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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2024

Sehr empfehlenswert

Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit
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Ulrike Renk führt den Leser in das Jahr 1889. Marthe wächst in den Vogesen auf einem Hof auf. Doch Julie, Marthes Mutter zieht mit ihr nach Paris, um Marthe eine Schulausbildung zu ermöglichen. Sie hat, ...

Ulrike Renk führt den Leser in das Jahr 1889. Marthe wächst in den Vogesen auf einem Hof auf. Doch Julie, Marthes Mutter zieht mit ihr nach Paris, um Marthe eine Schulausbildung zu ermöglichen. Sie hat, da sie eine begabte Köchin ist, eine gute Anstellung bekommen. Marthe entdeckt ihre Leidenschaft für das Schreiben und schon bald hat sie ein klares Ziel vor ihren Augen.
Mit einem warmherzigen Schreibstil erzählt die Autorin von dem fesselnden und ereignisreichen Leben der Journalistin und Gründerin der angesehenen Kochschule Le Cordon Bleu, Marthe Distel. Wie ich es von den anderen Büchern der Autorin kenne, hat sie auch dieses Mal die verschiedenen Charaktere sehr detailliert und lebensecht beschrieben. So war es für mich möglich, mit ihnen die Gefühle teilen zu können. Durch interessante Ereignisse und Wendungen bleibt die Geschichte sehr spannend, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Mich hat diese wunderschöne Geschichte sehr berührt und mir wundervolle Lesestunden bereitet. Sehr gerne empfehle ich es weiter.
4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Auch Kinder haben Rechte

Die Zeit der Kinder
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Lena Riess hat mit diesem Buch einen beeindruckenden Roman über das Entstehen der ersten Kindergärten geschrieben. Sie sind das Gegenteil von den üblichen Kinderverwahranstalten, in denen der Tagesablauf ...

Lena Riess hat mit diesem Buch einen beeindruckenden Roman über das Entstehen der ersten Kindergärten geschrieben. Sie sind das Gegenteil von den üblichen Kinderverwahranstalten, in denen der Tagesablauf von Monotonie und Disziplin geprägt ist. Jetzt soll den Kleinen durch Freude beim Spielen und Ausprobieren Wissen angeeignet werden. Das ist das Ziel von Friedrich Fröbel, der sich auch gegen die "notwendige" körperliche Züchtigung stellt.
Erzählt wird die Lebensgeschichte von Friedrich Fröbel und seiner späteren Frau Luise Levin. Ihre neuartigen Erziehungmethoden finden nicht bei allen Leuten Anklang. Sie haben mit Anfeindungen und großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Denn zu jener Zeit wurden Kinder dazu erzogen, sich bedingungslos diszipliniert zu verhalten. Man durfte sie weder sehen noch hören.
Dadurch, dass es immer wieder Rückblicke in die Kindheits- und Studienjahre von Fröbel gibt, wird verständlich gemacht, was ihn prägte. Doch leider sorgten die vielen Sprünge in die unterschiedlichen Zeit- und Handlungsebenen dafür, dass ich sehr konzentriert bleiben musste, um den Überblick nicht zu verlieren. Da half manchmal nur ein kurzes Zurückblättern.
Es ist ein beeindruckendes Buch, das anschaulich den unterschiedlichen Umgang mit Kindern zwischen dem 19. Jahrhundert und heute beschreibt. Gerne empfehle ich es weiter. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Unterhaltsam

Und vor uns das Meer
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Unvorbereitet trifft Mette die Nachricht, dass iihre ehemals beste Freundin Josefa an Krebs verstorben ist. Kurz darauf erhält sie einen Brief von einem Notar, dem der letzte Wunsch Josefas beigefügt ist. ...

Unvorbereitet trifft Mette die Nachricht, dass iihre ehemals beste Freundin Josefa an Krebs verstorben ist. Kurz darauf erhält sie einen Brief von einem Notar, dem der letzte Wunsch Josefas beigefügt ist. Sie soll zusammen mit Ole, einem gemeinsamen Freund aus der Schulzeit, Josefas Asche auf Sylt verstreuen. Auf der Insel angekommen, wird Mette
von Erinnerungen überwältigt, die mit ihrer Kindheit und Sylt in Verbindung stehen. Denn hier gab es ein Kinderverschickungsheim, an das sie die schrecklichsten Erinnerungen hat. Ole steht Mette zur Seite. Durch lange Gespräche kommen sie sich langsam näher.
Dieser Roman, der aus der Sicht von Mette geschrieben ist, steht für das Schicksal der vielen Kinder, die in den 1950er bis in die 1970er zur Erholung verschickt wurden. In vielen Fällen, und das ist historisch belegt, wurden sie misshandelt und missbraucht.
Jule Henning hat diese Geschichte sehr genau recherchiert. Mit einer sensiblen und flüssigen Schreibweise führt sie durch die Handlung, in der sie die einzelnen Charaktere bildhaft gezeichnet hat.
Obwohl ich anhand des Klappentextes gehofft hatte, mehr über einzelne Schicksale der Kinder zu erfahren, hat mir dieses Buch unterhaltsame Lesestunden bereitet. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Unglaublich spannend

Tunnel der Mutigen
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Dieses Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die am Tage des Mauerbaus mit ansehen muss, wie ihr Mann mutwillig von einem Grenzsoldaten der DDR erschossen wird. Der Schütze bleibt ungestraft und ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die am Tage des Mauerbaus mit ansehen muss, wie ihr Mann mutwillig von einem Grenzsoldaten der DDR erschossen wird. Der Schütze bleibt ungestraft und Lotte schwört Rache. Sie tritt einer Gruppe von erfahrenen Fluchthelfern bei und hofft, so Kontakt zu russischen Agenten zu bekommen. Diese sollen ihr dabei helfen, den Mörder ihres geliebten Mannes zu finden. Der Tunnel wird gegraben und endet im Keller von Oma Schmidtchen, die in diesem Haus einst die Wirtschaft "Kutscherpeitsche" geführt hat und es jetzt für diese gefährliche Aktion zur Verfügung stellt.
Mit einem lebendigen und pfiffigen Schreibstil schildert der Autor, wie es zu dem Tunnelbau kam, der 29 verzweifelten und mutigen Menschen die ersehnte Freiheit schenkte. Auch ist es die Geschichte einer Rache, die Lotte jahrzehntelang keine Ruhe finden lassen wird.
Die Charaktere sind vielseitig und bildhaft gezeichnet. Die Handlung mit ihren unvorhersehbaren Wendungen und Ereignissen ist unglaublich spannend und so flogen die Seiten nur so dahin.
Es ist das erste Buch, das ich von Christian Hardinhaus gelesen habe, aber ganz sicher nicht das letzte.
5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Ein Roman, der unter die Haut geht

Wären wir Vögel am Himmel
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Nachdem mich der Debütroman der Autorin "Denk ich an Kiew" schon total begeistert hatte, war ich nun auf dieses Buch mehr als gespannt. Und was soll ich sagen? Dieses Buch toppt das erste sogar noch. ...

Nachdem mich der Debütroman der Autorin "Denk ich an Kiew" schon total begeistert hatte, war ich nun auf dieses Buch mehr als gespannt. Und was soll ich sagen? Dieses Buch toppt das erste sogar noch.
Die deutsche Wehrmacht hat die Rote Armee im Sommer 1941 zurückgedrängt und rückt nun selber in die Ukraine vor. Und auch sie verbreitet Angst und Schrecken. Die Nazis sind auf der Suche nach Arbeitern, die sie als Sklaven in den deutschen Waffenfabriken einsetzen können. Und so werden auch die knapp 12jährige Halya zusammen mit der 17jährigen Lilija und ihrem Cousin Slavko in einem Viehwagon nach Leipzig verschleppt.
Fern von ihren Familien und ohne zu wissen, ob sie diese jemals wiedersehen werden, müssen sie nun um ihr Überleben kämpfen.
Dieses Buch ist nicht leicht zu verdauen. Es zeigt die unvorstellbaren Gräueltaten, die den Ukrainern auch im zweiten Weltkrieg, dieses Mal im Rahmen der "deutschen Osterweiterung" angetan wurden, Dabei wurden mehr als 2,4 Millionen Männer, Frauen und Kinder in deutsche Fabriken als Zwangsarbeiter verschleppt. Sehr viele überlebten dieses nicht.
Die kurzen Kapitel, die jeweils aus der Sicht der einzelnen Protagonisten erzählen, geben Einblick in die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere. Mehr als einmal liefen mir Schauer des Entsetzens über den Rücken und machten mich fassungslos. Der Unbarmherzigkeit und Brutalität, der auch Halya, Lilija und Slavko über Jahre ausgesetzt waren, sind einfach nur unvorstellbar.
Dieses bewegende Buch, das Erin Litteken basierend auf den Erlebnissen ihres Großvaters geschrieben hat, ist eine Geschichte über Hoffnung und die dadurch entstehende Kraft, immer wieder von Vorne anfangen zu können. Und es ist die Geschichte einer tiefen Freundschaft.
Dieser Roman, der unter die Haut geht, ist jedoch für zart besaitete Leser weniger geeignet. Von mir gibt es überzeugte 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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