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Veröffentlicht am 20.08.2024

Spannend

Gefährliches Komplott
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Früher war Mickey Gibson ein erfolgereicher Cop, bis sie zweifache Mutter wurde und ihr Mann sie sitzen ließ. Um über die Runden zu kommen, arbeitet sie nun bei ProEye, einem Unternehmen, das Reiche auf ...

Früher war Mickey Gibson ein erfolgereicher Cop, bis sie zweifache Mutter wurde und ihr Mann sie sitzen ließ. Um über die Runden zu kommen, arbeitet sie nun bei ProEye, einem Unternehmen, das Reiche auf Vermögenswerte und evtl Hinterziehungen überprüft. Als sie eines Nachts den Anruf einer angeblichen Kollegin erhält und diese sie bittet, umgehend einen Mann in seinem großen Anwesen zu überprüfen, zweifelt sie nicht an der Echtheit des Anrufs. Doch als sie auf dem Anwesen ankommt, steht die Haustür offen und in einem geheimen Raum findet sie die Leiche des Eigentümers. Kurz darauf wird sie selbst zur Verdächtigen und beginnt, gemeinsam mit der geheimnisvollen Anruferin versucht sie herauszufinden, was wirklich passiert ist und tritt dabei so manch einem Mafiosi auf die Füße.

Das war zugegebenermaßen mein erstes Buch des Autors David Baldacchi und ich muss mich echt fragen, warum ich bisher noch nie zu seinen Büchern gegriffen habe.

Gefährliches Komplott ist wirklich spannend geschrieben und besticht vor allem mit den vielen, wirklich abwechslungsreichen und interessanten Gesprächen, bei denen man immer mehr in den Sog der Handlung gerät. Man hat hier dadurch einfach das Gefühl, einen spannenden Thriller wie einen Film zu verfolgen, ergo Kopfkino vom Feinsten.
Aus wechselnden Perspektiven, in erster Linie zwischen Gibson und der geheimnisvollen Anruferin, die sich Clarisse nennt, verfolgen wir hier eine durchweg verwickelte Story. Glaubt man einer Lösung näher zu kommen, begibt man sich in den nächsten Abgrund, für jede beantwortete Frage, erhält man gleich zehn neue Fragen. Ich bin hier definitiv beeindruckt, wie es dem Autor gelingt, viele lose Fäden nach und nach zu einem großen und ganzen Bild zu verknüpfen.
Insgesamt ist die Story spannend und abwechslungsreich, nur hin und wieder wurden mir die Gespräche ein wenig zu viel. Aber natürlich wollte ich unbedingt wissen, wie all das zusammenhängt, wer die geheimnisvolle Fremde ist und welche Gründe sie dafür hat, Gibson mit in diese Story zu ziehen, denn auf den ersten Blick haben die Frauen weder etwas gemeinsam noch kennen sie sich.
Der Fall ist kein klassischer Kriminalfall, da beide Protagonisten keine Ermittler sind. Zwar war Gibson einst ein Cop, ist es aber mittlerweile nicht mehr. Trotzdem hat sie eine ganz besonders intuitive Art an das Geschehen ranzugehen und logisch aufzuklären.
Gibson ist eine alleinerziehende Mutter zweier Kleinkinder und ist auf ihren Job angewiesen. Als sie von der Fremden unter Druck gesetzt wird, gilt in erster Linie ihre Sorge ihren Kindern. Ich mochte sie unheimlich gerne und bei mir konnte sie mit ihrer cleveren und unkonventionellen Art beeindrucken.
Aber auch Clarisse fand ich unglaublich faszinierend, denn diese Frau ist in jeder Hinsicht clever und weiß, wie sie bestimmte Situationen zu ihrem Vorteil nutzen kann. Sie ist extrem geheimnisvoll und immer wieder glaubt man, zu wissen, wer sie ist, aber natürlich wird man hier immer wieder vom Autor im Kreis gedreht.
Neben diesen beiden Protagonistinnen gibt es hier eine ganze Menge Nebenfiguren, jeder wirkt auf die Handlung ein und sorgt für zusätzliche Verwirrungen. Letzten Endes jedoch wird alles absolut logisch aufgelöst, was wirklich beeindruckend ist.
Mein Fazit

Mit Gefährliches Komplott hat Autor David Baldacci einen temporeichen, spannenden und vielschichtigen Thriller geschrieben. Durch viele interessante Dialoge hat man den Eindruck von feinstem Kopfkino. Interessante Figuren, eine spannende Handlung und unvorhersehbare Wendungen machen dieses Buch zu einem Lesevergnügen. Ich kann das Buch empfehlen und werde auch demnächst wieder zu Thrillern des Autors greifen.

Veröffentlicht am 20.08.2024

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Neon Knights - Das zerschlagene Schwert
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Nach dem Tod des Königs Usher wird Art unerwartet zum Thronfolger. Dabei ist er eigentlich eher unbeholfen, doch er erhält Unterstützung durch seine modernen Ritter. Art beginnt im Laufe der Jahre an seinen ...

Nach dem Tod des Königs Usher wird Art unerwartet zum Thronfolger. Dabei ist er eigentlich eher unbeholfen, doch er erhält Unterstützung durch seine modernen Ritter. Art beginnt im Laufe der Jahre an seinen Aufgaben zu wachsen.
Zwanzig Jahre später setzt die junge Red alles daran, ihren Traum zu erfüllen und ein Ritter zu werden. Sie schreckt weder vor grausamen Kämpfen noch vor anderen Intrigen zurück.

Ich liebe die Saga rund um König Artus und seine Tafelritter und eine Neuinterpretation hat mich geradezu verlockt.
Doch wie so oft steht und fällt alles mit dem Schreibstil und leider ist es genau dieser, der mir die Geschichte schwer gemacht hat. Ich empfand diesen als eher hölzern und ausschweifend und dementsprechend schwer fiel es mir, der Geschichte zu folgen.
Vielleicht hätte es dem Buch einfach auch gut getan, wenn man etwas mehr Durchblick gehabt hätte. Zum einen befindet man sich in einem alternativen London, aber so richtig vorstellbar wurde dies für mich leider nicht, zum anderen wird man hier von den vielen Charakteren völlig überrannt. Ich habe gute 100 Seiten benötigt, um wenigsten etwas Überblick zu bekommen und war wirklich kurz vorm Aufgeben.
Doch so nach und nach fand ich mich etwas besser zurecht und die Geschichte wurde interessanter. Wer hier allerdings viel Tempo und Action erwartet, braucht Geduld, da sich auch die Spannung erst langsam entfaltet. Dabei stimmt das Grundgerüst und auch die Idee hinter der Geschichte ist wirklich interessant. Wir haben Kämpfe, Queerness, Intrigen usw. Also alles, was eine gute Geschichte braucht, aber wirklich warm wurde ich leider nicht.
Das Worldbuilding, auch wenn auch dieses Zeit brauchte, um sich zu entwickeln, empfand ich als äußerst innovativ. Anstelle von Pferden gibt es Motorräder und die Kämpfe werden in dementsprechenden Arenen abgehalten und es geht, wie so oft, um Reichtum, den man mit den Siegen erringen kann.
Erzählt wird das ganze aus zwei Perspektiven, nämlich die von Art und die von Red. Während Arts Geschichte hier zwanzig Jahre vor der Geschichte von Red spielt und rückwärts erzählt wird, nähern sich die beiden Perspektiven immer mehr einander an.
Während mir Art mit seiner erstaunlich unbeholfenen Art noch recht sympathisch war und auch im Laufe der Zeit sich deutlich weiterentwickelt, blieb Red recht geheimnisvoll, was aber durchaus auch so gewollt erscheint. Trotzdem hätte ich mir auch bei den Charakteren deutlich mehr Tiefe gewünscht, da sie recht oberflächlich blieben.

Mein Fazit: Ein Buch, dessen Grundidee richtig gut klang und auf das ich mich sehr gefreut hatte. Leider bereitete mir allein schon der Einstieg Probleme und ich brauchte lang, um mich hier halbwegs zurechtzufinden. Vieles lag leider auch einfach am Schreibstil, der für mich keinen Sog entwickeln konnte. Leider entsprach die Geschichte nicht meinen Erwartungen. Wie immer gilt aber, macht euch gerne selbst ein Bild und lest mal rein.

Veröffentlicht am 19.08.2024

Düsteres Katzenbrunn

Finster
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Wir schreiben das Jahr 1986, in Katzenbrunn ist die jährlicheWaldkerb in vollem Gange, als der dreizehnjährige Nikolaus Kämmerer spurlos verschwindet. Doch dieser Fall ist nicht der einzige seiner Art, ...

Wir schreiben das Jahr 1986, in Katzenbrunn ist die jährlicheWaldkerb in vollem Gange, als der dreizehnjährige Nikolaus Kämmerer spurlos verschwindet. Doch dieser Fall ist nicht der einzige seiner Art, denn immer wieder verschwinden Jungs in diesem Alter aus der Gegend und tauchen nie wieder auf. Kommissar Stahl a.D. war zehn Jahre zuvor an den Ermittlungen beteiligt und trotz aller Mühen wurde auch damals keinerlei Hinweis auf den Verbleib des Jungen gefunden. Nun ist auch er zurückgekehrt nach Katzenbrunn, denn so wirklich hat ihn diese Geschichte nicht losgelassen. Allerdings trifft er auch heute auf eine Wand des Schweigens in dem merkwürdigem Dorf, an dessem Rand die Nervenheilanstalt thront. Wird Stahl dieses Mal rechtzeitig kommen?
Mit Finster erschien der bereits dritte Thriller aus der Feder des Autors Ivar Leon Menger und da ich beide vorherigen Thriller bereits gelesen hatte, war ich gespannt, ob er auch dieses Mal wieder mit einer guten Story punkten kann.
Der Einstieg ist gleich spannend, gemeinsam mit dem Jungen besucht man die Kirmes und bekommt somit auch einen ersten Blick auf den Entführer geliefert. Mit vielen kurzen Kapiteln und schnell wechselnden Perspektiven begibt man sich dann gemeinsam mit dem Kommissar a.D. Stahl auf die Suche. Da wir hier auch die Perspektive des Täters erleben, hat das Buch auch defintiv einige Momente, die im höchsten Maße verstörend und abstoßend sind.
Der Schreibstil ist fesselnd und es gelingt dem Autor sehr gut, die Stimmung des Jahres 1986 einzufangen, indem er auch auf damals aktuelle Ereignisse zurückgreift. Zum Beispiel geschah kurz zuvor die Exlosion im Atomreaktor Tschernobyl, inwieweit sich das z. B. auch hier in Deutschland bemerkbar machte, war mir nicht bewusst.
Auch in dem fiktiven Ort Katzenbrunn herrscht eine düstere Atmosphäre. Die Bewohner machen alle einen sehr zwielichtigen Eindruck, jeder scheint verdächtig oder hat etwas zu verbergen oder wirkt einfach nur unheimlich. Zusätzlich auf die, trotz eines heißen Sommers, tostlose Atmosphäre, hat man den Eindruck, dass die Nervenklinik fast schon unheilbringend am Rande der Stadt ruht.
Insgesamt hat dieser Thriller in erster Linie mit dieser Atmosphäre gepunktet. Der Plottwist, der für mich leider schon viel zu früh kam, habe ich allerdings nicht vorhersehen können und wurde hier absolut überrascht. Chapeau, Herr Menger, da hatten Sie mich definitiv mit verblüfft.
Ansonsten begleitet man Stahl und lernt dabei so einige Bewohner des düsteren Ortes kennen. Ich hatte hier nahezu jeden Mal in Verdacht, zumindest was die Männer betrifft. Hier verhält sich einfach jeder verdächtig und ich habe eine ganze Weile mitgerätselt, wer der sogenannte Greifer des Ortes sein könnte.
Die Charaktere sind also absolut vielschichtig angelegt und viele handelten auch nicht vorhersehbar. Stahl fand ich richtig gut gelungen und ich mochte seine Art.
Mein Fazit: Insgesamt hat Ivar-Leon Menger hier einen vielschichtigen Thriller geschrieben, der vor allem durch seine größtenteils merkwürdigen Bewohner des kleinen Ortes lebt. Mein größtes Manko war die recht frühe Aflösung, denn ich hätte hier gerne noch länger mitgerätselt, was da wirklich hintersteckt. Wer eine düstere Zeitreise ins Jahr 1986 erleben möchte und dabei auf viele dnkle Gestalten treffen möchte, sollte sich hier mit Herrn Menger auf die Reise begeben. Für Thrillerfans eine tolle Unterhaltung!

Veröffentlicht am 19.08.2024

Zauberhaft

Wolke Sieben ganz nah
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Delphi Bookham ist siebenundzwanzig Jahre alt und hat es sich in ihrem alten Nachthemd mit ihrem liebsten Tiefkühlburger bequem gemacht, dass sie sich dabei allerdings an einem Stück davon verschluckt ...

Delphi Bookham ist siebenundzwanzig Jahre alt und hat es sich in ihrem alten Nachthemd mit ihrem liebsten Tiefkühlburger bequem gemacht, dass sie sich dabei allerdings an einem Stück davon verschluckt und in Evermore in einem Waschsalon zu sich kommt, gehört nicht zu ihrem Plan. Denn Evermore bedeutet genau eins: Delphi ist tot. Nachdem sie gemeinsam mit Merrit, ihrer Jenseits-Therapeutin eine VHS Kassette mit allen High- und Lowlights ihres Lebens geschaut hat, trifft sie zufällig auf den attraktivsten Mann, den sie je gesehen hat. Doch Jonah, Mr Superschön, war nur versehentlich in Evermore und wird zurück zur Erde geschickt. Doch Merrit gibt zu, dass er Delphis Seelenverwandter war und sie gibt ihr eine Chance, zurückzukehren. Sollte sie es schaffen, dass Jonah sie innerhalb von zehn Tage küsst, darf sie auf der Erde bleiben. Delphi beginnt ein Wettrennen mit der Zeit.
Dieses Buch besticht mit seiner zauberhaften Aufmachung und machte mich unglaublich neugierig. In der Werbung wird dieses Buch als Dramedy bezeichnet, was hier einfach wunderbar passt, denn die Geschichte hat mich zum Lachen, zum Weinen, aber auch trotz allem Humors auch zum Nachdenken gebracht.
Kirsty Greenwood schreibt so unheimlich locker und flüssig und mit einer großen Portion Humor und hat mich tatsächlich von der ersten Seite an mit ihrer Geschichte gefangen genommen.
Erzählt wird das Geschehen in der Ich-Perspektive aus der Sicht der Protagonistin Delphi, die in jeder Hinsicht ein Unikum ist. Als Leser begleiten wir sie auf der Suche nach ihrem Traummann Jonah, was zu einigen wirklich komischen Situationen führt. Ob jetzt Karaoke ohne Singen oder Tanzen auf einer großen Party, Delphi, die sonst stets davor zurückschreckt, steckt plötzlich mitten im Leben. Dabei trifft sie auch ihren furchtbar unausstehlichen Nachbarn Cooper aus dem Erdgeschoss, mit dem sie lediglich gemeinsam hat, dass sie sich gerne anpflaumen. Dummerweise muss Delphi Cooper um Hilfe bitten, was eine Art Kettenreaktion auslöst, denn nun schuldet sie ihm einen Gefallen.
Natürlich ahnt man schon mit dem ersten Auftritt Coopers, in welche Richtung der Wind weht. Der Weg zum Ziel ist aber durchweg bezaubernd. Ich habe geschmunzelt, gelacht und musste mir immer wieder bildlich vorstellen, was Delphi da gerade erlebt.
Doch trotz allem Humor steckt auch eine ernste Botschaft hinter dieser Geschichte, denn im Grunde steht fest: Delphi hat ihr Leben bisher völlig verschwendet, indem sie wirklich jeden, der sie mochte, von sich gestossen hat. Während ihrer turbulenten Suche merkt sie jedoch, dass das Leben einfach doch aus viel mehr als aus Tiefkühlburger und TV-Serien besteht.
Delphi und Cooper – hier kann man fast schon behaupten Grumpy meets Grumpy, sind mir beide unheimlich ans Herz gewachsen. Delphi ist etrem introvertiert und doch ist sie unheimlich herzlich. Spätestens wenn sie mit ihrem alten Nachbarn Mr Yoon zusammen ist, merkt man, welch herzensgute Seele in ihr steckt.
Cooper ist ebenfalls vom Leben enttäuscht und seine Worte triefen nur so vor Sarkasmus. Aber auch er hat eine Geschichte, die ihn zu diesem grummeligen Nachbarn werden lässt.
Doch nicht nur die beiden Protagonisten sind zauberhaft, sondern auch sehr viele Charaktere, die Delphi in den zehn Tagen begleiten. Ich fand alle einfach liebenswert.
Mein Fazit: Ich liebe Delphi und Cooper, ich liebe diese wundervolle Geschichte, ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite einfach wohl gefühlt und mitgefühlt. Gerade die Art, mit der die Autorin hier ihre Botschaft transportiert hat, fand ich unglaublich passend, denn trotz allem Humor hat genau das der Geschichte Tiefgang gegeben. Eine Geschichte für alle, die sich nicht immer ernst nehmen, die einfach den gewissen Tritt brauchen, um ihr Leben zu schätzen und für die, die einfach nach einer herzerwärmenden Geschichte suchen. Lest dieses Buch!

Veröffentlicht am 19.08.2024

Sehr süße Geschichte

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
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Theo und Emerson waren als Teenager immer zusammen und ohne es sich einzugestehen, ineinander verliebt. Gerade als sie ein Paar werden könnten, zieht Emerson fort. Doch bevor es dazu kommen kann, beschließen ...

Theo und Emerson waren als Teenager immer zusammen und ohne es sich einzugestehen, ineinander verliebt. Gerade als sie ein Paar werden könnten, zieht Emerson fort. Doch bevor es dazu kommen kann, beschließen beide, wenn sie mit 28 Jahren nicht verheiratet sind, genau dieses zu machen. Theo ist mittlerweile Fotograf und Emerson ein gefragtes Topmodel, allerdings mit dem Problem, dass sie nie den richtigen findet. Als auf Ermersons Handy die Erinnerung aufploppt, dass der Tag gekommen ist, an dem die zehn Jahre vergangen sind, beschließt sie kurzerhand nach Theo zu suchen. Doch ob die beiden wieder zueinander finden können?
Irgendwie sprach mich das recht bunte Cover an und die Geschichte klang nach einer netten RomCom für zwischendurch.
Der Einstieg fiel recht leicht, denn die Autorin schreibt sehr leicht und flüssig, allerdings auch recht abschweifend und für meinen Geschmack auch recht detailverliebt, denn das ein oder andere war jetzt nicht unbedingt relevant für die Handlung.
Nichtsdestotrotz mochte ich die Geschichte der beiden Protagonisten, die abwechselnd mal aus der Sicht Emersons, mal aus der Sicht Theos geschrieben wurde. Hin und wieder macht die Handlung auch Sprünge in die gemeinsame Vergangenheit, aus denen dann auch nach und nach ersichtlich wurde, was damals wirklich geschah.
In erster Linie geht es in diesem Buch um die tiefe Freudnschaft der beiden Protagonisten, man erlebt vor allem in den Rückblenden, wieviel sie miteinander erlebt haben und wie sie nach und nach immer mehr Vertrauen zueinander fanden. Gerade das gibt dem Buch dann auch eine gewisse Tiefe. Allerdings merkt man in der Gegenwart, dass die beiden lange voneinander getrennt waren. Die damalige Vertrautheit ist natürlich nicht von Anfang an da und sie müssen lernen, sich wieder aneinander anzunähern, was gar nicht immer so leicht ist. Ich hatte aber hier den Eindruck, dass genau das die Geschichte auch authentischer werden ließ.
Neben der Geschichte über die Freundschaft erhält man noch Einblicke ins Leben eines Models, was ich schon sehr interessant fand. Gerade auch wenn man immer wieder mitbekommt, mit welchen Gedanken Emerson so spielt.
Emerson ist mir gleich vom ersten Moment an sympathisch. Dabei spürt man allerdings auch schnell, dass sie mit eine traumatischen Ereignis in ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Auf mich wirkte sie durchweg glaubhaft und authentisch.
Theo konnte ich zunächst nicht so ganz einschätzen, zumindest nicht den Theo der Gegenwart, aber da in ihm auch nach wie vor der Junge ruht, wurde auch er mir immer sympathischer.
Nebencharaktere gibt es hier auch einige, von denen alle wenigstens eine kleine Hintergrundgeschichte erhielten.

Mein Fazit: Tatsächlich hatte ich geglaubt, dass es sich hier um eine Art RomCom handelt, doch insgesamt ist es eher eine emotionale Geschichte. Die Entwicklung der Charaktere, sowohl damals als auch in der Gegenwart, fand ich sehr authentisch, genauso wie die Kritik an der Modebranche und der Modelwelt, die hier versteckt mit eingearbeitet wurde. Auch Emersons Erlebnis in der Vergangenheit und wie sich das auf sie als Person ausgewirkt hat, gefiel mir gut. Lediglich die Spannung hätte für mich etwas höher sein dürfen, denn so blieb die Sogwirkung für mich eher fern. Insgesamt aber eine lesenswerte Story.