Ein aufschlussreiches Buch
13 Frauen und ein Mann berichten in teils bewegenden Worten über ihre Beziehung zu ihren Müttern.
Die Autorin nähert sich mit viel Empathie und Fingerspitzengefühl „ihren Müttern“. Sie notiert diese Interviews ...
13 Frauen und ein Mann berichten in teils bewegenden Worten über ihre Beziehung zu ihren Müttern.
Die Autorin nähert sich mit viel Empathie und Fingerspitzengefühl „ihren Müttern“. Sie notiert diese Interviews ohne zu werten, denn die Beweggründe so und nicht anders zu handeln, hängt mit den Lebensumständen der Frauen zusammen. Sei es, dass die Familie aus Syrien flüchten muss, oder die Mütter im Zweiten Weltkrieg traumatisiert wurden oder als ledige Mutter keinen anderen Ausweg fanden, das Kind zur Adoption freizugeben.
Sehr deutlich ist zu spüren, dass einige Töchter die Traumata der Mütter „geerbt“ haben, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie verspüren oft indifferente Ängste, die sie nicht benennen können. Erst wenn das Trauma der Mutter aufgelöst ist, findet auch die Tochter zu ihrem eigenen Leben. Manchmal muss eine Tochter das ungelebte Leben der Mutter erfüllen.
Im Vorwort erklärt Silia Wiebe ihre Vorgangsweise und im Anhang findet sich weiterführende Literatur.
Fazit:
Der Autorin ist ein aufschlussreiches Buch über die „Mutter/Tochter“-Beziehung gelungen, das ich unbedingt weiterempfehle. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.