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Veröffentlicht am 04.10.2017

Mir fehlte etwas die Spannung

Abigale Hall
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Die Schwestern Eliza und Rebecca Haverford haben eine schwere Zeit hinter sich, denn ihre Eltern verstarben in der Zeit des zweiten Weltkrieges. Nun ist der Krieg vorbei und die Beiden sind bei ihrer Tante ...

Die Schwestern Eliza und Rebecca Haverford haben eine schwere Zeit hinter sich, denn ihre Eltern verstarben in der Zeit des zweiten Weltkrieges. Nun ist der Krieg vorbei und die Beiden sind bei ihrer Tante Bess in London untergekommen. Doch Bess ist alles andere als erfreut darüber, sich um die Mädchen zu kümmern und so werden sie von ihr eines Nachts einfach aus ihrer Heimat fortgeschickt. Sie sollen von nun an als Hausmädchen in einem riesigen Herrenhaus in Wales dienen. Doch in dem alten Herrenhaus gehen merkwürdige Dinge vor, Hausmädchen, die vor den Beiden dort angestellt waren, sind spurlos verschwunden oder verstarben an seltsamen Krankheiten, des Nachts hört man unheimliche Geräusche und Eliza kann sich dem Einfluss des alten Hauses nicht entziehen.
Meine Meinung:
Ich war vom ersten Moment an, als ich das Buch entdeckte, sehr neugierig auf diese Geschichte, denn schon das etwas düstere Cover mit den beiden Frauen und der Klappentext versprachen eine gruselige Geschichte. Auch der Einstieg ist hier absolut gelungen, denn der Prolog wirkte gleich sehr unheimlich mit der passenden Atmosphäre. Dann beginnt Lauren A. Forry aber zunächst mit der Geschichte der Schwestern und der Leser bekommt erst einmal einen Eindruck vom damalig aktuellem Zeitgeschehen, aber auch von den Charakteren. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und dabei sehr detailreich. An manch einer Stelle war es mir zu ausschweifend, an anderen passte es aber wiederum perfekt, denn dadurch erschafft die Autorin die passende Atmosphäre für die Story. Sprachlich bleibt die Geschichte gut verständlich und klar und passend zur Zeit.
Es dauert hier etwas länger, bis dann auch der Plot spannender wird und die Geschichte etwas Fahrt bekommt und leider schwankte dies auch immer wieder. Die Geschichte wird in zweierlei Perspektiven erzählt, zum einen befindet der Leser sich in London bei Elizas Freund Peter, zum anderen ist man mit den Schwestern in Wales. Während mir der Erzählstrang rund um das Herrenhaus in Wales sehr gut gefallen hat und durchaus auch spannend wirkte, war mir der Part in London doch einfach zu ausführlich und nahm mir immer wieder die Spannung.
Das Setting mit dem alten Herrenhaus in Wales ist sehr gut gewählt. Ich konnte mir das Anwesen mit seinen Räumlichkeiten gut vorstellen und fühlte mich hier zeitweise noch viel weiter in der Zeit zurückversetzt, als es eigentlich sein sollte. Was wohl allerdings auch mit an den Beschreibungen liegt, denn auf dem Anwesen gibt es z.B. keinen Strom, es ist ziemlich heruntergekommen und auf den ersten Blick würde man es wohl für verlassen halten. Das ist durchaus die passende Atmosphäre, die den Leser schauern lassen, doch auch hier gibt es teilweise Stellen, die zu ausführlich wurden. So fiel dann die entstehende Gänsehaut immer wieder schnell in sich zusammen.Schade, denn im Grunde kann die Autorin durchaus das passende Prickeln beim Lesen entwerfen.
Mit dem Geschehen in London holt die Autorin den Leser auch immer wieder zurück in die tatsächliche Zeit, was mich immer wieder aus dem Rhythmus brachte. Zwar ist die Handlung hier durchaus glaubwürdig und vorstellbar, doch so richtig klar wurde mir nicht, warum hier der Fokus immer wieder auf Peter gelegt wurde. Da hätte die Geschichte deutlich abgekürzt und somit die Spannung erhöht werden können.
Die Charaktere bleiben hier recht überschaubar, Eliza ist hier die Protagonistin auf dem Anwesen in Wales. Sie ist zwar recht lebendig erzählt, blieb mir allerdings zeitweise ein Rätsel. Man merkt hier aber deutlich, wie sehr ihre Schwester ihr am Herzen liegt. Neben den Schwestern gibt es hier noch ein paar Charaktere, die für passende Atmosphäre sorgten und bei dem ich die schlimmsten Vorstellungen hatte, was in ihen vorging. Peter, zu weiten Teilen in London, ist am Anfang wenig greifbar und doch entwickelt er sich im Laufe der Geschichte.
Mit dem Ende konnte mich die Autorin dann auch noch so richtig überraschen und holte damit auf jeden Fall nochmal eine Menge heraus. Viel mehr möchte ich da aber gar nicht verraten.
Mein Fazit:
Eine Geschichte, bei der ich noch hin- und hergerissen bin, zum einen gab es viele Passagen, die ich spannend, teils unheimlich fand. Setting, Schreibstil, Charaktere und auch die Grundstory fand ich gelungen. Wären da nicht immer diese Passagen, die dem Buch unnötige Länge verpassten und somit auch immer wieder meinen Lesefluss bremsten, wäre es eine gelungene Geschichte. Ein Buch, dem ein paar Seiten weniger gar nicht schlecht gestanden hätten.

Veröffentlicht am 24.06.2024

Bräuchte mehr Tiefgang

The Last Dragon King - Die Chroniken von Avalier 1
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Arwen lebt mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester in dem kleinen Dorf Cinder, als ausgerechnet zum Maifest der Drachenkönig Valdren, bzw. dessen Soldaten auftauchen. Denn nach dem Tod seiner Frau, ...

Arwen lebt mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester in dem kleinen Dorf Cinder, als ausgerechnet zum Maifest der Drachenkönig Valdren, bzw. dessen Soldaten auftauchen. Denn nach dem Tod seiner Frau, die bei der Geburt ihres Kindes verstarb, ist er auf der Suche nach einer Frau, deren Magie so stark ist, um das Kind eines Drachen austragen zu können. Arwens Mutter, die nicht ihre leibliche Mutter ist, sondern sie nur aufgezogen hat, drängt Arwen zur Flucht, was diese sich nicht erklären kann. Doch sie läuft direkt einem der Krieger in die Arme und sie muss sich von den Witterern auf Magie testen lassen. Allerdings hätte sie nicht im Geringsten geahnt, wie stark ihre Magie wirklich ist. Gemeinsam mit den Soldaten kehrt sie an den Königshof und muss sich zur Wahl der möglichen Königin stellen.
Wow, die Aufmachung dieses Buches ist ein absolutes Highlight und gefällt mir persönlich extrem gut und auch wenn der Klappentext nicht völlig außergewöhnlich klang, mag ich solche Geschichten einfach unheimlich gern.
Der Beginn hat mich dann auch ganz tief in seinen Bann gezogen, denn es war von Seite eins an richtig spannend und einfach mitreißend geschrieben. Ich fühlte mich umgehend nach Cinder versetzt und konnte mir sowohl Dorf als auch Einwohner sofort vorstellen. Der Schreibstil ist wirklich flüssig und auch recht bildhaft, ohne Ausschweifungen und das Kopfkino begann.
Es blieb auch wirklich eine ganze Zeit lang spannend, die leichten Konflikte im Schloss, die Annäherung zwischen Arwen und dem Drachenkönig und das gesamte Drumherum haben mich wirklich gut unterhalten. Zwar hätte ich mir hier ein bisschen mehr Bilder von Jade City und dem Palast gewünscht, aber da es sich spannend las, war es noch in Ordnung.
Leider wurde aber dann so an der Handlung gezogen, dass ich den Eindruck hatte, viele Momente wurden hier weggelassen. Das Buch hätte ein absolutes Highlight werden können, wären viele Konflikte, sowohl zwischen Arwen und Valdren als auch zwischen den Reichen besser ausgearbeitet gewesen. All das blieb mir ohne jeglichen Tiefgang, was ich extrem schade fand, denn der Anfang des Buches beweist ja, dass die Autorin das absolut beherrscht. Im Original hat das Buch ein paar Seiten mehr, so dass ich mich frage, ob es vielleicht gekürzt sein könnte.
Insgesamt fand ich die Geschichte nicht schlecht, was ich immer ein bisschen begrüße in Fantasy/Romantasy Stories ist, dass der Spice nicht in den Vordergrund rückt, was hier zum Glück für mich soweit passte.
Die Handlung erleben wir aus Arwens Sicht, die, was ihre Herkunft betrifft, genauso ahnungslos ist, wie wir Leser, auch wenn ich mir durchaus denken konnte, was dahintersteckt. Arwen hat mir aber unheimlich gut gefallen, sie ist unheimlich mitfühlend, mutig, stark und hat einfach das Herz am rechten Fleck. Ihre Schlagfertigkeit ließ mich manches Mal schmunzeln und auch der Drachenkönig darselbst war ein wirklich toller Charakter, mit viel Sinn für Gerechtigkeit und auch Humor. Gründe für seine Handlung, der Suche nach der passenden Frau, waren logisch und glaubwürdig.
Auch die Nebencharaktere, die wirklich zahlreich waren, sind zumindest vorstellbar, wenn leider auch ohne jeglichen Tiefgang. Sie tauchen auf und sind wieder weg, ohne wirklichen Eindruck zu hinterlassen.

Mein Fazit

Diese Geschichte begann wie ein absolutes Highlight, doch leider hat mich die Geschichte ab ca. der Hälfte verloren. Hier fehlte es mir in jeder Hinsicht an Tiefgang, sowohl Wordlbuilding, als auch Magie, Konflikte oder Charaktere, aus all dem hätte man viel mehr herausholen können und um ein Highlight zu werden, auch müssen, denn eins ist sicher, Potential dafür ist vorhanden und das nicht zu knapp. Wer Fantasy für zwischendurch mag, wird hier wirklich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 23.06.2024

Hin- und hergerissen

To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter
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Die neunzehnjährige Ruying lebt in Er-Lang, einem Land, in dem Magie möglich ist. Doch Zeit ihres Lebens wird Er-Lang von Römern beherrscht, die eine Möglichkeit gefunden haben, in Rus Welt einzudringen. ...

Die neunzehnjährige Ruying lebt in Er-Lang, einem Land, in dem Magie möglich ist. Doch Zeit ihres Lebens wird Er-Lang von Römern beherrscht, die eine Möglichkeit gefunden haben, in Rus Welt einzudringen. Rus Volk wird seitdem unterdrückt, viele von ihnen sind Opium abhängig und der Kampf Magie gegen Maschine wird alltäglich. Als Ru eines Tages Geld von einem jungen Mann stiehlt, um Opium für ihre drogensüchtige Schwester zu kaufen, ahnt sie nicht, dass es ausgerechnet Antonius, der zweite Sohn des römischen Kaisers ist, dessen Geld sie nimmt. Antonius wird Zeuge von Rus unglaublicher Macht des Todes, mit der sie Menschen alle Energie rauben kann. Kurz darauf gelingt es Antonius, Ru gefangen zu nehmen und in seine Dienste zu stellen. Doch eigentlich ist es genau das, was Ru schon immer befürchtet hat.
Dieses Cover ist einfach magisch und anziehend wie ein Magnet, ich war umgehend neugierig auf die Geschichte, die wirklich neu und spannend klang. Magie gegen Maschine – kannte ich so noch nicht.
Der Einstieg fällt recht leicht, da es sich leicht und flüssig liest, man erhält dabei auch schon erste Blicke auf die Welt in der Ru lebt und auf das Magiesystem. Dabei fiel mir aber schnell auf, dass die Autorin zu vielen Wiederholungen und extrem langen Ausschweifungen neigt, die leider etwas aufs Tempo und somit auf die Spannung drückten.
Keine Frage, die chinesisch angehauchte Welt Er-Lang, bzw. Kontinent Er-Lang, war gut und vorstellbar dargestellt, gerade so bestimmte Bereiche, wie z. B. das Portal zwischen Rom und Er-Lang wurden im Kopf lebendig. Insgesamt hat mir das Worldbuilding sehr gut gefallen. Auch das Magiesystem war durchdacht und spannend und dadurch auch vorstellbar.
Insgesamt fand ich die Geschichte eigentlich ganz gut, nach und nach erfährt man mehr, was in Er-Lang geschehen ist und wie es den Römern gelungen ist, Rus Volk zu unterdrücken und für sich regelrecht zu benutzen. Gut und Böse hat hier einiges an Graustufen, was absolut passt. Hätte es etwas mehr Spannung gehabt, wäre es definitiv schon in Richtung Highlight gegangen.
Das Buch ist in mehreren Abschnitten unterteilt und in erster Linie in der Ich-Perspektive aus Rus Sicht geschrieben. Als Leser lernt man die Protagonistin dadurch intensiv kennen, da man all ihre Gedanken, die sich leider oft um dasselbe drehen, kennenlernt. Ich mochte sie durchaus, sie ist loyal den Menschen gegenüber, die sie liebt und macht alles, dass es ihnen gut geht. Sie hadert permanent mit sich und vor allem mit ihrer wirklich grausamen, aber mächtigen Magie. Doch sie ist auch sehr naiv, was sich gerade im Umgang mit Antonius widerspiegelt. Dieser ist nämlich hoch intelligent und extrem manipulativ und weiß, wie er seine Macht gegenüber Ru ausspielen muss.
Insgesamt gab es hier einiges an Charakteren und Parteien, nicht immer war alles so, wie es scheint und gut und böse verschwamm.
Mein Fazit: ich bin ein wenig hin- und hergerissen, denn das Buch hatte durchaus richtig gute Ansätze und Ideen, vor allem das Magiesystem als auch die Charaktere fand ich sehr gut umgesetzt. Doch durch viele, teilweise endlos wirkende Monologe wurde es mir leider auch zu spannungsarm und etwas mehr Tempo, stellenweise, hätte der Geschichte gut gestanden. Reinlesen ist hier auf jeden Fall eine gute Idee.

Veröffentlicht am 10.06.2024

Zu wenig Atmosphäre für Horror

Silberne Geister
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Als Soundeditorin beim Film ist Montserrat allein in einer Männerdomäne und die Aufträge eher schlecht als recht. Doch ihr bester Freund Tristán lernt durch Zufall einen alten Produzenten kennen, von dem ...

Als Soundeditorin beim Film ist Montserrat allein in einer Männerdomäne und die Aufträge eher schlecht als recht. Doch ihr bester Freund Tristán lernt durch Zufall einen alten Produzenten kennen, von dem er erfährt, dass es noch unveröffentlichtes Filmmaterial eines einst bekannten Regisseurs gibt. Gemeinsam mit Montserrat beschließen sie an diesem Film zu arbeiten. Das aber die Filmrolle einen Fluch trägt und nun sind sie in Gefahr. Können sie es schaffen, dem Einfluss des Films zu entkommen?

Das Cover finde ich absolut großartig und neugierig machend und da ich Bücher mit Gruselfaktor unheimlich gern mag, war ich sehr gespannt auf das neue Buch der Autorin. Für mich war es das erste Buch der Autorin Silvia Moreno-Garcia und was mir schon im ersten Teil des Buches aufgefallen ist, ist der sehr ausführliche und extrem ausschweifende Schreibstil. Es liest sich zwar durchaus leicht und verständlich und es entstehen schnell Bilder im Kopf, aber um früh Spannung zu erzeugen, ist es mir einfach zu weit ausholend.
So dauerte es für meinen Geschmack einfach viel zu lang, bis hier wirklich etwas passierte. Allein Treffen zwischen Montserrat und Tristán, die zwar ihre Beziehung zueinander spiegeln, für die eigentliche Handlung des Buches aber deutlich weniger Raum benötigten, nahmen mir die Spannung. Auch bis es zu etwas gruseligeren Handlungen kam, dauert es einfach zu lange und insgesamt war es auch eher ein Buch rund um Okkultismus als Horror. Ab der Mitte des Buches wurde es spannender und ab da fiel es mir leichter, am Ball zu bleiben. Ein Horrorbuch braucht viel Atmosphäre, um zu wirken, diese blieb für mich aber ausbaufähig.
Gut gefallen haben mir die diversen Eindrücke in die mexikanische Filmindustrie. Dank vieler kleiner Einstreuungen, wurde die Zeit, ich schätze 80er – 90er Jahre sehr lebendig. Diesen Part fand ich wirklich gut ausgearbeitet und gelungen.
Das Thema Okkultismus bietet natürlich sehr viel Raum für eigene Interpretationen und Ideen. Auch hier hätte es durchaus gruseliger werden dürfen, vielleicht bin ich da etwas abgehärtet, aber so intensive Momente, die Gänsehaut brachten, fehlten mir persönlich.
Die beiden Protagonisten sind Freunde seit ihrer Kindheit. Von Montserrat hatte ich mir eine starke Protagonistin erhofft, da sie in einer Männerdomäne arbeitet. Insgesamt war sie aber eher eine nörgelnde Zicke, die mir dadurch auch nicht ganz sympathisch wurde. Schade, dass man auch innerhalb der Geschichte nur wenig Entwicklung bei ihr feststellen konnte. Tristán war einst ein Soapstar, doch dessen Glanzzeiten sind vorbei. Man hatte bei ihm allerdings noch immer den Eindruck, dass er gedanklich gerne in der Vergangenheit ist. Interessant war die Dynamik zwischen den beiden, die wiederum sehr gelungen war.
Die Nebencharaktere waren mir persönlich etwas zu blass, gerade über den Produzenten hätte man viel mehr herausholen können.

Mein Fazit: Ein Buch mit ganz viel Potential, dass sich leider in viel zu langwierigen Details über seine Protagonisten auslässt. Ich hatte mir viele Gänsehautmomente und eine gruselige Atmosphäre erhofft, die für mich intensiver hätte sein müssen, um zu wirken. Insgesamt leider zu flach, um wirklich Spannung zu bieten.

Veröffentlicht am 06.06.2024

Etwas zu vorhersehbar

Curse of Shadows and Thorns - Geliebt von meinem Feind
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Lange Zeit ist es her, dass der König der Fae von einem Timoraner vom Thron gestoßen wurde, seitdem wird die Magie der Fae, die so genannte Wildwut, verabscheut. Elise ist die Nichte des amtierenden Königs ...

Lange Zeit ist es her, dass der König der Fae von einem Timoraner vom Thron gestoßen wurde, seitdem wird die Magie der Fae, die so genannte Wildwut, verabscheut. Elise ist die Nichte des amtierenden Königs und um ihre Familie beim Erhalt des Thrones zu unterstützen, wird sie von ihrem Onkel dazu gezwungen, zu heiraten. Um den passenden Ehemann zu finden, wird Legion Grey angeheuert, der für seine passenden Vermittlungen bekannt ist. Doch schon bald merkt Elise, dass Legion ganz anderes in ihr hervorruft, als den Wunsch, einen Ehemann zu finden.

Fantasy oder Romantasy rund um Fae gehen einfach immer und so war ich doch sehr neugierig auf diese neue Fae-Fantasy aus der Feder von Autorin L J Andrews.
Zugegeben, der Einstieg fiel mir sehr schwer, denn Andrews beschreibt ihre Welt und deren Bewohner mit für mich fremden Begriffen, wie Kvinn, Hesir, Wildwut, Timoraner und mehr. Hier wäre definitiv ein Glossar und auch eine Karte der Welt sehr hilfreich gewesen, um sich zurechtzufinden.
Zum Glück war aber der Schreibstil sehr leicht und flüssig und nach und nach konnte ich mir all die fremden Begriffe zusammenreimen.
Die Welt in der diese Fantasy Geschichte spielt, ist relativ gut vorstellbar, mir fehlten hier einfach ein wenig Details rund um die Vergangenheit, die für mich noch einige Fragen offenließ. Ansonsten ist die Welt eher mittelalterlich angehaucht, vor allem was das Frauenbild hier betrifft, denn die Welt ist einfach patriarchalisch.
Die Geschichte hat Höhen und Tiefen, es gab Parts, die recht langatmig waren und in denen mir die Schwärmereien der Protagonistin Legion Grey gegenüber zu viel wurden. Außerdem gab es doch so einiges, was ich schon auf den ersten Seiten erahnt hatte und mich dann leider gar nicht überraschen konnte. Dafür gab es dann ab ca. der Mitte diverse Kämpfe und auch sonst gab es hier unheimlich viele Intrigen und Machtspielchen. Wem man trauen kann, ist bei einigen noch unklar.
Protagonistin Elise hat mir wiederum ganz gut gefallen, sie ist mutig, hat eine lose Zunge und gibt nicht so schnell klein bei. Auch ihren Leibeigenen gegenüber verhält sie sich respektvoll und freundschaftlich. Auch Legion Grey, der ein wenig geheimnisvoll rüberkommen sollte, dessen Geheimnisse ich mir aber gleich von Beginn an denken konnte, war recht sympathisch. Die Liebesbeziehung, die sich hier ergibt, war natürlich auch von der ersten Seite an vorhersehbar, was ich aber auch nicht weiter schlimm fand.
Die Nebencharaktere waren zahlreich und vor allem die für die Handlung wichtigen Personen wurden auch ganz gut ausgearbeitet. Hier gab es dann auch tatsächlich zwei Überraschungen, die für Wendungen in der Handlung sorgten.

Mein Fazit: Curse of Shadows and Thorns ist der erste Band einer Reihe, die insgesamt neun Bände umfassen soll. Dabei gehören wohl immer drei Bände zusammen, in denen die Protagonisten wechseln. Das Buch hatte Längen, aber auch spannende Momente und vor allem die Protagonistin war sehr sympathisch. Ich selber bin mir noch nicht ganz schlüssig, ob ich weiterlesen werde, da ich einfach zu viel vorausahnen konnte.