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Veröffentlicht am 18.01.2018

Spannender Jugendroman

Glimmernächte
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Philippa, von allen nur Pippa genannt, ist auf eine Reise in eine völlig neue Zukunft, denn ihre Mutter hat sich verlobt und das nicht mit irgendeinem, sondern mit einem Grafen. Dafür muss sie jedoch ihre ...

Philippa, von allen nur Pippa genannt, ist auf eine Reise in eine völlig neue Zukunft, denn ihre Mutter hat sich verlobt und das nicht mit irgendeinem, sondern mit einem Grafen. Dafür muss sie jedoch ihre Heimat Berlin verlassen und zieht nun in ein echtes Schloss in Dänemark, das dem Grafen Frederik von Raben gehört. Alles scheint wie in einem Märchen, ein Schrank voller prachtvoller Kleider, ein riesiges Zimmer und sogar ein eigenes Pferd warten auf Pippa. Aber es geschehen auch jede Menge Dinge, die Pippa sich nicht erklären kann, ihre Träume werden immer konfuser und so manches Mal weiß Pippa nicht, was nun real und was nie geschehen ist.

Meine Meinung:

Alles in allem hat mir der Jugendroman von Beatrix Gurian sehr gut gefallen, wobei ich zugeben muss, dass ich zunächst an Hand des Covers und der Beschreibung etwas anderes erwartet hätte. Doch im Großen und Ganzen läßt sich dieser leicht mysteriöse und spannende Roman flüssig lesen und der Schreibstil der Autorin ist locker, leicht verständlich und fließend.

Das Buch selber ist eine Mischung aus Jugendroman, Jugendthriller, einem kleinen Touch Mystery und letzten Endes gibt es auch noch eine Liebesgeschichte. Das Buch beginnt noch recht ruhig, ich konnte so recht viel über die Hintergründe erfahren, warum Pippa und ihre Familie unterwegs nach Dänemark sind. Dann beginnt es jedoch spannend zu werden und man beginnt mitzurätseln, was auf dem Schloss der Familie von Raben eigentlich los ist. Vieles klingt wirklich sehr ungewöhnlich und das hebt die Spannung um ein beträchtliches. Gemeinsam mit Pippa beginnt man zu forschen und so nach und nach erfährt man mehr über die ganzen Umstände. Einzig und allein die Liebesgeschichte, die sich hier zwischen Pippa und dem ältesten Sohn des Grafen, Niels, anbahnt, erscheint mir eher holprig und nicht glaubwürdig, ja teilweise sogar ein wenig zu kitschig.

Erzählt wird die Geschichte durch Pippa in der Ich-Erzählung, wobei ich sehr gute Gelegenheit hatte, mich in die junge Frau zu versetzen und sie auch recht gut kennenlernen konnte. Pippa ist ein sehr bodenständiges und sympathisches Mädel, das sich nicht so leicht unterkriegen läßt und neugierig Nachforschungen anstellt.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls gut durchdacht und spielen ihre Rollen glaubwürdig. Dabei ist mir Pippas neue Stiefschwester Kirsten nicht ganz geheuer und gibt recht schnell Rätsel auf. Ihr Bruder Niels hat mich zu Beginn dann wirklich restlos verwirrt, weil ich ihn weder richtig einordnen konnte, noch wusste, was er nun wirklich mit seinem Auftreten bezweckte.

Letzten Ende wurde aber alles zu meiner vollsten Zufriedenheit und auch vorstellbar aufgeklärt und gelöst, so dass ich das Buch zufrieden zuschlagen konnte.

Mein Fazit:

Ein spannender, leicht zu lesender Jugendroman, der mir ein paar nette Lesestunden bereitet hat und sich leicht und flüssig lesen läßt. Durchaus für die angesprochene Zielgruppe geeignet, verspricht das Buch gute Unterhaltung. Optisch ist es ein wahrer Hingucker, der mir sehr gut gefällt.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Wunderbare Jugendfantasy

Chosen 1: Die Bestimmte
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Emma wächst allein bei ihrer Mutter in Deutschland auf, ihren Vater kennt sie nicht und auch sonst scheint es keine Verwandte zu geben. Als eines Tages Emmas Mutter bei einem Unfall stirbt, taucht ein ...

Emma wächst allein bei ihrer Mutter in Deutschland auf, ihren Vater kennt sie nicht und auch sonst scheint es keine Verwandte zu geben. Als eines Tages Emmas Mutter bei einem Unfall stirbt, taucht ein merkwürdiger Mann bei deren Beerdigung auf. Schnell wird klar, er ist Emmas Vater. Dieser nimmt sie kurzerhand mit in seine Heimat, wo sie ein Eliteinternat für Hochbegabte besuchen soll. Doch dieses Internat ist mehr als merkwürdig und bald stellt sich heraus, dass die Schüler nicht nur hochbegabt sind, sondern genau wie Emma andere aussergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Emmas Mutter hat sie immer gewarnt vor diesen Menschen, doch Emma weiß bald schon nicht mehr, wem sie trauen soll. Denn alle Schüler, Lehrer und ihr Vater sind Anhänger von Sensus Corvi und auf der anderen Seite scheint es eine weitere Gruppe zu geben, die so gar nicht mit Sensus Corvis Methoden einverstanden zu sein scheint. Emma steht zwischen den Fronten und das sie auch noch über eine besondere Gabe verfügt, macht sie für die Konkurrenten noch interessanter.
Meine Meinung:
Ich muss sagen, ich war gleich von der ersten Seite an von dem Buch gefesselt und die Geschichte hat mich wirklich begeistern können. Der Schreibstil ist sehr jugendlich und leicht verständlich, dabei aber absolut flüssig und mitreißend, so dass ich regelrecht durch die Seiten fliegen konnte beim Lesen. Dabei ist es aber auch noch so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Zunächst wird es nämlich noch gar nicht so klar, worum es hier überhaupt geht. Das Emma etwas besonderes ist, ist zwar schnell klar, doch zunächst wirkt alles sehr geheimnisvoll. Die Begabungen und das Telekinese hier eine Rolle spielt, wird dann zwar schnell erzählt, aber es gibt so unglaublich viele Geheimnisse, dass ich einfach nicht mehr wusste, wem man in dieser Geschichte noch vertrauen soll.

Genau so geht es natürlich auch Emma, genannt Emz, in die ich mich nicht nur dank der Ich-Form der Erzählung wunderbar hineinversetzen konnte. Auch ich als Leser bekam immer nur genau das eröffnet, was auch Emz herausfand und so habe ich mich mit ihr gemeinsam durch die Geheimisse gehangelt.

Emma ist hier die Protagonistin und konnte mir sehr schnell ans Herz wachsen. Sie ist sehr aussergewöhnlich, dabei absolut warmherzig und durchaus liebenswert. Ich konnte mich gut in sie hineinfühlen und mitempfinden, wie es ihr in dieser Situation, Verlust der Mutter, Umzug zum unbekannten Vater, gehen konnte. Dabei ist sie aber nicht nur warmherzig, sondern absolut mutig und taff und läßt sich so schnell nicht unterkriegen. Da ähnelt sie schon sehr ihrem Vater, der hier äußerlich den harten Kerl spielt, der aber immer mal wieder durchscheinen läßt, wie er wirklich ist.

Ein bisschen genervt war ich von der üblichen Dreiecksgeschichte, die so oft in diesem Genre vorkommt. Trotzdem sind auch die beiden männlichen Protagonisten interessante und denkbare Charaktere.

Das Setting, das Internat, bietet vielleicht nicht die großen, neuen Überraschungen, da hier die typischen Charaktere auftraten, aber das konnte mich nicht allzu sehr stören. Dafür gab es einfach ganz viel anderes zu entdecken und die Beschreibungen der Gaben, die Emma und die anderen haben, haben mich durchweg fasziniert.
Mein Fazit:
Alles in allem hat mir der Einstieg in diese neue Reihe sehr gut gefallen und ließ keine Wünsche übrig. Die Charaktere sind stimmig, zwar gab es mal wieder die Andeutung einer sich entwickelnden Dreiecksbeziehung, aber es gab einfach genug anderes zu entdecken, als das mich dieses stören konnte. Viele Geheimnisse, undurchsichtige Charaktere und Wendungen halten die Spannung permanent hoch und lassen dieses Jugendbuch, das auch absolut geeignet für die Zielgruppe ist, zu einem Pageturner werden. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung! Viel Spaß!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Solider Thriller

Insomnia
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In Florida treibt ein Serienmörder sein Unwesen, von der Öffentlichkeit hat er den Namen "Der Hammermann" bekommen und seine Opfer sind junge Frauen, mit langem, dunklem Haar, zierlicher Figur und grünen ...

In Florida treibt ein Serienmörder sein Unwesen, von der Öffentlichkeit hat er den Namen "Der Hammermann" bekommen und seine Opfer sind junge Frauen, mit langem, dunklem Haar, zierlicher Figur und grünen Augen. Als die siebzehnjährige Mallory, die genau diese Eigenschaften alle vereint, nach einer Feier spurlos verschwindet, wird umgehend eine Sonderkommission ins Leben gerufen. Special Agent Bobby Dees kommt zum Einsatz und es werden Suchaktionen gestartet, in der Hoffnung Mallory zu finden, denn bisher ist noch kein Opfer dem Täter entkommen. Doch zwei Tage später taucht Mallory wieder auf, völlig entkräftet, mit zerschundenen Armen und offensichtlich misshandelt taumelt sie in einen Imbiss. Umgehend wird sie ins Krankenhaus gebracht und dort von Bobby Dees verhört, doch was dieser dabei herausfindet, ist eine Wahrheit, die nicht dazu beiträgt, den Mörder zu finden.
Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan von Jilliane Hoffmans Thrillern und auch mit diesem hier gelang es der Autorin, mich an ihr Buch zu fesseln. Der Schreibstil ist sehr flüssig und mitreißend und schon im Prolog gelingt es, die Spannung aufzubauen, da ich hier den ersten Blick auf den Serientäter und dessen Beweggründe werfen konnte.

Unterteilt ist das Buch in drei größere Abschnitte, wobei es zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt zu einem Zeitsprung von vier Jahren in die Zukunft kommt. Dabei wird hier immer wieder an der Spannungsschraube gedreht, das Tempo wieder zurückgenommen, nur um es noch einmal mehr zu steigern. Jilliane Hoffman legt Spuren aus, die doch wieder in die Irre führen und spielt recht geschickt mit den Ängsten der Leser. Denn es ist doch einer der größten Alpträume, wenn man aufwacht und feststellen muss, dass man in der Nacht nicht alleine war. Diese Atmosphäre schafft sie immer wieder zu erzeugen, so dass ich hier doch sehr mit der Protagonistin Mallory mitgelitten habe.

Erzählt wird die Geschichte durch einen autarken Erzähler, dabei wechseln sich die unterschiedlichen Perspektiven ab. Mal erleben wir gemeinsam mit Mallory die Ereignisse, mal mit Bobby Dees, aber auch der Täter kommt zu Wort. Genau diese Momente mag ich in Thrillern sehr, denn es lädt sehr dazu ein, zu versuchen, hinter die Beweggründe des Täters zu kommen und diese, teils sehr unheimlichen Fantasien, mitzubekommen, erzeugt noch einmal mehr eine Gänsehaut.

Das gewählte Setting ist, wie so oft in Hoffmans Thrillern, Florida. Auch Bobby Dees ist bereits aus einem ihrer vorherigen Thriller bekannt. Dabei ist er noch ein sehr sympathischer Ermittler, der so ein bisschen wie der netter Herr von nebenan daher kommt. Selber verheiratet und Vater einer Tochter, die so einige Probleme mit sich herumträgt, ist er niemand, der Vorurteile hegt oder verurteilt, stattdessen handelt er mit viel Einfühlungsvermögen und Weitsicht und genau das läßt ihn noch einmal mehr glaubwürdig erscheinen.

Mallory ist eine zu Beginn sehr unsichere junge Frau, die einen großen Fehler macht und nun mit den Folgen daraus leben muss. Dabei wird auch sie hier sehr authentisch gezeichnet und ich konnte mich sehr gut in sie und ihre Lage hineinfühlen. Die Entwicklung, die Mallory hier durchmacht, bzw. durchgemacht hat, ist schlüssig und galubwürdig.

Auch gibt es hier natürlich noch den ein oder anderen Nebencharakter, wobei diese zwar recht blass bleiben, aber auch ihre angedachte Rolle perfekt spielen, so dass man immer wieder miträtselt, misstraut und grübelt.
Mein Fazit:
Alles in allem ein logisch aufgebauter, solider Thriller, der viel Spannung mitbringt und mit einer immer wieder beängstigender Atmosphäre trumpfen kann. Die Charaktere handeln glaubwürdig und sind geschickt gezeichnet, dabei hatte ich als Leser genügend Gelegenheiten, mitzurätseln und zu grübeln, wer denn hier der Täter sein könnte. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Intrigen und Action im Mittelalter

Die rote Löwin
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Wir schreiben das Jahr 1205, in Seedorf wächst die achtzehnjährige Runja, gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Waldemar, auf. Doch nach einem Angriff durch eine Horde Wenden, bei der ihre Eltern ums Leben ...

Wir schreiben das Jahr 1205, in Seedorf wächst die achtzehnjährige Runja, gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Waldemar, auf. Doch nach einem Angriff durch eine Horde Wenden, bei der ihre Eltern ums Leben kommen, sind die Beiden gezwungen, nach Magdeburg zu fliehen. Hier lebt der Domdekan Laurenz, der nur zu gerne aufsteigen würde, doch dafür müsste er seinen Konkurrenten Pirmin ausschalten, was sich als gar nicht so leicht herausstellt. Als dann jedoch Runja und Waldemar in Magdeburg auftauchen, scheint es, als könnte es doch noch gelingen, einen Plan gegen Pirmin zu schmieden, denn Runja sieht Pirmins verstorbener Frau, die er über alles liebte, zum verwechseln ähnlich. Kurzerhand hält Laurenz Waldemar als Geisel und Runja wird in den Orden der Vollstrecker aufgenommen. Sie soll Pirmin in Sicherheit wiegeln und dann eines Tages töten. Doch das sie sich verlieben könnte, hätte sie nicht mit gerechnet.

Meine Meinung:

ch gebe zu, dass ich bisher eher wenige historische Romane gelesen habe und wenn, dann spielten sie eher ein bis zwei Jahrhunderte vor unserer Zeit. Doch ich muss sagen, dass es Thomas Ziebula recht schnell gelungen ist, mich an seinen Roman zu fesseln. Da ich bereits Bücher des Autors aus einem anderen Genre kenne, war ich auch hier gleich wieder gefangen von seinem wirklich sehr flüssigen und einnehmenden Schreibstil. Sprachlich durchaus der Zeit, in der es spielt angepasst, dabei aber nicht gespickt mit komlizierten Formulierungen und Phrasen, so dass ich auch im Lesefluss blieb und vom Text her keine Verständnisprobleme hatte.
Auch muss ich sagen, dass es hier zwar durchaus Erwähnungen des zeitlichen Geschehens gibt, das Buch aber durchaus seine eigene Handlung hat. Dabei ist es sehr spannend erzählt und es gibt sehr viel Action. Ziebula schreibt wenig zimperlich, dabei aber mit vielen Bildern, die das Geschehen vor dem inneren Auge lebendig werden lassen. Dabei bekommt das Buch eine ganz eigene Atmosphäre und wirkt sehr real in seinen Geschehnissen. Zwar ist es jetzt, wie schon erwähnt, nicht voll mit historischen Daten, doch das, was erwähnt wird, wurde perfekt recherchiert. So ist die Handlung sehr lebendig, teilweise sehr brutal, aber durchweg glaubwürdig, dass es genau so in diese Zeit passt und passiert sein könnte.
Unterteilt ist das Buch in drei großen Abschnitten und wird durch einen Erzähler in der dritten Person wiedergegeben. Dabei wechseln sich die Perspektiven zwischen Runja und Laurenz ab, was natürlich dazu führte, dass ich hier sehr gut hinter die Kulisse schauen konnte. Gerade Laurenz ist ein Charakter, den ich so gar nicht mochte und der trotz aller Antipathie durchweg interessant war. Ein sehr intriganter Mensch, der seine eigene Pläne rücksichtslos verfolgt, dem ich gerne das Handwerk legen wollte und dem ich doch nur hilflos zusehen musste.
Runja mochte ich sehr, sie ist eine extrem starke Persönlichkeit, deren auftreten mich durchaus beeindrucken konnte. Ich konnte mich auch sehr gut in sie hineinfühlen, gerade wenn sie Laurenz und dessen Machenschaften gegenüberstand und wegen ihrem Bruder immer wieder gegen ihre eigene Überzeugung handeln musste.
Auch Nebencharaktere gibt es hier so einige und diese sind, wie auch der Rest, sehr anschaulich dargestellt, spielen ihre Rollen authentisch und glaubwürdig und sind keineswegs oberflächlich.

Mein Fazit:

Ein sehr atmosphärischer, durch viele eindringliche Bilder, wirkender Roman, der nichts verschönigt. Vieles ist sehr brutal und auch die Action kommt nicht zu kurz, doch genau das läßt es nicht nur lebendig, sondern auch glaubhaft werden. Die Charaktere haben mir gut gefallen und das geschichtliche Geschehen ist sehr gut recherchiert. Wer historische Romane mag, die auch ruhig blutiger sein dürfen, ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Gelungener Start in eine Familiensaga

Bourbon Kings
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Seit vielen Jahren sind die Bradfords aus Kentucky die führende Familie schlechthin, ihre Bourbon Herstellung ist weltweit bekannt und der Reichtum der Familie scheint grenzenlos. Doch wie so oft ist auch ...

Seit vielen Jahren sind die Bradfords aus Kentucky die führende Familie schlechthin, ihre Bourbon Herstellung ist weltweit bekannt und der Reichtum der Familie scheint grenzenlos. Doch wie so oft ist auch bei den Bradfords nicht immer alles so, wie es zunächst scheint. Der älteste Sohn hat sich komplett von der Familiendynastie zurückgezogen und hat sich der Pferdezucht gewidmet. Lane, der mittlere, ist nach einem persönlichen Drama rund um eine unglückliche Liebe zur Gärtnerin der Familie und eine ungewollte Ehe nach New York geflüchtet. Gin, die Tochter des Hauses, ist die Femme fatale und lebt auf großem Fuß und auch Max, der letzte der Geschwister, scheint am Familienimperium kein Interesse zu zeigen. Als das große Derby der Stadt und damit das größte Fest der Bradfords stattfindet, kommt es zu etwas unvorhergesehenes und Lane kehrt nach Hause zurück. Doch das, was ihn hier erwartet, hätte er nie im Leben ahnen können.
Meine Meinung:
Ich gebe zu, dass ich doch in erster Linie extrem neugierig war, wie J. R. Ward etwas ganz anderes schreibt, als das, was ich von ihr "gewohnt" war und ich muss sagen: ich bin absolut begeistert. Zunächst dauerte es ein wenig, bis ich richtig in der Geschichte war, denn zu Beginn werden doch so einige Charaktere vorgestellt und man erhält einen Eindruck vom Imperium der Bradforts und das ist, ohne Frage, mehr als beeindruckend und gigantisch. Allerdings war so der Einstieg auch etwas langatmig, wenn auch absolut notwendig. Doch dann geht es so richtig los und ich war wie gebannt von den Bradforts und allen Lügen, Intrigen, Geheimnissen und Vergehen und die Atmosphäre, die hier geschaffen wird, nahm mich völlig gefangen.

J. R. Ward erzählt die Geschichte der Bradforts so greifbar und flüssig, als hätte sie der Familie beigewohnt und würde live berichten. Das die Autorin über einen wirklich sehr einnehmenden Schreibstil verfügt, dürfte für viele kein Geheimnis sein, doch da es sich hier auch um eine ganz andere Geschichte als das Urban Fantasy ist, ist dieses Buch auch mehr als interessant für alle anderen.

Die Spannung nimmt immer mehr zu, je mehr die Geschichte voranschreitet und so manch ein Geheimnis der reichsten Familie Kentuckys ließ mich zusammenzucken. Ich hatte zwischendurch den Eindruck, einer der großen Familiensagas der achtziger Jahre, wie Dallas oder Denver Clan, beizuwohnen, denn bei den Bradforts geht es mindestens genauso spektakulär zu, wie in den damaligen Fernsehsendungen. Ich wurde hier auf jeden Fall komplett eingenommen und war in kürzester Zeit durch das Buch durch.

Das Setting ist schon sehr eindrucksvoll beschrieben und wirkt sehr atmosphärisch. Dank kleinerer Details hatte ich ein sehr gutes Bild über den Familiensitz und auch über die ganze große Dynastie der Familie. Es wirkte absolut einnehmend und die Südstaaten Atmosphäre, mit Gentlemen und schönen Frauen, mit Reichtum und Protzerei, kam perfekt rüber.

Die Charaktere haben mich ebenfalls komplett eingenommen. So wurde mir zunächst die Gärtnerin Lizzie sehr sympathisch und ich konnte so gut mit ihr mitfühlen, wie es ihr in ihrer Liebe zu Lane ergangen ist. Lane ist großartig und konnte mich genau so überzeugen und ich konnte ihn regelrecht vor mir sehen. Aber auch alle anderen Charaktere waren hier gut ausgearbeitet und wirkten glaubhaft und authentisch. Jeder einzelne passt hier perfekt an seinen Platz und man merkt nur zu deutlich: da kommt noch viel viel mehr auf den Leser zu.
Dadurch, dass ich hier auch sehr viele Perspektiven durch einen autarken Erzähler mitverfolgen konnte, wurden mir die einzelnen Personen sehr nahe gebracht, mal wirkten sie sympathisch, mal absolut überzogen, aber jeder Einzelne, sei er noch so vorhersehbar, brachte dann doch wieder etwas mit ein, was ich in diesem Augenblick nicht vermutet hätte.
Mein Fazit:
Ein großartiger Einstieg in ein gigantisches Familienepos das für mich komplett stimmig wird. Bis auf den Einstieg, der etwas weit ausholte, konnte ich völlig in die Südstaaten Atmosphäre abtauchen und fühlte mich regelrecht nach Kentucky und ins Imperium der Bradforts versetzt. Schockierende Geheimnisse, Intrigen, verbotene Liebe und auch alles andere, was man bei solche einer Geschichte erwartet, konnte man hier entdecken und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung des ganzen Familiendramas und auf ein Wiedersehen mit den Bradforts.