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Veröffentlicht am 10.06.2018

Das Böse hinter der glänzenden Fassade

Das Finkenmädchen
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Als die Frau eines berühmten Fernsehstars wegen des Verdachts des Mordes an ihrem Ehemann in ein alternatives Frauengefängnis überführt werden soll, horcht Felicity, die in ebendiesem Gefängnis lebt, auf. ...

Als die Frau eines berühmten Fernsehstars wegen des Verdachts des Mordes an ihrem Ehemann in ein alternatives Frauengefängnis überführt werden soll, horcht Felicity, die in ebendiesem Gefängnis lebt, auf. Rose war einige Jahre ihre Nachbarin, damals, als Felicity noch ein Kind war. Als Felicity Grauenhaftes widerfuhr. Als Rose sie nicht davor beschützte. Dieses Gefühl des Verrats gärte lange in ihr und wurde zu unbändiger Wut, zu einem Hass gegen Rose. Nun bietet sich Felicity die Möglichkeit, sich für das Geschehene an Rose zu rächen.
Erzählt wird der Roman aus der jeweiligen Ich-Perspektive der Frauen Rose und Felicity. Hierbei hat die Autorin es meiner Meinung nach hervorragend geschafft, die jeweiligen Persönlichkeiten der Frauen zusätzlich durch den Stil der Erzählung auszudrücken. Von dem liebreizenden Cover sollte man sich nicht täuschen lassen, denn der Schein trügt manchmal und es ist längst nicht alles so harmonisch, wie es nach aussen hin wirkt. Die muss auch Rose feststellen, die nun, nach dem Tod ihres Mannes, über ihr bisheriges Leben nachdenkt und beginnt, einige Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Und auch in Felicitys Part werden Vergangene Geschehnisse, welche sie zu der Frau machten, die sie heute ist, ebenso beschrieben wie ihre heutigen Gedanken und Gefühle. Es war sehr interessant, in die Köpfe der beiden Frauen hineinzuschauen und die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschehnisse zu erleben. Was genau damals geschah lässt sich beim Lesen des Romans recht schnell erahnen, doch sind es auch die vielen anderen Details in den Leben der beiden, welche sie mir als Leserin nach und nach immer näher brachten und er mir ermöglichten, sie zu verstehen.
Ein wunderschönes Buch über Wut und Rache, über Wahrheit und Erkenntnis und ein sehr gutes Beispiel dafür, was geschieht, wenn man Kindern nicht aufmerksam zuhört.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 09.06.2018

Tödliche Falle in der Virtual Reality

Sword Art Online - Novel 01
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2022, in naher Zukunft. Darauf habe alle Gamer sehnsüchtigst gewartet: Sword Art Online, ein Virtual Reality Game, welche mittels NerveGear gespielt wird. Dank neuester Technik werden sämtliche Sinnesreize ...

2022, in naher Zukunft. Darauf habe alle Gamer sehnsüchtigst gewartet: Sword Art Online, ein Virtual Reality Game, welche mittels NerveGear gespielt wird. Dank neuester Technik werden sämtliche Sinnesreize über den Helm direkt ins Hirn übertragen und die motorischen Bewegungen rein virtuell ausgeführt. Kirigaya "Kirito" war bereits als Betatester dabei und ist nun einer der ersten zehntausend Spieler, welche das online vernetzte Multiplayergame starten. Zuerst sind auch alle Gamer hellauf begeistert von Aincrad, der virtuellen, aus 100 Ebenen bestehenden Welt, doch dann meldet sich der Schöpfer des Spiel zu Wort und verkündet, dass sämtliche Gamer solange im Spiel gefangen sind, bis die ersten es schaffen, alle Ebenen durchzuspielen. Ein vorzeitiges Beendes des Spiels führt zum sofortigen Tod - sowohl virtuell als auch IRL (in real life). Das war vor 2 Jahren...
Ein Buch, bei dem man sofort und ohne großen Anlauf in die Handlung katapultiert wird. Erzählt wird aus Kiritos Sicht, und die Hintergründe des Spieles werden so nach und nach beim Lesen erzählt. Neben den unterschiedlichen Reaktionen der Gamer auf die tödliche Falle und die Entwicklung von Gilden lernt man auch so einiges über Skills und Monster. Natürlich werden die Dungeons von Ebene zu Ebene immer schwerer zu bewältigen. Als Kirito auf die erfolgreiche Kämpferin Asuna trifft wird schnell klar, dass die beiden sich nicht nur kämpferisch ergänzen.
Natürlich bleiben typische Gamerbegriffe bei dieser Story nicht aus, aber das Buch ist auch für Nicht-Gamer locker verständlich. Die Lovestory passt sich gut ein ohne kitschig zu sein und für Spannung und Intrige ist ebenfalls gesorgt. Diverse Mangabilder im Buch unterstützen das Kopfkino. Natürlich ist es schade, dass die ersten beiden Jahre komplett übersprungen wurden, aber irgendwie muss man ja Potential für Spin offs lassen. Das Buch kann als abgeschlossene Story gelesen werden.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Über Freundschaft und Zeitumkehrer

Zurück auf Gestern
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Die beiden besten Freundinnen Claire und Lulu haben zwar am gleichen Tag Geburtstag, sind ansonsten aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Claire eher die ruhige und vorsichtige Person ist, ist ...

Die beiden besten Freundinnen Claire und Lulu haben zwar am gleichen Tag Geburtstag, sind ansonsten aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Claire eher die ruhige und vorsichtige Person ist, ist Lulu mutig und abenteuerlustig. Als Claire zu ihrem 15. Geburtstag einen mysteriösen Anhänger von ihrer verstorbenen Oma erbt und dieser prompt in zwei Teile fällt, tragen Claire und Lulu die beiden Hälften einfach wie zwei Freundschaftsanhänger an der Kette. Doch irgendwas stimmt mit diesen Anhängern nicht, denn plötzlich wiederholt sich eine Schulparty, nachdem Lulu es sich so sehr wünschte. Und der Brief von Claires Oma weist auf ein altes Tagebuch hin, nach welchem Claire suchen soll. Als die beiden Freundinnen dem Geheimnis auf die Spur kommen müssen sie feststellen, dass auch jemand anderes starkes Interesse an dem Erbstück hat.
Das Buch liest sich sehr erfrischend. Die beiden 15jährigen haben so ihre Sorgen mit der Schule, den Jungs und der nervigen Stiefmutter. Der Zeitumkehrer bringt da ein paar neue Möglichkeiten ins Spiel, welche die beiden natürlich auch nutzen. Wer würde das nicht? Doch nicht immer verläuft die zweite Zeitlinie besser und die Freundschaft der beiden Mädchen wird schon bald auf eine harte Probe gestellt. Als jemand den Zeitumkehrer für seine bösen Zwecke nutzen will muss die sonst so ruhige Claire starken Mut beweisen, um Schlimmeres zu verhindern.
Das Buch ist aus Claires Sicht geschrieben und hat somit sehr viel Charakter. Spannung und Humor sorgten dafür, dass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen wollte. Ich denke, wer die Edelstein-Trilogie mag wird auch dieses Buch mögen.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Die Memoiren des Todes

Knochenjob!
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Gäbe es die Memoiren des Todes, wie würden diese wohl aussehen? Ich weiß es, denn es gibt sie wirklich! Und eigentlich ist der Tod auch gar kein so übler Typ, sein Job ist halt nur... sterbenslangweilig! ...

Gäbe es die Memoiren des Todes, wie würden diese wohl aussehen? Ich weiß es, denn es gibt sie wirklich! Und eigentlich ist der Tod auch gar kein so übler Typ, sein Job ist halt nur... sterbenslangweilig! Zeit, dass sich was ändert!
Anders, als es in 08/15-Memoiren so üblich ist, springt der Tod in seinen Erzählungen immer wieder von der Gegenwart in Erinnerungen aus der Vergangenheit. Das ist auch ganz gut so, denn wer möchte erstmal seitenweise was über Einzeller lesen, anstatt zu verfolgen, wie der Tod versucht, sein Image aufzupolieren? Oder wenn es darum geht, wie der Tod händeringend eine Vertretung sucht, der er vorrübergehend seine Sense in die Hände drückt, damit er bei der "Zeit" eine Änderung seiner Jobbeschreibung herausschlagen kann? Neben der "Zeit" kommen übrigens auch andere Größen im Buch vor wie "Leben", "Krankheit", "Zufall", "Glück" und "Schicksal", eine jede mit ihren Macken und Eigenarten.
Sarah Adler versteht es gekonnt, mit Worten zu jonglieren und haucht dem teils zynischen Tod eine Art Leben ein, wodurch er einem tatsächlich mit der Zeit immer sympathischer wird. Beim Lesen bin ich in Welten eingetaucht, welche dem Buch einen wunderschönen Fantasytouch verliehen - Hut ab vor so genialen Einfällen! Einzig die vielen spontanen Zeitsprünge im Buch sorgten dafür, dass ich lange nicht richtig in das Buch hereinfinden konnte, da mich das mehr irritierte als dass ich einen roten Faden erkennen konnte. Zum Glück gab sich das nach einer Weile. Ein schönes Buch voller Wortspielereien und schwarzem Humor!

Veröffentlicht am 30.05.2018

Erst wenn die Hoffnung stirbt, stirbt mit ihr der Mensch

Hier ist es schön
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Die Erde in naher Zukunft: Das Wetter hat sich verändert, der erhöhte Meeresspiegel ließ alle Inseln verschwinden, die Ernteerträge werden geringer, die Erdölvorkommen neigen sich dem Ende zu. Da hat die ...

Die Erde in naher Zukunft: Das Wetter hat sich verändert, der erhöhte Meeresspiegel ließ alle Inseln verschwinden, die Ernteerträge werden geringer, die Erdölvorkommen neigen sich dem Ende zu. Da hat die Carpe Diem Organisation eine geniale Idee: Zwei Auserwählte sollen die Reise auf einen fernen Planeten antreten und dort alles für den Fortbestand der Menschheit organisieren. Die 16jährige Irma bewirbt sich – und wird gemeinsam mit Sam als Auserwählte für die Mission ausgebildet. Doch kurz, bevor beide die Reise antreten sollen, beschließt Sam, um dessen Herkunft sich bereits Legenden ranken, das Trainingscamp zu verlassen und nach seinen Wurzeln zu suchen. Und Irma folgt ihm…
Eine Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zuviel des Inhaltes zu verraten, ist nicht leicht. Besonders gefiel mir, wie Annika Scheffel zu Beginn des Romans die Welt und ihre langsame Veränderung mehr oder weniger subtil durch Briefe von Familie, Freunden und Fans an Irma ausdrückte. Wer jedoch einen Science-Fiction Roman erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Vielmehr geht es in diesem Buch darum, den Glauben und die Hoffnung an das Leben nicht zu verlieren, das Positive zu entdecken. Es geht um Freundschaft und Vertrauen, aber ebenso auch um Show und Manipulation, der modernen Form der Religion, anhand welcher Glaube und Hoffnung aufrecht erhalten werden können.
Wie bereits erwähnt, gefiel mir vor allem die Briefform als Stilmittel sehr gut. Der weitere Verlauf des Romans besteht aus der Handlung, nachdem Sam und Irma aus dem Camp flohen, raffiniert gespickt mit Rückblicken auf erst Irmas und später Sams Vergangenheit. Wobei vor allem die Rückblicke auf Sams Vergangenheit recht interessant waren.
Das Ende des Romans passte für meinen Geschmack recht gut, wenn auch einige wenige Fragen offen blieben und zum Nachdenken anregen. Gestört haben mich jedoch einige Logikfehler im Roman wie z. B. das Verwenden von Plastiktüten oder alten Audiocassetten in der Zukunft oder der plötzliche Wandel eines Bootes in ein Schiff, weswegen ich dem Buch in der Bewertung einen Punkt abziehe. Ansonsten ein schöner Roman mit nur einigen wenigen Längen zu Beginn des zweiten Teils.