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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2024

Beklemmend, aber anders als erwartet

Die geheimnisvolle Freundin
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Worum geht es:
Nina wächst in einem Waisenhaus auf. Ihre Geschichte beginnt in etwa als sie 4 Jahre ist. Das Waisenhaus wird von Nonnen geführt und ist von einem wenig liebevollen Alltag geprägt. Zuwendung ...

Worum geht es:
Nina wächst in einem Waisenhaus auf. Ihre Geschichte beginnt in etwa als sie 4 Jahre ist. Das Waisenhaus wird von Nonnen geführt und ist von einem wenig liebevollen Alltag geprägt. Zuwendung und Wertschätzung stecken hinter Disziplin und Härte zurück. Mit ca. 7 kommt Lucia in das Heim, sie kennt das Leben „draußen“ und vermisst es. Die Mädchen freunden sich an und meistern nun den Alltag gemeinsam. Ihre Wege trennen sich noch während der Kindheit wieder. Als erwachsene Frau beginnt Nina ihr eigenes Leben, lebt in einer Wohngemeinschaft und arbeitet in einer Tabakfabrik. Nach und nach lernt sie die echte Welt kennen, lernt eine Freundin kennen und findet Anerkennung auf Arbeit. Und trifft wieder auf Lucia. Kann die Freundschaft zwischen beiden wieder aufleben?

Meine Meinung:
Zwei Drittel des Buches beschreiben das Leben im Waisenhaus auf beklemmende Art und Weise. Dieser Teil las sich trotz allem sehr leicht und angenehm, war emotional und man hat richtig mitlesen können, wie Nina älter und reifer wird. Der Stil trifft die jeweiligen Altersstufen sehr gut. Das letzte Drittel behandelt die Zeit in der Tabakfabrik. Hier fließt auch sehr viel politischer Hintergrund zu den Streiks und Demonstrationen im Land ein. Insgesamt hat mir das Buch zwar gut gefallen, aber leider hat der Klappentext etwas anderes suggeriert und die Streiks in der Tabakfabrik waren mir etwas zu umfangreich dargestellt. Das Verhältnis der beiden Mädchen blitzte zwar immer wieder durch, aber stand nicht durchgängig im Vordergrund. Ich bin daher leider etwas enttäuscht, da ich etwas anderes erwartet hatte. Was mir jedoch gut gefallen hat, war dass später in einer kleinen Szene Lucia ihre Sicht dargelegt hat. Bis dahin kannte man nur Ninas Version der Erlebnisse und hatte automatisch eine Meinung im Kopf. Alles in allem hat das Lesen Spaß gemacht, aber es war eine andere Art von Geschichte als erwartet.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Bewegende Geschichte in der Nachkriegszeit

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Worum geht es:
In den letzten Kriegsjahren nimmt die Not überhand und das Hotel von Annes Familie, der Margaretenhof in Bad Oeynhausen, funktioniert eher als Lazarett denn als Hotel und Anna ...

Worum geht es:
In den letzten Kriegsjahren nimmt die Not überhand und das Hotel von Annes Familie, der Margaretenhof in Bad Oeynhausen, funktioniert eher als Lazarett denn als Hotel und Anna unterstützt als Krankenschwester. Doch das Ende des Krieges naht und Anne klammert sich an die Hoffnung, dass das Hotel bald im alten Glanz erstrahlt. Es kommt jedoch anders, denn vorerst besetzen die Briten die Stadt, quartieren alle aus der Kernstadt aus und nutzen diese selbst als Zentrale. Anne muss mit ihrer Familie das Hotel räumen und fortan in einer Barackenstadt außerhalb leben. Die Familie kämpft wie viele andere auch ums Überleben. Doch Anne kämpft für sich, ihre Familie, ihre Stadt und kreuzt dabei immer wieder die Wege von Colonel Hunter. Und in der Not zeigt sich, dass auch er ein Mensch ist und beide eigentlich das gleiche Ziel haben. Annes Freundin Rosalie, Annes Freundin, hat im Krieg Familie verloren. Auch sie kämpft ums Überleben, jedoch auf andere Weise. Sie freundet sich mit jungen Briten an und bewirtet sie in deren Club. Und beide stellen sich die Frage, wie es für sie im Nachkriegsdeutschland weitergehen mag. Ist es möglich, in dieser schweren Zeit Gefühle erblühen zu lassen?

Meine Meinung:
Begeisterung. Das Buch zeigt jeweils Annes und Rosalies Entwicklung, die beide recht unterschiedlich verlaufen. Es ist wunderbar geschrieben, sofort fühlte ich mich den beiden Frauen nah und beide Wege konnte ich absolut verstehen und in manchen Momenten nicht. Aber beides sind tolle Frauen, Kämpferinnen, diebisch nicht aufgeben und sich für andere da sind. Ich habe mit ihnen gefühlt, gelitten, getrauert und mich gefreut. Es ist eine wunderbare Geschichte, die auch nachdenklich macht. Mir hat es besonders gefallen wie sich das Verhältnis zwischen Anne und Rosalie entwickelt und dass beide durch die Situation gezwungen waren, aus ihrem alten Leben auszubrechen. Ein wirklich klasse Buch

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Familie kann schwierig sein und doch Halt geben

Flaschenpost aus der Vergangenheit - Die Sommerschwestern
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Worum geht’s:
„Flaschenpost aus der Vergangenheit“ ist der 3. Teil der Geschichte um die 4 Schwestern und spielt ebenfalls wieder in Bergen. Amelie und Helene möchten ihren Geburtstag gern gemeinsam in ...

Worum geht’s:
„Flaschenpost aus der Vergangenheit“ ist der 3. Teil der Geschichte um die 4 Schwestern und spielt ebenfalls wieder in Bergen. Amelie und Helene möchten ihren Geburtstag gern gemeinsam in Bergen verbringen. Und plötzlich stehen Doro und die Mutter vor ihnen. Helene ist wenig begeistert, seit dem letzten Aufeinandertreffen, welches im Streit endete, herrscht Funkstille. Und da es zwischen David und Yella auch kriselt, zieht Yella kurzerhand die Fahrt zu den Schwestern gegenüber einem Paarurlaub vor. Die Schwestern sind wieder vereint in Bergen und mitnehmen alle Streitigkeiten. Helen lässt die Sturmschäden noch immer nicht los, Yella ebensowenig. Und so versuchen beide weiter etwas über die ominöse Frau an Vaters Seite zu erfahren. Ob sich die Stimmung bessert? Und ob sich die Rätsel auflösen?

Meine Meinung:
Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen. Es liest sich wie auch die beiden anderen Bände wunderbar leicht und doch gespickt mit eineiigen Lebensweisheiten und Tiefen. Ich hätte mit der Auflösung in der Form nicht gerechnet. Stück für Stück bahnt diese sich über das Buch hinweg an. Es ist ein Buch, welches durchaus auch nachdenklich macht über Familie, die Rollen der einzelnen Familienmitglieder, auch über die Rolle der Mutter, aber nicht mit Zeigefinger, sondern verpackt in eine unterhaltsame Geschichte, einfach klasse. Ich bin von den Sommerschwestern sehr begeistert - und allein der Name zeigt eine tiefe und innige Verbindung der Schwestern, die phasenweise vielleicht mal mehr, mal weniger da ist.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Humorvoll und doch ergreifend

Kein guter Mann
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Worum geht es:
Walter ist ein griesgrämiger Postbote, wenige Jahre vor seiner Pensionierung. Er ist jemand, der sich gern an Regeln hält und diese auch verteidigt, ob es manchmal sinnvoll ist nachzugeben ...

Worum geht es:
Walter ist ein griesgrämiger Postbote, wenige Jahre vor seiner Pensionierung. Er ist jemand, der sich gern an Regeln hält und diese auch verteidigt, ob es manchmal sinnvoll ist nachzugeben oder nicht, sei dahingestellt 😉 und so entspinnt sich aus kleinen Sticheleien zwischen ihm und einem Empfänger ein doch recht umfangreicher Zwist. Der Vorschlag seiner Chefin, Walter in den Ruhestand schicken, stößt nicht auf Gegenliebe. Und so wird er in die Christkind-Filiale nAch Engelkirchen versetzt. Dort kann er ja nichts anrichten. Oder doch? Der Brief eines kleinen Jungen beschäftigt Walter. Und so kommt es, dass Walter Gott wird. Es entwickelt sich eine zarte Brieffreundschaft mit dem Jungen, die auch Walters Leben nach und nach beeinflusst.

Meine Meinung:
Großartig. Ich habe gelernt, dass das Buch als „Dramedy“ verstanden werden kann und passender geht es nicht. Habe ich in der ersten Hälfte teilweise herzhaft lachen müssen - der trockene Humor ist köstlich, so wurde die Geschichte nach und nach trauriger und ergreifender. Es klärt sich auf, das Walter nicht immer so ein Miesepeter war. Ich habe mitgefühlt und war wirklich ergriffen und habe zum Abschluss richtig weinen müssen. Und das alles ist wunderbar verpackt in eine ansprechende Geschichte mit Witz, einem einzigartigen Protagonisten und einem sehr angenehmen Schreibstil. Ich würde 6 Sterne von 5 vergeben, wenn es ginge. Es war sicher nicht das letzte Buch des Autors, aber definitiv eines meiner Lesehighligjts in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Wunderschöner Roman vor der Traumkulisse Bodensee

Zeit der Schwestern
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Worum geht es:
Kirschsommer ist Teil 2 der Schwesternreihe, die an wunderschönen Bodensee spielt. In diesem Buch übernimmt die kleine Schwester Romy die Hauptrolle. Romy ist ein Wirbelwind, alleinerziehend, ...

Worum geht es:
Kirschsommer ist Teil 2 der Schwesternreihe, die an wunderschönen Bodensee spielt. In diesem Buch übernimmt die kleine Schwester Romy die Hauptrolle. Romy ist ein Wirbelwind, alleinerziehend, 2 Kinder, voller Terminplan und tausend Ideen. Ein Backwettbewerb im Regionalfernsehen steht an und Romy möchte natürlich mitmachen. Knapp vor der Frist schafft sie es auf die letzte Minute die Bewerbung korrekt abzusenden. Ihre Tochter Luna darf in den Sommerferien in einem Film mitspielen, was für alle sehr aufregend ist. Am Filmset dabei ist Pierre als Koch und damit auch der Vater von Vincent wieder in der Nähe. Vincent genießt es, Romy ist durcheinander. Und dann ist da immer noch Ben, Papa von Luna. Er ist einfach zu perfekt - zuvorkommend, hilfsbereit, verständnisvoll und immer für die Familie da. Oder bahnt sich da etwas mit Maria an, Lunas Begleitung am Filmset? Ach herrje. Und Romys Kopf quillt über vor Ideen zum Kochen und Backen. Was für ein Durcheinander. Ob Romy ihren Weg findet?

Meine Meinung:
Ich habe Teil 2 sehr genossen. Auch wenn mir manchmal alles zu perfekt war, so passt es doch zum Buch und Genre. Ich finde es toll, wie die 3 Schwestern jede für sich dargestellt werden. Die quirlige Romy muss man einfach mögen. Die Geschichte ist spannend, manchmal musste ich aber auch richtig schmunzeln und auch Tranchen sind geflossen. Also für alles was dabei. Ein sommerliches, leichtes und kurzweiliges Lesevergnügen und ein sehr gelungener 2. Teil.

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