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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2020

Sabrina taucht hinab in die Hölle und das hat einen Grund

Chilling Adventures of Sabrina: Pfad der Nacht
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Auf Netflix ist Sabrina schon eine Weile unterwegs, aber auch für das gerne lesende Publikum gibt es neuen Fanstoff, es ist Band 3 der dämonischen Abenteuerreihe. Sabrina hat erfahren, das ihr Vater Satan ...

Auf Netflix ist Sabrina schon eine Weile unterwegs, aber auch für das gerne lesende Publikum gibt es neuen Fanstoff, es ist Band 3 der dämonischen Abenteuerreihe. Sabrina hat erfahren, das ihr Vater Satan persönlich ist und dass er Nick, den Sabrina mehr wie nur mag, in der Hölle gefangen hält. Es ist nicht mehr wirklich so viel von ihm übrig und wenn sie ihn retten will, muss sie sich beeilen und einen Weg finden, das Tor zur Hölle zu öffnen. Alleine ist diese Mission fast schon aussichtslos, aber Sabrina hat gute Freunde und ihre Tante Zelda lässt sie auch nicht im Stich.
Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, richtig spannend und unterhaltsam, von der ersten bis zur letzten Seite.
Das Buch muss sich hinter der Fernsehserie nicht verstecken, kann da durchaus mithalten.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Manchmal muss man weit gehen, um bei sich selbst anzukommen

Juno und die Reise zu den Wundern
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Die junge Juno lebt nun in der großen Stadt. Hier will sie eine andere werden, ihre Ängstlichkeit und Zaghaftigkeit hinter sich lassen, aus ihrer Unsicherheit heraustreten, ins Licht eines Lebens, wie ...

Die junge Juno lebt nun in der großen Stadt. Hier will sie eine andere werden, ihre Ängstlichkeit und Zaghaftigkeit hinter sich lassen, aus ihrer Unsicherheit heraustreten, ins Licht eines Lebens, wie jeder es lebt, so empfinden und sein wie alle Menschen. Und so durchstreift sie die Straßen ihres neuen Zuhauses und wartet darauf, dass ihre Träume in Erfüllung gehen. Dann trifft sie auf Mr. James, den Besitzer eines alten Ladens und dort verbringt sie fortan viel Zeit. Sie geht dem alten Mann zur Hand, lernt eine Menge über Uhren und fühlt sich sehr wohl in dieser kleinen Zuflucht vor der Welt da draußen. Doch irgendwann fordert Mr. James sie auf, mutig zu sein und aufzubrechen zu einer Reise zu den Wundern, was immer er damit auch meint. Und so macht sich Juno schließlich auf den Weg in Länder, von denen wir noch nie gehört haben, die es auf die ein oder andere Weise aber gibt, fantastisch und real zugleich. Und in jedem dieser Länder trifft Juno auf Menschen, die sie mit offenen Armen empfangen und sie erfahren lassen, was immer ihr noch fehlt, um tatsächlich sie selbst zu sein.
Realität, Metapher, die pure Fantasie, es wird wohl irgendetwas dazwischen sein, was uns Lesern hier angeboten wird, um uns erst zum Träumen und dann zu mindestens einer Erkenntnis zu bringen, diese Geschichte war wunderschön. Aber ich bin mir sicher, da bleibt noch einiges mehr zurück, über das man wunderbar nachdenken kann.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Der Kampf um Rom als neue italienische Hauptstadt und eine Handvoll Menschen, die dies erleben lassen

Es war einmal in Italien
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Luca Di Fulvio und der historische Roman sind einfach miteinander verwoben. Schon viele Male hat der Autor bewiesen, dass seine Geschichten eine ganz eigene Nische dieses Genres abbilden. Das perfekte ...

Luca Di Fulvio und der historische Roman sind einfach miteinander verwoben. Schon viele Male hat der Autor bewiesen, dass seine Geschichten eine ganz eigene Nische dieses Genres abbilden. Das perfekte Zusammenspiel von historischer Handlung und ganz großem Menschenkino, das gelingt in dieser Perfektion nicht vielen. Und das ist auch in seinem neuesten Buch 'Es war einmal in Italien' nicht anders. Der Schauplatz des Geschehens ist Rom. Und die Kämpfe, die dort stattfinden, führen letztendlich zur endgültigen Eingliederung des Kirchenstaats in das italienische Königreich und zur Deklarierung Roms als neue Hauptstadt Italiens. Soweit die Historie, aber nun kommen wir zu den Protagonisten dieses Romans, die für uns Leser dafür sorgen, dass Fakten zu Emotionen werden und aus Geschichte Lebendigkeit. Da ist Pietro, der von Nella, einer echten Contessa, aus dem Waisenhaus geholt wird und die fortan versucht, dessen Mutter zu sein. Und dann gibt es noch Marta, die im Zirkus lebt, aber irgendwie das Gefühl hat, dort nicht wirklich hinzugehören. Diese Drei, Pietro, seine neue Mutter Nella und die junge Marta treffen, auf elegant verschlungenen Wegen, schließlich in Rom aufeinander und bestimmen, mit vielen Irrungen und Wirrungen, diese Geschichte, absolut packend und getragen von viel Sympathie für die handelnden Personen.
Über 700 Seiten Leseunterhaltung vom Allerfeinsten, besser geht's nicht.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Ein wahrer Hintergrund und daraus entsteht ein nahezu perfekter Kriminalroman

Die Krieger
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1984 wurde auf die Münchner Diskothek Liverpool ein Brandanschlag verübt. Es gab ein Bekennerschreiben der Gruppe LUDWIG, einer terroristischen Gruppe mit nicht ganz klaren Zielen, die sonst vorwiegend ...

1984 wurde auf die Münchner Diskothek Liverpool ein Brandanschlag verübt. Es gab ein Bekennerschreiben der Gruppe LUDWIG, einer terroristischen Gruppe mit nicht ganz klaren Zielen, die sonst vorwiegend in Italien agierte, aber wirklich aufgeklärt werden konnte die Tat nie. Vor diesem realen Hintergrund erleben wir hier einen Kriminalroman, der in allen Bereichen überzeugt.
Doch von vorne. Der gerade aus Berlin zur Mordkommission nach München gewechselte Ermittler Nick Marzek wird aufgrund des vermuteten Zusammenhangs einiger Verbrechen im Müncher Rotlichtmilieu mit einer in Italien mordenden terroristischen Gruppe als Neuzugang nach Italien abkommandiert, mehr oder wenig freiwillig im Schlepptau eine Übersetzerin, die im Kommissariat putzende Italienerin Graziella. Dort angekommen, merken die beiden schnell, dass auf diesem unbekannten Terrain, mit einer komplizierten und recht uneindeutigen Faktenlage und der doch ganz anderen Mentalität der italienischen Seele, dass erfolgreiche Ermittlungsarbeit nur eine Chance hat, wenn sie sich zusammenraufen. Das tun sie dann auch, und wie sich herausstellt, ergänzen sie sich gut und Gaziella legt erstaunlich nützliche Fähigkeiten an den Tag. Es macht richtig Spaß, diesem ungewöhnlichen Ermittlerpäärchen zuzusehen, wenn sie sich durch den kriminellen Sumpf der Möglichkeiten kämpft, irgendwo zwischen religiösem Fanatismus, radikalem Rechtsextremismus und politischem Machtgeschacher.
Ein absolut gelungener superspannender Kriminalroman ist diese Geschichte geworden. Hier stimmt einfach alles und das Flair Italiens kommt auch nicht zu kurz.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Barbarottis sechster Fall und ein echter Nesser eben

Barbarotti und der schwermütige Busfahrer
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Nesser schreibt seine Kriminalromane, wie Meisterdiebe ihre Tat planen, durchdacht, präzise elegant und mit einer ganz eigenen künstlerischen Note. Und hier tut er es wieder.
Der Fall, auf den das inzwischen ...

Nesser schreibt seine Kriminalromane, wie Meisterdiebe ihre Tat planen, durchdacht, präzise elegant und mit einer ganz eigenen künstlerischen Note. Und hier tut er es wieder.
Der Fall, auf den das inzwischen auch privat verbandelte Ermittlerpaar Barbarotti und Backmann trifft, führt sie einige Jahre zurück in der Zeit, zu einem Busfahrer, der an einem Unfall beteiligt war, bei dem es mehrere Tote gab. Nicht nur, das diesen Mann die eigene Schuld niederdrückt, eine Art Racheengel hat beschlossen, Vergeltung zu üben. Und das tut dieser dann auch. Backmann war damals die Kommissarin, die das spätere Opfer um Hilfe gebeten hat. Und dieser von Schuld gebeutelte Mann, der kommt der Kommissarin auch ganz aktuell in den Sinn, denn auch sie ist schuld am Tod eines Menschen, weil sie die vermeintlich richtige oder vielleicht doch falsche Entscheidung getroffen hat. Und so entstehen zwei Erzählebenen, zwischen denen sich der Autor elegant hin und her bewegt und so für zusätzliche Kurzweil und Spannung sorgt. Auch sonst wird es nicht vergessen, das Spiel mit der Sprache, ein wichtiges Nesser-Merkmal, das so herrlich in den Ermittlerdialogen, die schon fast Duellen gleichkommen, seinen Ausdruck findet.
Dieses Buch hat alles, was es erlaubt, einem Krimifall auch wirklich die Bezeichnung Kriminalroman zuzugestehen, eine das Geschehen tragende Spannung, realistische unaufgeregte Ermittlerarbeit und 'menschliche Kontakte' mit viel Lebendigkeit.
Ein echter Nesser ist das eben, sehr zu empfehlen, natürlich auch für Neuzugänge.

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