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Veröffentlicht am 27.12.2022

Die Wahrheit tut weh...

Das College
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Vor zehn Jahren waren die Studienanfängerinnen Hannah und April Mitbewohnerinnen sowie beste Freundinnen in Oxford. Hannah verehrte die selbstsichere, lebensfrohe und glamouröse April regelrecht, doch ...

Vor zehn Jahren waren die Studienanfängerinnen Hannah und April Mitbewohnerinnen sowie beste Freundinnen in Oxford. Hannah verehrte die selbstsichere, lebensfrohe und glamouröse April regelrecht, doch die meisten betrachteten sie als egozentrische, zerstörerische Drama-Queen. Dann wurde April ermordet und Hannahs Leben geriet aus den Fugen...

In der Gegenwart führt Hannah ein geregeltes, ruhiges Leben in Schottland, sie ist dabei eine Familie zu gründen, wird dann aber plötzlich von der Vergangenheit eingeholt. Damals war sie sicher Aprils Mörder zu kennen, nun tauchen allerdings Hinweise auf, dass sie mit ihrer Aussage über die Mordnacht möglicherweise den falschen Mann ins Gefängnis gebracht hat.

Auf der Suche nach der Wahrheit begibt sie sich nicht nur in ein dunkles, verworrenes Labyrinth, sie riskiert alles was ihr lieb und teuer ist...

Die Handlung wird abwechselnd aus der Vergangenheit (Hannahs Studienzeit) und der Gegenwart (Hannahs Nachforschungen) erzählt, ab ca. der 2. Hälfte gibt es nur noch Schilderungen der Gegenwart.

Der lebendige, atmosphärische Schreibstil sowie die unheilvolle Stimmung sind absolut packend. Die Dynamik zwischen den Charakteren während der Studienzeit ist wirklich interessant und das Setting ist großartig: Der idyllische Campus und die unbeschwerte, hoffnungsfrohe Stimmung der Studienanfänger werden plastisch beschrieben - genau wie die beklemmende Atmosphäre, die einige Ereignisse mit sich bringen...

Hannahs Gefühlschaos in der Gegenwart wird fesselnd geschildert, denn ihre komplexen Schuldgefühle und die entsetzliche Wahrheit waren bzw. sind folgenreich...

“Das College” ist psychologisch düster, mysteriös, vielschichtig sowie raffiniert – Psychospannung vom Feinsten!

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Düster, atmosphärisch und packend!

Fuchsmädchen
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Die Handlung ist von Anfang an rätselhaft und unheimlich. Es geht um eine Mordserie, die mit religiösem Wahn, gefährdeten sowie gefährlichen Kindern und Rache zu tun zu haben scheint...

Die beiden Ermittlerinnen ...

Die Handlung ist von Anfang an rätselhaft und unheimlich. Es geht um eine Mordserie, die mit religiösem Wahn, gefährdeten sowie gefährlichen Kindern und Rache zu tun zu haben scheint...

Die beiden Ermittlerinnen sind ungemein eigensinnig und "kaputt", was wirklich interessant ist. Die Geschichte ist sehr komplex, wendungsreich und zum Ende hin überraschend!

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Unbedingt lesen!

Verschließ jede Tür
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Die unheilvolle Stimmung, die faszinierenden Figuren und gespenstischen Begebenheiten im Bartholomew Building sind absolut packend!

Das (fiktive) noble Apartmentgebäude in Manhattan, in dem Jules als ...

Die unheilvolle Stimmung, die faszinierenden Figuren und gespenstischen Begebenheiten im Bartholomew Building sind absolut packend!

Das (fiktive) noble Apartmentgebäude in Manhattan, in dem Jules als Wohnungssitterin arbeitet, bietet einen spektakulären Blick auf den Central Park, es hat jedoch auch eine finstere Vergangenheit...

Der Schreibstil ist ausdrucksstark und atmosphärisch, die Charaktere sind interessant bis herrlich undurchsichtig, die Handlung ist ereignisreich, immer wieder überraschend sowie ausgesprochen geheimnisvoll gestaltet.

In der Gegenwart liegt Jules im Krankenhaus, weil sie einen Unfall hatte. In der Vergangenheit (fünf Tage zuvor) zieht sie ins Bartholomew, um als Housesitterin zu arbeiten. Dann häufen sich unheimliche Vorkommnisse...

Nebenbei erfährt man häppchenweise Erschütterndes über Jules Familiengeschichte. Ihre düstere Vergangenheit, die immer wieder in die Haupthandlung miteinfließt, wird einfühlsam sowie ergreifend geschildert, sodass man ihr Denken und Handeln nachvollziehen kann. Man erfährt auch erstaunliche Dinge über die Nebenfiguren, allerdings nur im Ansatz, sodass sie wunderbar undurchschaubar bleiben!



Als etwas Verdächtiges passiert sucht Jules nach Antworten, doch die Wohnhausgemeinschaft beschwichtig, schweigt oder warnt vor zu viel Neugier. Sie beginnt also heimlich nachzuforschen und macht entsetzliche Entdeckungen, die sie in Gefahr bringen.



“Verschließ jede Tür” ist ein Wahnsinns-Buch! Die Handlung wird zunehmend dramatischer und auch die Spannung steigert sich kontinuierlich. Eine gruselige Enthüllung jagt die nächste...

Jules Entwicklung hat fast etwas von einer Coming of Age – Figur: Sie ist zwar schon 25, aber im Verlauf der Handlung wird aus der unsicheren, fatalistischen Frau eine konsequente, tatkräftige, starke Person.

“Verschließ jede Tür” ist das Paradies für Thriller-Fans: Die Handlung ist mysteriös, beklemmend, fesselnd, einfallsreich, bildstark und eine Prise Humor rundet dieses Gesamtkunstwerk ab.

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Dranbleiben lohnt sich!

Final Girls
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Quincy, Lisa und Sam sind die Final Girls: Sie haben als Einzige drei verschiedene Massaker überlebt. Sie sind sich nie persönlich begegnet, sie kennen sich durch die Medien, aber Quincy und Lisa haben ...

Quincy, Lisa und Sam sind die Final Girls: Sie haben als Einzige drei verschiedene Massaker überlebt. Sie sind sich nie persönlich begegnet, sie kennen sich durch die Medien, aber Quincy und Lisa haben lose Kontakt per E-Mail. Sie gehen ganz unterschiedlich mit ihrem Trauma um, Quincy kann sich an die mörderischen Begebenheiten nicht erinnern, die sie schwerverletzt knapp überlebte. Als bekannt wird, dass Lisa Selbstmord begangen hat, sucht Sam Quincy in NYC auf. Sie macht sich angeblich Sorgen, doch sie verhält sich nicht so, stattdessen wirbelt sie Quincys ruhiges Leben ordentlich durcheinander, sodass ihre stabile, normale Fassade fällt und die Ereignisse sich überschlagen...

In Rückblenden erfahren die Leser*innen nach und nach was genau bei dem Massaker, das Quincy vor Jahren überlebt hat, passiert ist...

Als Quincy von verschiedenen Menschen verstörende Infos über Sam erhält, ist ihr Leben bereits ein einziger Scherbenhaufen...

Der Schreibstil ist atmosphärisch, die Charaktere sind interessant, die Handlung ist originell sowie mysteriös - ich fand sie allerdings lange schleppend erzählt, sodass für mich kaum Spannung aufkam. Ab ca. der zweiten Hälfte wird das meiner Meinung nach besser und zum Ende hin fand ich die Geschichte sogar richtig fesselnd. Die “Auflösung” ist wirklich überraschend, komplex sowie erschütternd!

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Agatha Christies Hauswirtschafterin ermittelt

Die Dreitagemordgesellschaft
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“Die Dreitagemordgesellschaft” ist ein unterhaltsamer, raffinierter Locked-Room-Krimi mit viel “Downton Abbey” Flair. Aber das Buch ist auch ein faszinierender Mix aus Cosy-Crime-Fiction und Biographie, ...

“Die Dreitagemordgesellschaft” ist ein unterhaltsamer, raffinierter Locked-Room-Krimi mit viel “Downton Abbey” Flair. Aber das Buch ist auch ein faszinierender Mix aus Cosy-Crime-Fiction und Biographie, denn man erfährt viele Fakten über Agatha Christie, die eine wirklich interessante, beeindruckende Persönlichkeit war!

Festtagsgäste haben sich für drei Tage in Mallowan Hall eingefunden, dem Anwesen von Agatha Christie und ihrem zweiten Ehemann. Phyllida führt den Haushalt mit vielen Bediensteten und sie ist es auch, die am ersten Morgen der Festlichkeiten die Leiche in der Bibliothek entdeckt. Da sie den offiziellen Ermittlern nicht zutraut den Mordfall zu lösen, beschließt sie in die Fußstapfen ihres Idols Hercule Poirot zu treten. Sie ist genauso selbstbewusst und eitel wie der belgische Detektiv, zudem kann sie Fehler genau so wenig zugeben wie er. Als sie unversehens einen hilfreichen “Assistenten” bekommt zeigt sie sich daher eher wenig dankbar, obwohl die beiden ein wirklich gutes Team abgeben...

Phyllida ist voller Widersprüche: Einerseits äußerst bodenständig, pflichtbewusst und korrekt, andererseits ziemlich unkonventionell, schelmisch bis ausgefuchst sowie geheimnisvoll...

Der lebendige, humorvolle, atmosphärische Schreibstil ließ das Geschehen wie einen Film vor meinem geistigen Auge ablaufen: Das Umfeld und die Figuren werden sehr bildstark beschrieben und die Dynamik zwischen dem Personal sowie die zwischen dem Personal und der “Upper Class” wird mit sprühendem Witz geschildert. Insbesondere die kleinen Machtspielchen zwischen der emanzipierten Phyllida und dem antiquierten, griesgrämigen Butler sowie ihre Bemühungen den Ermittlern Indizien zu erklären, sind ungemein amüsant.

Der Mordfall ist herrlich komplex und bis zum Ende rätselhaft, denn es gibt einige falsche Fährten sowie überraschende Wendungen. Die illustren Gäste, die kauzigen Angestellten und natürlich Phyllidas Ermittlungen, sorgen für unzählige skurrile Momente. Die Auflösung erfolgt dann, á la Hercule Poirot, vor versammelter Mannschaft.

Phyllidas Perfektionismus hat mich ein bisschen an das Zimmermädchen Molly aus “The Maid” von Nita Prose erinnert, ihre selbstbewusste Art an Miss Fisher aus der Reihe “Miss Fishers mysteriöse Mordfälle”.

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