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Veröffentlicht am 02.07.2022

Ein toller Auftakt zu einer spannenden Fantasy-Reihe. Tolle Charaktere, schöne Schauplätze und sehr viele Intrigen.

Black Blade
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Handlung:

Lila Merriweather ist 17 Jahre alt und lebt in Cloudburst Falls, dem magischsten Ort in ganz Amerika.

Während sie tagsüber die Highschool besucht, so verdient sie sich des Nachts ihren Lebensunterhalt ...

Handlung:

Lila Merriweather ist 17 Jahre alt und lebt in Cloudburst Falls, dem magischsten Ort in ganz Amerika.

Während sie tagsüber die Highschool besucht, so verdient sie sich des Nachts ihren Lebensunterhalt mit Diebstählen und Aufträgen die Mo ihr besorgt. Mo war ein guter Freund ihrer Mutter und kümmerte sich seit deren Tod um Lila bzw. greift ihr unterstützend unter die Arme. Wie andere Magier ist auch Lila im Besitz magischer Talente wovon sie eines zu verbergen versucht, denn es ist extrem selten.

Doch als sie einen jungen Mann vor einem Mordanschlag beschützt und die Angreifer dabei tötet, ändert sich ihr Leben schlagartig. Ehe sie sich versieht, findet sie sich im Herrenhaus der Sinclairs – eine der wichtigsten und mächtigsten Familien der Stadt – wieder und wird dazu genötigt die Leibwache des jungen Mannes, namens Devon, zu übernehmen.

Nicht nur, dass sie Devon nun mit ihrem Leben schützen muss, so ist sie auch ins Schussfeld derer gerutscht die Devon nach dem Leben trachten.

Meinung:

Die Charaktere empfand ich als sehr gut ausgearbeitet. Auch in dieser Reihe hat jeder ein spezielles Talent und sein eigenes kleines Geheimnis, das er zu verbergen versucht. Devons Charakter hätte dabei ruhig mehr in die Tiefe gehen können. Da die Story aber in der Ich-Form geschrieben ist, und Lilas Sicht darstellt, empfinde ich das nicht als weiter schlimm.

Was Monster und sonstige Ungeheuer angehen, sind auch die in Black Blade vertreten. Leider aber eher als Statist am Rande. Man hat also nicht sehr viel von ihnen mitbekommen.

Estep ist durch die Mythos-Reihe dafür bekannt, dass sie sich im Buch sehr oft wiederholt und einige Dinge gefühlte hundertmal erläutert. Das hat sich in diesem Buch wirklich sehr gebessert. Es gab zwar einige wenige Wiederholungen, die wirkten jedoch nicht so störend wie zum Beispiel in Frostkuss.

Auch was die Beschreibung der Orte betraf, hat sich die Autorin wieder sehr viel Mühe gegeben und den Leser sofort nach Cloudburst Falls entführt. Die Geschichte der Stadt und auch die Fehde zwischen den mächtigsten Familienclans bietet viel Spannungspotenzial.

Mir hat zum Teil ein bisschen die Vorgeschichte gefehlt. Zum Beispiel weiss man nicht, was mit Lilas Vater passiert ist und weshalb Lilas Mutter ihre eigene Familie damals verlassen hat, als sie mit Lila Schwanger war. Man kann es zwar erahnen, aber es ist nicht so ganz schlüssig. Eventuell wird dies in den nächsten zwei Bänden noch aufgegriffen.

Zudem gibt es so einige Parallelen zwischen Gwen Frost (Mythos Academy) und Lila. Zumal sind bei beiden sowohl Vater als auch Mutter tot, sie kämpfen mit einem mächtigen Schwert, sie sind ein „Niemand“ und sie haben dieses spezielle Talent „Das Sehen“ – während Lila zum Beispiel anderen in die Augen schauen muss, um in deren Seelen zu blicken, so kann Gwen Gegenstände oder auch Menschen berühren und erfährt etwas über sie. Obwohl sich Lila charakterlich sehr von Gwen unterscheidet, weil Lila einfach ein selbstbewusster und starker Charakter ist, empfinde ich die Ähnlichkeiten als sehr stark. Da hätte ich mir ein bisschen etwas anderes erhofft.

Ebenfalls schade ist, dass ihre Mutter mitten in der Geschichte einen anderen Namen bekommen hat – von Sabrina zu Serena. Das war ein Fehler, den man meiner Meinung nach hätte sehen müssen. Aber im Grunde ist es auch nicht sonderlich schlimm.

Was weniger authentisch rüberkam, ist der plötzliche Stimmungsumschwung seitens Oscar, der Lila überhaupt nicht ins Herz schliessen wollte und von einer auf die andere Minute sich Sorgen um sie macht. (Zur Verständlichkeit: Oscar ist Lilas Pixie, also ein Wesen, das sich um ihr Wohlbefinden kümmert). Da hätte es meiner Meinung ein bisschen mehr Interaktion zwischen den beiden geben müssen, damit dieser Umschwung authentischer rüberkommt.

Der innere Konflikt den Lila durchlebt, als sie plötzlich zum Leibwächter ernannt wird, kann man gut nachvollziehen und ist authentisch. Zudem ist der Roman gespickt mit Humor und vielen frechen Sprüchen ihrerseits. Lila aber auch die anderen Charaktere wachsen einem schnell als Herz.

Im Allgemeinen ist der Text fliessend und einfach zu lesen, eignet sich also auch prima für den Strand oder zum Abschalten am Abend.

Fazit/Empfehlung:

Black Blade ist ein spannender Fantasy-Roman, welcher sich besonders mit den Machtverhältnissen der Familien auseinandersetzt und die Fehden und Intrigen in den Mittelpunkt stellt.

Ich empfehle den Roman jedem, der gerne Fantasy liest und gerne mit Magie und Monstern in Berührung kommt. Den Kauf habe ich persönlich keine Sekunde bereut und der zweite Band steht ebenfalls schon in den Startlöchern.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Wiederholungen über Wiederholungen

Frostkuss
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Handlung:

Die Handlung spielt auf einem Internat für die Nachfahren von Helden der Antike. Schüler, welche Mythos besuchen, sind überwiegend Walküren, Amazonen, Wikinger oder Römer. Aber auch Ninja, Samurai, ...

Handlung:

Die Handlung spielt auf einem Internat für die Nachfahren von Helden der Antike. Schüler, welche Mythos besuchen, sind überwiegend Walküren, Amazonen, Wikinger oder Römer. Aber auch Ninja, Samurai, Spartaner und andere Nachfahren sämtlicher mythologischer Schichten besuchen diese Akademie. Hier wird ihnen beigebracht wie sie die Menschheit vor dunklen Gefahren schützen können. Insbesondere vor Loki und dessen Gefolgschaft, den Schnittern des Chaos, welche die Menschheit und die Götter unterwerfen wollen.

Mittendrin ist die 17-Jährige Gwen Frost, eine Gypsy. Ein Mädchen das Menschen und Gegenstände nur berühren muss, um alles über sie zu erfahren. Bis vor wenigen Monaten war sie noch ein ganz normales Mädchen, welches an eine ganz normale Highschool ging und ganz normale Freunde hatte. Doch seit dem Tod ihrer Mutter hatte sich vieles verändert. Sie musste die Highschool verlassen um in Mythos ausgebildet zu werden. Doch sie bezweifelt, dass sie hier hin gehört und sie schenkt der Mythologie keinen Glauben. Sie ist eine Aussenseiterin, hat keine Freunde und gilt als Freak, weshalb sie von den anderen Schülern kaum beachtet wird. Um die Ausbildung auf Mythos mitfinanzieren zu können, muss sie jeweils mehrere Abende in der Bibliothek der Altertümer aushelfen. Eine Bibliothek in der verschiedene Artefakte ausgestellt werden. Eines Abends, als die Bibliothek bereits geschlossen war, findet Gwen die grausam zugerichtete Leiche der beliebtesten Schülerin von Mythos. Doch nicht nur das, auch die Schale der Tränen ist gestohlen worden. Die Schale, welche Loki die Macht gab andere Menschen zu steuern und zu kontrollieren.

Während die anderen Schüler schnell wieder in ihren Alltag zurückkehrten und Jasmines Tod so gut wie vergessen haben, bleibt es für Gwen noch immer ein Schock. So beschliesst sie herauszufinden wer Jasmine getötet und die Schale der Tränen gestohlen hat.

Doch ihre Nachforschungen machen sie selber zur Zielscheibe des Mörders.

Meinung:

Estep hat sich im Buch sehr oft wiederholt. Dabei ging es meist darum das Gwen keine Freunde hat, das sie ein Freak ist, das ihre Mutter gestorben ist, Gwens Gabe und vieles mehr. Die ständigen Wiederholungen haben zwar den Lesefluss nicht behindert aber sie haben die Geschichte aufgebläht, was unnötig war und das Buch so nur in die Länge gezogen wurde. Hier gilt der Satz „Weniger ist mehr“. Auch das Gwen nicht an die ganzen Götter und an die Mythologie glaubt, wurde gefühlt auf jeder zweiten Seite durchgekaut und war auf Dauer echt nervig.

Gwen suhlt sich zwischenzeitlich im Selbstmitleid, weil sie keine Freunde und somit ganz alleine auf Mythos ist. Hier fehlt schlichtweg die Vorgeschichte, man weiss also nicht ob Gwen überhaupt mal versucht hat mit den anderen Schülern in Kontakt zu kommen oder ob sie sich einfach die Aussenseiterrolle selbst aufgebürdet hat.

Zudem war es unschlüssig warum man Gwen nicht erzählt hat, wer sie wirklich ist und wofür sie bestimmt ist. Spätestens als sie für die Akademie abgeholt wurde, hätte man sie darüber unterrichten sollen.

Zudem wurde Gwen als eine sehr Neugierige junge Frau beschrieben, welche am liebsten alle Geheimnisse aufdecken würde. Warum hat sie aber beim oben genannten Fall nicht auch so reagiert? Hier hat Estep versucht die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten und ist erst am Schluss mit der Sprache rausgerückt. Einerseits wurde dies geschickt eingefädelt und andererseits hat es die Geschichte wiederum aufgebläht.

Mit ihren Beschreibungen hat es Estep wirklich geschafft die Fantasie des Lesers anzuregen und ihn wortwörtlich durch die Gänge und die Bibliothek der Akademie gleiten zu lassen.

Die Charaktere wurden liebevoll ausgearbeitet, jeder einzelne hat eine einzigartige Fähigkeit und seine eigenen kleinen und grossen Geheimnisse. Besonders gerne mochte ich die Walküren-Prinzessin Daphne, welche mich wirklich überrascht hatte und sich schlussendlich als ein Computerfreak geoutet hat. Sie war bis jetzt eine der besten Charaktere im Buch. Der Spartaner Logan war hingegen ein bisschen wechselhaft, zuerst war er sauer weil Gwen ihn nicht küssen wollte – weil sie ansonsten seine Geheimnisse erfährt - und dann wiederum meinte er dass es nicht gut ist wenn Gwen ihn berührt und seine Geheimnisse sieht. Hier weiss man nicht ob Logan noch immer beleidigt ist deswegen oder ob er seine Meinung nun doch geändert hat.

Im Allgemeinen war es interessant zu lesen, wie Estep die Mythologie für sich nutzte und diese mit ihrer eignen Fantasie vermischt hat. So wurde Loki zum Beispiel nicht durch Nike, der Göttin des Sieges, besiegt sondern vom Wächtergott Heimdall zu Zeiten Ragnaröks. Die Schnitter des Chaos sind ebenfalls eine Erfindung Esteps und nicht in der Mythologie aufzufinden. Ebenfalls nicht die Schale der Tränen - wobei Sigyn tatsächlich mit einer Schale versucht hatte das Natterngift aufzufangen, welches auf Loki tropfte. So gab es den Nemeischen Löwen, nicht aber den Nemeischen Pirscher. So ist das Mädchenwohnheim Styx, in dem Gwen wohnt, nicht nur der Name einer Göttin sondern zufällig die Mutter von Nike. So leben sämtliche Wallküren im Mädchen-Wohnheim Walhalla und so weiter.

Fazit/Empfehlung:

„Frostkuss“ zeigt sehr lebhaft das Leben der Schüler auf Mythos und die Gefahr welcher sie ausgesetzt sind. Allerdings wurde die Geschichte durch die vielen Wiederholungen aufgebläht und in die Länge gezogen.

Ich muss zugeben, dass ich das Buch zwischenzeitlich einfach in die Ecke pfeffern wollte, weil Gwens andauerndes Selbstmitleid und die Wiederholungen mir wirklich auf den Zeiger gingen.

Weil die Mythologie mich aber fasziniert, war das Buch für mich trotzdem einen Kauf wert. Wer Gefallen an Mythologie und lockerer Fantasy hat, wird gefallen an diesem Buch finden.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Das Buch ist klar und verständlich geschrieben und deshalb auch wunderbar für Laien geeignet.

Rote Karte für den inneren Kritiker
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Inhalt

Schon im ersten Kapitel geht es gleich ans Eingemachte. Peichl listet einige Sätze auf, die der Innere Kritiker oftmals von sich gibt, und trifft damit genau ins Schwarze. Man erkennt sich bzw. ...

Inhalt

Schon im ersten Kapitel geht es gleich ans Eingemachte. Peichl listet einige Sätze auf, die der Innere Kritiker oftmals von sich gibt, und trifft damit genau ins Schwarze. Man erkennt sich bzw. den Quälgeist sofort wieder. Gleich im Anschluss gibt es einen Test (befindet sich im Anhang des Buches). Auf einer Skala von 1-7 bewertet man 70 Fragen und je nachdem wie stark diese auf einen zutreffen bekommt man mehr Punkte oder eben weniger. Im Anschluss werden die Punkte in eine weitere Auswertung übertragen und zusammengerechnet woraus der effektive Summenwert für jeden der einzelnen Kritiker entsteht. Es ist sehr simpel aufgebaut aber sehr effektiv.

Das zweite Kapitel beleuchtet das Team der inneren Kritiker (Kontrolleur, Perfektionist, Antreiber, Allen-Rechtmacher und Be- und Verurteiler). Sie werden dem Leser vorgestellt und die wichtigsten Eigenschaften werden aufgezählt.

Kapitel drei und vier vermitteln eher trockenes Wissen (das sagt Peichl zum Schluss sogar selbst) darüber das ein Mensch aus mehreren Ich-Anteilen besteht und wie die Kritiker entstanden sind und weshalb sie grundsätzlich wichtig sind für die Entwicklung vom Baby zum Erwachsenen.

Kapitel 5 behandelt besonders den Be- und Verurteiler (genannt der Innere Kritiker) und weshalb er solche Macht über uns erlangen kann.

Im sechsten Kapitel wird der Leser erneut aufgefordert in den Anhang zu springen und die Botschaften der Kritiker aufzuschreiben. Dieses Kapitel beschäftigt sich danach mit der Thematik zu wem der innere Kritiker eigentlich spricht. Anhand eines persönlichen Beispiels zeigt Peichl auf das der Kritiker nicht zu uns spricht, sondern zu einem verletzten Kindanteil in uns.

Kapitel Sieben zeigt auf wie wir den inneren Kritiker als Kind erschaffen und ihn nähren und das er eigentlich nur gute Absichten hegt. Im Grunde wird dem Leser klargemacht, dass uns der innere Kritiker nur schützen möchte vor erneuten Blamagen, Demütigungen und ähnliches.

Kapitel Acht behandelt das kritisierte Kind in uns. Ich erläutere das kurz anhand eines Beispiels. Angenommen ein Erziehungsberechtigter sagt zum Kind: „Du bist unausstehlich!“. Kinder identifizieren sich damit, logisch ihr Umfeld ist schliesslich ihr Massstab, und sie machen daraus, unbewusst und heimlich: „Ich bin unausstehlich und niemand mag mich!“. <- Das ist der verletzte Kindanteil in uns und genau dann kommt der innere Kritiker ins Spiel der diesen verletzten und kritisierten Kindanteil in uns schützen will.

Kapitel Neun liefert einen genauen Steckbrief des inneren Kritikers und einen einleuchtenden Vergleich zwischen dem Zauberer von Oz und dem inneren Kritiker selber.

In Kapitel 10 erfährt der Leser wie der Innere Kritiker genau arbeitet. Beispiel? Es geht darum einen Vortrag zu halten. Der innere Kritiker fährt somit schwere Geschütze auf und zeigt auf, was alles schief gehen kann. Immer neue, peinliche Szenen laufen wie ein Horrorszenario vor dem inneren Auge des Menschen ab. So versucht uns der innere Kritiker zu manipulieren und uns zum aufgeben zu zwingen.

Kapitel Elf bis Vierzehn gibt Lösungen an die Hand, wie der Leser den eigenen Inneren Kritiker zum Verbündeten machen kann. Gemäss Peichl wird es dem Leser niemals gelingen den inneren Kritiker loszuwerden, weil er dann nur noch lauter und stärker zurückkommen wird. Kleiner Einschub: Kapitel 12 behandelt zu guter Letzt noch unsere innere Schutztruppe (bestehend aus Verteidiger, Stolz, Rebell und Ankläger). Sie stellen sich gegen den inneren Kritiker zur Wehr, zumindest versuchen sie es, scheitern jedoch meist kläglich.

Meinung:

Das Buch ist klar und verständlich geschrieben und deshalb auch wunderbar für Laien geeignet. Trockene Theorie hält sich hier in Grenzen und bekommt gerade mal so viel Raum, wie notwendig ist, um die Sache zu verstehen und nachvollziehen zu können.

Toll fand ich den Fragebogen im Anhang, damit man die Kritischen Stimmen den einzelnen Teammitgliedern zuordnen konnte. Was mir jedoch gefehlt hat, war der nachträgliche Nutzen des Fragebogens. Ich konnte zwar anhand Punktezahl herausfinden welcher Kritiker bei mir besonders ausgeprägt ist aber wie ich nun mit der Erkenntnis umgehen sollte ist dabei zu kurz gekommen. Hier muss ich aber anmerken, dass es im Buch grundsätzlich nur um den Inneren Kritiker geht und nicht um das gesamte innere Team. Trotzdem hat Jochen Peichl es sich nicht nehmen lassen und die anderen Teammitglieder kurz vorgestellt.

Was ich sehr schätze ist die Tatsache, dass der Autor dem Leser erläutern möchte, dass man den inneren Kritiker als Verbündeten und nicht als einen Feind betrachten soll. Peichl gibt Lösungen an die Hand wie man mit dem inneren Kritiker umgehen kann und wie man es schafft ihn zum Freund zu machen.

Was mich zwischenzeitlich gestört hat war das ewige „aber dazu später“. Sprich er erläutert etwas und plötzlich der Satz „aber dazu später“. Wieso später? Ich will das JETZT wissen, wenn er das schon anspricht.

Dann gab es noch die Übung mit den Selbstanteilen, welche darin bestand eine Art Landkarte von seinen Selbstanteilen anzufertigen. Leider wurde auch diese Übung im Buch überhaupt nicht mehr benötigt und kommt auch später nicht mehr zu Sprache. Logisch, ich hab jetzt eine kleine Landkarte von meinem Innern aber was mach ich jetzt daraus? Zugunsten des Autors nehme ich an, dass es den Rahmen gesprengt hätte, wenn er weiter darauf eingegangen wäre.

Fazit/Empfehlung:

Alles in allem ist es ein sehr hilfreiches Buch mit vielen Aha-Momenten. Ich würde es jedem empfehlen der mit und nicht gegen seinen inneren Kritiker arbeiten will. Wichtig ist, dass man sich auch wirklich darauf einlässt, zumal man mit dem inneren Kritiker in Kontakt treten muss. Das heisst: Man muss mit ihm sprechen. Man muss in seiner Seele wühlen und die verletzten Kindanteile aufdecken, die der innere Kritiker so vehement zu schützen versucht und es braucht viel Übung.

Zudem darf man nicht erwarten, eine Wunderwaffe in den Händen zu halten. Man muss bereit sein mit dem Buch zu arbeiten.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Sind wir alles Arschlöcher? Näääh... Jeder muss für sich selber herausfinden, wie er mit unangenehmen Zeitgenossen umgehen will.

Ein Arschloch kommt selten allein
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Inhalt

Das erste Kapitel beinhaltet eine kurze Einführung in die Welt der Arschlöcher und anhand einiger Szenen bekommt der Leser gezeigt wo wir ihnen überall im Alltag begegnen können.

Im darauffolgenden ...

Inhalt

Das erste Kapitel beinhaltet eine kurze Einführung in die Welt der Arschlöcher und anhand einiger Szenen bekommt der Leser gezeigt wo wir ihnen überall im Alltag begegnen können.

Im darauffolgenden Kapitel werden der Querulant, der Eigenbrötler, das Riesenarschloch, die Diva, der unberechenbare Gefühlschaot, der Bürokrat, der Klammeraffe, das feige Arschloch und das von sich selbst überzeugte Arschloch – kurzum, die verschiedenen Arschlochtypen - genauer unter die Lupe genommen und analysiert. Die Vorstellung der verschiedenen Typen läuft immer nach dem gleichen Muster ab: Wie erkennt man ihn? Wie entsteht er? Wie geht man mit ihm um?

Das dritte Kapitel wiederum ist ein kleines Highlight. Genaugenommen handelt es sich um einen kurzen Test, welcher auswerten soll welcher Arschlochtyp man selber ist.

Im nächsten Kapitel wird analysiert welche Arschlochtypen am besten zusammenpassen und warum. Zum Teil werden sogar Vor- und Nachteile der Beziehungen aufgezeigt.

Das Kapitel fünf zeigt Strategien im Umgang mit den verschiedenen Arschlochtypen auf, inklusive verschiedene Szenen die daraus resultieren können und der Wirkung, je nach Arschlochanteil.

Das Nachwort klärt auf weshalb das Arschloch immer im Auge des Betrachters liegt und nicht ein Arschloch automatisch für alle anderen auch ein Arschloch ist. Zudem beinhaltet das Nachwort eine Klarstellung das es keine hundertprozentige Anleitung ist und endet mit einem tollen Plädoyer, welches ich hier nicht vorenthalten will: Wir müssen uns zusammenraufen und lernen mit unseren Stärken und Schwächen umzugehen und unseren Mitmenschen das Gleiche zugestehen. Würde sich jeder daran halten, wäre die Welt friedlicher und es gäbe keine Arschlöcher mehr, sondern nur noch unterschiedliche Charaktertypen die alle ihre Stärken haben.

Meinung:

Das Buch ist verständlich und leicht geschrieben. Man erfährt einiges über die Menschen und weshalb sie sind, wie sie sind. Aber auch an Strategien und Tipps im Umgang mit diesen „Typen“ mangelt es nicht, obwohl sie zum Teil nicht immer anwendbar sind.

Ein kleines Highlight war, wie bereits erwähnt, der kurze Test. Leider empfand ich diesen als zu Oberflächlich, um eine objektive Auswertung zu bekommen. Deshalb: Achtung, erwarte keine Ausführliche Analyse deiner Persönlichkeit!

Besonders interessant war das Thema „Beziehung“, denn man erfährt weshalb gewisse Menschen in toxischen Beziehungen verbleiben.

Die im Vorfeld angekündigte Lockerheit und Heiterkeit blieb jedoch deutlich auf der Strecke, obwohl einige Stellen zum Schmunzeln angeregt haben.

Fazit/Empfehlung:

Für mich war das Buch einen Kauf wert aber trotzdem hält man hiermit nicht den heiligen Gral in den Händen. Schlussendlich muss jeder für sich selbst rausfinden wie er mit unangenehmen Zeitgenossen umgehen kann und will.

Ich würde das Buch all jenen empfehlen die schon einige Male an „Arschlöcher“ geraten sind und mehr über diese Art Mensch erfahren möchten. Wer jedoch in die Tiefe der Persönlichkeit gehen möchte, dem rate ich von dem Buch ab, da es doch eher oberflächlich bleibt.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Leider keine Bereicherung, sondern ein Selbsterfahrungsbericht einer Autorin.

Big Magic
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Inhalt:

Das Buch ist in 6 einzelne Kapitel aufgeteilt und jedes davon behandelt ein gewisses Thema.

Kapitel 1 beschäftigt sich intensiv mit der Bedeutung eines kreativen Lebens und dessen Intensität. ...

Inhalt:

Das Buch ist in 6 einzelne Kapitel aufgeteilt und jedes davon behandelt ein gewisses Thema.

Kapitel 1 beschäftigt sich intensiv mit der Bedeutung eines kreativen Lebens und dessen Intensität. Es zeigt auf, dass in jedem Menschen ein verborgener Schatz steckt, der gefunden werden will. Auch die Angst, die jeden von uns begleitet wird hier thematisiert und analysiert.

Kapitel 2 handelt davon, wie Ideen uns verzaubern, aber genauso schnell wieder verschwinden. Ebenfalls wird ein interessantes Phänomen, ich nenne es hier „Ideenübertragung“, beschrieben. Der ein oder andere wird wahrscheinlich bereits Bekanntschaft damit gemacht haben.

Kapitel 3 trichtert dem Leser ein, dass jedem erlaubt ist kreativ zu leben. Zusätzlich bezieht sich das Kapitel darauf, dass Authentizität wichtiger ist als Originalität und die Freude an der Arbeit das höchste und beste Gut ist.

Kapitel 4 dreht sich um die Beharrlichkeit. Es rät dem Leser, immer weiterzumachen und niemals aufzugeben - sofern man liebt, was man tut.

In Kapitel 5 geht es um das Vertrauen in uns selber und in das, was man geschaffen hat.

Kapitel 6 erklärt, dass Kreativität gleichzeitig etwas Banales aber auch Heiliges ist.

Meinung:

Leider hatte ich völlig falsche Erwartungen an das Buch. Ich habe mir tolle, kreative Ideen und Tipps für den Alltag erhofft aber stattdessen ist es eher ein Selbsterfahrungsbericht einer Autorin.

Elisabeth Gilbert sagt, dass sie das Buch für sich geschrieben hätte und nicht für den Leser. Aber warum veröffentlicht sie dann ein solches Buch, wenn man damit niemandem helfen will? Außerdem verdient ein Schriftsteller ohne Leser nichts. Da bleibt die Wertschätzung schon deutlich auf der Strecke. Trotz meiner anderen Ansicht bez. diesem Thema, war es spannend, an den Erfahrungen einer Autorin teilzuhaben.

Im Allgemeinen hat das Buch wahnsinnig stark begonnen, ist aber gegen Mitte und Ende sehr träge und zäh geworden. Womöglich lag dies daran dass es irgendwann zu viel (esoterisches) „Drum-Herum“-Gerede war, es zu viele unnötige Wiederholungen gab und der „Aha“-Effekt vollkommen ausblieb.

Trotzdem behandelt das Buch einige sehr wichtige Aspekte – wie Mut, Beharrlichkeit und Vertrauen -, die einem auf dem Weg zu einem kreativeren Leben helfen sollen. Zusätzlich steckt es voller persönlicher Beispiele, oder auch Beispiele von Freunden und Bekannten, die allesamt bezeugen das ein Leben mit Kreativität mehr Spaß und Freude bereitet, als ein Leben ohne. Außerdem zeigt uns Liz Gilbert, dass es nicht immer um »olympisches Gold« gehen muss, sondern um die Freude an der Sache. Das ist schon die halbe Miete.

Trotz einiger Mantras und Tipps, gibt es meiner Meinung nach zu wenig Ratschläge um uns zu raten „Nimm dein Leben in die Hand und es wird dir gelingen“ und dennoch gibt es Momente, in denen sie dem Leser das Gefühl gibt alles schaffen zu können, wenn man nur mit Fleiß und Hingabe beharrlich weitermacht.

Der Schreibstil an sich ist angenehm und leicht, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Außerdem packt sie den Leser genau dort, wo es weh tut, und trifft, mit sarkastischen aber auch lustigen Seitenhieben, den wunden Punkt. Man merkt deutlich, dass sie weiss, wovon sie spricht.

Fazit/Empfehlung:

Den Untertitel finde ich sehr irreführend, zumal viele Leser dabei glauben gute Tipps und Kniffe für den Alltag zu bekommen, was leider kaum der Fall war. Es gab zwar einige Mantras und Tipps aber zu wenige, um als Ratgeber zu gelten.

Für mich war das Buch zwar teilweise spannend, aber keine wirkliche Bereicherung.

Es ist schwierig, dieses Buch jemandem zu empfehlen. In erster Linie würde ich es niemandem empfehlen, der mit esoterischen Ansichten nichts anfangen kann, denn das esoterische zieht sich durch das ganze Buch, mal mehr, mal weniger stark.

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