Berührendes Debut
Wünschen
Obiefuna lebt Anfang der 2000er Jahre als Jugendlicher zusammen mit seinen Eltern, seinem Bruder Ekene und Aboy, dem Lehrling des Vaters, Im Süden Nigerias. Er merkt früh, dass er anders ist als die meisten ...
Obiefuna lebt Anfang der 2000er Jahre als Jugendlicher zusammen mit seinen Eltern, seinem Bruder Ekene und Aboy, dem Lehrling des Vaters, Im Süden Nigerias. Er merkt früh, dass er anders ist als die meisten Jungs seiner Umgebung. Er tanzt besser als er Fußball spielt, und er fühlt sich sehr zu Aboy hingezogen. Als sein Vater ihn eines Tages in einer intimen Situation mit Aboy erwischt, schickt er ihn fort auf ein christliches Internat.
Obiefunas Ängste, seine Verzweiflung und seine Einsamkeit sind eindrücklich beschrieben. Er schwankt zwischen Scham und Sehnsucht, und die Unmöglichkeit, sich jemandem anzuvertrauen, lastet schwer auf ihm.
Im Gegensatz zu seinen Mitschülern, die erste Verliebtheiten in die Mädchen der Nachbarschule unbekümmert genießen können, ist Obiefuna gezwungen, ein Doppelleben zu führen.
In Nigeria ist Homosexualität strafbar, wobei die Gesetze 2013 noch einmal gravierend verschärft wurden. Deren Auswirkungen auf queere Personen werden in diesem Buch deutlich.
Chukwuebuka Ibehs Schreibstil ist eindringlich und flüssig, und es gelingt ihm, Obiefunas Gefühls- und Gedankenwelt lebendig und einfühlsam zu schildern.
Ein sehr vielversprechender Debüt, und ich bin gespannt auf weitere Werke!