.03.2023

Seelenverwandte finden

Gemeinsam
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Jennie Allen berichtet in "Gemeinsam" aus ihrem Leben und wie sie echte Herzensmenschen für sich gefunden hat. Nach Enttäuschungen und eigenen Fehlern hat sie sich ihre Verhalten bewußt gemacht und aktiv ...

Jennie Allen berichtet in "Gemeinsam" aus ihrem Leben und wie sie echte Herzensmenschen für sich gefunden hat. Nach Enttäuschungen und eigenen Fehlern hat sie sich ihre Verhalten bewußt gemacht und aktiv etwas verändert. Sie versucht mit diesem Buch andere Mensch zu inspirieren, sich auch auf den Weg zu machen, um eigene Herzensmenschen ins Leben zu lassen. Sehr offen erzählt sie von eigenen Erfahrungen, positiven und negativen. Sie gibt offen zu, selbst kein Profi zu sein. Da das Buch auch für die Arbeit in Kleingruppen in der Gemeinde empfohlen wird, habe ich mich gerne darauf eingelassen.

"Doch es ist gar nicht so leicht für uns zu akzeptieren, dass wir andere Menschen brauchen. Manchmal ist es sogar ziemlich beängstigend,..."

Die Autorin schreibt unterhaltsam und kurzweilig. Ab und an gibt es sehr schöne Aussagen/ Zitate, aber auch Aufgaben und Nachdenkliches. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: 1. Wir brauchen einander, 2. Der Weg zu engen Beziehungen und echter Verbundenheit, 3. Entdecke dein Dorf! Die Teile sind wiederum in Kapitel unterteilt, die jeweils mit einer 3-2-1 Seite enden: 3 Fragen, Zwei Bibelverse, eine Challenge. Durch diese Seiten mit den Aufgaben und Texten zum Weiterlesen wird man aufgefordert aktiv zu werden und mit einbezogen. Hier gab es sehr schöne Anregungen, die nachdenklich machten.

"Wir sind ständig auf der Hut, weil wir Angst davor haben, dass man unsere Schwäche gegen uns verwenden könnte."

"Wenn uns die Wahrheit in Liebe gesagt wird, sind wir am sichersten Ort, an dem wir sein können, selbst wenn es etwas piekt."

Ich konnte hier einiges für mich mitnehmen, manche Aufgaben fand ich inspirierend. Es gab aber auch Aspekte, die mir nicht gefielen, einiges war mir zu extrem, da ging mir die Auslegung des christliche Bezuges zu weit. Ich denke, das ist in den USA häufig anders im Alltag als bei uns und nicht immer ohne weiteres übertragbar.

Ratgeber zum Thema Freundschaft, der überzeugten Christen Anregungen bietet, aber für nichtreligiöse Menschen eher weniger geeignet ist.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

etwas bleibt, wenn jemand geht

Großvaters Walnuss
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Der Großvater ist als Junge eingewandert, er brachte ein Walnuss mit, die er pflanzte. Nun ist daraus ein großer Baum entstanden, der Früchte trägt und Schutz bietet. Der Baum seiner Tochter hat auch schon ...

Der Großvater ist als Junge eingewandert, er brachte ein Walnuss mit, die er pflanzte. Nun ist daraus ein großer Baum entstanden, der Früchte trägt und Schutz bietet. Der Baum seiner Tochter hat auch schon eine ansehnliche Größe und nun bekommt die Enkelin Emilia eine Walnuss geschenkt, um einen eigenen Baum zu pflanzen.
Die großformatigen Bilder konzentrieren sich auf das Wesentliche, sie zeigen den Lebenskreislauf mittels der Bäume. Auf den Lebenskreislauf der Menschen wird eher implizit verwiesen. Es ist klar, dass die Familie Abschied vom Großvater nimmt, der ihnen etwas Bleibendes hinterlassen hat, dass sie immer an ihn erinnern wird. Der Abschied wird nicht verbal thematisiert. Der Trost, das etwas immer von einem geliebten Menschen bleibt, wird durch die Bilder sehr gut vermittelt. Hier steht mehr zwischen den Zeilen als im knappen Text. So kann das Kind entscheiden, worüber es noch reden möchte, wenn man sich mit diesem Buch beschäftigt. Bücher über den Tod liest man ja meist nicht zur Unterhaltung, sonder eher aus einem bestimmten Anlass. Hier kann das Thema behutsam thematisiert werden, ebenso sind aber auch Gespräche über den Lebenskreislauf der Bäume möglich, Auswanderung und oder Vertreibung.

Ein einfühlsam gestaltetes Buch, dass zu berühren weiß. Die Bilder haben nicht ganz unseren Geschmack getroffen, aber das wichtige Thema wurde gut umgesetzt.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

besondere Detektei

Die Hausboot-Detektei – Tödlicher Genuss
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Ex-Polizist Arie scharrt fünf besondere Menschen um sich, mit denen er etwas gemeinsam hat: alle sind schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten, alle haben das Herz am rechten Fleck und familiäre Probleme. ...


Ex-Polizist Arie scharrt fünf besondere Menschen um sich, mit denen er etwas gemeinsam hat: alle sind schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten, alle haben das Herz am rechten Fleck und familiäre Probleme. Diese Punkte verbinden die unterschiedlichen Typen und schweißen sie zu einer festen Truppe zusammen. Sie gründen eine Detektei mit Geschäftssitz auf dem Hausboot von Arie. Ein Hund und ein Eichhörnchen sind ebenfalls mit von der Partie.

Arie, Maddie Elin, Jan und Elin sind besondere Charaktere, die ich gerne näher kennengelernt habe. Ihre Geschichten sind ungewöhnlich und wirken authentisch und sind teilweise berührend. Sie bilden den Rahmen für die Krimireihe, die hier ihren Auftakt findet und daher gibt es am Ende des Buches hier einige lose Fäden.

Ihren ersten Fall erhalten die Detektive von einem Caterer, der möchte, das sie eine Konkurrentin ausspionieren. Eher Spionage als Detektivarbeit, aber die Gruppe übernimmt den Fall dennoch. Der Caterer möchte seine Konkurrentin mit den Ergebnissen dieser Aktion ausschalten, denn sie kämpfen um einen großen Auftrag: beide wollen für die Hochzeit eines Promi-Paares das Catering übernehmen.

Beide Caterer haben "Dreck am Stecken" und einiges zu verheimlichen, klar, dass es bald zu ungeahnten Wendungen kommt. Am Ende kommt es zu folgenschweren Verwicklungen, die man so kaum kommen sah. Die Überraschungen am Schluss gefielen mir.

Die Handlung ist humorvoll aber dennoch nachvollziehbar aufgebaut und erzählt. Mich hat das Hörbuch gut unterhalten. Ulrike Kapfer und Oliver Erwin Schönfeld haben den Text gekonnt und unterhaltsam eingelesen. Der Spannungsbogen war teils eher flach, aber die privaten Geschichten haben mir gefallen. Witzig fand ich viele kleine Nebendetails, z.B. die Erklärung für den Namen der Autorin.

Ich bin gespannt, wie es mit der Truppe weitergeht und freue mich auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Ein besonderer Sommer

Grüner wird's nicht
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Lukes Schwester Rose schließt sich Klimaaktivisten an und zieht dazu in ein besetztes Haus. Die Eltern sind entsetzt und Luke, der uns diese Geschichte erzählt, beschreibt die Vorkommnisse sehr humorvoll ...

Lukes Schwester Rose schließt sich Klimaaktivisten an und zieht dazu in ein besetztes Haus. Die Eltern sind entsetzt und Luke, der uns diese Geschichte erzählt, beschreibt die Vorkommnisse sehr humorvoll und abgeklärt.

Die Eltern können Rose nicht zur Rückkehr bewegen und so zieht der Vater ebenfalls in das Haus auf der anderen Straßenseite. Die Aktivisten möchten den Ausbau des Flughafens verhindern. Um diesen zu realisieren mussten die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite geräumt werden. Mich verwundert, dass die Menschen auf Lukes Seite den Aktivisten mit so viel Mißtrauen und Ablehnung begegnen. Weder der Wertverlust ihrer Häuser noch der Verlust der Nachbarschaft hat sie zum Handeln gebracht. Luke beobachtet, hinterfragt und bewertet auf seine Weise. Der eigene Haushalt wächst um das Mädchen Sky, das aus dem besetzen Haus zu Luke und seiner Mutter zieht. Sie genießt das geregelte Leben und sehnt sich nach Normalität. Der Austausch an Bewohnern bringt Spannungen mit sich. Skys Mutter und Rose sind nicht begeistert. Lukes Eltern werden jeder für sich in eine Krise gestürzt und Luke findet neue Freunde und Aufgaben. Schließlich werden er und Sky eher zufällig zu Helden bei der Räumungsaktion, die landesweit Beachtung findet.

Diese Geschichte zeigt sehr schön die Möglichkeiten auf, die die Klimaaktivisten mit Demonstrationen und Aktionen haben, aber auch deren Grenzen. Der Ausbau des Flughafens wird letztlich durch die Widrigkeiten der Pandemie erwirkt. Dennoch wird deutlich, dass es wichtig und sinnvoll ist, sich für die Belange einzusetzen, die einem wichtig sind. Die Kurzlebigkeit von Nachrichten und Schlagzeilen spielt hier eine weiter Rolle.

Der Autor thematisiert auch das Familienleben: Lukes Familie, die Nachbarsfamilie und auch Sky und ihre Mutter haben hier ganz unterschiedliche Entwürfe, an denen sie festhalten und die doch durch äußere Umstände starke Veränderungen erfahren.

Luke berichtet sehr reflektiert und humorvoll über die Menschen und Vorkommnisse. Das Buch lässt sich aufgrund des locker leichten Erzählstils flott lesen.

Dass das Leben der Erwachsenen hier so viel Raum einnimmt, hat meinem Kind nicht so gut gefallen. Die Midlife Krise des Vaters und die Reaktionen der Mutter und Nachbarn waren ihm zuviel und haben daher für Längen gesorgt.

Humorvolle Lektüre zu wichtigen Themen.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Berührend

Sheets
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In diesem toll illustrierten Graphic Novel geht es um das Mädchen Marjorie und den Geisterjungen Wendell. Beide haben es nicht leicht im Leben und sie versuchen trotzdem das Beste daraus zu machen.

Marjorie ...

In diesem toll illustrierten Graphic Novel geht es um das Mädchen Marjorie und den Geisterjungen Wendell. Beide haben es nicht leicht im Leben und sie versuchen trotzdem das Beste daraus zu machen.

Marjorie ist erst dreizehn Jahre alt und sie leitet nach der Schule den Waschsalon der verstorbenen Mutter, um die Familie zu ernähren. Ihr Vater ist vor Trauer depressiv und keine Hilfe im Alltag, der Bruder noch zu klein. Der Berufsalltag nach einem freudlosen Schulalltag mit Mobbing ist hart für die Jugendliche. Die Kunden nehmen keine Rücksicht auf ihre Situation, trauen sich dem Mädchen gegenüber teils einen frechen Umgangston. Ein Geschäftsmann aus der Nachbarschaft legt ihr Steine in den Weg, weil er eigene Interessen verfolgt.

Der kleine Wendell ist früh verstorben und kann sich mit dem Geisterleben nicht richtig anfreunden. Nach einigen Umwegen verirrt er sich in Marjorie´s Wäscherei, wo er zunächst für Chaos sorgt.

Beide Kinder haben ein schweres Schicksal, das sie meistern müssen. Was im einzelnen in der Vergangenheit geschehen ist, erfährt man nach und nach aus Rückblenden. Die Geschichten wirken teilweise sehr authentisch und dadurch berührend. Die Entschlossenheit und Beharrlichkeit mit der sich Marjorie den Widrigkeiten entgegenstellt ist bewundernswert. Die Erinnerung und die Liebe zur Mutter geben ihr Kraft, auch wenn sie oft verzweifelt ist, gelingt es ihr durchzuhalten. Was der kleine Wendell alles anstellt sorgt für eine Prise Humor. Beide Kinder lernen im Verlauf der Geschichte dazu und entwickeln sich weiter. Eine tolle Geschichte über zweite Chancen, Einsamkeit, Freundschaft, Vergebung und Beharrlichkeit. Ab und an hätte es etwas tiefer gehen können, da ist noch ein wenig Potential nach oben. Die Zeichnungen, Farben und Bildergrößen fand ich sehr angenehm, die Emotionen wurden gut transportiert.

Mir hat dies Graphic Novel sehr gut gefallen und ich werde auch den nächsten Band lesen.

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