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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2024

Spannung auf konstant hohen Niveau

Mord auf den Färöern - Der Kommissar und die Robbenfrau
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Mit " Mord auf den Färöern – Der Kommissar und die Robbenfrau " habe ich erstmals die kriminalistische Welt der Färöer-Inseln betreten – und wurde dabei von Carola Christiansen direkt in den Bann dieser ...

Mit " Mord auf den Färöern – Der Kommissar und die Robbenfrau " habe ich erstmals die kriminalistische Welt der Färöer-Inseln betreten – und wurde dabei von Carola Christiansen direkt in den Bann dieser einzigartigen Kulisse gezogen. Christiansens Schreibstil überzeugt mit einer beeindruckenden Atmosphäre, detailreichen Beschreibungen der rauen, faszinierenden Natur und den besonderen Herausforderungen des Insellebens. Die Färöer sind ein Ort, an dem die Uhren anders ticken – eine Erfahrung, die auch Kopenhagener Ermittlerin Amalie macht, als sie für den aktuellen Fall auf die Insel geschickt wird.

Das Zusammenspiel aus Wetter, Farben und den vielschichtig ausgearbeiteten Charakteren lässt einen tief in diese außergewöhnliche Welt eintauchen. Besonders gelungen fand ich, wie nach und nach die persönlichen Geschichten der Protagonisten enthüllt werden, wodurch sie noch greifbarer und menschlicher wirken.

Der zentrale Fall ist nichts für Zartbesaitete: Er ist brutal, grausam und blutig. Der Täter hinterlässt eine Spur des Schreckens und agiert gnadenlos, was die Spannung auf einem konstant hohen Niveau hält. Neben einem faszinierenden Setting erwarten die Leser:innen überraschende Wendungen und ein packendes Finale, das noch lange nachhallt.
Einziger Wermutstropfen: Die für mich ungewohnten Namen und Ortsbezeichnungen der Färöer-Inseln haben den Einstieg etwas erschwert. Glücklicherweise bietet das Buch eine Übersicht, die eine Orientierung erleichtert. Um ein besseres Gefühl für die Aussprache zu bekommen, habe ich das Buch zunächst gelesen und anschließend die ungekürzte Hörbuchversion gehört. Die Lesung von Kaja Sesterhenn ist hervorragend und bringt die Atmosphäre des Romans wunderbar zur Geltung.

Fazit: Buch oder Hörbuch? Beides! Diese Geschichte ist gleichermaßen spannend wie einfühlsam und schafft es, mit intensiver Emotionalität zu überzeugen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die anspruchsvolle und atmosphärische Krimis lieben.

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Veröffentlicht am 25.12.2024

Spannender Krimi in einer außergewöhnlichen Region

Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer
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Beim Lesen dieses Krimis spürt man förmlich den Kohlenstaub, das Geröll und den Dreck auf der Haut. Conrath schreibt mit einer eindringlichen Bildhaftigkeit und schafft eine dichte, atmosphärische Kulisse. ...

Beim Lesen dieses Krimis spürt man förmlich den Kohlenstaub, das Geröll und den Dreck auf der Haut. Conrath schreibt mit einer eindringlichen Bildhaftigkeit und schafft eine dichte, atmosphärische Kulisse. Der zentrale „Cold Case“ ist beeindruckende 34 Jahre alt: Alle wissen, dass damals in der Zeche Ludwig 12 zwölf Bergleute verschüttet wurden. Doch als nach einem Beben die Leichen geborgen werden, sind es plötzlich 13!

Die Ermittlungen führt Kommissarin Elin Akay zusammen mit ihrem Team und der forensischen Psychiaterin Jana Fäller. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, wirken authentisch und sympathisch. Besonders gelungen ist, wie der Autor auch persönliche Einblicke in ihre Leben gewährt, was sie dem Leser nahbar macht.

Dieser erste Band einer angekündigten Reihe überzeugt mit Spannung, zahlreichen Wendungen und regt zum Miträtseln an. Besonders beeindruckend ist das Setting: der Bergbau und die Region Essen. Auch ohne Vorkenntnisse über das Leben „unter Tage“ versteht man den besonderen Zusammenhalt, die Verlässlichkeit und die Loyalität, die hier tief verwurzelt sind. Nebenbei vermittelt der Krimi Wissenswertes über den Kohleabbau und den Niedergang dieser Industrie.

Fazit: Ein spannender Krimi in einer außergewöhnlichen Region, der alles bietet, was gute Unterhaltung ausmacht. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.12.2024

Hochwasser, Sturmflut und Ermittlungen im Hafen

Tatort Hafen - Tod im Schatten der Elbflut
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Im zweiten Band der Reihe um Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei geht es turbulent zu. Mitten in den Vorbereitungen auf eine aufziehende Sturmflut wird die Leiche eines Mannes aus der Elbe geborgen. ...

Im zweiten Band der Reihe um Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei geht es turbulent zu. Mitten in den Vorbereitungen auf eine aufziehende Sturmflut wird die Leiche eines Mannes aus der Elbe geborgen. Während umfangreiche Maßnahmen getroffen werden, um den Hafen und die elbnahen Gebiete zu schützen, muss Bendixen herausfinden, wer der Tote ist und warum er Kleidung eines Containerschiffes trägt, obwohl ihn dort niemand zu kennen scheint. Unterstützung bekommt er von der Mordermittlerin Jonna Jakobi, denn an Bord des Schiffes scheint einiges im Argen zu liegen.

Als eine zweite Leiche auftaucht, "Einschleicher" entdeckt werden und Hinweise auf Umweltdelikte ans Licht kommen, wird klar: Diese Ermittlung ist so dramatisch und unberechenbar wie das stürmische Wetter selbst.
Der Krimi überzeugt mit Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, zahlreichen Wendungen und faszinierenden Einblicken in die Arbeit der Wasserschutzpolizei sowie die Welt der Schifffahrt. Leser:innen erfahren nebenbei, wie es sich anfühlt, monatelang auf einem Containerschiff zu leben – mit all den Herausforderungen, Konflikten und Sehnsüchten, die das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Nationen mit sich bringt.

Kästner & Kästner lassen ihre persönlichen Erfahrungen in ihre Hamburg-Krimis einfließen und schaffen damit eine authentische Atmosphäre. Der Schreibstil ist bildhaft und lebendig, sodass man beinahe das Gefühl hat, selbst nasse Füße zu bekommen. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, sympathisch und wirken durch ihre Mischung aus Professionalität und persönlichen Einblicken besonders greifbar.
Auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, kann man problemlos in Band zwei einsteigen – allerdings lohnt sich auch ein Blick in den Auftakt der Serie.

Fazit: Wer Lust auf einen mitreißenden Krimi hat und sich dabei den rauen Hafenwind um die Nase wehen lassen möchte, wird an dieser Reihe seine Freude haben!

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Spannender und atmosphärisch dichter Krimi

Tief im Schatten
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Tief im Schatten ist der zweite Fall der Ermittler Hanna Ahlander und Daniel Lindskog. In diesem Krimi werden einige sensible Themen behandelt, die Triggerwarnungen verdienen: Gewalt gegen Frauen, Misshandlungen, ...

Tief im Schatten ist der zweite Fall der Ermittler Hanna Ahlander und Daniel Lindskog. In diesem Krimi werden einige sensible Themen behandelt, die Triggerwarnungen verdienen: Gewalt gegen Frauen, Misshandlungen, Sekten und Alkoholismus.

Der Mord an einem ehemaligen Skisportler steht im Mittelpunkt der Handlung, und im Laufe der Ermittlungen tauchen zahlreiche Motive und Verdächtige auf. Die Spannung bleibt dabei durchgehend hoch. Die Hauptfiguren sind erneut hervorragend ausgearbeitet und wirken mit ihren Stärken, Schwächen und Alltagsproblemen sehr authentisch und nahbar. Auch die Nebenfiguren, wie beispielsweise Anton, sind facettenreich und überzeugend dargestellt. Der Schreibstil der Autorin ist spannend, eindrücklich und emotional und trägt wesentlich dazu bei, die Lesenden zu fesseln.

Der Fall erweist sich als komplexer als anfangs erwartet. Mehrere Handlungsstränge verlaufen parallel, und Rückblenden in die Vergangenheit erklären nach und nach die Geschehnisse der Gegenwart. Lange bleibt unklar, ob und wie die verschiedenen Ermittlungsstränge zusammenhängen. Zwar meint man früh, den Täter und sein Motiv zu kennen, doch unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse öffnen immer wieder neue Ermittlungsansätze und halten die Spannung aufrecht.
Besonders beklemmend und eindrücklich ist die Darstellung des Schweigens, der Unterdrückung und der Gewalt gegen Frauen innerhalb der Sekte. Diese Szenen bleiben nachdrücklich im Gedächtnis und sorgen für eine dichte, atmosphärische Erzählung.

Wie schon im ersten Band, der übrigens nicht zwingend vorab gelesen werden muss, werden alle losen Fäden am Ende geschickt zusammengeführt. Das Finale überrascht und sorgt für einen gelungenen Abschluss.

Fazit:
Ein spannender und atmosphärisch dichter Krimi, der alle Fans des Genres begeistern dürfte. Die Skandinavier beweisen einmal mehr, dass sie wahre Meister des Kriminalromans sind.

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Veröffentlicht am 16.12.2024

Charakterentwicklung und die Handlung hätten mehr Potenzial gehabt

A Spark of Time - Ein Date mit Mr Darcy
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Der zweite Teil knüpft nahtlos an das Ende des ersten Bandes an: Lily und Damian sind im Streit auseinandergegangen, und eine Versöhnung lässt zunächst lange auf sich warten. Leider hadert Lily für meinen ...

Der zweite Teil knüpft nahtlos an das Ende des ersten Bandes an: Lily und Damian sind im Streit auseinandergegangen, und eine Versöhnung lässt zunächst lange auf sich warten. Leider hadert Lily für meinen Geschmack zu lange mit sich selbst, was den Lesefluss und die Dynamik der Geschichte etwas beeinträchtigt.
Während Lily im ersten Band zu Jane Austen reist, passiert in diesem Abschnitt der Geschichte eigentlich nicht viel. Tatsächlich berührt Jane Austens Liebesgeschichte mehr als die von Lily und Damian, die im Vergleich deutlich blasser bleibt. Auch Lily selbst wirkt im zweiten Band weniger sympathisch; ihr Charakter verliert meiner Meinung nach an Tiefe und Entwicklung im Vergleich zum ersten Teil.

Im weiteren Verlauf reisen Lily und Damian nach Ägypten, was zumindest für Spannung und ein wenig Abenteuer-Feeling sorgt. Doch hier gibt es einige logische Schwächen: Ohne zu spoilern, hinterlässt der Umgang mit den Zahnrädern Fragen. Wenn diese in der Vergangenheit zerstört werden und die Vorfahren sie nie besessen haben, wie können Lily und Damian dann in der Gegenwart noch Zeitreisende sein? Diese Unstimmigkeiten mindern leider die Glaubwürdigkeit der Geschichte.

Positiv hervorzuheben ist Lichts Schreibstil, der angenehm und flüssig bleibt. Jedoch wirkt er in Band 2 stellenweise etwas flach. Außerdem trüben Lektoratsfehler wie fehlende Wörter, Namensverwechslungen und Schreibfehler das Leseerlebnis.

Fazit:
Band 2 erreicht in meinen Augen nicht das Niveau des ersten Teils. Die Charakterentwicklung und die Handlung hätten mehr Potenzial gehabt, um die Geschichte zu einem stärkeren Abschluss zu bringen.

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