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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2018

Zwei Frauen und ihr Weg zu einem neuen Leben

Die Schönheit der Nacht
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Die Verhaltensbiologin Claire, durch Beruf und Umfeld erzwungenermaßen präzise und funktional unterwegs durchs Leben und Julie, auf der Suche nach Lebendigkeit, nach Leidenschaft und Lebenssinn treffen ...

Die Verhaltensbiologin Claire, durch Beruf und Umfeld erzwungenermaßen präzise und funktional unterwegs durchs Leben und Julie, auf der Suche nach Lebendigkeit, nach Leidenschaft und Lebenssinn treffen zufällig aufeinander. Umspült vom Flair der bretonischen Küste, halten sie hier gemeinsam inne, nehmen ihre eigene Existenz ins Visier und entwickeln die Stärke, Fesseln zu lösen und auszubrechen, um dann ganz neu zu beginnen.
Die Intensität, mit der diese beiden Frauen auf dem Weg zu der neuen 'Echtheit' ihres Lebens begleitet werden, ist umwerfend. Die literarische Umsetzung ist herausragend und es gibt immer wieder einzelne Passagen, die man sich bewahren möchte, für seine eigenen Seelenkämpfe.
Absolut empfehlenswert

Veröffentlicht am 13.05.2018

Auch Magier sind hier Menschen oder zumindest mittendrin

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
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Maradaine ist eine Stadt, mit Straßen, aufgeteilt in von Straßenbanden bestimmten Vierteln und einer Universität, an der ganz normale Studenten ganz normale Fächer studieren. Ein Fach gibt es dort allerdings, ...

Maradaine ist eine Stadt, mit Straßen, aufgeteilt in von Straßenbanden bestimmten Vierteln und einer Universität, an der ganz normale Studenten ganz normale Fächer studieren. Ein Fach gibt es dort allerdings, das nicht jeder wählen kann, die Kunst der Magie. Hier werden nur Studenten aufgenommen, die über besondere Fähigkeiten verfügen und dann zu fertigen Magiern ausgebildet werden, um später in einen der Zirkel aufgenommen zu werden und ihren Teil zu einer funktionierenden Gesellschaft beizutragen. Einer von ihnen ist Veranix, besonders in seiner Vorgeschichte, seinen Fähigkeiten und seinen darauf ausgerichteten Ambitionen, den Handel mit Effitte, einer speziellen Droge, die abhängig macht und irgendwann das Hirn der Menschen 'tötet', zu bekämpfen. Fast jede Nacht verlässt er heimlich das Universitätsgelände, lauert kleine und größere Effittevertreiber auf und nimmt ihnen das Effitte und auch das Geld. An den großen Chef dieses Gewerbes, Fenmere, ist er bisher noch nicht herangekommen, aber eines Nachts ergibt sich die Gelegenheit, diesem extrem wegzutun und die Übergabe einer große Schiffsladung der Droge zum Scheitern zu bringen. Das zumindest denkt Veranix, als er die Gruppe bei ihrem Treiben stört. Doch bei dem Deal sollten 'nur' ein Seil und ein Mantel übergeben werden, für sehr viel Geld. Wie sich herausstellt, magische Gegenstände, die in den falschen Händen, dessen Besitzer eine ungeheure Macht verleiht und grauenhafte Dinge möglich macht. Und genau dies soll geschehen, denn Fenmere würde Seil und Mantel an den Zirkel der blauen Hand weiter geben, mit seinem machthungrigen Chef Sirath und dessen Pläne sind einfach unbeschreiblich. Jetzt geht es tatsächlich um Leben und Tod, für alle Menschen, ob magisch oder nicht und zuallererst für Veranix, der von nun an gejagt wird, von Fenmeres Handlangern und den Magiern der blauen Hand selbst.
Diese neue fantastische Welt mit seiner Koexistenz von Magiern und Menschen, eröffnet uns ein neues zauberhaftes Universum, das begeistert. Begeistert beim Lesen dieser Geschichte und der Erwartung auf das Kommende, das in den nächsten Bänden für uns aufgeschlagen wird. Zu Beginn denkt man natürlich an 'Harry Potter', aber nur einen Augenblick lang, denn hier ist alles viel erwachsener und die Welt der Magie und der Menschen ist eine gemeinsame Welt. Und so hoffe ich, das nächste Abenteuer ist schon in Arbeit.
Ich warte mit Spannung darauf!

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Veröffentlicht am 13.05.2018

Manchmal sind es sehr spezielle Wege dorthin

Ein halbes Jahr zum Glück
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Markie's Ehemann Kyle ist gutaussehend, präsent, erstrebenswert für all die anderen wohlsituierten besseren Damen, deren Kinder die Privatschule von St. Marks besuchen und Markie ist stolz darauf. Man ...

Markie's Ehemann Kyle ist gutaussehend, präsent, erstrebenswert für all die anderen wohlsituierten besseren Damen, deren Kinder die Privatschule von St. Marks besuchen und Markie ist stolz darauf. Man kann ja so viel übersehen, ignorieren, einfach nicht aussprechen, um die schöne Fassade einer intakten Familie aufrecht zu erhalten und es geht ihnen doch gut, Markie, Kylie und ihrem Sohn Jesse, nicht wahr. Solange, bis es dann nicht mehr geht, bis die neueste Liebschaft ihres Ehemanns in flagranti auf dem Handy all ihrer netten Bekannten zu bewundern ist.
Markie öffnete die Augen und sieht, ein überschuldetes Haus, ein leeres Bankkonto und der Ausbildungspool für ihren Sohn ist auch nicht mehr da. Kyle hat ganze Arbeit geleistet und so bleibt nur Scheidung und die Flut. Über den einwöchigen desaströsen Umweg über ihre Eltern fährt Mackie zusammen mit ihrem Sohn vor dem kleinen angemieteten Haus, viele Kilometer entfernt von ihrem früheren Leben, vor, in einem Umzugswagen. Ihr unzuverlässiger Exmann ist natürlich nicht zum Helfen erschienen und so versuchen sie beide, Mackie und Jesse, die Möbel aus dem Wagen ins Haus zu transportieren, was nahezu unmöglich ist. Und dann kommt Hilfe. Mrs. Saint, eine schon sehr alte Dame, kommt den Weg hinauf geeilt, zwei Männer im Schlepptau, Bruce und ihre wohl rechte Hand Frederic. Sie nehmen Markie den Tisch, an dem sie sich gerade abarbeitet, aus der Hand und setzten sich in Bewegung. Ihr selbst wird bedeutet, es ja nicht zu wagen, etwas weiteres zu tun. Alles würde gut. Dies ist ihr erstes Kennenlernen mit der doch recht dominant wirkenden Nachbarin Mrs. Saint und ihrem Stab von Hausangestellten, alle ein bisschen merkwürdig und laut ihrer 'Herrin' eine liebevolle Ansammlung von Mängelexemplaren. Da ist die optisch eher ungewöhnliche Patty, und ihre kleine Tochter Lola, Bruce, der immer ein paar Anläufe mehr braucht, Ronda, die Köchin, bei der mehr daneben geht wie das es essbar ist und Frederic, der Mann mit dem Überblick und unendlicher Geduld. Markie will sich zurückziehen und ihre Wunden lecken, unbehelligt ihre Heimarbeit für eine Versicherung erledigen und keine! Menschen an sich herangekommen lassen. Sie gekommt eine unbehelligte Eingewöhnungszeit, aber dann nehmen ihre wirklich sehr freundlichen und hilfsbereiten Nachbarn, ganz vorne weg natürlich Mrs. Saint Kontakt auf. Die Dame des Hauses will natürlich nur das Beste, mit jeder Menge guter Ratschläge und vieler Körbe guter und weniger geglückter Essensgaben.
Es sieht jetzt alles nach nervigen Nachbarn und einer vom Leben angezählten Ehefrau und Mutter aus. Das dachte ich auch, aber es ist nicht das Übliche, diese Geschichte. Was sich daraus ergibt, all die berührenden Dinge, die nie erwarteten und schließlich aufgedeckten Geheimnisse dahinter, bewegend und sehr ernst. Man sollte nicht vorbeigehen an diesem Buch und die Geduld aufbringen, zu erleben, wie aus einer guten Geschichte mit seinem beeindruckenden letzten Teil ein wirkliches Kleinod wird, über eine Gruppe von Menschen und einen ganz besonderen vorne an. Sicher könnte man sagen, das Ende ist zu ….(ich will ja nichts verraten), aber ich finde, es bringt die passende Balance auf der Wippe zurück und das ist gut so.

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Veröffentlicht am 22.04.2018

Ein Erwachsenenmärchen mit aktueller Aussage

SOFIAN Der Sarazene
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Die eher einsam lebende Frederica trifft auf dem Weg zu einem Theaterbesuch auf Sofian, den Sarazenen. Sie merkt, niemand anders kann ihn sehen und diese Erscheinung begleitet sie bis in ihre Träume. Im ...

Die eher einsam lebende Frederica trifft auf dem Weg zu einem Theaterbesuch auf Sofian, den Sarazenen. Sie merkt, niemand anders kann ihn sehen und diese Erscheinung begleitet sie bis in ihre Träume. Im Jahre 933 inmitten der Sarazenenüberfälle im Piemont treffen sie sich wieder und Sofian rettet ihr das Leben. Was sich daraus entwickelt, ist eine wunderbare Liebesgeschichte, ein bisschen wie aus 1001 Nacht. Schön, poetisch, einfühlsam erzählt und mit interessantem Wissen über die Sarazenen und das Piemont versehen, entführt diese Geschichte in eine wunderbare Erzählwelt. Zwei Welten, unser aktuelles Heute und die Zeit um das 10. Jahrhundert, das märchenhafte Aufeinandertreffen zweier so vollkommen unterschiedlicher Menschen und dieses Besondere, das sie zusammenführt, die Liebe, daraus entsteht ein Roman, dessen Flair einen sehr berührt. Und mitsamt dem sehr gelungene Ende, schenkt uns die Autorin mit ihrer Geschichte eine Zeit, die einen schönen Traum zum Leben erweckt und uns nachdenklich und zudem sehr gut unterhalten zurück schickt in unsere eigene Welt.

Veröffentlicht am 22.04.2018

Fiktion, die aktueller nicht sein kann

Das Eis
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Ein Zufall führt dazu, das der Körper des seit drei Jahren verschollenen Umweltaktivisten Thomas Harding gefunden wird. Er fällt 'aus einem schmelzenden Gletscher' heraus. Nun ist endlich Gewissheit, was ...

Ein Zufall führt dazu, das der Körper des seit drei Jahren verschollenen Umweltaktivisten Thomas Harding gefunden wird. Er fällt 'aus einem schmelzenden Gletscher' heraus. Nun ist endlich Gewissheit, was für seine Freunde und Mitarbeiter schon lange auf der Hand lag. Thomas ist tot. Und trotzdem ist es für alle ein Schock, vorneweg für seinen besten Freund Sean, der mit ihm zusammen war, als die Eishöhle Thomas unter sich begrub. Die beiden kennen sich seit Studententagen und ihr gemeinsames Engagement für die Natur und den Umweltschutz, besonders die Arktis, hat sie zu Freunden gemacht. Eigentlich erstaunlich, da sie sonst nicht unterschiedlicher hätten sein können. Sean ist reich, von Haus aus, und sein Traum ist die harmonisch funktionierende Koexistenz von Umweltschutz und Ökonomie. Thomas dagegen stammt aus armen Verhältnissen und seine Ziele waren Geld und Ansehen, egal um welchen Preis.
Das routinemäßige Verfahren in so einem Fall ist eine gerichtliche Untersuchung der zum Tode führenden Umstände. Und genau dies geschieht auch, mit Sean im Mittelpunkt. Die Gerichtsverhandlung beginnt und nach und nach kommt alles ans Licht. Korruption, skrupellose Geschäftspraktiken, Waffengeschäfte, die Verbindung zwischen Geld, Macht und Politik, all das kommt auf den Tisch, alles eingebunden in die hochaktuellen Themen Klimawandel und Umweltschutz.
Es ist schockierend, uns aber auch irgendwie allen bewusst, was hier abläuft, was passiert hinter den Kulissen der Macht von Privatwirtschaft und Staat. Am liebsten würde man es gar nicht so genau wissen wollen, aber das Mittel der Spannung, das die Autorin mit der Gerichtsverhandlung an uns heranträgt, führt dazu, das wir nicht anders können wie hinzusehen.Und diese Wahrheit, sie ist die pure Realität und absolut aktuell. Ein sehr gut geschriebener Umweltroman, der uns hineinzieht in ein Thema, mit dem wir leben, jeden Tag.