Platzhalter für Profilbild

Sohe10

Lesejury-Mitglied
offline

Sohe10 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sohe10 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2017

Spannende Papstwahl

Konklave
0

"Konklave" von Robert Harris blickt hinter die Kulissen einer Papstwahl. Das Buch begleitet Kardinal Lomeli, der nach dem Tod des aktuellen Papstes das Konklave ausrichten muss. Während er von einer Glaubenskrise ...

"Konklave" von Robert Harris blickt hinter die Kulissen einer Papstwahl. Das Buch begleitet Kardinal Lomeli, der nach dem Tod des aktuellen Papstes das Konklave ausrichten muss. Während er von einer Glaubenskrise geplagt wird, muss er versuchen, alle sich ergebenden Hindernisse zu meistern. Und davon gibt es einige: Kurz vor Beginn des Konklave taucht ein weiterer Kardinal auf, von dessen Existenz nur der verstorbene Papst wusste, Lomeli erfährt von Geheimnissen anderer Kardinäle, darunter auch die Favoriten der Papstwahl, und muss entscheiden, wie er weiter verfährt. Während zu Beginn also die Favoriten für den Heiligen Stuhl schon festzustehen schienen, wendet sich mit jedem aufkommenden Skandal das Blatt noch einmal. Gleichzeitig wächst mit jedem verstrichenen Tag der Druck der Öffentlichkeit, rasch einen neuen Papsr zu wählen. Zudem wächst auch die Terrorgefahr.

Das Buch zeigt spannend den Ablauf einer fiktiven Papstwahl und macht deutlich, dass auch Kardinäle nur Menschen sind - mit allen dazugehörenden Fehlern, Schwächen und "Leichen im Keller". Die Schilderungen wirken glaubwürdig, auch wenn eine echte Papstwahl wir nur schwerlich so spektakulär sein dürfte, und die Abläufe wirken gut recherchiert.

Einziges Manko aus meiner Sicht ist, dass bereits zu Beginn relativ schnell klar war, wer letzten Endes der neue Papst wird, dennoch kann das Ende noch mit einer gänzlich unerwarteten Überraschung dienen.

Da ich das Buch im englischen Original gelesen habe, kann ich zum Schreibstil im Deutschen keine Aussage treffen.

Alles in allem ein interessantes Buch und wirklich lesenswert.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Kriminalfall rund um den Literaturnobelpreis

Die Akademiemorde
0

Die Akademiemorde von Martin Olczak ist laut Klappentext der erste Roman des Autors für Erwachsene, dies merkt man dem Krimi jedoch im positivsten Sinne in keiner Weise an.
Der Krimi beginnt - nach einem ...

Die Akademiemorde von Martin Olczak ist laut Klappentext der erste Roman des Autors für Erwachsene, dies merkt man dem Krimi jedoch im positivsten Sinne in keiner Weise an.
Der Krimi beginnt - nach einem kurzen Prolog - mit dem Mord an Hubert Rudqvist, dem ständigen Sekretär der Schwedischen Akademie am Tag der Hundertjahrfeier für den Autor August Strindberg. Claudia Rodriguez ist eine der zuständigen Ermittler in dem Fall und der Leser begleitet sie bei der Aufklärung des Falles. Bereits in den nächsten Tagen sterben weitere Mitglieder der Akademie und die Polizei sieht sich mit einem gefährlichen Serienmörder konfrontiert, der trotz Personenschutz und starker Bewachung immer weiter Mitglieder der Akademie umbringt. Claudia Rodriguez wird schließlich aufgrund interner Machtstreitigkeiten in der Polizei von dem Mordfall abgezogen, ermittelt jedoch mit Antiquar und Jugendliebe Leo Dorfman auf eigene Faust weiter. Gemeinsam entdecken beide das Muster hinter den Morden des Täters und einen Zusammenhang mit dem Autor August Strindberg.

Ich selbst bin eher zufällig auf das Buch gestoßen, es hat mich jedoch sowohl durch das Cover als auch die spannende Beschreibung sofort interessiert.
Der Schreibstil ist flüssig und der Krimi daher leicht zu lesen. Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit der Nennung eines Literaturnobelpreisträgers sowie der zugehörigen Begründung der Akademie (dies hat jedoch mit der Handlung selbst nur das Thema "Literaturnobelpreis" gemein - trotzdem interessant). Zudem ist das Buch noch in mehrere Teile unterteilt. Zwischendrin gibt es in kursiv auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, wodurch das Motiv des Täters später etwas besser zu verstehen ist.
Abzüge gibt es jedoch für die aus meiner Sicht etwas sehr gewollten und teilweise auch unnötigen Nebenschauplätze des Krimis: Der persönliche Schicksalsschlag von Claudia Rodriguez, die Tatsache, dass sie ausgerechnet mit ihrer Jugendliebe wieder zusammenarbeitet, die sie jahrelang nicht gesehen hat sowie das letzte Ziel des Serienkillers. Alle diese doch nicht ganz glaubwürdigen Bestandteile hätte der Krimi an sich überhaupt nicht nötig gehabt.

Insgesamt jedoch ein sehr interessanter und spannender Krimi, der - so sieht es zumindest aus - das Potenzial zu einer Serie hat.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Ein klassischer Science-Fiction Roman

Die Zeitmaschine
0

... daher bin ich auch auf das Buch aufmerksam geworden.

Bei dem ersten Treffen erzählt der Zeitreisende seinen Gästen von seiner Erfindung und führt ihnen ein Miniaturmodell seiner Zeitmaschine vor. ...

... daher bin ich auch auf das Buch aufmerksam geworden.

Bei dem ersten Treffen erzählt der Zeitreisende seinen Gästen von seiner Erfindung und führt ihnen ein Miniaturmodell seiner Zeitmaschine vor. Bei dem nächsten der wöchentlichen Treffen ist der Gastgeber nicht da, hat jedoch die Nachricht hinterlassen, man möge doch bereits ohne ihn mit dem Essen beginnen. Und dann platzt der Zeitreisende während des Essens plötzlich herein, in einem schrecklichen Zustand und beginnt die Geschichte von seinem achttägigen Ausflug in die Zukunft der Menschheit zu erzählen...

Da es sich bei diesem Buch um einen Klassiker der Science-Fiction-Literatur handelt hatte ich mir mehr von dem Buch erhofft. Während des gesamten - zugegebenermaßen relativ kurzen Buches - wollte keine rechte Spannung aufkommen. Auch konnte ich mich nicht mit dem Helden der Geschichte - dem Zeitreisenden - identifizieren, auf mich wirkte er distanziert und abschätzig gegenüber dem, was er in der Zukunft vorgefunden hat. Zudem konnte aus meiner Sicht auch sein Abenteuer in der Zukunft und die Beziehung zwischen den Eloi und den Morlocks nicht zufriedenstellend erklärt werden. Und so bleibt das Geheimnis der dort vorgefundenen Gesellschaftsordnung bis zum Ende offen.

Dennoch würde ich die Lektüre allen Science-Fiction-Fans empfehlen - einfach aus dem Grund, da es sich um einen absoluten Klassiker handelt und den Grundstein aller heutigen Zeitreise-Geschichten.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Auftakt der Reihe

Ich bin die Nacht
0

Ich bin die Nacht von Ethan Cross ist der Auftakt einer Reihe von Thrillern, die sich um den Serienmörder Francis Ackermann Junior und seinen Gegenspieler auf der Seite der Guten, Marcus Williams, dreht. ...

Ich bin die Nacht von Ethan Cross ist der Auftakt einer Reihe von Thrillern, die sich um den Serienmörder Francis Ackermann Junior und seinen Gegenspieler auf der Seite der Guten, Marcus Williams, dreht.
Gleich im ersten Kapitel des Buches wird deutlich, dass es sich bei Ackermann um einen gefährlichen und skrupellosen Killer handelt, der seinen Opfern perfide Spielchen aufzwingt. Erst danach lernt man Marcus Williams kennen, dessen Weg sich schließlich mit dem des Serienkillers kreuzt. Zudem gibt es für Williams noch einen weiteren Gegenspieler.

Auf das Buch bin ich erst durch das ungewöhnliche Cover in Kombination mit dem Druck auf den Außenflächen der Seiten gestoßen - dadurch sticht es aus der Masse der übrigen Bücher in den Geschäften heraus. Dennoch muss ich leider sagen, dass der deutsche Titel bei weitem nicht so gut passt wie der der englischen Originalsausgabe (The Shepherd). Dies wird insbesondere bei den Titeln der einzelnen Teile des Buches deutlich, die nicht so recht zum deutschen Buchtitel passen wollen. Auch nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich mir die Figur von Ackerman anders vorgestellt - obwohl der Klappentext rückblickend betrachtet keinerlei falschen Darstellungen enthält.

Die Geschichte selbst ist durchweg spannend, wozu auch die immer wieder wechselnden Erzählperspektiven beitragen. Im Buch gibt es an mehreren Stellen überraschende Wendungen - die größte davon am Ende. Das einzige Manko ist jedoch, dass die Wendungen, die die Geschichte nimmt bisweilen ein wenig übertrieben und unglaubwürdig sind. Das überraschende Ende entschädigt hierfür allemal - auch wenn es selbst ein wenig fantastisch ist.

Das Buch lässt sich zwar flüssig lesen, dennoch ist der Schreibstil an manchen Stellen etwas holprig - dies mag jedoch auch der Übersetzung geschuldet sein.

Zusammenfassend finde ich den Thriller recht spannend, jedoch mit einigen sehr fantastischen Wendungen. Ich bin noch unentschlossen, ob ich die Reihe weiterlesen möchte oder nicht (trotz Andeutungen hinsichtlich der weiteren Handlung kann der Thriller auch für sich stehen, ohne dass die weitern Bücher zwingend gelesen werden müssen).