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Veröffentlicht am 10.09.2024

Ein geniales Kindersachbuch als Graphic Novel

Wölfe - Wahre Geschichten
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Ein Sachbuch als Graphic Novel – kann das funktionieren? Ja, es kann, und wie!

„Wölfe – Wahre Geschichten“ ist ein relativ großformatiges (beinahe A4) und mit 268 Seiten sehr umfangreiches, durchgehend ...

Ein Sachbuch als Graphic Novel – kann das funktionieren? Ja, es kann, und wie!

„Wölfe – Wahre Geschichten“ ist ein relativ großformatiges (beinahe A4) und mit 268 Seiten sehr umfangreiches, durchgehend farbiges Sachbuch, das sich auf spannende, altersgerechte und wissenschaftlich fundierte Weise mit dem Leben der Wölfe befasst. Es räumt mit Vorurteilen und Mythen auf und gibt tolle Einblicke in die Arbeit polnischer Wolfsschützer/innen. Neben gezeichneten Comic-Panels sind auch viele Fotografien enthalten.

Mein Sohn (10) war sofort Feuer und Flamme und hat seine Nase bei schönstem Sommerwetter über Tage in das Buch gesteckt - und das will etwas heißen! Man spürt auf jeder Seite die Begeisterung und das Fachwissen des Wolfsexperten von Michal Figura, die von Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski wunderbar in Illustrationen umgesetzt wurden. Durch die Comic-Panels, die im Übrigen auf realen Kameraaufnahmen beruhen, werden selbst trockenere Fakten und technische Geräte wie GPS-Sender-Halsbänder auf so unterhaltsame und spannende Weise erklärt, dass auch eher wenig lesefreudige Kinder ihren Spaß daran haben werden. In acht wahren Geschichten wird somit ganz nebenbei geballtes Wissen vermittelt.

Die Verbindung von Graphic Novel und Sachbuch ist eine geniale Idee, die bei „Wölfe – wahre Geschichten“ voll aufgeht. Völlig zurecht ist „Wölfe – wahre Geschichten“ für den diesjährigen Jugendliteraturpreis nominiert und uns hat dieses Buch absolut begeistert. Wir können es rundum weiterempfehlen. Dank der hochwertigen Gestaltung ist es auch ein ideales Geschenk und sollte zudem in keiner Schulbibliothek fehlen. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 10.09.2024

gut strukturiertes, alltagstaugliches Backbuch

Süßes backen
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Nach einem Brotbackbuch und einem Kochbuch mit leckeren Ofengerichten ist dies bereits mein drittes Buch von Christina Bauer. Ich mag ihre unkomplizierten Rezepte, die ich schnell und gut in meinen Alltag ...


Nach einem Brotbackbuch und einem Kochbuch mit leckeren Ofengerichten ist dies bereits mein drittes Buch von Christina Bauer. Ich mag ihre unkomplizierten Rezepte, die ich schnell und gut in meinen Alltag integrieren kann und die auch bei meiner Familie gut ankommen. Besonders gut gefällt mir, dass die Bilder der Gerichte immer sehr realitätsnah sind und die Ergebnisse tatsächlich so aussehen.

Christina Bauer startet mit Wissenswertem über die Grundzutaten und Basics und gibt hilfreiche Tips zu Zutaten und Techniken. Im Anschluss folgen die Grundteige Rührteig, Plunderteig, Mürbteig und Streusel, Biskuitteig, Hefeteig, Brandteig und Blätterteig.

Nun kommt der eigentliche Rezeptteil, der von Kleingebäck wie Muffins und Cupcakes über Kuchen und Schnitten sowie Torten bis hin zu Desserts reicht. Hier finden sich sowohl absolute Basics wie Zitronenkuchen und Guglhupf als auch ungewöhnlichere Kuchen wie Kardinalschnitten oder Napoleonschnitten. Aufgefallen ist mir, dass Christina für die Füllung Kuchen und Torten häufig Frischkäse, Vanillepuddingpulver oder Mascarpone als Zutaten verwendet. Das kommt mir leider nicht entgegen, da ich die ersten beiden überhaupt nicht mag und Mascarpone nur in Ausnahmefällen. Das ist aber natürlich Geschmackssache. Wie bei den meisten Backbüchern ist mir auch der Zuckeranteil deutlich zu hoch und ich reduziere stets auf höchstens die Hälfte.

Auch wenn Christina in der Einleitung grundsätzliche Tipps gibt, wie Eier und Butter tierfrei ersetzt werden können, sind die Rezepte generell für Allesesser/innen ausgelegt, von vornherein vegane Kuchen finden sich im Buch nicht. Alle Rezepte sind ausführlich beschrieben und die Zutatenlisten sehr übersichtlich gestaltet. Zubereitungszeit, Backzeit und Temperatur sind auf einen Blick ersichtlich.

Fazit: Ein sehr ansprechendes, durchdacht gestaltetes Backbuch mit Rezepten für die unterschiedlichsten Gelegenheiten, bei dem für die meisten etwas dabei sein dürfte. Da für mich aufgrund der oben genannten Zutaten viele Kuchen wegfallen, ziehe ich einen Stern ab.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Hat leider nicht den Charme von Agatha Christie oder Drothy Sayers

Mord in der Charing Cross Road
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In einem familiengeführten Buchantiquariat, das mit seltenen und hochpreisigen Ausgaben handelt, wird ein Mitarbeiter tot aufgefunden. Dieser war mit einigen Kollegen und Kolleginnen aneinandergeraten, ...

In einem familiengeführten Buchantiquariat, das mit seltenen und hochpreisigen Ausgaben handelt, wird ein Mitarbeiter tot aufgefunden. Dieser war mit einigen Kollegen und Kolleginnen aneinandergeraten, so dass es an Verdächtigen nicht mangelt. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf, doch die Angestellte Sally und der Juniorchef Johnny machen sich ihre eigenen Gedanken und verfolgen eine andere Spur…

„Mord in der Charing Cross Road“ ist ein klassischer englischer Krimi aus der Nachkriegszeit, der heute etwas antiquiert wirkt. Die Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges sind noch sehr präsent, das Rollenverhältnis zwischen Mann und Frau ist konservativ, und eine Abneigung gegenüber Nicht-Engländern deutlich spürbar. Antiquarische Bücher spielen eine zentrale Rolle, als Leser/in ist eine Affinität hierzu sicher von Vorteil. Ein großer Teil des Krimis dreht sich um Detailfragen, etwa wer zu welchem Zeitpunkt Zugang zu bestimmten Schlüsseln hatte oder warum eine Tür nicht verriegelt war. Auch wenn ich verzwickte, unblutige Krimis zum Miträtseln sehr liebe, konnte mich Henrietta Hamiltons Buch nicht ganz überzeugen. Die Geschichte wirkt langatmig, die Figuren farblos und der braver Schreibstil lässt leider nicht den Charme und die Atmosphäre aufkommen, die ich bei Agatha Christies oder Dorothy Sayers‘ Werken so sehr schätze.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Eine Coming-of-Age-Geschichte zur Zeit der Mauerfalls, sehr schön illustriert

Junge aus West-Berlin
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Bisher kannte ich von Maxim Leo eher seine pointierten, mit hintergründigem Humor gespickten Werke wie jüngst "Frankie" oder "Wir werden jung sein". Die verhältnismäßig kurze Geschichte "Junge aus West-Berlin" ...

Bisher kannte ich von Maxim Leo eher seine pointierten, mit hintergründigem Humor gespickten Werke wie jüngst "Frankie" oder "Wir werden jung sein". Die verhältnismäßig kurze Geschichte "Junge aus West-Berlin" ist hingegen eine sehr nachdenkliche, melancholische Coming-of-age- und Liebesgeschichte, die kurz vor dem Mauerfall weitgehend in Ostberlin spielt. Abwechselnd aus der Perspektive von Marc aus dem Westen und Nele aus dem Osten erzählt, fängt Maxim Leo die besondere Stimmung dieser Zeit ein, gepaart mit den Unsicherheiten des Erwachsenwerdens, den Missverständnissen und der Magie der ersten Liebe.

Kat Menschik hat die Geschichte kraftvoll und detailliert illustriert. Die Zeichnungen sind in Grautönen gehalten, ergänzt um ein kräftiges Pink, und laden dazu ein, ausführlich betrachtet zu werden. Mir gefällt der Stil der Illustrationen sehr gut, er passt hervorragend zur beschriebenen Zeit und die Bilder ergänzen den Text sehr schön.

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Veröffentlicht am 03.09.2024

Schöne Idee, aber zu seicht umgesetzt

Die Glückslieferanten
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Letztes Jahr waren "Die Erinnerungsfotografen" eines meiner Highlights, und so habe ich mich sehr auf Sanaka Hiiragis neuestes Buch gefreut. Auch in "Die Glückslieferanten" beschäftigt sich die Autorin ...

Letztes Jahr waren "Die Erinnerungsfotografen" eines meiner Highlights, und so habe ich mich sehr auf Sanaka Hiiragis neuestes Buch gefreut. Auch in "Die Glückslieferanten" beschäftigt sich die Autorin wieder auf ganz spezielle Weise mit dem Tod. Diesmal lässt sie eine Himmelsbotin besondere letzte Vermächtnisse Verstorbener an Hinterbliebene überbringen, die deren Leben neue Impulse geben.

Das Buch besteht aus vier unterschiedlichen Geschichten bzw. Lieferaufträgen, die inhaltlich nichts miteinander zu haben, außer, dass sie von derselben Himmelsbotin Nanahoshi bearbeitet werden, und einem Epilog.

Die Idee hinter dem Buch gefiel mir sehr gut - mit einem letzten Abschiedsgruß noch einmal den Lebenden ein besonderes Geschenk zu machen. Leider hat mich die Umsetzung diesmal nicht überzeugt und die Geschichten konnten mich nicht berühren. Sie wirken sehr durchschaubar und etwas einfach gestrickt, und es fehlt der kunstvoll gewobene Gesamtzusammenhang, der "Die Erinnerungsfotografen" so auszeichnete und wunderbar abrundete. Auch die Figuren empfand ich als holzschnittartig und die Veränderungen ihres Verhaltens als zu einfach, um glaubhaft zu sein. Hier hätte ich mir etwas mehr Tiefgang und Zeit für Entwicklungen gewünscht. Sprachlich wirkt das Buch manchmal etwas holprig, was vermutlich der schwierigen Übersetzung aus dem Japanischen geschuldet ist. Insgesamt haben "Die Glückslieferanten" mich doch leider enttäuscht.

Wer vor allem eine leichte Wohlfühllektüre mit melancholischem Flair sucht, wird bei diesem Buch sicher fündig. Ich hätte mir etwas mehr Komplexität und einen stärkeren erzählerischen Zusammenhang der einzelnen Geschichten gewünscht. Umso mehr möchte ich allen, die es noch nicht kennen, Sanaka Hiiragis "Die Erinnerungsfotografen" ans Herz legen.

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