Profilbild von Snarky

Snarky

Lesejury Star
offline

Snarky ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Snarky über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2020

Wird den Hype und den Erwartungen nicht gerecht

Das neunte Haus
0

„Das Neunte Haus“ ist das erste Fantasy Buch von Leigh Bardugo, das sich an eine erwachsenen Leserschaft richtet. Es ist düsterer und brutaler, so dass es schon vorab Diskussionen um eine Trigger Warnung ...

„Das Neunte Haus“ ist das erste Fantasy Buch von Leigh Bardugo, das sich an eine erwachsenen Leserschaft richtet. Es ist düsterer und brutaler, so dass es schon vorab Diskussionen um eine Trigger Warnung auslösten.

Der Campus der Elite- Universität Yale wird von acht mächtigen Studentenverbindungen beherrscht. Doch die Macht der Verbindungen reicht noch viel weiter. Seit Generationen üben sie Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus. Dabei hat neunte Haus die Aufgabe, die Einhaltung der Regel zu überwachen, denn jede der Verbindungen beherrscht eine bestimmte Art an alter, dunkler Magie.

Als auf dem Campus die Leiche eines Mädchen gefunden wird, ist Galaxy „Alex“ Stern die Einzige, die nicht an die Aussage der Polizei und Univerwaltung glaubt. Mit der Hilfe ihre eigen Fähigkeit macht sie sich auf die Suche, um eine 100jährige Verschwörung aufzudecken.

Leigh Bardugo eigene Studium in Yale legte den Grundstein für „Das Neunte Haus“. Ihr Erfahrungen und Eindrücke über Yales Geschichte, Sprache und Stimmung mischte sie mit geheimen Verbindungen, Schutzhäuser und Magie. Sie füllt den Ort aber auch mit Geistern, welche daran erinnern, dass Yales Glamour von Reichtum herrührt und dass dieser Reichtum durch die Ausbeutung machtloser Menschen erzielt wurde.

Alex ist die (Anti-)Heldin in „Das Neunte Haus“. Sie hat die Schule abgebrochen und auf der Straße gelebt. Auf normalen Wege hätte sie es nie nach Yale geschafft. Doch ihre Fähigkeit Geister zu sehen, die durch die Magie der Verbindungen angezogen werden, macht sie zu einem unschätzbaren Aktivposten wichtigen Mitglied von Lethe.

Während zum Ende des Buches alle Handlungen zusammenlaufen, braucht man schon die ersten 100 Seiten, um in die Geschichte rein zukommen. Die Geschichte ist sehr vielschichtig und komplex, verliert aber öfter die Stimme seiner Charaktere und die Aufmerksamkeit des Lesers. Manchmal bekommt man das Gefühl, dass es nicht weiter geht.

Die Erwartungen an Leigh Bardugo ersten Fantasy Roman für Erwachsene - „Das Neunte Haus“- waren sehr hoch und konnten nicht wirklich erfüllt werden. Die Handlung ist zwar gut durchdacht und die Idee gut, es haperte nur an der Umsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2020

Gelungener Abschluss der „Saving Chicago“- Reihe

Mad about the Medic (Saving Chicago 3)
0

„Mad about the Medic“ von Piper Rayne ist der finale Teil der „Saving Chicago“- Reihe. Eigentlich war der Erscheinungstermin für später angesetzt, wurde nun aber auf Grund der aktuellen Situation auf den ...

„Mad about the Medic“ von Piper Rayne ist der finale Teil der „Saving Chicago“- Reihe. Eigentlich war der Erscheinungstermin für später angesetzt, wurde nun aber auf Grund der aktuellen Situation auf den 6. April 2020 vorverlegt. Endlich erfährt man, wie es nach dem Cliffhanger von „Crushing on the Cop“ weitergeht.

Luca ist der dritte und jüngste Sohn der Bianco Familie. Genauso wie seine Brüder nahm er an der Junggesellenversteigerung zu Gunsten gefallener Ersthelfer teil, doch ausgerechnet Lauren Hunt hat ein Date mit ihm ersteigert. Oder besser gesagt, eine ihrer beiden Freundinnen hat ein Date für sie ersteigert, weil sie die Schilder untereinander getauscht haben. Luca kennt Lauren seit seiner Highschool-Zeit und beide gehen sich ständig an die Gurgel. Nun brauch er aber ihre Hilfe. Seine Mutter steht kurz vor einer schwereren Herzoperation. Damit sie sich keine Sorgen um ihren Jüngsten macht, bittet Luca Lauren seine Verlobte zu spielen. Beide haben aber nicht bedacht, welches Ausmaß ihre Täuschung annimmt.

„Mad about the Medic“ von den amerikanischen Autoren-Duo Piper Rayne ist der ideale Roman für Fans von Fake-Verlobung Geschichten. Es ist eine Mischung aus Sandra Bullock „Selbst ist die Braut“ und „Grey’s Anatomy“. Da es sich um den finalen Teil der „Saving Chicago“- Reihe handelt, sollte man die Reihe mit „Flirting with Fire“ beginnen. Die Geschichte in „Mad about the Medic“ und den anderen Teilen ist zwar jeweils in sich abgeschlossen, dass aber Handlungsüberschneidungen gibt, wäre es besser. Zusätzlich haben Piper Rayne einige sogenannte Ostereier in „Mad about the Medic“ versteckt, d.h. es tauchen einige Charaktere der anderen Buchreihen auf. Der Leser lernt aber auch die Cousins der Bianco Brüder kennen, welche ebenfalls ihre eigene Buchreihe haben. Diese ist bis jetzt nur auf Englisch erschienen. Da das Autoren-Duo Piper Rayne quasi ein fester Bestandteil des Programmes beim Forever Verlag ist, kann man hoffen.

Die Autorinnen lieben es in ihren Geschichten über sexy Helden und unkonventionellen Heldinnen zu schreiben, so auch in „Mad about the Medic“. Lauren Hunt ist Physiotherapeutin uns sowohl in ihren Beruf, als auch beim Sport sehr ehrgeizig. Von Vielen, einschließlich ihrer Familie, wird sie dafür aufgezogen, weil es angeblich nicht sehr weiblich ist. Nicht aber von Luca. Er fordert sie eher heraus. Luca Bianco ist Rettungssanitäter und die Frauen liegen ihn reihenweise zu Füßen. Seine Familie hält ihn für verantwortungslos und traut ihn nichts alleine zu. Leider wird bis zum Ende hin nicht klar wieso. Selbst Luca weiß nicht, weshalb seine Familie so von ihm denkt. Beim Lesen wird eher deutlich, wie fürsorglich und aufmerksam er ist. Von der ersten Seite an war er sympathisch. Die Chemie zwischen Lauren und Luca war intensiv und leidenschaftlich, denn so wie sie sich streiten, so lieben sie sich auch. Die Entwicklung der Beiden von Erzfeinden zu mehr, war so spannend zu lesen, dass ich das Buch in einem durchlas.

Enttäuschen war nur, dass der Handlungsstrang mit der Brandstifterserie, die seit dem ersten Band als Nebenhandlung mitläuft, nicht stärker ausgebaut wurde. Es scheint verschwendetes Potential zu sein, denn es hätte viel mehr damit gemacht werden können.

„Mad about the Medic“ ist ein gelungener Abschluss der „Saving Chicago“- Reihe von Piper Rayne. Der Teil hat mir genauso gut gefallen, wie der erste. Gespannt bin ich auf die Reihe mit den Cousins der Biancos.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2020

Emotional und spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Miracle Creek
0

Mit dem Mystery Thriller „ Miracle Creek“ legt Angie Kim ein beachtliches Debüt hin. Die deutsche Ausgabe erschien am 09. März 2020 bei hanserblau.

Die koreanische Famile Yoo ging in die Vereinigten Staaten, ...

Mit dem Mystery Thriller „ Miracle Creek“ legt Angie Kim ein beachtliches Debüt hin. Die deutsche Ausgabe erschien am 09. März 2020 bei hanserblau.

Die koreanische Famile Yoo ging in die Vereinigten Staaten, um sich ein neues Leben aufzubauen und den großen Traum zu leben. In Mirakel Creek, eine Kleinstadt in Virginia, eröffnen sie das Mirakel Submarin. Es ist eine U-Boot ähnliche Röhre, welche zur Therapie von Autismus, Kinderlähmung und Unfruchtbarkeit eingesetzt wird. Am Tag werden mehrere „Tauchgänge“ durchgeführt, bei denen Leute in der Röhre unter Druck und über Helme reinen Sauerstoff atmen. Bis zu den verhängnisvollen Tag. Protestanten waren auf den Gelände. Der Strom war ausgefallen und der letzte Tauchgang des Tages startet verspätet. Dann gab es einen Knall und der Sauerstofftank steht in Flammen.

Angie Kims „Miracle Creek“ ist ein Thriller, der einen an die Seiten fesselt, da man unbedingt wissen will, wer es getan hat. Während der Gerichtsverhandlung von Elizabeth Ward, die des Mordes an ihren Sohn und Brandstiftung beschuldigt wird, geht der Leser diesem nach und nach auf den Grund. Dabei wird die Handlung aus den Perspektive von sieben Charakteren erzählt und die Autorin geht auf Themen wie Rassismus, Diskriminierung, Sexismus, Fruchtbarkeit und Familiendynamik ein. Gleichzeitig bekommt man Einblicke in die Emotionen, Gedanken, sowie das Leben der Charaktere vor und nach der Explosion. Die Lügen und Geheimnisse - jeder der Charaktere hat sie. Mit jeder neuen Enthüllung ändert der Leser seine Meinung, wer es war.

Beim Lesen kommt man nicht umhin anzunehmen, dass die Autorin einige Themen und Erfahrungen aus ihren eigenen Leben aufgegriffen hat. Angie Kim wurde in Südkorea geboren und lebt heute mit ihren Mann und Kinder in Virginia.

„Miracle Creek“ von Angie Kim ist emotional und spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Handlung ist sehr komplex gewoben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2020

Über Zusammenhalt, Solidarität und Neuanfängen - emotional und gedankenanregend

Das Haus der Frauen
0

Bekannt wurde Laetitia Colombani durch ihr Debütwerk "Der Zopf". Am 26. Februar 2020 erschien ihr ersehnter neuer Roman "Das Haus der Frauen" beim S.Fischer Verlag.

Das real existierende Palais de la ...

Bekannt wurde Laetitia Colombani durch ihr Debütwerk "Der Zopf". Am 26. Februar 2020 erschien ihr ersehnter neuer Roman "Das Haus der Frauen" beim S.Fischer Verlag.

Das real existierende Palais de la Femme steht steht in der Rue de Charonne in Paris und ist eins der größten Frauenwohnheime in Europa. Fasziniert von dem Haus und dessen Geschichte beginnt Colombani ihre Recherche.

Blanche wurde Ende des 19. Jahrhunderts geboren und wuchs in einer Zeit auf, in der Frauen noch eine vorgeschriebene Geschlechterrolle inne hatte. Sie wollte sich dieser aber nicht anpassen, sie wollte kein Leben "in den engen Grenzen von Heim und Herd" (S.39) verbringen. Stattdessen schloss sie sich der französischen Halsarmee an, über die sie Jahre später, zusammen mit ihren Mann Albin, die Leitung übernahm. Als sie von den obdachlosen Frauen erfuhr, die anscheinend von der Gesellschaft vergessen wurden, setzte sie alles daran, ihnen zu helfen. Durch eine beispiellosen Spendenaktion sammelten sie Millionen, um den Kauf des leerstehenden Gebäudekomplexes zu ermöglichen.

"Das Haus der Frauen" erzählt aber auch die Geschichte von Solène. Diese war eine angesehene und erfolgreiche Anwältin in Paris. Als sie mit ansehen muss, wie sich ihr Mandant nach einen verlorenen Prozess in den Tod stürzt, war nichts mehr wie vorher. "Der Schock hat ihre Leben in Stücke gesprengt. Auch Solène ist tief gefallen.“ (S.14)
Auf den Weg zurück in Leben tritt Solène ein Ehrenamt im Haus der Frauen an. Hier schreibt sie von nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe an den zurückgelassenen Sohn, den Geliebten und sogar an die Queen. Dabei lernt sie die Magie des Hauses und den Zusammenhalt der Frauen kennen und schätzen.

Colombani versteht es in "Das Haus der Frauen" die unterschiedlichen Lebensgeschichten der Frauen emotional nachzuerzählen. Sei es die Frauen, die aus Guinea flohen, um ihre Töchter zu schützen, von der früheren Obdachlosen oder den Opfer häuslicher Gewalt. Alle finden in dem Haus Zuflucht. Man wünscht sich nur, dass diese nicht so komprimiert erzählt werden.

Während die Autorin auf die Depression von Solène und den Hürden, die es zu überwinden gibt, eingeht, kommt das Thema Suizid zu kurz. Besonders da insgesamt zwei Charaktere den Freitod wählen. Man hätte sich einen sensibleren Umgang mit dem Thema gewünscht.

"Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani ist ein Roman über Zusammenhalt, Solidarität und Neuanfängen. Es ist emotional und regt zum Nachdenken an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2020

Enttäuschender zweiter Teil

Crushing on the Cop (Saving Chicago 2)
0

Die Bianco Brüder lassen die Herzen der Frauen nicht nur in den Büchern höher schlagen. In „Flirting with Fire“ lernten wir bereits Mauro näher kennen. Jetzt geht es mit Christian Bianco in „Crushing on ...

Die Bianco Brüder lassen die Herzen der Frauen nicht nur in den Büchern höher schlagen. In „Flirting with Fire“ lernten wir bereits Mauro näher kennen. Jetzt geht es mit Christian Bianco in „Crushing on the Cop“ weiter.

Bei einer Bachelor-Versteigerung hat Vanessa Flanagan ein Date mit Christian Bianco ersteigert, oder besser gesagt, ihre Freundin hat das Date für sie ersteigert. Dies wäre nicht schlimm, wäre Christian nicht Polizist und Vanessas Vater nicht sein Boss.

Während sie aufwuchs, stand sie unter der ständigen Beobachtung ihres Vaters, mehr als Vanessa lieb war. Inzwischen lebt sie nach ihren eigenen Regeln. Eine davon ist es keinen Cop zu daten. Seit Christians Bruder aber Vanessas Freundin Daten, wird es immer schwieriger ihn zu ignorieren.

„Crushing on the Cop“ von Piper Rayne ist der zweite Band der „Saving Chicago“ Reihe. Wie die anderen Liebesromane des Autoren-Duo, die Teil einer Reihen sind, handelt es sich um eine abgeschlossene Geschichte. Für das bessere Verständnis und weil es einige Überschneidungen gibt mit „Flirting with Fire“, sollte man dennoch die Reihe von vorne beginnen.

Vanessa ist selbstbewusst und zielstrebig. Sie weiss genau, was sie will und was nicht. Ihr Verhalten ist manchmal dennoch sehr unreif. Christian ist der pflichtbewusste Typ im Vergleich zu seinen Brüdern. Er kümmert sich liebevoll um seine Eltern und übernimmt die Verantwortung, wenn es nötig ist. Sein Leben verläuft nach festen Regeln.

Gerne hätte ich beide Charaktere gemocht, aber ich konnte einfach keine Verbindung zu beiden aufbauen. Wie bereits erwähnt, fand ich Vanessas Verhalten manchmal kindisch. Sie hat einen Kellner bezahlt, damit dieser ein Getränk über sie schüttet. Christians wiederholte Monologe wie pflichtbewusst und verantwortungsbewusst er ist, waren sehr anstrengend. Es war ja bei ersten Mal schon klar und deutlich. Dass er Vanessa quasi gedrängt hat, mit ihm auszugehen, war ein weiteres No-Go. Die Nebencharaktere, wie Maddie und Mauro, aber auch Luca, stellen Vanessa und Christian die Show. Ich las lieber die Passagen über diese Charaktere als über die beiden Hauptfiguren.

Da keine Verbindung zu Vanessa und Christian aufgebaut werden konnte, ist es schwierig ein Urteil über die Handlung zu treffen. Schade ist es nur, dass ein gewisser Handlungsstrang aus „Flirting with Fire“ weiter erzählt wird. Dieser tauchte zwar kurz im Nebensatz auf, ist somit also nicht komplett vergessen. Etwas mehr hätte man sich aber trotzdem gewünscht. So muss man nun auch den dritten Teil lesen, um die Auflösung zu erfahren.

Wie es oft bei Trilogien vorkommt, ist „Crushing on the Cop“ ein enttäuschender zweiter Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere