Wenn man "Cosmo Zauberkater" von Barbara Rooslow in Händen hält, fällt einem sofort das farbenfroh gestaltete und silbrig glitzernde Cover auf. Der Glanzeffekt ist auf den Fotos online nicht erkennbar.
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Wenn man "Cosmo Zauberkater" von Barbara Rooslow in Händen hält, fällt einem sofort das farbenfroh gestaltete und silbrig glitzernde Cover auf. Der Glanzeffekt ist auf den Fotos online nicht erkennbar.
Auch das Buchinnere wurde von Dorothee Mahnkopf reichhaltig mit wunderschönen und ausdrucksstarken schwarz-weißen Illustrationen versehen. Den kleinen schwarzen tollpatschigen Straßenkater Cosmo, dessen weisse Vorderpfote immer verdächtig juckt, haben wir auf Anhieb ins Herz geschlossen. Er landet im Laufe der Geschichte auf der Zauberschule in Wickfield, wo er mit der ebenso schusseligen wie liebenswerten Zauberschülerin Aywa ein Team bildet und mit ihr von einem Schlamassel ins nächste rutscht. Die Erlebnisse der beiden sind wunderbar erzählt und spannend bis zu Schluss.
Die Geschichte ist sprachlich abwechslungsreich erzählt und perfekt für Leser und Leserinnen ab der 3. Klasse. Da der Titel den Zusatz "1" trägt, hoffen wir sehr auf eine Fortsetzung der Abenteuer von Cosmo und Aywa und können Band 1 rundum weiterempfehlen!
"Und sie bewegt sich doch" enthält Geschichten rund ums Bahnfahren, die von den jeweiligen Autorinnen eingelesen werden. Diese sind Horst Evers, Cordula Stratmann, Dietmar Wischmeyer, Christine Prayon, ...
"Und sie bewegt sich doch" enthält Geschichten rund ums Bahnfahren, die von den jeweiligen Autorinnen eingelesen werden. Diese sind Horst Evers, Cordula Stratmann, Dietmar Wischmeyer, Christine Prayon, Lea Streisand, Helene Bockhorst, Stefan Schwarz, Johann König, Renate Bergmann und Dennis Gastmann.
Die einzelnen Episoden erzählen mal mehr, mal weniger humorvolle, unterhaltsame, teils skurrile Geschichten vom Reisen im Kleinkindabteil, Bahnfahrten durch Usbekistan, redseligen Mitreisenden, Tücken der Ticketbuchung, den Folgen umgekehrter Wagenreihung und dem ganz normalen Wahnsinn des Zugreisens. Viele Autorinnen sind etwa aus der heute show oder anderen Comedyformaten bekannt. Wer jedoch ein lockeres Gagfeuerwerk auf Kosten der Bahn erwartet, wird eher enttäuscht sein, aber wer sich auf die fein beobachteten und durchaus komischen Geschichten einlässt, wird zweieinhalb Stunden lang sehr gut unterhalten werden. Perfekt für eine Bahnfahrt!
"Der fabelhafte Herr Blomster" von Sven Gerhardt ist ein sehr gelungenes, spannendes Kinderbuch mit vielen skurrilen und kreativen Einfällen. Der Hausmeister Her Blomster ist wirklich liebenswert, und ...
"Der fabelhafte Herr Blomster" von Sven Gerhardt ist ein sehr gelungenes, spannendes Kinderbuch mit vielen skurrilen und kreativen Einfällen. Der Hausmeister Her Blomster ist wirklich liebenswert, und mit Meta von Magnolien hat sich der Autor eine außergewöhnliche und schillernde Person einfallen lassen.
Das Buch eignet sich perfekt für Grundschüler ab der dritten Klasse. Neben dem in Druckschrift gehaltenen Buchtext sind einzelne Passagen, die Auszüge eines Tagebuches darstellen, in Schreibschrift gedruckt. Dies ist auf den ersten Blick etwas ungewohnt, doch mein neunjährige Sohn hatte keine Probleme, diese zu lesen. Ich empfinde den Wechsel in der Schriftart als Bereicherung, da er die Lesekompetenz der Kinder im gebundener Schrift stärkt. Für Auflockerung sorgen die hübschen schwarz-weißen Illustrationen.
Besonders gut gefallen hat uns, dass ganz nebenbei auch historische Persönlichkeiten wie Pablo Picasso und Rainer Maria Rilke in die Geschichte eingewoben wurden.
Ein wirklich gelungenes, rundum empfehlenswertes Buch!
Bene, Alice, Claire, Damian und Michael alias "Tristan" sind beste Freunde und der harte Kern der Theater AG der Schule. Nach dem Abitur und der letzten Aufführung von "Tristan und Isolde" feiern sie mit ...
Bene, Alice, Claire, Damian und Michael alias "Tristan" sind beste Freunde und der harte Kern der Theater AG der Schule. Nach dem Abitur und der letzten Aufführung von "Tristan und Isolde" feiern sie mit ihren Klassenkameraden Abschied im alten Bootshaus von Claires Familie, bevor jeder in sein neues Leben aufbricht. Einige Monate später wird eine Leiche im nahen Moor gefunden, die das Tristan-Kostüm trägt, und Bene, Alice, Claire und Damian kehren voller Sorge in ihren Heimatort zurück. Als feststeht, dass es sich bei dem Toten tatsächlich um Tristan handelt, möchten die Vier herausfinden, was in der Partynacht damals geschehen ist. Wurde Tristan ermordet oder gab es einen tragischen Unfall? Jeder der Vier hat Erinnerungen an diesen Abend, die er bisher vor den anderen verborgen hat, und die nun wieder ins Bewusstsein drängen.
Obwohl einige Wendungen der Handlung sehr vorhersehbar sind, bleibt die Geschichte dennoch bis zum Schluß spannend. Das liegt daran, dass die Verflechtungen der vier Freunde in die Geschehnisse der Partynacht geschickt konstruiert sind und nach und nach zutage treten. Hierin liegt die große Stärke des Romans. Bene, Alice, Claire und Damian sind glaubhaft gezeichnet, was auf die Nebencharaktere Eske, Nils Lehmann und Emilia Lehmann leider gar nicht zutrifft. Diese sind eindimensional und überzogen geraten, und wirken sich negativ auf den Gesamteindruck des Krimis aus. Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass der Sprachduktus einzelner Personen nicht passend gewählt ist. Das größte Problem bei diesem Buch ist für mich, dass die Handlung zu viele Fehler in der Logik aufweist. Nur weil eine angeblich uralte Moorleiche gefunden wurde, ruft Damians Oma ihn mitten in der Nacht an? Wie kann man eine Moorleiche, die gerade mal 8 Monate dort lag und in billige Köstüme aus dem Schulfundus gekleidet ist, ernsthaft mit einem jahrhundertealten Ritter verwechseln? Sämtliche Medien berichten überregional, aber der lokale Imbissbesitzer Nika weiß nichts von Tristans Tod? Wieso zweifeln die vier noch auf der Trauerfeier daran, dass der Tote Tristan ist? Ein Abiturient sollte wissen, dass Tote per DNA-Abgleich identifiziert werden. Im Zeitalter von Internet ist es auch unglaubwürdig, dass die vier im Laufe der Geschichte immer nur einzeln und zufällig auf Neuigkeiten zum Fall in den Medien stoßen.
Wirklich nachdenklich gestimmt hat mich das Ende der Geschichte, und ich muss gestehen, daß ich das Buch mit einem sehr unguten Gefühl geschlossen habe. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich hier nicht näher darauf eingehen.
Insgesamt ein spannender, sehr unterhaltsamer und im Kern raffiniert konstruierten Roman mit deutlichen Schwächen in der Logik und Figurenzeichnung und einem Ende, das viel Anlass zu Diskussionen bietet.
Seit wir damals im Lateinunterricht Auszüge der Briefe von Plinius d. J. über den Ausbruch des Vesuv und den Untergang von Pompeji übersetzt haben, hat mich diese Stadt fasziniert und das Schicksan der ...
Seit wir damals im Lateinunterricht Auszüge der Briefe von Plinius d. J. über den Ausbruch des Vesuv und den Untergang von Pompeji übersetzt haben, hat mich diese Stadt fasziniert und das Schicksan der Bewohner berührt, und auf der Abiturfahrt habe ich sie vor über 20 Jahren besucht. Als ich nun von Gabriel Zuchtriegels Buch "Der Zauber des Untergangs" hörte, wollte ich dieses sofort lesen.
Der sehr lebendige Schreibstil des Autors liest sich sehr angenehm und unterhaltsam. In sehr persönlichen Worten geht er auf seine eigene Motivation, Archäologe zu werden, ein und beschreibt für seine Entwicklung prägende Erlebnisse seines Studiums und seines Berufslebens.
Anhand bestimmter Fundstücke in den Häusern von Pompeji, wie der Statue des Apollo Citarista, Mythenbildern im Haus der Vettier oder dem Fries im Haus der Mysterien erklärt Zuchtriegel in den ersten beiden Kapiteln die Bedeutung griechischer Kultur für die Römer, das Verhältnis zur Sexualität in der Antike, altertümliche Statussymbole, Mysterienkulte und Riten. Hierbei geht er auch ausführlich auf die Schwierigkeiten ein, aus dem heutigen kulturellen Blickwinkel heraus die damaligen Bedeutungen zu erfassen und in den Kontext einzuordnen. Dies führt dazu, dass sich in der Deutung vieler Objekte und Bilder die Einschätzungen der Archäologen wesentlich unterscheiden. Im dritten Kapitel stehen mit einem antiken Prunkwagen und der Ausgrabung eines Sklavenzimmers neue Funde in einer Villa bei Civita Giuliana im Mittelpunkt. Besonders interessant fand ich im dritten und vierten Kapitel, welche gesamtgesellschaftlichen Schlüsse sich anhand von einzelnen Grabinschriften und Bestattungsriten ziehen ließen, etwa auf die Bevölkerungszahl im alten Pompeji, das kulturelle Leben (etwa Theateraufführungen in griechischer Sprache), soziale Aufstiegsmöglichkeiten und wirtschaftliche Probleme und Hungersnöte.
Am Ende des Buches befindet sich ein reichhaltiger Bildteil, der unter anderem Aufnahmen aller im Buch besprochener Objekte und Gemälde enthält. Hier wäre es sicherlich noch schöner gewesen, wenn die Bilder an den jeweils passenden Stellen im Text eingefügt worden wären, so dass man sie direkt vor Augen hat. Beim gedruckten Buch ist ein Nachschlagen im Bildteil parallel zum Text relativ komfortabel möglich, beim ebook wären entsprechende Links zum passenden Bild sehr hilfreich.
Fazit: Ein äußerst empfehlenswertes, sehr interessantes und aufschlussreiches Buch, über das ich viele neue Aspekte des antiken Lebens kennengelernt habe, und das durch den offenen und persönlichen Schreibstil von Gabriel Zuchtriegel besticht.