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Veröffentlicht am 05.05.2021

Dauerchillern Herr werden

Wozu nach den Sternen greifen, wenn man auch chillen kann?
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Die große Orientierungslosigkeit nach der Schule, früher noch vor einer Generation wußten die meisten Jugendlichen nach der Schule, was sie machen wollen. Welche Ausbildung, welches Studium , welcher Beruf ...

Die große Orientierungslosigkeit nach der Schule, früher noch vor einer Generation wußten die meisten Jugendlichen nach der Schule, was sie machen wollen. Welche Ausbildung, welches Studium , welcher Beruf sie interessiert, was sie werden wollen.
Doch die Jugendlichen, jungen Erwachsenen, die heute mit der Schule fertig sind, wissen meist nicht, was sie werden wollen.
In Familien spielen sich dann kleine/große Dramen ab, die die Autorin Ulrike Bartholomäus in ihrem Buch „Wozu nach den Sternen greifen, wenn man chillen kann“ beschreibt und erklärt, warum dies heute so anders ist. Gleichzeitig zeigt sie was Eltern tun könne um diese hartnäckigen Nesthocker, ewigen Selbstzweifler und tiefenentspannte Dauerchiller zur Selbstständigkeit und in ein eigenes Leben erzieht.

Dafür recherchierte sie bei Pädagogen, Ärzten und Wissenschaftlern. Und sie hat eine Reihe der Kinder befragt, diese einen längeren Zeitraum bei ihrer Suche nach dem passenden begleitet.

Alles in allem läßt sich das Buch gut und schnell lesen, ist informativ auch wenn schnell auffällt, dass es die „eine Lösung“ nicht gibt. Sondern man für jeden Charakter nach der passenden Lösung suchen muss. An manchen Stellen ham man beim Lesen auch den Eidruck, die Autorin baut sich die passende Person für den von ihr beschriebenen Fall. Zum Verstehen der Problematik ist das Buch super, doch wer wirklich Lösungen sucht, wird diese wahrscheinlich hier auch nicht finden.

3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

jedes Leben ist endlich

Hamster im hinteren Stromgebiet
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In seinem fünften Band aus der Reihe „Alle Toten fliegen hoch“ mit dem Titel „Hamster im hinteren Stromgebiet“ geht es wieder um etwas in seinem Leben, wenn auch um einen sehr dramatischen Teil.
Denn ...

In seinem fünften Band aus der Reihe „Alle Toten fliegen hoch“ mit dem Titel „Hamster im hinteren Stromgebiet“ geht es wieder um etwas in seinem Leben, wenn auch um einen sehr dramatischen Teil.
Denn der 50 jährige Autor, Joachim Meyerhoff, erleidet einen Schlaganfall mit zeitweiligen Lähmungen der linken Körperhälfte. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert und schon der Weg dorthin mit dem gerufenen Rettungsdienst gleicht einer unendlichen Odyssee. So absurd und nah wie er dem Tod auch ist, umso abgedrehter ist seine Wahrnehmung und sind seine Begegnungen.

Die Zeit im Krankenhaus ist voller Geschichten, welche, die ihm selbst einfallen und neu bewertet werden, wie auch welche, die er dort erlebt. Auch seine Mitpatienten werden in ihrer Tragik mit einem nüchternen komischen Blick eingefangen und beschrieben. Egal ob sie gewöhnungsbedürftig anders oder einfach nur bedauernswert sind. Meyerhoff verliert nie seinen Humor, ohne sich dabei über sich selbst oder seine Mitleidensgenossen lustig zu machen. Eher ist es sein genauer Blick, seine Kunst in dieser für ihn so bedrohlichen und erschreckenden Situation es für alle begreifbarer zu machen. Gerade seine verrückten Worte, seine Bilder und seien es nur die Hamster oder die verschobene Zeitwahrnehmung machen bei all der Tragik sehr viel Spass. Wobei im Vergleich zu den Teilen davor ist dieser viel ernster.

Egal ob man die anderen Teile kennt, mit Joachim Maeyerhoff schon in seine Kindheit oder die Ausbildung in der Schauspielschule eingetaucht ist, oder nicht. Man kann auch mit diesem Teil in sein Leben einsteigen.

4 STERNE.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

perfekt für Einsteiger

Happy Eating
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„Happy Eating“ von Anastasia Zampounidisis die Fortsetzung ihrer letzten Bücher, die sich um ihr Zuckerfreies Leben gingen. Und auch wenn sich viele es sich dies nicht vorstellen können, ohne Zucker zu ...

„Happy Eating“ von Anastasia Zampounidisis die Fortsetzung ihrer letzten Bücher, die sich um ihr Zuckerfreies Leben gingen. Und auch wenn sich viele es sich dies nicht vorstellen können, ohne Zucker zu leben, es geht recht einfach und tut in der Regel dem Körper und Geist sehr gut.
Happy Eating ist einfach gesagt, wie man sein eigenes Essverhalten leichter macht. Heißhungerattaken in den Griff bekommt und zum Beispiel nur dann ißt, wenn man wirklich Hunger hat. Die Autorin ist ihren Weg zum glücklicheren Essen über den Weg der TCM, traditionellen chinesischen Medizin, gegangen. Diese, die daran angelehnte 5 Elemente Ernährung, natürliche Antibiotika, goldene Milch oder einfach nur den Zucker weglassen, sind die Dinge, die sie einem hier ans Herz legt und mit dem eigenen Essverhalten glücklicher zu werden.
Dies ist nicht da erste Buch, das ich von Anastasia Zampounidis gelesen habe, doch es ist für mich das schwächste. Denn irgendwie sind alle Geschichten aus ihrem zuckerfreien Leben erzählt und so wiederholen sich für mich viele Dinge. Eine Wiederholung wie man das am einfachsten Machen kann, sein Essverhalten zu verändern und es bleibt leider sehr an der Oberfläche, was das Happy Eating angeht, falls dieses durch entgleiste Hormone entstanden ist.

Alles in allem ein Buch für Leser, die in dieses Thema einsteigen wollen und gerne Erfahrungsberichte dazu lesen wollen.

3,5 aufgerundet 4 STERNE.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

unsere Mütter

Unsere Mütter
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Keine andere Beziehung ist so besonders, die die von Töchtern und Müttern. Wir können uns nicht gegenseitig aussuchen und versuchen von beiden Seiten immer das Beste zu geben.
Die Autorin Silia Wiebe ...

Keine andere Beziehung ist so besonders, die die von Töchtern und Müttern. Wir können uns nicht gegenseitig aussuchen und versuchen von beiden Seiten immer das Beste zu geben.
Die Autorin Silia Wiebe beschreibt in ihrem Buch „Unsere Mütter“ wie Töchter sie lieben und mit ihnen kämpfen. Dabei wird in 12 realen Beispielen Töchter, ihre Mütter und deren Beziehung zueinander. Von der hingebungsvollen, über die unbekannte leibliche Mutter bis hin zur kriegstraumatisierten Mutter sind die Fälle, die die Autorin da zusammengetragen hat, sehr abwechslungsreich. Von Übergriffigkeit bis hin zu Desinteresse ist da alles dabei.

Fazit:
Silia Wiebe hat diese Geschichten der Frauen durch Interviews mit den Töchtern und Müttern erfahren und dann mit ihren eigenen Worten nacherzählt. Dies ist für mich sehr emotional und nachfühlbar gemacht - und egal ob man nur Tochter oder auch schon Mutter ist-man erkennt Verhaltensmuster wieder, egal ob man diese selbst schon durchlebt oder nur Zaungast bei Freundinnen hat sein dürfen.
Ab ca. dem vierten beschriebenen Fall hatte ich das Gefühl, dass da einiges von der Autorin dazu erdacht worden ist. Vieles ist mir zu glatt, wirkt konstruiert und sehr klischeehaft. Ja, das Leben schreibt die Besten und unwahrscheinlichsten Geschichten, doch mir fehlen in den hier beschriebenen Fällen, die Ecken und Kanten, die das Leben schlägt. Vielleicht nur durch die Autorin weichgespült, abgerundet, doch halt in der Mischung für mich etwas zu rund und perfekt.

Alles in allem gut lesbar und auch interessant, für mich etwas zu glatt.

3 STERNE.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

bleibt an der Oberfläche

Unterwasserflimmern
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Was ist „das richtige Leben“ ?
Wer entscheidet darüber, wie man dieses führt?
Und wie sagt man, was man will und vor allem was nicht?

Die ich Erzählerin in „Unterwasserflimmern“ von Katharina Schaller ...

Was ist „das richtige Leben“ ?
Wer entscheidet darüber, wie man dieses führt?
Und wie sagt man, was man will und vor allem was nicht?

Die ich Erzählerin in „Unterwasserflimmern“ von Katharina Schaller ist eine Suchende und hat auf die oben stehenden Fragen, für sich noch keine Antwort gefunden. Sie lebt seit 7 Jahren in einer festen Beziehung mit dem 40 jährigen Architekt Emil, gleichzeitig hat sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Als Emil sie mit dem der Nachricht überrascht - ich habe ein Stück Land gekauft - hält sie es nicht mehr aus. Selbst wenn das Thema Kinder und wann sie welche bekommt, immer mal im Raum stand, haben Emil und sie nie genauer darüber gesprochen. Sie ergreift die Flucht, packt ihre Koffer und flieht, sich selbst suchend ohne festes Ziel.

Fazit:
Nicht jeder muss ein Leben leben, wie es schon unsere Eltern/Großeltern getan haben oder wie es unsere Freunde tun. Kinder, Küche, Kiste ist für Frauen heute kein vorgezeichneter Weg mehr. Auch wenn gefühlt viele Frauen glauben, daß ihr Umfeld, das von ihnen erwartet.
Die Autorin Katharina Schaller schafft es, das den Leser erfahrbar zu machen. Dass Frauen nicht heiraten, Haus, Familie haben wollen. Sie zeichnet mit der Erzählerin des Romans eine Frau, die sich treiben läßt, keinen typischen, weiblichen Weg beschreiten möchte. Dabei lebt sie ihre Sexualität voll aus. Nimmt sich, was sie will, hat Spass dabei, ohne dass dieses sexuelle Suchen/Ausleben durch ein Trauma aus der Vergangenheit ausgelöst wurde.
Prima. Danke dafür.
Es braucht mehr solche weiblichen Figuren in Romanen, die ihre Sexualität ausleben, Spass haben und sich nehmen, was sie wollen, wie das Männer in Romanen schon immer getan haben und tun.
Die Erzählerin sucht sich - ihre eigenen Zukunft, daraus erklärt sich ihre Flucht, nachdem Emil sie mit dem festen Plan überrascht ein Haus für sie zu bauen. Sie scheint selbst nicht so genau zu wissen, was sie will, auch wenn sie ungefähr weiß, was sie nicht will.
Doch sie bleibt nicht stehen, setzt sich nicht mit sich und ihren Gefühlen auseinander. Selbst als es um eine mögliches neues Leben geht, nimmt sie sich nicht die Zeit, kommt nicht zur Ruhe- bleibt auf der Flucht.
Das wirkt auf mich, sehr unreif, und gibt dem Leser auch keine Antwort auf das angerissene Thema, muss man zur Erfüllung des Fräuleins Mutter werden.
Die Flucht führt ins Nichts.
Die Erzählerin und auch alle anderen Figuren bleiben sehr oberflächig und trotz des Lebensentscheidenden Themas, entwickelt sich die Erzählerin nicht, bekommt keine Tiefe.
Schade….

3 STERNE.

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