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Veröffentlicht am 13.04.2024

Millie is back

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Millie Calloway ist trotz ihrer Erlebnisse als Haushaltshilfe diesem Beruf treu geblieben. Nun lebt sie in New York und hat eine neue Stelle bei Multimilliardär Douglas Garrick und dessen Frau Wendy angetreten. ...

Millie Calloway ist trotz ihrer Erlebnisse als Haushaltshilfe diesem Beruf treu geblieben. Nun lebt sie in New York und hat eine neue Stelle bei Multimilliardär Douglas Garrick und dessen Frau Wendy angetreten. Douglas scheint äußerst nett und zuvorkommend und auch die Bezahlung kann sich sehen lassen. Das er auch nicht viele Fragen zu Millies Vergangenheit stellt, kommt ihr sehr entgegen. Doch irgendwas ist komisch in dem riesigen Luxusappartement, denn Douglas Frau Wendy verlässt niemals das Schlafzimmer, wenn Millie anwesend ist. Douglas Erklärungen, Wendy sei schwer krank, macht Millie stutzig, doch er verbietet ihr, jeglichen Kontakt zu seiner Frau. Doch Millie wäre nicht sie, wenn sie auf Douglas hören würde.

Nachdem Wenn sie wüsste von Freida McFadden im letzten Jahr ein absolutes Highlight für mich war, war ich unheimlich darauf gespannt, wie es mit Millie weitergehen wird. Freida McFadden kann einfach schreiben und schafft es auch dieses Mal, mich in kürzester Zeit in ihre Geschichte zu ziehen. Sie schreibt absolut fesselnd und man hat gleich wieder den Eindruck, mitten in der Handlung zu sein.
Schon beim Einstieg in diesen Thriller wird man in die Handlung geworfen, denn der Prolog gibt einen kleinen Einblick, auf das was geschehen wird, auch wenn man im ersten Moment denkt, nein, das kann nicht. Danach geht es erst einmal zurück und wir erfahren, wie es zu diesem zu Beginn erzähltem überhaupt gekommen ist.
Millie ist ein Hausmädchen und einfach eine gute Seele, doch reizen sollte man sie nicht, denn auch wenn Millie nie nein sagen kann, so ist ihr Ungerechtigkeit einfach zuwider und sie würde alles tun, um zu helfen. Mittlerweile hat Millie einen gewissen Ruf unter den Reichen, vor allem unter denen, die unter einem toxischen Eheleben leiden. Wie schon in ihrem ersten Band der Reihe, gelingt es McFadden die Spannung zunächst leich und doch kontinuierlich zu steigern. Natürlich fragt man sich als Leser, was in diesem neuen Hashalt nicht stimmen kann. Doch auch dieses Mal führt uns die Autorin an der Nase herum. Immer wieder gibt es Momente, die einen regelrecht verblüffen und so manch einen Plottwist habe ich einfach nicht kommen sehen. Aber was noch einmal richtig positiv ist, nichts von der Aufösung oder der Handlung klingt unglaubwürdig, ganz im Gegenteil, alles wird logisch aufgelöst. Ich bin immer wieder überrascht, wie leicht es der Autorin fällt, den Leser in die gewünschte Richtung zu lenken, nur um doch wieder zu verblüffen.
In diesem Band lernen wir Millie auch in ihrem privaten Leben kennen und erfahren mehr darüber, was seit ihrer letzten Anstellung geschehen ist. Millie arbeitet tagsüber als Haushaltshilfe, macht aber ihren Schulabschluss nach und möchte Sozialarbeiterin werden. Von Enzo hat sie sich trennen müssen und ist nun mit einem Rechtsanwalt liiert. Doch so richtig passen die beiden nicht zusammen, Brock will mehr, als Millie bereit ist zu geben. Ich habe sie durchaus verstanden und da ich Millie einfach unheimlich gern habe, konnte ich mich auch in sie hineinversetzen. Ich bewundere sie für ihren Mut und ihren Einsatz.
Wie auch schon im ersten Band schafft es Freida McFadden die Unterschiede zwischen arm und reich aufzuzeigen. Die oppulente Art wie die Reichen leben im krassen Gegenteil zu dem Ort, an dem Millie lebt. Aber auch die Zeichnung der Charaktere ist einfach gelugen. Gerade auch die Darstellung von Macht, sowohl die der Frauen als die der Männer, ob durch körperliche Grausamkeiten oder durch Manipulation erreicht, ist unheimlich gut gelungen. Ich möchte auch gar nicht auf die einzelnen Personen hier eingehen, denn das müsst ihr einfach selber lesen.

Mein Fazit: Wer dachte, dass es Freida McFadden nicht gelingen wird, nach wenn sie wüßte nachzuziehen, der hat sich getäuscht, denn sie kann und wie. Schon nach kurzer Zeit hat dieser Thriller eine absolute Sogwirkung auf den Leser und man wird immer wieder aufs Neue überrascht. Dabei ist auch noch wirklich alles glaubwürdig und logisch aufgebaut, so dass man einfach nur noch mehr schockiert ist. Chapeau, liebe Freida, das ist großes Kino, das bestens unterhalten kann. Einziger Nachteil, das Buch ist viel zu schnell wieder vorbei und man möchte mehr davon.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Sehr süße Geschichte

Yours Truly
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Briana Ortiz hat im Augenblick einen echten Tiefpunkt erreicht, denn nicht nur die Scheidung von ihrem Ehemann Nick steht kurz bevor, auch ihr Bruder Benny leidet an einer Autoimmunkrankheit und benötigt ...

Briana Ortiz hat im Augenblick einen echten Tiefpunkt erreicht, denn nicht nur die Scheidung von ihrem Ehemann Nick steht kurz bevor, auch ihr Bruder Benny leidet an einer Autoimmunkrankheit und benötigt dringend eine Spenderniere. Zu allem Überfluss ist da noch der neue Kollege in der Notaufnahme, Dr. Jacob Maddox, der völlig unnahbar scheint und auch noch Konkurrenz für die leitende Stelle ist. Kein Wunder, dass sie ihn nicht ausstehen kann. Doch dann schreibt Jacob ihr einen Brief und darin ist er unheimlich nett und sie schreibt ihm zurück. Je mehr sie von und über Jacob kennenlernt, desto mehr muss sich Briana eingestehen, dass Jacob ihr mehr bedeutet als sie je gplant hat, denn für Männer ist in Brianas Leben kein Platz mehr.
Das grelle Cover und der wunderschöne Farbschnitt verleiten geradezu dazu, dass Buch genauer anzuschauen und auch der Klappentext klang nach einer schönen Entspannung für zwischendurch.
Der Einstieg gelingt hier unheimlich gut, denn Autorin Abby Jimenez punktet von der ersten Seite an mit einem lockeren, flotten Schreibstil, der es dem Leser unheimlich leicht macht, in die Geschichte zu finden. Ausserdem gibt es hier jede Menge Humor, der einen schmunzeln und manches Mal lachen lääst.
Die Story ist, teilweise, etwas vorhersehbar, aber trotzdem macht sie ganz viel Spaß beim Lesen, weil auch einfach unheimlich viel passiert. Langeweile ist hier keine aufgekommen beim Lesen, nur an einem gewissen Punkt wurde mir das hin und her zwischen den beiden Protagonisten ein wenig too much, doch damit zeigt Abby Jimenez auch deutlich, wie wichtig es ist, offen und ehrlich miteinander zu sein.
Erzählt wird in der Ich-Perpsektive kapitelweise wechselnd zwischen Briana und Jacob, dabei hat man als Leser ihnen natürlich einiges voraus, da man all ihre Gefühle, Gedanken und Sorgen kennt. Während Briana sehr unter dem Fremdgehen ihres Exmannes und der daraus resultierenden Scheidung leidet und sich geschworen hat, nie wieder jemanden zu vertrauen, ist Jacob extrem introertiert und leidet unter Angststörungen. Ihm fällt es unheimlich schwer, auf andere zuzugehen und unter Menschen ist er auch nicht gerne. Doch Briana sieht ihn, nachdem ihre anfänglichen Probleme beiseite gelegt worden, wie er wirklich ist. Gerade Jacobs Gefühle hat die Autorin sehr gut transportiert, so dass ich mich gut in ihn hineinversetzen konnte.
Ansonsten gibt es hier natürlich viele weitere Momente, die für viele Emotionen sorgen. Die Schlagabtäusche, aber auch die ruhigen Gespräche zwischen den Charakteren gehen ans Herz. Mal lacht man, mal ist man wütend auf die Charaktere, mal genervt, mal traurig, man durchläuft hier komplett das Emotionskarussel.
Briana ist eine tolle Frau, sie ist eigentlich schonungslos direkt, aber auch unglaublich einfühlsam. Manchmal handelt sie aus dem Bauch heraus, was auch mal nach hinten losgeht, aber für lustige Momente sorgt. Jacob ist einfach nur unheimlich lieb und sympathisch und zum Verlieben. Gemeinsam sind sie zauberhaft und wissen es nicht. Warum müsst ihr selbst nachlesen.
Doch nicht nur die Protagonisten sind fabelhaft, auch ganz viele Nebencharaktere bringen Schwung in die Handlung, allen voran Jacobs bunte Familie, die einfach anders, aber liebenswert ist.
Mein Fazit: Mit Yours truly konnte mich Abby Jimenez durchaus überzeugen und brachte mir ganz viel Gefühl und gute Unterhaltung. Einzig im Mittelteil gibt es Momente, in denen ich die Protagonisten am liebsten geschüttelt hätte. Wer humorvolle Romane mit ganz viel Gefühl mag, ist hier bestens aufgehoben. Schöne Geschichte zum Abschalten und Verlieben.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Und Tante Francis hatte recht

Das Mörderarchiv
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England in den 60iger Jahren, auf einem Jahrmarkt erhält die damals gerade mal siebzehnjährige Frances eine Prophezeiung, die sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr vergisst. Denn die Wahrsagerin sprach ...

England in den 60iger Jahren, auf einem Jahrmarkt erhält die damals gerade mal siebzehnjährige Frances eine Prophezeiung, die sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr vergisst. Denn die Wahrsagerin sprach davon, dass sie ermordet werden sollte, wann jedoch wusste sie nicht. Seitdem sind nun sechzig Jahre vergangen und genau das, was man Frances einst wahrsagte, trat ein: sie wurde ermordet. Allerdings hat niemand damit gerechnet, wie genau Frances in diesem Fall vorsorgen würde, denn sie hat sich Zeit ihres Lebens damit beschäftigt, Daten über alle zu sammeln, die je als Mörder in Frage kommen würden. Nun hat sie in ihrem Testament erlassen, dass ihre Großnichte Annie oder ihr Großneffe Saxon den Mörder finden soll. Derjenige, der ihn überführt alles, kommt ihnen die Polizei zuvor, geht alles an eine gemeinnützige Einrichtung. Die Suche nach dem Mörder beginnt und da Annie klar im Nachteil ist, da sie Tante Frances nicht kannte, scheint sie im Nachteil, bis sie Frances Tagebuch findet.

MIr war mal wieder nach einem Cozy Crime und dieses Cover allein versprach das und nach dem leicht skurrilen Klappentext war ich mmächtig neugierig. Auch der Einstieg in diesen Krimi fiel mir sehr leicht, denn die Autorin schafft es sehr gekonnt, eine irgendwie typische Atmosphäre für diesen englischen Krimi zu schaffen. Mit viel Humor und irgendwie auch very british sorgt die Geschichte für gute Unterhaltung.
Erzählt wird hier auf zwei Zeitebenen, wobei wir Frances Nichte Annie bei der Mördersuche begleiten und das Jahr 1966 anhand von Frances Tagebuch erleben. Mir hat das Tagebuch ein klein wenig besser gefallen, weil es irgendwie noch direkter war, zumal man hier auch eine Verbindung zum Mordopfer Frances bekommt. Ansonsten fand ich die Mördersuce recht interessant, denn es gibt hier so einige Verdächtige und man trifft immer wieder auf neue Überraschungen.
Dieses Mörderarchiv, das Frances im Laufe ihres Lebens zusammengestellt hat, bietet natürlich so einiges an Informationen über mögliche Mörder und die gesamte Idee hat mir sehr gut gefallen, sorgten sie doch auch dafür, dass man kleine Puzzlestücke und Grund zum Miträtseln erhielt.
Für eine typische britische Krimiatmosphäre gab es viele Beschreibungen der Umgebung, so dass man eine gute Vorstellung vom gesamten Setting erhielt.
Da wir hier auf eine große Anzahl an Charakteren treffen, wobei auch noch ganz viele etwas mit der ermordeten Frances zu tun hatten, brauchte ich eine Weile, um jeden einzelnen zuordnen zu können. Natürlich gab es dann auch Charaktere aus der Vergangenheit, die auch in der Gegenwart auftauchtn usw. Annie ist hier in der Gegenwart aber die Protagonistin und auch wenn sie leicht naiv erscheint, war sie mir doch sympathisch, ich mochte sie und habe sie gerne bei ihren Nachforschungen begleitet.
Die Nebencharaktere bleiben ein wenig blasser, was halt auch einfach mit an der großen Vielzahl lag. Die wichtigsten jedoch bekommen die nötige Zeichnung und waren soweit vorstellbar.

Mein Fazit: Mit Das Mörderarchiv hat die Autorin Kristen Perrin einen unterhaltsamen Cozy Crime Krimi geschrieben, der durch und durch auch very british wirkt. Allein die Idee, dass Tante Frances, das Mordopfer, dafür sorgt, bei den Ermittlungen an ihrem eigenen Mord zu helfen, fand ich absolut gelungen. Wer sich mit Cozy Crime wohlfühlt, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 13.04.2024

Einfach schön

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht
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London im Jahr 1888, der Puppenmacher Kazuki Kobayashi und seine Frau Yumiko erwarten ihr erstes Kind. In einer Nacht im November kommt die kleine Miyo zur Welt und Kobayashi könnte kaum glücklicher sein, ...

London im Jahr 1888, der Puppenmacher Kazuki Kobayashi und seine Frau Yumiko erwarten ihr erstes Kind. In einer Nacht im November kommt die kleine Miyo zur Welt und Kobayashi könnte kaum glücklicher sein, wäre da nicht die Schwermütigkeit seiner Frau und der eher unheimliche Advokat Fairweather, mit dem Kobayashi einst einen Vertrag abschloss, als er neu in London war. Jedes Jahr muss Kobayashi dem Mann eins seiner Kinder, so nennt er seine Puppen, geben, doch worauf Fairweather wirklich abzielt, sind nicht Kobayashis Puppen. Dieses Mal will er die kleine Miyo, doch Kobayashi gelingt es, eine Porzellanmaske herzustellen, die Miyo vor Fairweather verbirgt. Allerdings muss Miyo nun ein Leben in Einsamkeit führen und darf nicht wie die anderen Kinder aufwachsen, bis sich wieder etwas für sie ändert.
Das Cover des Buches finde ich wirklich wunderschön und die Geschichte klingt ebenfalls äußerst spannend. Autorin Simone Keil hat hier eine berührende Geschichte aus Fantasy, historischem Roman und ein wenig Steampunk geschrieben, die mich fesseln konnte.
Der Schreibstil ist absolut besonders, beinahe schon poetisch beschreibt die Autorin nicht nur das Leben der Familie Kobayashi, sondern auch die Besonderheiten, gerade was Kobayashis Puppen betrifft.
Trotz diesem eher ruhigen und poetischen Schreibstils schafft es die Autorin aber auch, eine gewisse Spannung aufzubauen, denn dieser unheimliche Advokat, der Miyo einfordert, ist wirklich unheimlich. Auch sonst hat diese Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre, sehr schwermütig und melancholisch und doch irgendwie voller Hoffnung. Diese Mischung hat mich irgendwie völlig für sich einnehmen können und ich habe die Geschichte in einem Rutsch gelesen. Dabei gibt es hier auch keine seitenweisen Erklärungen zur Handlung, vielmehr lässt die Autorin dem Leser ganz viel Raum für eigene Interpretationen.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, mal die des Puppenmachers, mal Miyo, mal auch die Haushälterin Mrs Whittles, die Kobayashi selbst gebaut hat. Besonders spannend waren die Szenen aus der Sicht Fairweathers, der äußerst bizarr und unheimlich gezeichnet wurde. Dieses Zusammenspiel der unterschiedlichen Figuren ist hier absolut gelungen.
Mr Kobayashi ist mir gleich von Beginn an ans Herz gewachsen und ich hätte ihm alles Glück der Welt gewünscht. Sein Talent, den Puppen Leben einzuhauchen ist einzigartig und so manches Mal fühlten sich die Puppen, gerade Mrs Whittles, lebendiger an, als die Menschen.
Miyo ist ebenfalls eine tolle Persönlichkeit, die zunächst fröhlich und lebendig wirkt, aber unter der Einsamkeit leidet. Niemand sieht die wahre Miyo, die hinter dieser Maske lebt und seien wir ehrlich, wieviele Menschen tragen wirklich so eine Maske, wenn auch eher im übertragenen Sinne.
Mein Fazit: Ein bewegender, gefühlvoller Roman, der mich sehr schnell fesseln und berühren konnte. Mit einer düsteren, melancholischen Atmosphäre und teils realen historischen Momenten, aber auch mit Aspekten des Steampunks und der Fantasy ist dieses Buch etwas ganz anderes als gewöhnlich. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.04.2024

Nicht ganz einfach, aber richtig gut

Nightowls
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Ohne Aufzufallen gibt es unter den Menschen Personen mit ganz besonderen Fähigkeiten, sie sind Nacht- bzw. Tagboten. Nyx und James sind zwei von ihnen und als sie merken, dass die Apokalypse durch das ...

Ohne Aufzufallen gibt es unter den Menschen Personen mit ganz besonderen Fähigkeiten, sie sind Nacht- bzw. Tagboten. Nyx und James sind zwei von ihnen und als sie merken, dass die Apokalypse durch das Chaos droht, wollen sie diese nur noch aufhalten. Um das Chaos zu verhindern, müssen sie eine ganz bestimmte Person finden, die dafür verantwortlich ist. Dabei sind sie allerdings nicht allein, denn auch der Orden des ersten Tages sucht den Verursacher des Chaos, allerdings verfolgen sie ganz eigene Pläne.
Gleich beim ersten Blick auf dieses Cover wurde ich neugierig und der Klappentext versprach eine ungewöhnliche Story. Tatsächlich besticht dieses Buch auch mit einer interessanten und neuartigen Story, wie so viele der tollen Fantasybücher aus dem Fischer Tor Verlag.
Als Leser wird man hier ohne jegliche Einleitung mitten in die Handlung geworfen und ich muss zugeben, dass ich eine ganze Weile benötigt habe, die Idee der Autorin wirklich zu durchblicken. Denn diese ist sehr komplex und auch wenn die Geschichte an sich in unserer Gegenwart stattfindet, ist sie eine ganz eigene Welt, mit vielen neuen Ideen.
Zum Glück liest sich der Schreibstil der Autorin recht leicht, so dass man zwar eine anspruchsvolle Handlung hat, diese aber dank der Art des Schreibens recht gut verstehen kann.
Schon zu Beginn bekommen wir hier die drei Erzählperspektiven der Hauptcharaktere, was den Einstieg noch ein wenig erschwert, doch auch hier gilt, dranbleiben lohnt sich. Nach und nach wird die Spannung aufgebaut und steigert sich auch bis zum Ende kontinuierlich. Dabei gelingt es der Autorin auch sehr gut, mit den Emotionen zu spielen, mal witzig, mal bewegend, mal spannend. Hat man die Begebenheiten einmal durchschaut, wird das Buch wirklich zu etwas besonderem. Kathrin Tordasi zeigt gelungen, dass auch Gegensätze auf gewisse Art zueinander gehören.
Die Charaktere sind facettenreich und lebendig beschrieben. Zwar braucht man auch bei diesen Charakteren Zeit, sie kennenzulernen und abschätzen zu können, doch wird jeder einzelne mit und mit lebendig. Da es hier gleich vier Charaktere gibt, die für mich im Vordergrund standen, gibt es auch nicht den einen Protagonisten, sondern ebenfalls Abwechslung. Ich könnte nicht sagen, dass mir einer davon lieber war als der andere.
Mein Fazit: auch nach dem Lesen bin ich dabei zu grübeln, ob ich hier wirklich alles zu hundert Prozent geblickt habe, doch hier gibt es so unheimlich viel zu entdecken, dass auch ein zweites Mal lesen für neue Überraschungen sorgen könnte. Diese Geschichte benötigt Zeit und auch ein wenig Ruhe, um sich zu entfalten und um das Worldbuilding greifen zu können. Sehr überraschend, aber durchaus gelungen.