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Veröffentlicht am 24.10.2023

anstrengende Familie

Gewässer im Ziplock
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In diesen Roman, gibt die Autorin nicht nur Einblicke in das Familienleben einer zerrütteten jüdischen Familie, sondern auch nach der Suche nach einer Heimat.

Margarita lebt sprichwörtlich in einer Blase. ...

In diesen Roman, gibt die Autorin nicht nur Einblicke in das Familienleben einer zerrütteten jüdischen Familie, sondern auch nach der Suche nach einer Heimat.

Margarita lebt sprichwörtlich in einer Blase. Ihr Leben spielt sich normalerweise zwischen Berlin und Chicago ab. Doch diesen Sommer soll sich dies ändern. Denn nun soll sie einen Teil ihrer Ferien in Israel mit ihrer Mutter verbringen. Und wie soll man sich als Teenager fühlen, wenn man plötzlich ganz allein auf einen israelischen Flughafen strandet und die eigene Mutter durch welche Umstände auch immer, es nicht schafft ihr Kind abzuholen. Teenager reagieren wütend, nicht anders Margarita. Gestrandet in einem Land dessen Sprache sie spricht, das ihr aber ansonsten vollkommen fremd ist. Beginnt für sie eine Entdeckungsreise zu ihren Wurzeln.
Ich fand es sehr faszinierend in die Kultur einzutauchen. Was ich allerdings im Laufe der Handlung wirklich als anstrengend empfunden habe war diese doch toxische Familienkonstellation. Ein hauen und stechen, ein sich ständig verletzen wollen, das Ausloten wie weit kann man gehen.

Das für Margarita dieser Sommer so ganz anders verlaufen soll wie sonst, stellt sich spätestens am Flughafen in Israel heraus. Von der Mutter vergessen. Wütend, verzweifelt und total übermüdet, beginnt für Margarita nicht nur ein Erwachsen werden, sondern auch eine Reise in ihre Familiengeschichte. So was wie Harmonie ist darin nicht wirklich vorgesehen. Ihre Mutter hat sie und ihren Vater als Kleinkind im Stich gelassen, wollte ihre eigenen Träume verwirklichen. Ihr Vater wollte dies in Deutschland. Ihre Großeltern in den USA. So wurde Margarita hin und her gereicht. Nicht desto trotz ist Margarita ein ganz normaler Teenager, der gegen die Eltern rebelliert. Der ruhende Pool ist hier Avi ihr Vater, der schon allein durch sein Beruf, ein sehr gläubiger Mensch ist. Marsha die Mutter, erscheint mir als Leser selbstsüchtig und egoistisch und scheint es zu lieben andere zu verletzen. Marsha scheint oft gar nicht zu realisieren, welche Auswirkungen ihre Aussagen auf ein junges Wesen, wie ihre Tochter haben können, das diese die Macht haben, sie in eine Identitätskrise zu stürzen.

Fazit: Eine wirklich interessante Geschichte, die einen als Leser fordert. Teilweise ist es wirklich anstrengend diese Geschichte zu lesen, gerade weil nicht viel passiert und gleichzeitig doch so viel. Das Stranden, das Suchen nach einer Heimat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, doch seit euch bewusst, das diese Geschichte stark komprimiert ist, nicht immer geht die Autorin an den Stellen tiefer ins Detail, wo es der Leser vielleicht gerne hätte.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Ein Neuanfang

Der Adventskalender zum Glück
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Eine herzerwärmende Geschichte über einen Neustart.

In ihrem Roman thematisiert die Autorin, nicht nur das Thema Depression und wie es möglich ist einen Weg herauszufinden, sondern auch Herzlichkeit und ...

Eine herzerwärmende Geschichte über einen Neustart.

In ihrem Roman thematisiert die Autorin, nicht nur das Thema Depression und wie es möglich ist einen Weg herauszufinden, sondern auch Herzlichkeit und Vertrauen von Menschen, die sich vorher nicht kannten.

Um in eine Depression zu verfallen braucht es nicht viel. Bei Fie genügt ein Ehemann, der sich nicht nur von ihr scheiden lassen will, sondern sie auch gleich in eine Bruchbude ausquartiert. Doch in dieser schweren Zeit gibt es Menschen die Fie nicht abschreiben, allen voran Fies große Schwester, die Fie mit einen Adventskalender der besonderen Art aus ihrem Loch herauszieht. Jeden Tag eine Aufgabe, jeden Tag einen Schritt raus in die dunkle Welt. So findet sie nicht nur einen Job, der ihr viel abverlangt, sondern auch einen traumatisierten vierbeinigen Begleitet. Zusammen nehmen sie viele Stufen im neuen Leben. Sie lernt andere Menschen kennen, die das Herz am rechten Fleck haben und schließt Freundschaften.

Die Hauptfigur Fie wächst einen wirklich schnell ans Herz. Man zieht sie förmlich vor sich, wie zerbrochen und zart sie am Beginn ihres neues Lebens ist. Um so bemerkenswert wie sie sich all ihren Problemen stellt, nicht ohne Rückschläge, aber mit einen Mut, der nicht zuletzt von ihrer großen Schwester immer wieder aufs neue angefacht wird. Am Anfang war ich wirklich sehr skeptisch, ob ein tierischer Begleiter wirklich so gut ihn ihrer mentalen Verfassung war. Aber ja hier ist es geglückt, er hat geholfen oder sollte ich vielleicht doch eher sagen sie haben sich gegenseitig geholfen. Sie klammern sich an einander fest und meistern so viele Hürden, die das Leben für sie bereit hält. Fie wird Teil einer sozialen Gemeinschaft, nicht nur in ihrem neuen Wohnhaus sondern auch durch ihren neuen Job. Ja mir ist klar das Fie hier außergewöhnliches geschafft. Nicht jeder Mensch der in eine Depression verfällt schafft es so einfach aus dieser herauszufinden. Einige verlieren diese Schlacht, um so wichtiger ist es das dieses Thema Depression und Einsamkeit auch in einen Roman thematisiert wird. Denn gerade die Weihnachtszeit bzw. die dunkle Jahreszeit ist nicht selten ein Auslöser.

Das Cover ist einfach wunderschön und passt wirklich sehr gut zum Roman. An dieser Stelle muss ich aber auch auf die kleinen Bilder hinweisen, die vor jedem Kapitel sind, diese fand ich richtig schön.

Fazit: Ein mental sehr anstrengender Weihnachtsroman, der sich mit Themen wie Depression, Einsamkeit und Freundschaft auseinandersetzt, der einen aber auch nicht mehr loslässt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Abgeschnitten und ausgeliefert

Im Sturm
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Spannend und in einem angenehmen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in ein abgelegenes Dorf, dass nicht nur von einem Mörder heimgesucht wird, sondern auch von einen unheilvollen Sturm. Kernthemen ...

Spannend und in einem angenehmen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in ein abgelegenes Dorf, dass nicht nur von einem Mörder heimgesucht wird, sondern auch von einen unheilvollen Sturm. Kernthemen sind zum einen der Klimawandel zum anderen Gesellschaftliche Missstände.

Ein weibliches Ermittlerteam soll ihre bereits Vorort befindlichen Kollegen in der Mordermittlung unterstützen. Die Begeisterung darüber hält sich bei diesen in Grenzen. Kurz nachdem die beiden Liv und Lilly die Ermittlungen beginnen voranzutreiben, fegt ein schwerer Sturm über das Dorf und schneidet alle von der Außenwelt ab. Perfekte Bedingungen für einen Mörder jedoch erschwerte für die Ermittler. Die Autorin schafft es durch geschickte Fährtenlegung, den Leser immer wieder auf verschlungene Pfade zu führen. Es kommen immer mehr Verdächtige, doch die Lösung bleibt fern. Das hat mir mitunter sehr gefallen, das rätseln können. Und bis zum Schluss bleibt der Täter richtig gut getarnt. Das fand ich klasse, zumal besagte Person immer auf dem Radar war.

Die Personen waren richtig gut gezeichnet. Nur das die beiden weibliches Ermittler ähnliche Vornamen hatten, hatte anfangs die Orientierung erschwerte. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass eben diese beiden Liv und Lilly als super Ermittler hingestellt werden und die beiden Ermittler vor Ort ja anfangs schlicht als „Versager“ erscheinen, was schlicht unfair ist. Wenn man bedenkt, das die beiden mit minimalen Mitteln einen Fall aufklären sollen. Das Lilly und Liv andere Eisbrechermethoden nutzen um Infos aus der Dorfgemeinschaft herauszukitzeln, ist schlicht eine andere Herangehensweise und sagt nichts zwangsläufig etwas über die Qualität aus.

Das düstere Cover passt perfekt zu diesen Krimi.

Fazit: Wer auf Nervenkitzel hofft und und einen spannenden Krimi lesen möchte, ist hier genau richtig. Den dieser Krimi wartet nicht nur mit einer spannenden Geschichte auf, sondern auch mit sympathischen Ermittler. Ein gelungenes Katz und Mausspiel und eine gelungene Auflösung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Wo ist die Grenze?

KRYO – Die Verheißung
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In diesen echt spannenden und packenden Thriller, der Teil einer Trilogie ist, entführt die Autorin den Leser auf die Schattenseiten von Forschungen zum Thema Langlebigkeit bzw. ewiges Leben. Kurz das ...

In diesen echt spannenden und packenden Thriller, der Teil einer Trilogie ist, entführt die Autorin den Leser auf die Schattenseiten von Forschungen zum Thema Langlebigkeit bzw. ewiges Leben. Kurz das Kernthema dieses wirklich beeindruckenden Thrillers ist der Traum vom ewigen Leben und welche Grenzen manche dafür bereit sind zu überschreiten.

Der Auftakt dieser Thrillertrilogie spielt sowohl in den USA als auch in Russland. Es geht ganz langsam los. Von Vorteil ist wirklich das Personenregister, dessen eigentlichen Nutzen man erst ab der Mitte des Buches zu schätzen weiß. Doch ab einen gewissen Punkt kann man diesen Thriller einfach nicht mehr aus der Hand legen. Mehrere Handlungsstränge laufen parallel und wechseln sich in sehr kurzer Folge ab. Dadurch wird es zum einen nie langweilig zum anderen muss man aber auch sehr genau lesen um immer genau zu wissen wo ist man gerade. Zentrales Thema ist der Nutzen und Risiken von Kryotechnik und wozu Menschen bereit sind, mittels dieser Technik, ihren Traum von ewigen Leben umzusetzen.

Eine der Hauptfiguren ist Julia, die als junge Frau stark traumatisiert wurde und sich deshalb sehr zurückgezogen hat. Das ändert sich erzwungener Massen, als ihr Sohn ein angehender Arzt und Journalist für einen Artikel über Transhumanismus und Kryotechnik schreiben will. Als dieser im Zuge seiner Recherchen plötzlicher verschwindet, beginnt Julia, die als Übersetzerin arbeitet sich Sorgen zu machen und stellt eigenen Nachforschungen an. Dabei sticht sie in ein Wespennetz ungeahnten Ausmaßes und gerät selbst in die Schusslinie. Je tiefer sie bei ihren Nachforschungen gräbt desto gefährlicher wird es für sie , denn nun stapeln sich plötzlich die Leichen. Ich fand es sehr beeindruckend wie stark diese so gebrechliche Frau im Laufe dieses Thrillers wird, nicht zu letzt wegen ihrer guten Kontakte und ein gut funktionierendes Netzwerk.

Das Cover passt perfekt zum Thriller und hat auch Wiedererkennungswert, da die Folgebände ähnlich gestaltet sind. Einzig die Schrift hätte ein wenig größer sein können.

Fazit: Ein wirklich spannender und interessanter Thriller, der einen nicht mehr loslässt. So viele Thriller die sich mit dem Thema Kryotechnik und deren Folgen und Risiken auseinandersetzen gibt es glaub ich nicht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Mrs. Bright ermittelt

Die Dreitagemordgesellschaft
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Mit einen feinsinnigen Humor, den man als Leser ganz schnell erliegt, konstruiert die Autorin, einen herrlichen Krimi, der sicht nicht nur hervorragend ließt sondern, den man gar nicht mehr aus der Hand ...

Mit einen feinsinnigen Humor, den man als Leser ganz schnell erliegt, konstruiert die Autorin, einen herrlichen Krimi, der sicht nicht nur hervorragend ließt sondern, den man gar nicht mehr aus der Hand legen will.

Im Mittelpunkt dieses Krimis steht die gute Mrs. Bright, die nichts weniger ist als die Hausdame einer der berühmtesten Krimiautorinnen jener Zeit. Als bei einer Gesellschaft erst ein Gast ermordet wird und kurze Zeit später eine weitere Leiche auftaucht, erwacht ihr Detektivsinn zum Leben. Zum Leidwesen von Polizei, Butler und Chauffeur beginnt sie zu ermitteln und begibt sich damit höchst selbst in Gefahr. Dabei hat die gute selbst einig Geheimnisse, die sie vor der Öffentlichkeit verbirgt.

Man wird mit diesem Krimi um einige Jahrzehnte in die Vergangenheit katapultiert, es gibt kein Internet, kein Handy man darf hier also die ganz altmodischen Ermittlungsmethoden bewundern. Durch diesen frischen und humorvollen Erzählstil, ist dieser Krimi wirklich kurzweilig und wird nicht langweilig. Besonders lustig fand dich die Geplänkel zwischen Mrs. Bright und dem Butler als auch dem Chauffeur.

Wer nun aber denkt die gute Mrs. Bright sei immer nur nett, der irrt gewaltig. Ihre Zimmermädchen und Küchenhilfen haben aus guten Grund aller höchsten Respekt vor ihr. Sie führt zwar ein strenges Regiment, hatte aber dennoch ein gutes Verhältnis zu den Bediensteten. Besonders interessant fand ich mit wie viel Gefühl, sie das heikle Thema der Homosexualität angeht, damit kein unschuldiger in den Knast wandern muss, nur weil er eben so ist wie er ist. Ein weiterer Punkt der mich beeindruckt hat, war wie sie der jungen Opal ihren Namen gelassen hat, was keinesfalls in jedem Haushalt üblich war.

Das Rätseln, wer der Mörder war hat unglaublich viel Spaß gemacht auch wenn ich an dieser Stelle liebend gerne darüber schreiben würde, tue ich dies nicht. Und sage das stattdessen lässt diesen Krimi er ist ein kleines Goldstück, dass man sich nicht entgehen lassen sollte!

Das Cover passt perfekt zu Story, nur seit etwas vorsichtig mit dem Umschlag, der ist etwas empfindlich, dass aber nur am Rande.

Fazit: Ein wirklich unterhaltsamer Krimi, an dem man seine Freude hat. Humorvoll und lustig geschrieben, mit Figuren, an die man sich gerne erinnert. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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