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Veröffentlicht am 05.10.2023

Verlieren und Finden

Fürs Leben zu lang
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Magali Weill ist 13, viel zu groß (das meint zumindest sie) und irgendwie mit Menschen überfordert. Ein adäquater Begleiter ist Nachbarshund Snow, den sie regelmäßig rettet.

Doch ihr Leben wirft so viele ...

Magali Weill ist 13, viel zu groß (das meint zumindest sie) und irgendwie mit Menschen überfordert. Ein adäquater Begleiter ist Nachbarshund Snow, den sie regelmäßig rettet.

Doch ihr Leben wirft so viele Fragen auf, die der vierbeinige Begleiter ihr nicht beantworten kann. Neuster Denkanstoß ist Herr Krekeler, ebenfalls Nachbar und stolze 98 Jahre alt. Dafür ist der Herr noch ziemlich fit, im Körper und im Geist. Aber der Herr geht seinen eigenen Weg. Und prompt wird Magali diese Osterferien wohl nie mehr vergessen.

"Fürs Leben zu lang" spielt nicht in der Komfortzone. Der Tod ist nur eines der Themen, die Menschen üblicherweise unbequem sind. Doch ohne das Leben gibt es keinen Tod. Und ohne den Tod kein Leben. Wo fängt es an? Was soll es sein? Was ist wichtig? Wer ist wichtig?

Der Fragenkatalog ist lang, die möglichen Antworten noch länger.

Die Geschichte um Magali bietet eine Initialzündung, sowohl für jung wie auch für alt (was auch immer das heißen mag ;). Wichtig sind die Begegnungen, die man macht, die Erfahrungen, die man sammelt und die Fragen, die man sich stellt. Das Leben ist für die meisten Menschen eine Achterbahnfahrt und keine Bunmelbahn, vergleichen kann man es dennoch nicht.

Am Schluss der Geschichte fühlt es sich so an, als würde man zusammen mit dem kunterbunten Haufen in diesem Haus wohnen. Und vielleicht kann man seine Nase dann wieder mal vor die Tür schieben, bevor man in den Grundfesten erschüttert wird.

Es wäre oft wünschenswert.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Zwischen den Stühlen

Pirlo - Gefährlicher Freispruch
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Anwalt Anton Pirlo schlittert unfreiwillig in einen neuen Fall um einen alten Bekannten. Wie gut, wenn man Freunde und Familie hat. Oder eben auch nicht.

Kollegin Sophie befindet sich hingegen im Zentrum ...

Anwalt Anton Pirlo schlittert unfreiwillig in einen neuen Fall um einen alten Bekannten. Wie gut, wenn man Freunde und Familie hat. Oder eben auch nicht.

Kollegin Sophie befindet sich hingegen im Zentrum eines alten Falls, der immer wieder hochkocht. Und irgendwie auch mitten im neuen. Anders als beabsichtigt.

Und dann gibt es ja noch die alten Fälle, die vermeintlich geschlossen sind. Deren Ausläufer schmerzlich aber nicht nur Pirlo unbewusst sondern auch Sophie bewusst werden.

Band drei der Reihe um Anton Pirlo und seine Kanzlei steigt thematisch in die Problematik gewisser Unternehmensstrukturen während der Corona-Pandemie ein. Neben der rein wirtschaftlichen Note und damit verbundenen erstrebenswerten Zuständen spielen auch private Nöte oder auch Notstände verschiedener Beteiligter eine, wenn auch überwiegend, leichte Rolle.

Ich kenne die vorherigen Bände nicht und hab in diesem Buch auch etwas länger benötigt, um mir gewisse Vorkenntnisse zu großen Teilen zu erschließen.

Pirlo scheint mir manchmal etwas weltfremd, vielleicht mit einer kleinen Note Sheldon Cooper. Genial, aber gelegentlich hilflos. ;)

Was mir gut gefallen hat, war die recht pragmatische Schilderung ohne zu viele Schnörkeleien. An manchen Stellen hätte ich mir allerdings noch ein bisschen mehr Fachgesimpel gewünscht. Ich denke, für Rechtslaien ist es wohl aber eine gute Mischung.

Natürlich steht am Ende wieder ein Anfang. Man kann daher wohl getrost davon ausgehen, dass ein vierter Band folgen wird.

Was den Inhalt betrifft, wie schon bereits erwähnt, spielt Corona eine essentielle Rolle. Wer dem Thema überdrüssig ist, sollte daher eher darauf warten, dass im nächsten Band die Insel umschifft ist.

Für Leser zu empfehlen, die bei Kriminalgeschichten auch der Judikative eine Chance geben und nicht nur auf PengPeng der Exekutive hoffen.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Spiegel der Vergangenheit

Der verschwundene Wal
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Rio landet gegen seinen Willen, weit weg von Großbritannien, in Kalifornien bei der Oma, der er eigentlich nicht kennt. Außenstehende würden sagen, weil seine Mutter sich aktuell nicht um ihn kümmern kann. ...

Rio landet gegen seinen Willen, weit weg von Großbritannien, in Kalifornien bei der Oma, der er eigentlich nicht kennt. Außenstehende würden sagen, weil seine Mutter sich aktuell nicht um ihn kümmern kann. Im Haus der fremden Frau findet er zunächst unheilvolle Stille und dann einen Blick in die Vergangenheit, die mehr mit ihm verbunden ist, als er ahnt.

Die Geschichte des verschwundenen Wals ist so traurig wie sie schön ist.

Auf einfühlsame Weise wird das immer präsenter werdende Thema Psychische Gesundheit und deren Auswirkung nicht nur auf den direkt Betroffenen, sondern auch das unmittelbare Umfeld behandelt und eine Perspektive geschildert, für die man eine höhere Sensibilität entwickeln muss.

Obgleich das Thema schon eigenständig schwer genug wiegt, hat die Autorin es hier einerseits durch ein Thema aufgewogen, das so viel, wortwörtlich, natürliche Kraft zur Heilung hat. Das aber auch für sich so schwer wiegt, dass es einen Menschen zerdrücken kann und das mir selbst so unsagbar wichtig ist.

Nicht nur zum heutigen Welttierschutztag ist das Bewusstsein um die Natur im Allgemeinen und Tiere im Speziellen ein essentielles Thema für die Gegenwart und die Zukunft. Die Einstellung des Menschen, sich alles unterzuordnen und keinerlei Symbiose mit anderen Lebewesen einzugehen, wie diese es tun, führt nicht nur zu schweren Problemen im ökologischen Gleichgewicht, sondern kostet tagtäglich so vielen Tieren das Leben.

Doch jeder Mensch kann etwas im Rahmen seiner Möglichkeiten unternehmen, um die Situation etwas zu verbessern. Ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen. Eine Zusammenhang, den auch die Autorin herstellt.

"Der verschwundene Wal" ist nicht nur eine wunderbare Geschichte über Freundschaft sowohl zwischen Menschen als auch zwischen Mensch und Tier, sondern auch eine so wertvolle Bereicherung für den eigenen Verstand.

Auch wenn das Buch für Kinder und Jugendliche gedacht ist, sind Erwachsene wohl diejenigen, die aus der Geschichte am meisten lernen können.

P.S.: Ein großes Lob gebührt auch dem Illustrator, dessen Kunst das Buch noch ein wenig besonderer macht, als es das eh schon ist.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Das Wunder von Jolly Tree

Die Liebe kommt in Wollsocken
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Mia verbringt ihr Weihnachtsfest längst nicht mehr wie früher. Nach dem Tod ihrer Tante ist nicht nur die Wärme aus dem Haus in der Primrose Lane verschwunden. Mit einem neuen Anlauf sollte in diesem Jahr ...

Mia verbringt ihr Weihnachtsfest längst nicht mehr wie früher. Nach dem Tod ihrer Tante ist nicht nur die Wärme aus dem Haus in der Primrose Lane verschwunden. Mit einem neuen Anlauf sollte in diesem Jahr die Traurigkeit verschwinden, doch Mia's Freundin macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Und dann läuft sie auch noch James über die Weg. Der personifizierten Attraktivität. Mia flüchtet in die Geborgenheit ihres Sofas. Aber die währt nicht lange.

"Die Liebe kommt in Wollsocken" ist eine sehr kurzweilige Geschichte um den Geist der vergangenen Weihnachten. Mit Familienbande, Freundschaft und einer unerwarteten Begegnung. Neben Liebe und Herzlichkeit warten zwar keine Lacher auf den Leser/Hörer, aber einige sehr warme Schmunzler und die Erkenntnis, dass manches doch einfacher ist als es scheint und man den Kopf nicht in den Sand...äh Schnee stecken sollte.

Darf auch gerne vor Weihnachten schon konsumiert werden. ;)

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Not so Big in Japan

Die Melodie von rotem Ahorn
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Für Nick ist es eine unliebsame Dienstreise, die ihn unerwartet in das Heimatland seiner Mutter führt. Neuland, neues Land, eine unbekannte Sprache, eine unbekannte Vergangenheit. Nagoya, eine Millionenstadt, ...

Für Nick ist es eine unliebsame Dienstreise, die ihn unerwartet in das Heimatland seiner Mutter führt. Neuland, neues Land, eine unbekannte Sprache, eine unbekannte Vergangenheit. Nagoya, eine Millionenstadt, so weit weg von zuhause. Dennoch sieht Nick auch die Chance, die sich ihm bietet. Eine Chance, mehr zu erfahren und ein wenig mehr zu sich selbst zu finden.

Lisa hingegen hat den Weg in dieses Land völlig frei gewählt. Sie will ihren Master in Biochemie abschließen und hat dank der Uni auch guten Anschluss gefunden. Doch ihr Weg hat sie auch weg geführt aus ihrem bisherigen Leben.

2 aus 2,2 Millionen und der freie Lauf des Schicksals.

"Die Melodie von rotem Ahorn" bietet eine Reise in das Land der aufgehenden Sonne. Zwischen bekannten Gerichten und Gerüchten lernt der Leser auch kulturelle Besonderheiten kennen und so etwas mehr Einblick und Verständnis für Land und Leute.

Über den kompakten Reiseführer hinaus knüpft der Autor aus wenigen Gemeinsamkeiten der Protagonisten das Netz einer umfangreichen Geschichte. So findet sowohl Nicks Leben seinen Platz, als auch Lisas Story und die Verbindung der beiden. Mit mal komödiantischen, mal ernsthaften Episoden vergeht Seite um Seite zügig.

Auch charakterlich sind Lisa und Nick sehr verschieden, irgendwie dienen die beiden sich auch gegenseitig als "Reiseführer". Ich denke durch die Unterschiede findet man in dem einen oder anderen Charakter sich ein bisschen selbst wieder, was es einfach macht, einen Zugang zur Geschichte zu bekommen.

Mir hat die Kombination aus persönlicher Komponente und Ländernote gefallen und ich fand auch die Verknüpfung gelungen, die wohl auch dazu geführt hat, dass das innere - ich nenn es mal - Gesicht der beiden durchkommt.

Ich würde das Buch insbesondere für Leser empfehlen, die gerne einen Geschichte wollen, die auf Augenhöhe stattfindet. Also im Sinne davon, dass die zwei Hauptdarsteller gleichberechtigt Input liefern.

Btw: manchmal kommt man weiter, wenn man sich einfach treiben lässt ;)

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