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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2024

Eine emotionale Geschichte aus der deutschen Nachkriegszeit

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Kurz nach der kampflosen Übergabe an die Amerikaner wird Bad Oeynhausen am 03.05.1945 zum Hauptquartier der britischen Rheinarmee erklärt. Das bedeutet, dass die Bewohner in einem großen Teil der Innenstadt ...

Kurz nach der kampflosen Übergabe an die Amerikaner wird Bad Oeynhausen am 03.05.1945 zum Hauptquartier der britischen Rheinarmee erklärt. Das bedeutet, dass die Bewohner in einem großen Teil der Innenstadt bis zum 12.Mai 1945 ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen, damit die Engländer diese übernehmen können. Die Innenstadt wird zum Sperrgebiet erklärt und durch Stacheldraht hermetisch abgeriegelt. Auch Anne und ihre Familie sind betroffen. Sie müssen ihr Kurhotel Margaretenhof verlassen und außerhalb der Sperrzone in eine Baracke an Stadtrand ziehen. Doch Anne will das nicht auf sich beruhen lassen und legt sich mit dem Colonel Michael Hunter an.
Anders ist jedoch ihre Freundin Rosalie, die bei den Briten im Offizierscasino Arbeit findet. Sie hofft darauf, dass sich schon bald ein Offizier findet, der sich in sie verliebt, sie heiratet und mit nach England nimmt.
Theresia Graw hat die Situation der Menschen in den Jahren 1945 bis 1947 nachvollziehbar und fesselnd dargestellt. Der Dürresommer, der bitterkalte Hungerwinter sowie die Hochwasserkatastrophe zeigen den unmenschlichen Überlebenskampf, dem sich die Menschen stellen mussten, während es den Besatzern nebenan an nichts fehlte.
Die Charaktere sind vielschichtig angelegt und ausgearbeitet. Dadurch konnte ich problemlos in ihre Gefühls- und Gedankenwelt vordringen. Verknüpft mit belegten Ereignissen und Geschehen ist dieser Roman mit seinen fiktiven Protagnisten penibel recherchiert. Die Handlung ist dramatisch, sehr emotional und reich an Wendundungen, jedoch an keiner Stelle kitschig oder unglaubwürdig.
Mich hat diese wunderschöne Geschichte tief bewegt und schliesslich auch zu Tränen gerührt. Leser, die an deutscher Nachkriegsgeschichte interessiert sind, kommen hier auf ihre Kosten.
5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Mitreissend, aufwühlend und unglaublich spannend

Vergiss den Ami
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Mit ihrem Erstlingswerk als Autorin historischer Romane (Florence Jones ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Marion Stadler) ist es Florence Jones gelungen, mich in ein Gefühlschaos zu katapultieren. Die ...

Mit ihrem Erstlingswerk als Autorin historischer Romane (Florence Jones ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Marion Stadler) ist es Florence Jones gelungen, mich in ein Gefühlschaos zu katapultieren. Die Geschichte von der im Jahr 1946 18 jährigen Anna, die in ihrem hinterwäldlerischen Dorf Leiztal im tiefsten Bayern ein Jahr nach Kriegsende den GI Tommy Steward kennen und lieben lernt, hat mich zutiefst berührt und mitgerissen. Es ist eine unheimlich fesselnde und gefühlvolle Story, die mich teilweise zu Tränen gerührt hat. Die verschiedenen Charaktere sind so detailliert und lebensecht beschrieben, dass ich glaubte sie zu kennen und somit die Gefühle teilen konnte. Durch unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse blieb die Geschichte durchgehend spannend. Und so musste ich mich überwinden, dass Buch, wenn auch nur kurz, aus der Hand zu legen.
Teilweise wird aus der Perspektive von Anna und Tommy erzählt, wobei das Hauptaugenmerk auf Anna liegt. Dadurch erhält der Leser eine breite Sichtweise. Lediglich mit ihrer einfachen und schnörkellosen Schreib- und Ausdrucksweise konnte mich Florence Jones nicht restlos überzeugen. Doch in Anbetracht dieses mitreissenden Romans kann ich dem keine Minuspunkte zuteilen.
Jetzt heißt es für mich nur noch ungeduldig abzuwarten, ob und wann der zweite Teil dieser Saga erscheinen wird. 5 Sterne und eine überzeugte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Eine Geschichte mit Tiefgang

Das erste Licht des Sommers
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Obwohl mir das Cover überhaupt nicht zusagte - ich empfand es durch die grellen Farben etwas zu aufdringlich - las ich dann doch den Klappentext und wurde auf das Buch sehr neugierig.
Daniela Raimondi ...

Obwohl mir das Cover überhaupt nicht zusagte - ich empfand es durch die grellen Farben etwas zu aufdringlich - las ich dann doch den Klappentext und wurde auf das Buch sehr neugierig.
Daniela Raimondi erzählt die Geschichte der Familie Casadio, beginnend mit der Geburt von Norma im Jahr 1947. Der Leser begleitet bis 2015 das Schicksal von drei Generationen Frauen, jedoch bleibt der Hauptcharakter Norma. Ihr Leben in London, ihre Ehe mit Elia und die schwierige Beziehung zur ihrer Mutter sind feinfühlig beschrieben.
In Rückblicken erhält der Leser Einsichten in Normas Leben. Geprägt wird dieses ursprünglich durch ihre Cousine und Freundin Donata, deren Tod sie tief erschüttert und aus der Bahn wirft.
In wechselnden Zeitebenen, die jeweils mit der Jahreszahl gekennzeichnet sind, erzählt die Autorin diese fiktive Geschichte, in die historische und politische Ereignisse nachvollziehbar mit eingebunden sind. Die verschiedenen Charaktere sind vielschichtig gezeichnet.
Vielleicht lag es daran, dass ich den ersten Teil der Dilogie nicht gelesen hatte und dadurch Probleme hatte, in die Handlung einzusteigen. Zwar ist diese voller Tiefgang, jedoch für mein Gefühl sehr langatmig.
3 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Ein fesselnder Roman über das Staufenberg-Attentat

Ein schwarzer Tag im Juli
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Dieses Buch ist so anders als all die Filme und Bücher, die ich bisher über dieses Thema gekannt habe. Denn die Ereignisse vom 20. Juli 1944, sowie die der vorhergehenden Wochen, werden aus der Sicht einer ...

Dieses Buch ist so anders als all die Filme und Bücher, die ich bisher über dieses Thema gekannt habe. Denn die Ereignisse vom 20. Juli 1944, sowie die der vorhergehenden Wochen, werden aus der Sicht einer normalen Familie erzählt.
Es ist ein Roman, der mich sofort gefesselt hat. Obwohl mir die damaligen Ereignisse wohlbekannt sind, hatte ich das Gefühl, alles ganz neu zu erleben. Tief bin ich in die damalige Zeit eingetaucht, habe mit den Protagonisten mitgehofft und mitgefiebert. Lebensecht und authentisch sind die einzelnen Charaktere beschrieben und verleihen der fesselnden und perfekt recherchierten Handlung eine nachvollziehbare Lebendigkeit. Fiktive und realistische Personen und Geschehen sind meisterhaft miteinander verwoben. Durch die flüssige Schreibweise der Autorin flogen die Seiten nur so dahin.
Mein Fazit:
Interessierten Lesern, die die Geschehen um das Staufenberg-Attentat aus einer neuen Sicht kennenlernen möchten, kann ich dieses Buch ans Herz legen. Überzeugt vergebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Frankfurts historische Kriminalfälle

SpurenElemente
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Die Kriminalautorin Franziska Franz beschreibt zusammen mit dem Rechtsmediziner Dr. Marcel A.Verhoff in diesem Buch neun historische Kriminalfälle, die sich in Frankfurt ereignet haben. Die einzelnen Verbrechen ...

Die Kriminalautorin Franziska Franz beschreibt zusammen mit dem Rechtsmediziner Dr. Marcel A.Verhoff in diesem Buch neun historische Kriminalfälle, die sich in Frankfurt ereignet haben. Die einzelnen Verbrechen sind jeweils in drei Teile gestaffelt. Im ersten Teil wird das Leben der Opfer und das Verbrechen selbst detailliert unter die Lupe genommen, im zweiten Teil die Verfolgung der Tat und die Ergebnisse der Rechtsmedizin beschrieben. Letztendlich erfolgen im dritten Teil Gespräche mit Zeitzeugen, Kriminalisten oder Sachverständigen. Ebenso werden die gravierenden Unterschiede zu gestern und heute in der Forensik angezeigt.
Bis heute wurden jedoch nicht alle Mordfälle aufgeklärt. So konnte zum Beispiel bei den Verbrechen an der Edelpostetuierten Rosemarie Nitribitt sowie an dem 13jährigen Tristan Brübach kein Täter überführt werden.
Verständlich und nachvollziehbar werden die verschiedene Kapitalverbrechen mit den nachfolgenden Ermittlungen der Polizei dargelegt.
Dieses Buch bietet dem interessierten Leser eindrucksvolle Einblicke in die aufwendige Arbeit der Polizei.
4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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