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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2018

Überraschendes 'Amore' nach langer Zeit

Nie wieder Amore!
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Monika hat ihre Apotheke an ihre Tochter übergeben und sich zudem von ihr überreden lassen, ihr Haus zu verkaufen und in eine Art Seniorenresidenz zu ziehen, und das ist so gar nicht ihr Ding. Einst hatte ...

Monika hat ihre Apotheke an ihre Tochter übergeben und sich zudem von ihr überreden lassen, ihr Haus zu verkaufen und in eine Art Seniorenresidenz zu ziehen, und das ist so gar nicht ihr Ding. Einst hatte sie den Italiener Vinzenzo kennengelernt und sich in ihn verliebt. Doch als sie endlich bereit war, ihm nach Italien zu folgen, erhielt sie die Nachricht, das er tot sei. Und so führt sie, gezwungenermaßen sozusagen, ihr freudloses Leben an der Seite ihres Mannes weiter. Doch dann, so viele Jahre später, kommt die große Überraschung. Die Nachricht einer jungen Deutschen, die in Italien lebt, bricht in ihr Leben ein. Vinzenzo soll leben. Sofort packt sie ihre Koffer und macht sich, zusammen mit ihrem Enkel, auf den Weg nach Italien, um 'ihren Vinzenzo' in einer Mischung aus Freude und Empörung aufzusuchen und ihn zur Rede zu stellen. Doch ganz so einfach ist das dann doch nicht. Herrliche Landschaften, neue Freunde, eine lang ersehnte Lebendigkeit in Monis Leben und dann natürlich die Mafiosi. Dies und noch das ein oder andere mehr wartet auf dem Weg zum vielleicht neuen alten Glück, oder kommt doch alles ganz anders, wie gedacht. Das Geheimnis soll sich der zukünftige Leser selbst 'erlesen', aber soviel steht fest, dieser Roman bietet wunderbare Unterhaltung, eingebunden in das herrliche Flair von Bella Italia, ein Traum für alle Zuhausegebliebenen und noch Verreiser inmitten dieses einmaligen Sommers.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Historisch mit ein bisschen Teufel dazu

EDELFA UND DER TEUFEL
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Im herrlichen Piemont zu Zeiten der sehr konfliktreichen Machtkämpfe zwischen dem spanischen Königshaus und den Habsburgern toben die Franzosen durch das Land. Der Adlige Lauro di Montemano, der auf Seiten ...

Im herrlichen Piemont zu Zeiten der sehr konfliktreichen Machtkämpfe zwischen dem spanischen Königshaus und den Habsburgern toben die Franzosen durch das Land. Der Adlige Lauro di Montemano, der auf Seiten der Spanier kämpft, gerät in französische Gefangenschaft. Dasselbe widerfährt der Adelstochter Edelfa die Frattamaggiore auf dem Weg zu ihrer eigenen, arrangierten Hochzeit. Beide landen letztendlich als Sklaven beim Grafen Emanuele di Cortemilia, dessen stets schwarze Kleidung auch irgendwie für die dämonischen Dinge steht, die dieser faszinierende unheimliche Mann auf seiner Burg so treibt. Und auch das Symbol des Bösen taucht hier auf, der Teufel selbst.
Die spezielle Mischung aus Historie und den vereinzelten fantastischen Elementen, garniert mit einer recht aparten Art von Humor, in einem Schreibstil, irgendwie altmodisch, aber durchaus passend für diese Zeit und dazu die herrliche Landschaft, die uns in feinen Wortfarben näher gebracht wird, das macht diese Geschichte aus. Ich kann nur sagen, besonders. Dazu kommt dann letztendlich noch das offene Ende, aber das darf in diesem Fall auch sein, denn der zweite Band ist schon fertig geschrieben und wer will, kann sofort weiter lesen.
Und die Geschichte dieser auf mehrere Bände angelegten Saga nimmt ihren Lauf.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Band 1: Eine große Familie und der traditionelle Sommerurlaub, echt und im Detail

Die Jahre der Leichtigkeit
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Wie immer, trifft sich die Familie Cazalets auf dem Familiensitz Home Place in der malerischen Grafschaft Sussex. Das traditionelle Zusammensein soll Entspannung und Gemeinsamkeit bringen, Erholung von ...

Wie immer, trifft sich die Familie Cazalets auf dem Familiensitz Home Place in der malerischen Grafschaft Sussex. Das traditionelle Zusammensein soll Entspannung und Gemeinsamkeit bringen, Erholung von den Nachwirkungen des ersten Weltkriegs, die einigen Familienmitgliedern immer noch in den Knochen stecken und Optimismus schaffen, obwohl doch die grauen Wolken eines erneut heraufziehenden Krieges bereits über der Welt aufziehen.
Die leider bereits verstorbene Autorin Elizabeth Jane Howard beschreibt in diesem ersten Teil ihrer Familiensaga sehr detailgenau und ausführlich die einzelnen Mitglieder dieser großbürgerlichen Gemeinschaft. Für jede einzelne Person nimmt sie sich viel Zeit und auch für deren Beziehung zueinander zeigt sie große Aufmerksamkeit, die vor allem den Lesern und ihrem Blick auf die neu kennengelernten 'Cazalets' von großem Nutzen ist. Denn man fühlt sich sehr bald eingebunden in diese Familie.und merkt schnell, das hinter der oberflächlich sehr herzlichen und freundlichen Atmosphäre eine Menge Geheimnisse und schwelende Unstimmigkeiten stehen.
Obwohl diese 'Vorstellungsrunde' in einer anderen Zeit zuhause ist, erscheint alles so echt und einem sehr nah. Zudem bildet diese sehr detailierte Beschreibung von wirklich jedem, auch den Nichtmitgliedern der Familie, ein gutes Fundament für das sich auf fünf Bände angelegte, zeitgeschichtliche Gesamtwerk.
Mich als Leser hat dieser Beginn total überzeugt, mir sehr viel gute Unterhaltung geboten und meine Empathie den einzelnen Figuren dieser monumentalen Saga gegenüber, sehr leicht gemacht. Jetzt kann ich nur hoffen, das der nächste Band nicht zu lange auf sich warten lässt, damit ich die einzelnen Details noch gut in Erinnerung habe, wenn es dann mit dem nächsten Teil weiter geht.
Ich kann nur sagen, ein guter Beginn, sehr empfehlenswert.
Nutzt den Anfang, denn so macht es am meisten Spaß, diese Familie im Kommenden nicht aus den Augen zu verlieren und sie zu begleiten durch ein absolut prall gefülltes Leben, echt und mit allen Höhen und Tiefen, die nun mal dazugehören, um eine überzeugende Geschichte präsentieren zu können.

Veröffentlicht am 09.07.2018

IQ, der Privatdetektiv ohne Lizenz, aber mit jeder Menge Durchblick

Stille Feinde
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Isaiah Quintabe, genannt IQ, ist Privatdetektiv in L.A., ohne Lizenz, aber mit jeder Menge Verstand und ziemlich cool dazu. In seinem Job hilft er vor allem den kleinen Leuten in Long Beach, einer Gegend, ...

Isaiah Quintabe, genannt IQ, ist Privatdetektiv in L.A., ohne Lizenz, aber mit jeder Menge Verstand und ziemlich cool dazu. In seinem Job hilft er vor allem den kleinen Leuten in Long Beach, einer Gegend, in der es durchaus zur Sache geht. Der angebliche Unfalltod seines Bruders Marcus vor acht Jahren beschäftigt ihn immer noch sehr, zumal er der Überzeugung ist, das es sich um Mord gehandelt hat und als das Autofrack auftaucht, mit dem Marcus damals getötet wurde, unternimmt IQ erneut den Versuch, herauszufinden, was damals wirklich geschah. Zur selben Zeit erhält er einen Anruf von Marcus damaliger Partnerin Sarita, für die er schon immer mehr als nur Freundschaft empfunden hat. Deren Schwester steckt in Schwierigkeiten und Isaiah soll versuchen, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Und so macht er sich auf den Weg nach Las Vegas, um zu helfen. Also mehr wie genug zu tun für IQ und er geht es an, auf seine ganz eigene pragmatische Art, mit einem Maß an Brutalität, die einfach da ist in den dunklen Straßen der Bandendominanz und dazu gehört, zum Überleben.
"Stille Feine", diese Geschichte bietet alles, was ein Thriller braucht, kompromisslose Härte, Spannung und jede Menge Einblicke in die dunklen Seiten der Straßen.
Mich hat dieses Buch und sein 'Chef im Ring' (zumindest meistens) absolut überzeugt. Und ich warte schon gespannt die nächsten Fälle dieses Privatermittlers aus der echten Welt.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Die Aufarbeitung einer Kindheit und sehr berühmte Er und Sie

Die Unruhigen
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Linn Ullmann schreibt ein Buch über ihre eigene Kindheit, ihr Leben, ihre berühmten Eltern und ihren eigenen Platz in diesem Familiengebilde der etwas anderen Art, getragen von der speziellen Exzentrik ...

Linn Ullmann schreibt ein Buch über ihre eigene Kindheit, ihr Leben, ihre berühmten Eltern und ihren eigenen Platz in diesem Familiengebilde der etwas anderen Art, getragen von der speziellen Exzentrik des großen Regisseurs und der schauspielernden Mutter, einem Weltstar, auf der einen Seite und der diese Kunst konsumierenden Außenwelt, die so tief eindringt in ihr kleines Leben, andererseits. Ullmann hat dabei als Ausdrucksform den Roman gewählt, doch irgendwie ist es auch eine Biografie, eine turbulente, sich extrem mit diesen beiden Menschen, ihren Eltern und auch sich selbst auseinandersetzende sehr authentische Aufarbeitung von so unendlich vielen Geschehnissen und auch Versäumnissen, das einem als Leser schon einiges abverlangt wird. Das alles hat eine gewisse Ruhelosigkeit und die doch eigentlich so intensive Emotionalität, die hier zwischen den Zeilen zu vermuten ist, wird bewusst herausgenommen, auch gerade durch das sachliche Vater, Mutter und Kind, das reichen muss, um die drei Hauptpersonen aufzurufen. Aber vielleicht war das ja nötig, um die Autorin überhaupt in die Lage zu versetzen, sich ihrer Geschichte so nah und ehrlich anzunehmen.
Ich habe sehr lange gebraucht, um wirklich anzukommen in diesem Werk, ein gewisses Befremden zu überwinden. Aber dann wurde es zu einem auf seine Weise mitreißenden Roman, Roman und nicht Biografie, dazu würde ja das Wort mitreißend kaum passen. Ein absolut kunstvoll klanglich abgerundeter Schreibstil mit sehr individuellen Nuancen hat letztendlich dazu geführt, mich gänzlich davon zu überzeugen, dieses Buch sollte man gelesen haben.