Profilbild von Sommerkindt

Sommerkindt

Lesejury Star
offline

Sommerkindt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sommerkindt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2024

bildgewaltig

60 Kilo Kinnhaken
0

Mit einer bildgewaltigen Sprache erschafft der Autor einen lebhaften Eindruck und Bilder vom Leben der Isländer um die Jahrhundertwende.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Gestur, der es alles andere als ...

Mit einer bildgewaltigen Sprache erschafft der Autor einen lebhaften Eindruck und Bilder vom Leben der Isländer um die Jahrhundertwende.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Gestur, der es alles andere als leicht hat. Sein tägliches Leben ist ein Kampf ums überleben nicht nur das Seinige sondern auch seiner Adoptivfamilie, für die er mittlerweile, die Verantwortung trägt. Er arbeitet hart um sie alles zu ernähren und wird so nach und nach erwachsen. Übernimmt Verantwortung.

Es zeigt sich aber auch in welcher sozialen rauen Gefüge die Geschichte spielt. Es wird nicht nur unter menschenunwürdigen Verhältnissen gelebt sondern auch gearbeitet. Es wird gesoffen und gevögelt. Die Gesellschaft ist total verrohrt. Mit den Sprung in die Industrialisierung verbessern sich zwar die Lebensumstände für einige, aber für viele ändert sich trotz harter Arbeit wenig. Frauen werden als Freiwild betrachtet und Femiziede werden nicht geahndet oder gar unter den Teppich gekehrt.

Und all diesen Trubel lebt und arbeitet Gestur, der zwar Stück für Stück durch harte Arbeite ein ganz klein wenig aufsteigt im Gegenzug aber auch von gewieften Spekulanten betrogen und ausgenutzt wird. Es dauert viele viele Jahre bis Gestur samt Familie von einem Erdhügel in ein Holzhaus ziehen kann.

Das er trotz allem seines sonniges behält grenzt schon an ein Wunder, bei den vielen Nackenschlägen, die ihn ereilen.

Fazit: Ein einzigartiges und opulentes Werk eines Wortkünstlers, der ein Gemälde erschafft, das man mit all seinen Farben vor sich sieht. Jedoch sehr kleinteilig erzählt und sehr umfangreich. Es hat Spaß es zu lesen auch wenn mir am Ende fast die Luft ausgegangen ist. Lesenswert ist es vor allem für diejenigen, die sich für Historische Romane begeistern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2024

Rätselspaß garantiert

Totholz
0

Mit diesem äußerst humorvollen Regionalkrimi entführt der Autor den Leser in die bayrische Provinz. Auch für Nordlichter ist der typisch bayrische Dialekt, der zentrales Element dieses Krimis ist gut verständlich.

Wenn ...

Mit diesem äußerst humorvollen Regionalkrimi entführt der Autor den Leser in die bayrische Provinz. Auch für Nordlichter ist der typisch bayrische Dialekt, der zentrales Element dieses Krimis ist gut verständlich.

Wenn man denkt in der bayrischen Provinz ist alles eitel Sonnenschein der Irrt. Leo, der ermittelnde Beamte steht plötzlich einen mehr als undurchsichtigen Fall gegenüber. Es geht um Geld genauer gesagt um sehr viel Geld, um Mord, Entführung, Drogen und Schusswaffen und um eine Hütte, die wie aus dem nichts in die Luft fliegt. Ja dieses Knäuel aus verschiedenen Handlungssträngen ist für den Leser zeitweilig eine Herausforderung, stellt aber gleichzeitig eine tolle Herausforderung an Kombination und kriminalistischen Spürsinn dar. Ich hatte einen heiden Spaß, zu rätseln und das große Knäuel zu entwirren.

Leo ist ein Ermittler mit Ecken und Kanten, nicht der typische Saubermann. Und genau das macht ihn sympathisch, immer am Rande der Legalität oder in der Grauzone des gerade noch erlaubten und eigentlich schon nicht mehr legal. Mit einem festen Freundeskreis im kriminellen Milieu, macht es seine Arbeit nicht immer einfacher. Kurz er ist ein Schlingel, der gerne mal mit dem Feuer spielt, sein Herz aber am rechten Fleck hat.

Aber auch die anderen Figuren allen voran Pippa wachsen einen mit der Zeit ans Herz. Ja gut Pippa ist kriminell und hat wirklich viel Dreck am Stecken. Aber mutig und selbstbewusst ist sie eben auch. Ich meine wer bringt schon den Mut auf einen der ganz großen mit einer Bratpfanne auszuschalten, um einen Polizisten zu retten? Es ist eben nicht alles in rein schwarz oder weiß zu teilen. Die Wahrheit liegt mitunter im Graubereich.

Das Cover finde ich einfach nur genial. Es wurde mit wirklich viel Liebe erstellt und wenn man es in den Händen hält ist es nochmal was ganz anderes als wenn man es nur so sieht.

Fazit: Ein wirklich gelungener Regionalkrimi, bei dem man Freude am Lesen und Rätseln hat. Tolle Figuren und eine Handlung, die zwar teilweise etwas verwirrend ist, aber genau das macht den Reiz dieses Krimis aus. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2024

nicht lustig

Komm schon, Baby!
0

Nachdem alle so von den Romanen der Autorin geschwärmt haben, wollte ich mich mit diesem Roman ein wenig entspannen und gute Stimmungen einfangen. Tja auch wenn sich der Roman wirklich gut ließt und die ...

Nachdem alle so von den Romanen der Autorin geschwärmt haben, wollte ich mich mit diesem Roman ein wenig entspannen und gute Stimmungen einfangen. Tja auch wenn sich der Roman wirklich gut ließt und die Autorin gezielt Kalauer einsetzt um für Lacher zu sorgen, fand ich den Roman und die Geschichte um Julie alles andere als erbaulich.

Die Story um die Hebamme Julie ist eigentlich gut gedacht. Der Anfang war ja auch richtig gut, aber dann dieser Mittelteil, wo sich handlungstechnisch als auch die Entwicklung der Figuren scheinbar alles nur im Kreis drehte, fand ich schon sehr schwierig. Das es dann auch noch Verwicklungen gab war zwar schön, aber die Umsetzung war nicht so gelungen. Erst der Schlussteil konnte mich dann wieder überzeugen. Aber ganz ehrlich mir hat bei diesem Roman etwas gefehlt. Ich bin bei weiten nicht humorfrei, aber das ich diesen Roman als lustig und schön in Erinnerung behalten werden, ist leider nicht der Fall.

Auch wenn ich die Hauptfigur Julie anfangs noch mochte, ging sie mir im Laufe des Romans gehörig auf die Nerven. Gedanklich drehte sich förmlich alles im Kreis. Das mag womöglich auch den Hormonen zugeschrieben werden können. Aber Himmel wäre es wirklich so schlimm gewesen, ganz frei und offen mit dem Kindsvater zu sprechen, vollkommen egal ob er sich in eine Beziehung befindet oder nicht. Karten auf den Tisch, Probleme ansprechen, so kam Julie noch zu
Beginn des Romans als selbstbewusste Frau rüber. Und genau diese selbstbewusste Frau habe ich im Mittelteil schmerzlich vermisst. Sie war nur noch ein Schatten jener Frau, die Berge versetzen konnte. Ja die Konstellation, dass der Erzeuger ihres Kindes bereits vergeben war, ist nicht so einfach. Aber sich weg ducken kann es doch auch nicht sein. Darüber reden auch wie sie sich eine Zukunft vorstellen könnte, das wäre es doch gewesen. Wenn sich alle an einen Tisch setzen und darüber reden. Aber nein warum einfach wenn es auch kompliziert geht.

Das Cover fand ich ja so richtig klasse, mit ein Grund warum ich den Roman unbedingt lesen wollte. Nur leider passt der Roman nur bedingt zum Roman.

Fazit: Nicht wirklich lustig, langatmig und wahrscheinlich nur für eingefleischte Fans dieser Autorin eine richtige Perle. Ein paar Kalauer machen nun mal keinen lustigen Wohlfühlroman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2024

kein Leichter Sommerroman

Frühling, Sommer, Herbst und du
0

In Erwartung einen seichten mit Turbulenzen gewürzte Romanze passend zum Sommer zu lesen bin ich in diesen Roman gestartet. Das ich dabei erstmal im übertragenen Sinne mit 180 km/h über die Autobahn kessel ...

In Erwartung einen seichten mit Turbulenzen gewürzte Romanze passend zum Sommer zu lesen bin ich in diesen Roman gestartet. Das ich dabei erstmal im übertragenen Sinne mit 180 km/h über die Autobahn kessel ok warum nicht.

Denn in den ersten 100 Seiten passiert dermaßen viel, dass man als Leser nicht nur Schnappathmung bekommt, sondern auch das Herz rast und der Puls davon galoppiert. Um dann dann im nächsten Moment mit Wucht auf 10 km/h heruntergebremst zu werden.

Meiner Meinung nach handelt es sich bei diesem Roman in keinster weise um einen seichten Roman, den man mal soeben schnell weg lesen kann. Die die Autorin packt in diesen sommerlich leicht anmutenden Roman wirklich harte Themen an, wie Traumatisierung, sexuelle Belästigung, Alkoholsucht und den alltäglichen Wahnsinn, der zur Aufheiterung diesen Romans und des Lesers beiträgt.

Bei Maya, einer der Hauptfiguren habe ich anfangs nur gedacht, also schlimmer kann es ja bald nicht kommen, doch es wurde viel viel Schlimmer. Dabei hatte sie immer nur gutes im Sinn. Dem Geschäft der Mutter helfen, populärer zu werden. Doch Sozialmedia Sternchen sind auch nur Menschen und haben aufgrund ihrer Präzens im Netz eine gewisse Macht, die Maya mit volle Wucht in Form eines Shitstorms trifft, an dessen Grund sie nur wirklich vollkommen unschuldig ist. Das der Grund für ihr plötzliches Ausrasten, viel tiefer in ihr sitzt und viel weiter zurückreicht erfährt der Leser erst im späteren Verlauf des Romans. Dabei hätte Maya nicht nur durch ihr Talent soviel bewegen können.

Die zweite Hauptfigur Alex war mir auf Anhieb sympathisch. Ein liebenswerter Typ, der leider erstmal an die falsche gerät wodurch sein Leben erstmal kräftig durchgerüttelt wird. Ein wirklich liebenswerter und netter Typ, der mit Maya ihren Bruder, Cousine Grata und Matilda samt Katze und eigenen Graupapagei in einen Transporter gesperrt und in Baskenland verfrachtet wird.

Nein die Geschichte ist nicht nur traurig es gibt auch immer wieder lustige und auch heitere Passagen, vor allem im Zusammenhang mit den Tieren, da habe ich wirklich herzhaft lachen müssen. Aber sonst war diese Geschichte größtenteils wirklich emotional sehr anstrengt. Hinzu kam leider auch dass die Schrift wirklich sehr klein ist.

Das Cover strahlt eine Heiterkeit und Fröhlichkeit aus, die leider nicht unbedingt zum Roman passen will.

Fazit: Ein an sich schöner Roman, nur eben keine leichter Wohlfühlroman, sondern ein Roman, der schwierige Themen anpackt und mitunter emotional belastend wirken kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2024

bin restlos begeistert

Vengeance (Academy of Dream Analysis 1)
0

In Pageturnermanier erzählt die Autorin mit einem nicht nur packenden sondern auch fesselnden Schreibstil den Leser. Thematisiert werden unter anderen Themen wie Freundschaft, Familie, elitäre Geheimgesellschaften, ...

In Pageturnermanier erzählt die Autorin mit einem nicht nur packenden sondern auch fesselnden Schreibstil den Leser. Thematisiert werden unter anderen Themen wie Freundschaft, Familie, elitäre Geheimgesellschaften, Drogenkonsum und Übergriffe.


Wer damals die Harry Potter Bände geliebt hat, wird diese Reihe mögen. Nein es geht nicht um Zauberer, sondern um eine recht exklusive ja geradezu elitäre Gesellschaft von Menschen, die das Weltgeschehen beeinflussen, indem diese sich der Taumbeeinflussung bemächtigen. Sie operieren im Verborgenen.


Die Hauptfigur ist eine junge Frau, die von ihrer Familie entsandt wurde, um den Tod ihres Schlafwandelnden Bruders zu rächen. An dieser Stelle muss ich darauf hinweisen, dass hier der Begriff Schlafwandler gänzlich anders von unseren Verständnis zu verstehen ist. Ein Schlafwandler ist ein Mensch, der im Schlaf in die Träume anderer gewaltsam einbrechen kann und unter Umständen so sehr großen Schaden anrichten kann. Diese Angst vor der Macht der Schlafwandler hat dazu geführt, das es fast keine Schlafwandler mehr gibt, da diese bis vor einigen Jahren verfolgt, getötet und ihre Nachkommen ihrer Mächte beraubt wurden.


Diese junge Frau nun wird mit den Nachkommen anderer Traumgeborenen eine Akademie nach Lappland geschickt, um dort eine ganz spezielle Ausbildung zu erhalten und auch um Kontakte zu anderen jungen Traumgeborenen zu knüpfen.


Doch die schöne makellose Fassade gerät sehr schnell ans brökeln, nicht zuletzt wie sie merkt, das auch die anderen Traumgeborenen ihr Päckchen tragen müssen. Sie alle erlebten in ihren Familie Gewalt. Aber selbst der Unterricht wirkt traumatisierend.


Ich fand es wirklich spannend zu sehen, wie die Hauptfiguren sich nicht nur entwickeln sondern auch über sich hinauswachsen.


Schon das Cover ist genial und wunderschön und greift einen Teil der Story wunderbar auf.


Fazit ein geniales Buch das super ließt. Ich kann es jeden nur wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere