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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

Die Geschichte der ersten Babyklappe

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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Dieses Buch erzählt die Geschichte der jungen Hebamme Henni Bartholdy, die in den 50er Jahren die erste Babyklappe aufstellte.
Henni wächst in Berlin in großer Armut in einer Kellerwohnung auf. Ihr kleiner ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte der jungen Hebamme Henni Bartholdy, die in den 50er Jahren die erste Babyklappe aufstellte.
Henni wächst in Berlin in großer Armut in einer Kellerwohnung auf. Ihr kleiner Bruder leidet an einer Lungenkrankheit und ihre Mutter putzt bei den Reichen. Obwohl der Aufschwung voran geht, gibt es noch immer bittere Armut. Neugeborene Babys werden getötet oder ausgesetzt, weil die verzweifelten Mütter mit ihnen überfordert sind. Henni lässt sich zu Hebamme ausbilden und arbeitet in einer Klinik. Hier erlebt sie hautnah die Not der Frauen und überlegt, wie sie helfen kann. Denn auch in ihrer Nachbarschaft gibt es eine schwangere Frau, die ihr Kind auf keinen Fall behalten will. Henni kommt auf die Idee, eine Apfelsinenkiste in ihrem Hinterhof aufzustellen, damit dort die Frauen ihre unerwünschten Babys anonym ablegen können, Und tatsächlich liegt eines nachts ein Baby darin.
Marie Sand hat mit diesem Roman ein noch immer aktuelles Thema aufgegriffen. Mit einem angenehm zu lesenden Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Henni Bartholdy, die den Sinn ihres Lebens darin sieht,
unerwünschten Kindern eine Chance zu geben. Und sie beschreibt die große Liebe zu dem Arzt Ed von Rothenburg. Nachvollziehbar und authentisch sind die verschiedenen Charaktere gezeichnet. Die fesselnde Handlung mit ihren unvorhersehbaren Wendungen ließ mich das Buch nur widerwillig aus der Hand legen. Denn schließlich wollte ich ja unbedingt wissen, wie es weiter geht. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Fesselnder Einstieg in die Milchhof-Trilogie

Der Milchhof – Das Rauschen der Brandung
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In diesem ersten Band der Familien-Saga um die familieneigene Landmolkerei an der Nordseeküste begleitet der Leser die junge Lina in den Jahren 1890 bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914.
Es ist ...

In diesem ersten Band der Familien-Saga um die familieneigene Landmolkerei an der Nordseeküste begleitet der Leser die junge Lina in den Jahren 1890 bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914.
Es ist keine Liebesheirat, als Lina Thees Bleeker ehelicht, sondern es geschieht auf Wunsch des Vaters, damit eine Privatmolkerei gegründet werden kann. Als der junge Derk Voigt als Obermeier eingestellt wird, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Beide wissen jedoch, dass diese Liebe niemals gelebt werden kann.
Es folgen für Lina harte Jahre, in denen sie Schicksalsschläge hinnehmen und immer wieder um den Erhalt der Molkerei kämpfen muss. Durch Derk, der ihr beruflich zur Seite steht, kann sie den Milchhof modernisieren und allen Widerständen trotzen. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und alle Männer müssen an die Front.
Dieser Roman hat mich bereits ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Die Handlung ist fesselnd und unvorhersehbare Wendungen halten den Spannungspegel konstant auf einem hohen Level. Die Protagonisten sind ausdrucksstark und bildhaft beschrieben. Die Autorin führt mit einem feinfühligen und leichten Schreibstil durch dieses sehr gut recherchierte Buch.
Mein Fazit:
Ein wundervoller Auftakt der Reihe, deren Fortsetzung ich schon jetzt entgegenfiebere. 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Dramatisch und berührend

Wellenkinder
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Dieses Buch erzählt die bittere Suche nach der Wahrheit und führt in die Jahre 1945, 1970 sowie in die Gegenwart.
1945: auf der Flucht von Königsberg mit den Schiff über die Ostsee rettet die 14jährige ...

Dieses Buch erzählt die bittere Suche nach der Wahrheit und führt in die Jahre 1945, 1970 sowie in die Gegenwart.
1945: auf der Flucht von Königsberg mit den Schiff über die Ostsee rettet die 14jährige Margit ein Baby vor dem sicheren Tod.
1970: Oda will mit ihrem Freund durch die Ostsee in den Westen flüchten. Doch beide werden entdeckt. Oda wird in die Haftanstalt Hoheneck eingewiesen und bemerkt nach ihrer Inhaftierung, dass sie ein Kind erwartet.
2022: In Berlin lebt Jan und seine Ehe steht vor dem Aus. Da erhält er einen Anruf, der ihn zwingt, in seine alte Heimat nach Rügen zurückzukehren. Vor 30 Jahren verschwand seine Mutter, nun wurde ein Skelett gefunden. Sein inzwischen erkrankter Vater ist der Polizei bei der Aufklärung keine Hilfe.
Liv Marie Bahrow gelingt es in diesem Roman, das Schicksal von drei Generationen miteinander zu verbinden und in der Gegenwart zu verknüpfen. Die Geschichte beginnt ruhig, wird nach kurzer Zeit jedoch spannend, bis sich schließlich die Ereignisse überschlagen. Dadurch, dass jedes Kapitel abwechselnd einem der drei Protagonisten zugeordnet ist, konnte ich mich in die einzelnen bildhaft dargestellten Charaktere sehr gut hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.
Die Autorin hat die Verhältnisse der verschiedenen Zeitzonen sehr gut recherchiert und zu Papier gebracht. Der feinfühlige Schreibstil machte das Lesen zu einem fesselnden Vergnügen und so flogen die Seiten nur so dahin.
Mein Fazit: Ein lesenswerter Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Eine fesselnde queere Lovestory

Stolen Kisses
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Erzählt wird die Geschichte von Kai und Jannis, die sich treffen und am nächsten Morgen wieder auseinander gehen, denn Kai kann sich niemals zu Jannis bekennen. Doch schon bald treffen sie wieder aufeinander, ...

Erzählt wird die Geschichte von Kai und Jannis, die sich treffen und am nächsten Morgen wieder auseinander gehen, denn Kai kann sich niemals zu Jannis bekennen. Doch schon bald treffen sie wieder aufeinander, jedoch als Konkurrenten.
Andreas Suchanek hat mit diesem Roman zwei wunderbare Charaktere geschaffen, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Die Geschichte ist realistisch gestaltet und unvorhersehbare Wendungen überraschten mich immer wieder. Es ist eine Liebesgeschichte voller Wärme und, auch wenn das Ende vorhersehbar war, spannend und voller Emotionen. Wie von dem Autoren gewohnt, führt er voller Gefühl und lmit einem leichten Schreibstil durch dieses Buch. Ich habe diese Geschichte geliebt und so flogen die Seiten nur so dahin.
Mein Fazit:
Eine berührnde und spannende Lovestory, die ich sehr gerne weiterempfehle. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Ein emotional packender Roman

Das Gedächtnis der Töchter
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Irene Langemann erzählt in diesem Buch die Geschichte der 11jährigen Vera. Sie wird auf dem Heimweg von der Schule von ihren Mitschülern verbal angegriffen und als Faschistin bezeichnet. Daraufhin begibt ...

Irene Langemann erzählt in diesem Buch die Geschichte der 11jährigen Vera. Sie wird auf dem Heimweg von der Schule von ihren Mitschülern verbal angegriffen und als Faschistin bezeichnet. Daraufhin begibt sie sich durch die Aufzeichnungen ihrer Mutter auf die Suche nach ihren Wurzeln. Was sie auf ihrer Spurensuche entdeckte, ließ mir die Gänsehaut über den Rücken laufen.
Es beginnt anfangs des 19. Jahrhunderts, als ihre strenggläubigen Mennoniten-Vorfahren Deutschland in dem Glauben auf ein freies Leben in Russland verließen und in die heutige Ost-Ukraine auswanderten. Die Geschichte zieht sich über 6 Generationen hinweg und beschreibt anfänglichen den Wohlstand in der Zarenzeit. Darauf folgen in der Sowjetdiktatur Verfolgung, Diskriminierung, Enteignung und Hungersnot.
In diesem Roman geht es in der Hauptsache um die Mütter und ihre Töchter. Ihr steter Mut, ihre Tatkraft und Energie in den hoffnungslosesten Zeiten waren unvorstellbar und mehr als nur bewundernswert. Und so stellte sich mir die Frage, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann.
Die einzelnen Kapitel wechseln in den Zeiten und Generationen. Dabei verlor ich einige Male kurz den Überblick, um wen es sich gerade handelt. Hier hätte eine Aufzeichnung des Stammbaums die Orientierung wesentlich erleichtert. Auch die immer wiederkehrenden Unterhaltungen, Ausdrücke und kurzen Passagen in Plattdeutsch hemmten den Lesefluss, da sie für mich nur langsam lesend zu verstehen waren.
Mein Fazit:
Ein emotional mitreißender Roman der bis in die 1970er reicht, den ich trotz meiner Kritiken sehr gerne weiterempfehle. 4 Sterne.

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