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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2022

Eine Welt der Mäuse und ganz viel Abenteuer

Redwall Band 1
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In Redwall werden tolle Speisen aufgetischt, wenn ein Fest gefeiert wird, Gerstenperlen in Eichelpüree oder marinierte Kohlstängel zum Beispiel. Und danach putzen sich die Gäste satt und zufrieden die ...

In Redwall werden tolle Speisen aufgetischt, wenn ein Fest gefeiert wird, Gerstenperlen in Eichelpüree oder marinierte Kohlstängel zum Beispiel. Und danach putzen sich die Gäste satt und zufrieden die Schnurhaare. Das klingt erst mal etwas befremdlich, aber obwohl es sehr freundlich fast menschlich zugeht in der Abtei, sind seine Bewohner Mäuse. Viele verschiedene Arten leben hier zusammen und es herrscht ein gutes Miteinander zwischen ihnen. Und auch die Tiere im nahen Wald, da wohnen Dachse, Otter und Eichhörnchen, sind deren Freunde und gern gesehene Gäste. Eine der Mäuse heißt Matthias, ein junger, netter, etwas tollpatschiger Kerl, eher ängstlich und wahrlich kein Held Er ist gerade das erste Mal verliebt und mag sein beschauliches Leben sehr. Doch damit ist es dann sehr plötzlich vorbei, denn brutale Schiffsratten unter der Führung des grausamen Cluny wollen Redwall überfallen und zu ihrem eigenen Zuhause machen. Das darf natürlich nicht geschehen, aber es gibt nur eine Chance, dem zu entrinnen. Das verlorene Schwert eines ihrer großen Krieger muss wiedergefunden werden und der, der es finden soll, ist Matthias. Dieser stellt sich der schweren verantwortungsvollen Aufgabe und wird in diesem spannenden Abenteuer zu einem wahren aber immer sympathischen Helden.
Die Mäusewelt von Redwall, hier in diesem Buch nimmt sie für uns Leser ihren Anfang. Wir lernen sie in friedlichen Zeiten kennen und folgen ihnen dann durch ihre ersten Abenteuer, denn es gilt, ihre Welt zu bewahren. Die Mäuschen kommen dabei so freundlich und sympathisch rüber, dass man von Anfang an mit ihnen mitfiebert und es ist sofort klar, wer hier die Guten sind. Und nachdem man die in diesem dicken Band zusammengefassten ersten drei Bücher regelrecht verschlungen hat, kann man sich auf noch viele weitere Abenteuer mit den Mäusen und ihren Freunden freuen. Die Bücher dazu gibt es schon eine ganze Weile, aber nun werdem sie, sehr schön gestaltet, nach und nach neu herausgebracht. Und ich bin mir sicher, sie werden eine Menge begeisterter Leser finden.

Veröffentlicht am 02.12.2022

Eine neue Schule mitten im Wald und da wird es richtig magisch

Ashwood Academy – Die Schule der fünf Türme (Ashwood Academy 1)
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Lenyas Vater wechselt in seiner Funktion als Hausmeister an eine andere Schule, die sehr abgelegen, in einem Wald liegt. Fünf Türme sind es, aus denen das Internat besteht und es ist nicht nur der nötige ...

Lenyas Vater wechselt in seiner Funktion als Hausmeister an eine andere Schule, die sehr abgelegen, in einem Wald liegt. Fünf Türme sind es, aus denen das Internat besteht und es ist nicht nur der nötige Schulwechsel selbst, der Lenya geradezu fassungslos macht. An diesem Ort sind Handys und das Internet außen vor und sie soll auch nicht bei ihrem Vater wohnen, sondern, wie die anderen Internatsschüler, in einem der fünf Türme. Also ist einfach alles nur schrecklich, aber, wer hätte das gedacht, das ändert sich schnell. Denn die Schule ist äußerst geheimnisvoll und der angrenzende Wald voller Magie. Schon bald ist auch Lenya Teil dieser eigenartigen fantastischen Welt und mit ihrem neu gewonnenen Freund an ihrer Seite landet sie in ihrem ersten großen sehr magischen Abenteuer.
Dies ist der erste Band einer fantastischen Buchreihe, in der wir die Ashwood Academy und eben Lenya, den erstmal ahnungslosen Neuzugang, kennenlernen. Und da man sich supergut in das sehr sympathische Mädchen hineinversetzen kann, ist man, sozusagen auf Augenhöhe, mit dabei, wenn sie all das Neue und die ganze fantastische Magie erkundet und für sich entdeckt. Und dann wird es ja auch so richtig spannend.
Ein toller Serienbeginn, die Geschichte dazu, ein echtes Lesevergnügen und das und wie es, zumindest ein ganz kleines bisschen, weitergeht, dass hat dieses Buch auch noch gleich mit im Gepäck, mit den ersten Seiten des nächsten Abenteuers, ganz am Schluss.
Also ich möchte auf jeden Fall wissen, was als nächstes passiert, an der Ashwood Academy.

Veröffentlicht am 02.12.2022

Die Zukunft kommt einem in vielem sehr bekannt vor

Turn me on, dead man
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Dies ist eine Geschichte aus der Zukunft, nicht abgehoben, nicht so richtig weit weg von unserer Welt heute, eher, erschreckend intensiv voller mieser Machenschaften der Menschen, die sich Politiker nennen ...

Dies ist eine Geschichte aus der Zukunft, nicht abgehoben, nicht so richtig weit weg von unserer Welt heute, eher, erschreckend intensiv voller mieser Machenschaften der Menschen, die sich Politiker nennen und sich auch so aufführen, als Lenker unserer Welt. So etwas wie Freiheit, Eigenbestimmtheit gibt es nicht mehr, zu unserem besten und gespitzelt wird, was das Zeug hält. Aber das ist noch lang nicht alles.
Dieses Buch, es war nicht leicht, sich auf diese Geschichte einzulassen, ihr eine Chance zu geben. Nicht alles war rund, einige Abzweigungen waren überraschend und spannend, andere haben es ein wenig verwirrend gemacht, aber insgesamt ist das Experiment für einen selbst geglückt. Etwas kantig, aber interessant, spannend und wohltuend vom 'Üblichen' entfernt.
Ein überraschendes angenehmes Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 02.12.2022

Eine düstere Dystopie, die einem Kunstfilm gleicht

In einer einzigen Welt
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Nora ist eine ehemalige Influencerin, die nun, in selbst gewählter Zurückgezogenheit, in einem ehemaligen Kino vor sich hinlebt. Ohne dass sie sich dessen gewahr ist, lebt dort auch ein Pilz, der sich, ...

Nora ist eine ehemalige Influencerin, die nun, in selbst gewählter Zurückgezogenheit, in einem ehemaligen Kino vor sich hinlebt. Ohne dass sie sich dessen gewahr ist, lebt dort auch ein Pilz, der sich, ganz langsam, sozusagen am Bewusstsein aller anderen Lebenwesen vorbei, ausbreitet. Wo dies hinsteuert, welche Absichten diese wuchernde Kreatur hat, für was dieser Pilz steht in dieser düsteren dystopischen Welt, weiß das jemand? Kann man es sich denken, steht er symbolisch für etwas aus unserem eigenen inzwischen selbstverständlichen Lebensalltag mit der gar nicht immer wirklich greifbaren um uns herumwabbernden digitalen Internetwelt. Auf jeden Fall treibt dieser Pilz, zumindest als Erzähler dieser Geschichte, das irgendwie an einen Kunstfilm erinnernde Geschehen, nur eben auf Papier gestaltet, voran. Es gibt noch ein drittes, eher etwas blasseres Element in diesem einzigartigen literarischem Konstrukt, Andreu, der erst einmal damit beschäftigt ist, eine alte Dame auf ihrer Kreuzfahrt zu begleiten und nebenher Nora durch Aufsaugen sämtlicher Informationen über sie quasi stalkt. Als dann die Eingezwängheit auf dem Schiff endlich ein Ende findet, macht dieser sich auf den Weg, zu ihr.
Diese Geschichte ist gigantisch abstrus, abstrakt, faszinierend, so ganz anders, manchmal auch gruselig und ein eher mulmiges Bauchgefühl ist sowieso öfters mal dabei. Meint der Autor das hier ernst, will er uns, seine manchmal doch recht angestrengten Leser fordern, herausfordern, will er sehen, wie weit er gehen kann, bis wir die Segel streichen. Man weiß es nicht, aber im Ergebnis sieht es doch so aus, man kann nicht anders, man bleibt dabei!
Und egal, was wir für uns aus dieser Geschichte 'gewonnen' haben, vergessen tut man dieses Werk nicht so schnell.
Das hier wirkt noch lange nach.

Veröffentlicht am 26.11.2022

Paris der 1920er-Jahre, Aufbruch von Traditionen und das Pflaster für einen tollen Krimi

Melodie des Bösen
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Paris um 1925, die Menschen sehnen sich nach einer neuen Freheit und der Wegweiser hierfür ist die Kunst und der Jazz, dieser Musikstil ohne Regeln, ganz tief aus dem eigenen Inneren heraus. Diese Musik ...

Paris um 1925, die Menschen sehnen sich nach einer neuen Freheit und der Wegweiser hierfür ist die Kunst und der Jazz, dieser Musikstil ohne Regeln, ganz tief aus dem eigenen Inneren heraus. Diese Musik wabert aus den Klubs, was in seiner Symbolik, auch für die Gleichheit aller Menschen, nicht jedem gefällt.Traditionelle Gruppen treten auf den Plan und dann wird vor dem Grab von Chopin ein menschliches Herz abgelegt, vielleicht rituell geopfert. Schon vor einigen Jahren gab es einen ähnlichen Fall und die Mordermittlungen, die Julien Vioric damals unter sich hatte, blieben ergebnislos. Nun im sozusagen zweiten Anlauf soll es anders ausgehen und Vioric, der eigentlich den Dienst quittiert hatte, aber nun doch in sein geliebtes Paris zurückgekehrt ist, wird ohne großes Nachfragen erneut in den Dienst der Polizei aufgenommen. Sein jüngerer Bruder, der Polizeipräfekt, arrogant, menschenverachtend, das genaue Gegenteil seines Bruders. sorgt dafür. Und so macht sich Vioric an die Aufklärung des Falls und er muss tief graben, in den dunklen Gassen seines Paris, ganz eingebunden in das wilde Leben und das Sprengen der von der Vergangenheit angelegten Fesseln. Und an seiner Seite alte Bekannte, zwei sehr persönlichkeitsstarke Frauen, die sich um die Vorgaben für ihre Rolle in der damaligen Zeit ebenfalls wenig scheren, jede auf ihre eigene Art.
Ein spannender kunstvoller musikalischer Kriminalroman, kreiert in einer einerseits poetischen dann aber auch wieder sehr direkten Sprache, authentisch, faktenreich im Paris dieser besonderen Zeit wandelnd, mit den Guten, die man richtig mag und dem Gegenteil, auch ihnen kommt man mit dem entsprechenden Gefühl entgegen.
Und das alles ist, gar nicht Mainstream like, einfach ein echtes Lesevergnügen.