Wunderschön und berührend
Die ErinnerungsfotografenDa ich mich seit über 30 Jahren für Fotografie begeistere und mich der Klappentext sehr angesprochen hat, wollte ich "Die Erinnerungsfotografen" unbedingt lesen. Vom ersten Moment an hat mich die Geschichte ...
Da ich mich seit über 30 Jahren für Fotografie begeistere und mich der Klappentext sehr angesprochen hat, wollte ich "Die Erinnerungsfotografen" unbedingt lesen. Vom ersten Moment an hat mich die Geschichte um
den geheimnisvollen Hirasaka, der in seinem Fotoatelier der Erinnerungen als Wegbegleiter ins Jenseits fungiert, verzaubert.
Der typisch japanische, leise, leichte und präzise Schreibstil, dem es gelingt, mit wenigen Worten eindrückliche und lebendige Bilder zu schaffen, gefiel mir auf Anhieb. Hirasaka "Kunden" könnten unterschiedlicher kaum sein, und es ist berührend, sie auf ihrem Weg durch die Erinnerung zu begleiten und zu beobachten. Unweigerlich fragt man sich, welche Bilder Hirasaka einem selbst wohl vorlegen würde. Ich möchte hier nichts weiter zum Inhalt verraten, doch die Geschichte ist wunderbar rund erzählt mit einem Schluss, der einem das Herz öffnet.
Nach der Lektüre wünscht man sich beinahe, am Ende des Lebens selbst Hirasaka zu begegnen, einen besonderen Moment festhalten zu dürfen und mit der Drehlaterne aus Bildern des eigenen Lebens die letzte Reise anzutreten.
Fazit: Ein anrührendes, leises und melancholisches Buch, das sehr zum Nachdenken angeregt und ein warmes Gefühl hinterlässt.