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Veröffentlicht am 10.11.2022

Eine Trauminsel wird zum Albtraum

Schwarzes Wasser
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Die rauschende Mittsommerparty eines Nobelhotels auf einer kleinen Flussinsel in Essex nimmt ein entsetzliches Ende, als mehrere Gäste ertrinken. Die junge PR-Managerin Hannah entwickelt daraufhin eine ...

Die rauschende Mittsommerparty eines Nobelhotels auf einer kleinen Flussinsel in Essex nimmt ein entsetzliches Ende, als mehrere Gäste ertrinken. Die junge PR-Managerin Hannah entwickelt daraufhin eine krankhafte Angst vor Wasser, die es ihr unmöglich macht, die Insel zu verlassen. Ihre Schwester Kat, die alles hautnah im Wasser miterlebt hat, kann nicht darüber sprechen und Hannah fragt sich, wie es dazu kommen konnte. Mit Einbruch des Winters bleiben die Gäste weg, das Personal wird nach und nach beurlaubt, also bleibt sie schließlich menschenseelenallein zurück - mit ihrer Verzweiflung sowie einem schrecklichen Verdacht...

Die Handlung ist von Anfang an geheimnisvoll und die Spannung baut sich langsam aber sicher auf. Ab der zweiten Hälfte wird die Geschichte stetig ereignisreicher, nervenaufreibender sowie wendungsreicher. Aus Hannahs Sicht erfahren die Leserinnen was in der Gegenwart passiert, aus Kats Sicht was in jener Sommernacht geschah. Es gibt faszinierende Einblicke in die Familiengeschichte der beiden, in volkstümliche Mythen, in das zwielichtige Verhalten einiger Mitarbeiter innen und in die Begebenheiten, die zu der Tragödie im Fluss führten.

Hannah und Kat stehen sich sehr nah, obwohl sie grundverschieden sind: Hannah ist vernünftig sowie herkömmlich hübsch. Kat ist eine wunderschöne, verführerische Nixe mit ungeahnten Talenten und einer Vorliebe für Okkultismus. Sie ist hoffnungslos impulsiv und chaotisch, aber weil sie alle bezaubert bekommt sie immer was sie will. Ihre verhängnisvollste Schwäche kennt jedoch nicht einmal Hannah...

Der atmosphärische Schreibstil beschwört eine sagenhaft unheimliche Stimmung, die immer intensiver wird. Das schaurig schöne Setting verstärkt diesen Eindruck: Eine mythische Insel, ein geschichtsträchtiges Nobelhotel - umgeben von dichten Wäldern mit vielen verschiedenen Tieren und natürlich dem Blackwater - teils Meer, teils Fluss - der wegen seiner tückischen Strömung unter vorgehaltener Hand Schwarzes Wasser genannt wird.

“Schwarzes Wasser” ist perfekt für Freunde von psychologischen Thrillern mit mythischen Elementen sowie Schauerroman Flair.

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Veröffentlicht am 09.11.2022

WOW!!!

Kalt und still
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“Kalt und Still” ist der überaus gelungene Auftakt der neuen Ermittlerreihe von Vivica Sten.

Die atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft machen die Schönheit, aber auch die Bedrohlichkeit der ...

“Kalt und Still” ist der überaus gelungene Auftakt der neuen Ermittlerreihe von Vivica Sten.

Die atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft machen die Schönheit, aber auch die Bedrohlichkeit der Wettergegebenheiten am nördlichen Polarkreis greifbar.

Die Protagonistin Hanna war mir direkt sympathisch, denn ich mochte ihre eigenwillige Art sehr. Sie ist sowohl als Ermittlerin als auch als Privatperson faszinierend. Die Stockholmer Polizistin verliert kurz vor Weihnachten ihren Job, ihren Freund und ihre Wohnung, weshalb sie sich voller Selbstmitleid in der Ferienwohnung ihrer Schwester in Åre vor der Welt versteckt. Als eine junge Frau nach einer Party vermisst wird, bei Temperaturen um die -20 Grad, schließt sich Hanna der Suchaktion an.

Die spannende, ausgeklügelte Handlung fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und das extreme Setting ist absolut überwältigend! Die schwierigen Ermittlungen werden hautnah geschildert, aber auch das interessante Privatleben der Ermittler/innen kommt zum Tragen, was mir richtig gut gefallen hat - außerdem hilft es ihr Denken und Handeln nachzuvollziehen.

Der mitreißende, bildstarke Schreibstil, das facettenreiche, wendungsreiche Geschehen, Perspektivwechsel, die bewegende bis erschütternde Einblicke bieten und die authentischen Figuren haben mich rundum überzeugt! Die Autorin fesselt die Leserschaft mit feinfühlig beschriebenem Innenleben, sowie tiefen dunklen Abgründen. Ich freue mich schon auf das nächste Buch dieser Reihe!

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Umwerfend!

Westwell - Bright & Dark
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Westwell Bright & Dark, Band 2, ist genauso fesselnd wie Band 1 – emotional ergreifend, vielsichtig sowie spannend!

Der Schreibstil ist wieder flüssig, ausdrucksstark und schafft eine Atmosphäre mit ...

Westwell Bright & Dark, Band 2, ist genauso fesselnd wie Band 1 – emotional ergreifend, vielsichtig sowie spannend!

Der Schreibstil ist wieder flüssig, ausdrucksstark und schafft eine Atmosphäre mit Sogeffekt. Die Geschichte wird wieder abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählt - mal aus Helenas Sicht, mal aus Jess´ Sicht.

Da Helena und Jess sich nicht mehr sehen “dürfen” spielt Herzschmerz eine große Rolle. Die Zerrissenheit zwischen Akzeptanz, das Beste aus der Situation zu machen und Sehnsucht, Verzweiflung sowie Verachtung gegenüber Trish, die für die Trennung verantwortlich ist, ist mit Händen zu greifen.

Helenas Nachforschungen bezüglich der Nacht, in der ihre Schwester (und Jess’ Bruder) starb(en) nehmen viel Raum ein und sind sehr spannend gestaltet. Jess‘ jüngerer Bruder, der durch ein Trauma gezeichnet ist, spielt eine interessante Rolle...

Lena Kiefer hat Mit Westwell eine ungemein packende Reihe erschaffen, bei der einfach alles stimmt: Die Grundidee, die Umsetzung, die großartig gezeichneten Charaktere, das Liebesdrama und die nervenaufreibenden Momente.

Der Cliffhanger am Ende ist wirklich “fies”, sodass ich es kaum erwarten, den Abschlussband zu lesen!

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Vielversprechend!

Mörderische Aussichten: Thriller & Krimi bei Droemer Knaur #11
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Da Vorfreude die schönste Freude ist, waren die Leseproben der vielen verschiedener Thriller/Krimis ein Genuss. Die Erscheinungstermine der vier folgenden Titel habe ich schon mal in meinen Kalender 2023 ...

Da Vorfreude die schönste Freude ist, waren die Leseproben der vielen verschiedener Thriller/Krimis ein Genuss. Die Erscheinungstermine der vier folgenden Titel habe ich schon mal in meinen Kalender 2023 eingetragen, da sie mich sehr reizen:

“Die Herzchirurgin” von Jack Jordan hat mir am besten gefallen. Die ausdrucksstarken Beschreibungen von Annas faszinierend verstörendem Innenleben haben mich umgehauen!

Was für eine interessante Protagonistin – ich habe jede Sekunde mit ihr gefühlt: Bei der OP, die nicht planmäßig verlief, während sie Bedenken wegen ihrer nüchternen Art im Umgang mit einer Angehörigen und mit einer Kollegin hat, beim Auftauchen ihrer Zwangsstörung und als sie merkt, dass ihr Leben aus den Fugen geraten ist.

Die Prämisse ist natürlich grandios - spannend und nervenaufreibend! Zudem wird sie originell umgesetzt.

Ich finde es großartig, dass man sofort mitten im Geschehen landet und dass die Handlung ereignisreich sowie rasant gestaltet ist.

Der Schreibstil macht alles greifbar: Die vielfältigen Anforderungen denen eine Chirurgin ausgesetzt ist – besonders als alleinerziehende Mutter, die mitten in einer komplizierten Scheidung steckt. Zudem hat sie problematische Bewältigungsmechanismen entwickelt, um Stress zu ertragen, doch all das wird schnell zu ihrer geringsten Sorge...

“Escape Time” von Chris McGeorge hat mir wegen der “übernatürlichen” Elemente richtig gut gefallen! Die Atmosphäre ist herrlich mysteriös und die Hauptfigur ist eigenwillig aber sympathisch. Ich finde originell, dass eine 70-jährige als Protagonistin für einen Mystery-Thriller gewählt wurde! Die rätselhafte, anschaulich geschilderte Handlung ist wirklich fesselnd.

Shirley, eine Rentnerin, versucht sich mit ehrenamtlicher Arbeit nützlich zu machen. So weit so normal, doch dann entdeckt sie einen Piratenradiosender der die Zukunft vorauszusagen scheint, zudem hat sie unerklärliche “Erscheinungen”...

Sie scheint ein schlechtes Gewissen bezüglich des Todes einer Person zu haben, aber auch gegenüber einer gewissen Callie, mit der sie gerade eine seltsame Begegnung hatte - was ist da nur los? Meine Neugier ist geweckt!

Die Inhaltsangabe von Stephen Amidons “Das Ende von Eden” hat mich angesprochen, aber ich hatte ein bisschen Angst, dass es schwierig werden könnte den Überblich über die vielen Figuren bzw. ihre Beziehung zueinander zu behalten – diese Sorge war unbegründet, denn der Autor macht es leicht ein Bild von den Zusammenhängen entstehen zu lassen! Die Handlung ist kein ruhiges Drama, sondern temporeich und unterhaltsam!

Patrick scheint ziemlich kaputt zu sein, der Grund dafür wird jedoch nur vage angedeutet. Was er unter dem Einfluss von Alkohol während einer schlaflosen Nacht erlebt ist wirklich verstörend sowie rätselhaft - was hat er da nur beobachtet?

Dann wird eine Leiche gefunden, es ist ein Mord, der verschieden Menschen in einen Abgrunds zieht - drei Mütter, ein Vater, drei Jugendliche und dann ist da natürlich noch Patrick...

Es geht um die Wahrheit der Mordnacht in einem Labyrinth aus Geheimnissen und Lügen.

Die Handlung wird herrlich lebendig und ausdrucksstark schwarzhumorig geschildert. Am Ende jedes Kapitel bzw. Jeder Perspektive wird die unheilvolle Stimmung greifbar.

Ellery LLoyds “Der Club – Dabeisein ist tödlich” hat diese Agatha Christie “Locked Room Mystery” Prämisse, die ich liebe! Eine luxuriöse Urlaubsinsel, eine Einweihungsparty mit den exklusivsten Gästen und dann eine Leiche!

Jess ist froh einen Job in dem spektakulären Ferienort bekommen zu haben, denn dort wird von Promis umgeben sein, was ihr wichtig ist, wenn auch aus überraschenden Gründen...

Nikki ist die persönliche Assistentin des Besitzers und der ist ganz typisch genialer Visionär - extrem penibel sowie aufbrausend. Nun scheint er kurz davor zu stehen, endgültig die Kontrolle zu verlieren...

Der lebendige Schreibstil und die interessanten Charaktere sind wirklich fesselnd. Die verschiedenen Perspektiven sorgen für interessante Einblicke sowie Abwechslung und der Whodunit-Aspekt macht neugierig!

Bei Veit Etzolds Die Zentrale, Giulia di Fanos Vier Signoras und ein pikantes Geheimnis sowie Shelley Burrs Hell trafen das Genre/die Handlungsgrundlage/die Umsetzung der Handlung/der Schreibstil einfach nicht meinen persönlichen Geschmack, was natürlich nichts über die Bücher aussagt, sondern nur über meine Vorlieben!

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Dranbleiben lohnt sich!

Book of Night
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Ich fand die magischen Vorgänge zunächst etwas unverständlich und für mich hat die Handlung eine Weile lang auch stellenweise ein paar Längen, aber nach der “Einführung” wird sie meiner Meinung nach faszinierend, ...

Ich fand die magischen Vorgänge zunächst etwas unverständlich und für mich hat die Handlung eine Weile lang auch stellenweise ein paar Längen, aber nach der “Einführung” wird sie meiner Meinung nach faszinierend, spannend und ereignisreich.

Charlie ist eine interessante Protagonistin: Sie hat das Talent stets die schlechteste aller möglichen Entscheidungen für sich zu treffen und dabei Kollateralschäden anzurichten. Aber sie ist selbstkritisch – sie versucht gerade sich zu bessern, vernünftig und brav zu sein, was ihr allerdings ziemlich schwer zu fallen scheint. Ich fand sie wirklich cool, clever und irgendwie voller Widersprüche.

Obwohl die Grundidee (Schattenmagie) wirklich originell ist, konnte sie mich nicht von Anfang an packen. Ich brauchte eine Weile, um diese magischen Elemente richtig zu verstehen bzw. schätzen zu lernen. Aber dann wurde ich mitgerissen in eine düstere Welt voller Geheimnisse, Machtspielchen sowie Täuschungen.


“Book of Night” bietet ein facettenreiches, aufregendes, wendungsreiches Leseerlebnis mit herrlich schwarzem Humor – dranbleiben lohnt sich!

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