Solider Thriller
In Florida treibt ein Serienmörder sein Unwesen, von der Öffentlichkeit hat er den Namen "Der Hammermann" bekommen und seine Opfer sind junge Frauen, mit langem, dunklem Haar, zierlicher Figur und grünen ...
In Florida treibt ein Serienmörder sein Unwesen, von der Öffentlichkeit hat er den Namen "Der Hammermann" bekommen und seine Opfer sind junge Frauen, mit langem, dunklem Haar, zierlicher Figur und grünen Augen. Als die siebzehnjährige Mallory, die genau diese Eigenschaften alle vereint, nach einer Feier spurlos verschwindet, wird umgehend eine Sonderkommission ins Leben gerufen. Special Agent Bobby Dees kommt zum Einsatz und es werden Suchaktionen gestartet, in der Hoffnung Mallory zu finden, denn bisher ist noch kein Opfer dem Täter entkommen. Doch zwei Tage später taucht Mallory wieder auf, völlig entkräftet, mit zerschundenen Armen und offensichtlich misshandelt taumelt sie in einen Imbiss. Umgehend wird sie ins Krankenhaus gebracht und dort von Bobby Dees verhört, doch was dieser dabei herausfindet, ist eine Wahrheit, die nicht dazu beiträgt, den Mörder zu finden.
Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan von Jilliane Hoffmans Thrillern und auch mit diesem hier gelang es der Autorin, mich an ihr Buch zu fesseln. Der Schreibstil ist sehr flüssig und mitreißend und schon im Prolog gelingt es, die Spannung aufzubauen, da ich hier den ersten Blick auf den Serientäter und dessen Beweggründe werfen konnte.
Unterteilt ist das Buch in drei größere Abschnitte, wobei es zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt zu einem Zeitsprung von vier Jahren in die Zukunft kommt. Dabei wird hier immer wieder an der Spannungsschraube gedreht, das Tempo wieder zurückgenommen, nur um es noch einmal mehr zu steigern. Jilliane Hoffman legt Spuren aus, die doch wieder in die Irre führen und spielt recht geschickt mit den Ängsten der Leser. Denn es ist doch einer der größten Alpträume, wenn man aufwacht und feststellen muss, dass man in der Nacht nicht alleine war. Diese Atmosphäre schafft sie immer wieder zu erzeugen, so dass ich hier doch sehr mit der Protagonistin Mallory mitgelitten habe.
Erzählt wird die Geschichte durch einen autarken Erzähler, dabei wechseln sich die unterschiedlichen Perspektiven ab. Mal erleben wir gemeinsam mit Mallory die Ereignisse, mal mit Bobby Dees, aber auch der Täter kommt zu Wort. Genau diese Momente mag ich in Thrillern sehr, denn es lädt sehr dazu ein, zu versuchen, hinter die Beweggründe des Täters zu kommen und diese, teils sehr unheimlichen Fantasien, mitzubekommen, erzeugt noch einmal mehr eine Gänsehaut.
Das gewählte Setting ist, wie so oft in Hoffmans Thrillern, Florida. Auch Bobby Dees ist bereits aus einem ihrer vorherigen Thriller bekannt. Dabei ist er noch ein sehr sympathischer Ermittler, der so ein bisschen wie der netter Herr von nebenan daher kommt. Selber verheiratet und Vater einer Tochter, die so einige Probleme mit sich herumträgt, ist er niemand, der Vorurteile hegt oder verurteilt, stattdessen handelt er mit viel Einfühlungsvermögen und Weitsicht und genau das läßt ihn noch einmal mehr glaubwürdig erscheinen.
Mallory ist eine zu Beginn sehr unsichere junge Frau, die einen großen Fehler macht und nun mit den Folgen daraus leben muss. Dabei wird auch sie hier sehr authentisch gezeichnet und ich konnte mich sehr gut in sie und ihre Lage hineinfühlen. Die Entwicklung, die Mallory hier durchmacht, bzw. durchgemacht hat, ist schlüssig und galubwürdig.
Auch gibt es hier natürlich noch den ein oder anderen Nebencharakter, wobei diese zwar recht blass bleiben, aber auch ihre angedachte Rolle perfekt spielen, so dass man immer wieder miträtselt, misstraut und grübelt.
Mein Fazit:
Alles in allem ein logisch aufgebauter, solider Thriller, der viel Spannung mitbringt und mit einer immer wieder beängstigender Atmosphäre trumpfen kann. Die Charaktere handeln glaubwürdig und sind geschickt gezeichnet, dabei hatte ich als Leser genügend Gelegenheiten, mitzurätseln und zu grübeln, wer denn hier der Täter sein könnte. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung!