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Veröffentlicht am 23.06.2024

Sehr gelungen und toll zu lesen, hätte für mich aber manchmal etwas erreichbarer sein können

Schlafenszeit – Albträume erwachen, wenn diese Tür sich schließt
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Mir ist das Buch direkt mit dem Cover ins Auge gesprungen, aber auch der Inhalt hat sich super spannend angehört und ich war neugierig, welches Geheimnis sich hinter Teddys Zeichnungen verbergen. Als ich ...

Mir ist das Buch direkt mit dem Cover ins Auge gesprungen, aber auch der Inhalt hat sich super spannend angehört und ich war neugierig, welches Geheimnis sich hinter Teddys Zeichnungen verbergen. Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte, sind mir direkt als erstes die Kinderzeichnungen aufgefallen, die in regelmäßigen Abstand mit abgedruckt wurden. Das hat meine Freude auf das Lesen nochmal steigern können.

Mit dem Schreibstil habe ich sehr gut in die Story gefunden, denn der Autor bringt eine greifbare Gestaltung mit, mit der ich mich sofort orientieren konnte und auch direkt den nötigen Überblick über die Figuren bekommen habe. Das erste Kapitel fand ich recht unerwartet, hat mir dafür aber auch sehr gut gefallen. Mallory hat ihre eigenen Vergangenheit, in die man mit den ersten Kapiteln schon einen guten Einblick bekommt, aber so wirklich Licht ins Dunkle wird erst später gebracht. Für mich war Teddy durchweg ein liebes Kind, auch wenn die Handlungen nicht immer komplett durchschaubar sind. Ansonsten wird es Mallory an sich nicht sonderlich schwer gemacht, was mir in ihrem Miteinander sehr gut gefallen hat. Auf der einen Seite war für mich spürbar, wie die beiden eine gewisse Nähe aufbauen und trotzdem schwingt immer etwas unerklärliches mit, was unteranderem mit den Kinderzeichnungen zu tun hat, die ich bereits erwähnt habe.

Mir haben die Zeichnungen richtig gut gefallen, denn für mich wurde das Ganze dadurch noch greifbarer, bildlicher und irgendwie auch ausgereifter. Es finden sich einige Zeichnungen, wodurch ich auch relativ schnell durch die Seiten gekommen bin, weil sie eben auch ihren Platz eingenommen habe. Für mich ist die Story dadurch aber nie zu kurz gekommen, vielmehr wurde ein sehr toller Einklang erreicht, den ich sehr gelungen fand. Es gibt ein tolles Tempo und es wird deutlich, dass sich nach und nach alles irgendwie verändert. Die Veränderungen fand ich gut gewählt und auf einander abgestimmt. Für mich hat sich nie eine Lücke oder einen Sprung in der Story gegeben, was für einen sehr guten Lesefluss gesorgt hat.

Die Story hat sich für mich mehr oder weniger in zwei Teile aufgeteilt. Zunächst geht es darum, dass alles aufgebaut wird, aber es kommt auch schnell zu den ersten Veränderungen und unerklärlichen Dingen. Es sind immer mehr Fragen in meinem Kopf aufgetaucht und für die ganze Ereignisse habe ich keine richtigen Antworten gefunden. Dadurch wird die Spannung aufrecht erhalten und ich konnte mich recht gut in die Story einfinden und ein Gefühl für alles finden. Irgendwann schlägt das Ganze dann aber natürlich eine andere Richtung ein und Mallory unternimmt immer mehr Anstrengungen, die Wahrheit herauszufinden, stößt dabei aber auf nur noch mehr Probleme. Nachdem es dann die ersten Antworten gibt, wird die Richtung eigentlich auch beibehalten und das Tempo wird nochmal etwa angezogen, es gibt einiges an Spannung und die Ereignisse überschlagen sich an der ein oder anderen Stelle. Mir hat der Aufbau der Geschichte gut gefallen und ich war nie gelangweilt von der Story. Die Auflösung hat mich überrascht und wirklich unerwartet getroffen und die Idee dahinter finde ich nach wie vor wirklich sehr gut. Trotzdem muss ich sagen, dass ich den Aufbau etwas zu einfach fand und sich alles ein bisschen zu sehr abgelöst hat. Ich hätte mir schon früher gerne falsche Fährten, eingestreute Ideen oder sonstige Hinweise gewünscht, die mich gedanklich in irgendeine Richtung gebracht hätten. Natürlich habe ich mir schon früh Gedanken gemacht, aber ich habe mir eher etwas aus dem Himmel gezogen, als meine Überlegungen wirklich an der Story festzumachen, wodurch ich selbst nicht so recht an meinen Gedanken festgehalten habe. Die Story ist nicht komplex, wodurch sie sich gut lesen lässt, trotzdem hatte ich gerade zwischendrin das Gefühl, dass für mich unerreichbar ist.

Ich möchte damit nicht sagen, dass die ganze Story absurd, nicht nachvollziehbar oder an den Haaren herbeigezogen ist. Ganz im Gegenteil. Ich habe es unglaublich gerne gelesen, es wird eine passende Atmosphäre erreicht und es ist zu keine Punkt undurchschaubar und das Ende hat mich vielleicht sogar auch ein Stück sprachlos zurück gelassen. Dennoch hätte ich mir manchmal gewünscht, dass es schon früher irgendwie erreichbar ist und etwas mehr auf die Leser*innen abgestimmt ist.

Für mich ist es dennoch eine gelungene Geschichte, die mit tollen Zeichnungen abgerundet wird und viel Spannung mitbringt, weswegen es von mir aufjedenfall eine Empfehlung gibt!

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Anders als erwartet und für mich nicht das Richtige

Wendy, Darling – Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)
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Ich mag Neuerzählungen sehr gerne, da ich es gar nicht so einfach finde, eine bereits bestehende Geschichte so umzuschreiben, dass das Original erkennbar bleibt, aber trotzdem noch der Reiz von etwas Neuem ...

Ich mag Neuerzählungen sehr gerne, da ich es gar nicht so einfach finde, eine bereits bestehende Geschichte so umzuschreiben, dass das Original erkennbar bleibt, aber trotzdem noch der Reiz von etwas Neuem geweckt wird. Deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch und habe mich auch schnell ans Lesen gemacht.
Leider kam schon früh die Ernüchterung, denn die Geschichte ist ganz anders als ich es erwartet habe. Mir ist schnell klar geworden, dass sich die Geschichte sehr viel mit Wendy beschäftigt, auch wenn nach dem Klappentext auch ihre Tochter eine große Rolle spielt. Die Story nimmt sich aber sehr viel Zeit und Platz um Wendys Gefühle auszuarbeiten. Wendy ist mittlerweile erwachsen und es liegen einige Jahre zwischen ihrem Abenteuer in Nimmerland und ihrem jetzigen Leben. In der Zeit ist viel passiert und es geht sehr viel darum, wie es ihr nach ihrer Rückkehr ergangen ist und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hatte. Die Story dreht sich sehr viel darum und für mich hat es sich eher wie eine Aufarbeitung von Wendy Gefühlen gelesen, als das es eine spannende Story ist, in die ich mich hineindenken kann und die ich gedanklich hautnah miterlebe. Viele Teile bestehen aus den Rückblicken, die für mich fast schon wirr und ohne wirklichen Zusammenhang erzählt wurden und so springt das ganze in der Vergangenheit recht viel herum. Wendys Zeit in Nimmerland spielt dabei eine kleinere Rolle.
Mich hat die Story nach und nach verloren, denn für mich waren die Erzählungen viel zu ausführlich, aber auch mit wenig Abwechslung und irgendwie auch platt erzählt. Bei mir kam leider keine Spannung auf und mich konnte das ganze auch nicht packen. Zwischendrin gibt es Wechsel nach Nimmerland, aber auch mit den Kapiteln bin ich nicht warm geworden. Ich hatte mehr das Gefühl das alles recht stark inzensiert wird, damit die richtigen Gefühle beim Lesen geweckt werden, aber das hat es bei mir leider nicht geschafft. Mir haben Entwicklungen gefehlt, denn ich habe mich direkt vor vollendete Tatsache gesehen und Peter Pans Handlungen fand ich einfach nur absurd. Natürlich soll sein Verhalten nicht normal sein für die Geschichte, aber irgendwie fand ich es beim Lesen doch sehr komisch.
Ich habe das Buch leider nach 140 Seiten abgebrochen, da für mich die negativen Punkte sehr überwiegt haben, genauso habe ich einfach keinen Aufhänger gefunden, der mich irgendwie zum weiterlesen animiert hätte.
Ich habe mich sehr auf die Story gefreut, aber leider war die Story an sich, aber auch die Gestaltung nicht das was ich erwartet habe und es hat mich dementsprechend leider auch nicht zu gesagt.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Tolle Gestaltung und gut getroffene Figuren, die Auflösung hat mich dafür aber enttäuscht

Promise Boys - Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.
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Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.

Meine Neugier war geweckt und ich war sehr gespannt auf die Geschichte von den drei Schülern und welche Wahrheit sich hinter dem Mord verbirgt.

Die Geschichte startet ...

Drei Schüler. Drei Motive. Ein Mord.

Meine Neugier war geweckt und ich war sehr gespannt auf die Geschichte von den drei Schülern und welche Wahrheit sich hinter dem Mord verbirgt.

Die Geschichte startet mit vielen verschiedenen Erzählperspektiven von ganz unterschiedlichen Figuren, die irgendwie eine Rolle in der Story spielen. Für mich hat sich das Ganze wie ganz persönliche Interviews gelesen, die alles in unterschiedliche Richtungen bringen, denn irgendwie hat jeder seinen eigene Teil zu dem Mord zu sagen. Auch wenn es durch die vielen Figuren einige Informationen gibt, kam ich beim Lesen sehr gut mit. Durch die vielen Perspektiven gibt es zwar ein paar Informationen, aber der Autor hat die Erzählung trotzdem so aufgebaut, dass zunächst keine Handlungsstränge miteinander verknüpft werden, wodurch die vielen Wechsel für mich keine Probleme dargestellt haben. Irgendwann liest sich die Geschichte dann für ein paar Kapitel wie ein "normales" Buch und wechselt durch die drei verdächtigen Schüler.

Mir hat es sehr gut gefallen, wie der Autor alles gestaltet. Kein Protagonist ist wie der andere und sie sind in ihren Charakteren sehr unterschiedlich und facettenreich, bleiben aber trotzdem durchweg greifbar. Positivere und negativere Punkte werden gleichermaßen hervorgehoben, aber auch die schwierigen Lebensumstände bekommen ihren Platz. Ich war durchweg hin und her gerissen, bei wem sich wirklich ein handfester Motiv verbirgt und welcher Aspekt auch dafür sorgt, dass man einem Schüler den Mord eben doch nicht zutraut. Besonders die Schule hat mir beim Lesen ein sehr komisches Gefühl vermittelt, durch die unüblichen Regeln und die Strenge, aber das gehörte auch so. Durch die vielen Figuren findet das Ganze nicht so recht an Tiefe, aber das hat mich in dem Punkt nicht weiter gestört, weil es für mich trotzdem interessant und gut gestaltet wurde.

Mich hat es durchweg gereizt, zu erfahren, was hinter dem Mord steckt, aber mir hat es dann viel zu lange gedauert, dass eine Richtung vorgeben wird. Natürlich wird allen irgendwie ein Motiv angedichtet, aber so wirklich "ernst" wurde es für mich als Leserin nicht. Viel zu spät nimmt das Ganz dann Fahrt auf, aber dann wars auch eigentlich schon wieder zu Ende und die Auflösung hat mich sehr enttäuscht. Mir fehlte es an Wendungen, Anregungen für eigene Gedanken und wirkliche Überraschungen. Vielmehr geht es erst sehr stark um den Aufbau der Figuren, nur um dann ohne Umwege zu der Auflösung zu kommen, die wenig raffiniert und begeisternd ausfällt.

Die ganze Story lässt sich sehr gut lesen und mir gerade bei den Figuren auch sehr gefallen, wodurch es für mich kein Flop wurde. Wer aber viel Durchdachtheit beim Krimianteil sucht, wird am Ende wahrscheinlich ebenso enttäuscht. Von mir gibt es daher mit 3.5 Sterne eine eingeschränkte Empfehlung.

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Eine Erzählung ist spannender als die andere, aber alle sind einzigartig

Ihr wollt es dunkler
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Auf der Suche nach Spannung kommt man um Stephen King nur schwer rum und mittlerweile hat er so viele Titel veröffentlicht, dass sich wirklich einiges zum Ausprobieren findet. Ich habe bei weitem noch ...

Auf der Suche nach Spannung kommt man um Stephen King nur schwer rum und mittlerweile hat er so viele Titel veröffentlicht, dass sich wirklich einiges zum Ausprobieren findet. Ich habe bei weitem noch nicht alle Bücher von ihm gelesen und werde es wahrscheinlich auch nie, aber die neue Erzählsammlung konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.

Es gibt zwölf ganz unterschiedliche Storys, die unabhängig von einander sind und ganz unterschiedliche Fokusse haben und auch einzigartige Figuren mitbringen. Auch die Länge fällt ganz unterschiedlich aus, so ist eine Story mal eben etwas für die Mittagspause, während eine andere auf rund 300 Seiten kommt.

Bei den Erzählungen hat mir besonders gut die Abwechslung gefallen. Wirklich keine ist wie die vorherige, wodurch alles auch undurchschaubar und sehr spannend wird. Wenn ich gerade eine Geschichte beendet habe, wusste ich nie wirklich was mich als nächstes erwartet, wodurch ich mich immer sehr gerne direkt in die nächste Story gestürzt habe. Die Storys variieren sehr, wodurch mir alle unterschiedlich gut gefallen haben und ich denke so wird es allen Leser*innen gehen. Es ist ein toller Mix, der sich mit ein paar Storys immer lohnt. Aber auch die für mich Schwächeren haben mir immer in irgendeinem Punkt gefallen, wodurch ich keine Story übersprungen habe oder gelangweilt war. Ich möchte gar nicht weiter auf die einzelnen Erzählungen eingehen, weil das den Rahmen sprengen würde, aber allen haftet oft etwas mysteriöses und rätselhaftes an, was sie so ein wenig vereint.

Die Storys werden von dem ausgezeichneten Schreibstil von Stephen King eingerahmt. Für mich wird es der mysteriösen und rätselhaften Atmosphäre mehr als gerecht. Ich mochte sein Blick fürs Detail, aber auch wie er die Figuren gestaltet hat. Die Besonderheiten und der Charakter jedes Einzelnen wird auf eine sehr gelungene Weise ausgearbeitet und es hat mir viel Freude bereitet, alles zu entdecken. Stephen King verleiht jeder Figur Einzigartigkeit mit Dingen, auf die ich selbst nie gekommen wäre. Es wird an manchen Stellen schon fast skurril, aber für mich hat genau das das ganze auch irgendwie ausgemacht. An allen Stellen findet er die richtigen Worte, wodurch die Story mit dem Schreibstil sehr gut zusammenpasst.

Manche Story fallen, wie erwähnt, recht kurz aus und auch die Längeren sind im Vergleich zu den anderen Büchern des Autors sehr kurz. Dadurch verliert sich mal mehr mal weniger die Tiefe und trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass mir etwas fehlen würde. Auf den wenigen Seiten bekommt man umfangreiche oder besser gesagt ausreichende Einblicke, die die jeweilige Story benötigt.

Gerade am Anfang ist bei mir aber trotzdem das Gefühl mitgeschwungen, dass ich nicht so recht verstanden habe, was Stephen King mit den Storys wirklich zum Ausdruck bringen möchte. Ich hatte manchmal das Gefühl, gerade erst angekommen zu sein und da war die Erzählung auch schon zu Ende und es ging direkt mit der nächsten weiter. Das hat mich im ersten Moment etwas ernüchtert zurück gelassen und ich hätte gerne noch mehr Seiten gelesen. Das hat sich aber nach und nach gebessert, was auch an den kommenden Erzählungen an sich lag. Für mich hätte es an manchen Stellen ruhig noch etwas dunkler sein können, denn durch den Titel habe ich mir an der Stelle etwas mehr erhofft, aber wirklich enttäuscht wurde ich trotzdem nicht.

Fazit:

Stephen King bringt 12 unterschiedliche Storys mit, die unterschiedlicher nicht sein könnten und auch unterschiedlich lang ausfallen. Gemeinsam haben sie aber alle den guten Schreibstil, der an den richtigen Stellen Detail liefert und allen Figuren, aber auch der Erzählung selbst, etwas einzigartiges und manchmal auch skurriles verleiht. Ganz unterschiedliche Storys, die auf ihre Weise besonders sind, die Spannung aber durchweg aufrecht erhalten können und dafür sorgen, dass man unbedingt mit der nächsten starten möchte.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Ich habe alles daran geliebt!

Genau jetzt mit dir
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Wie schnell kann man sich in ein Buch verlieben? Bei "Genau jetzt mit dir" hat es bei mir nur wenige Seiten gebraucht und schon habe ich alles daran geliebt und das hat sich auch bis zur letzten Seite ...

Wie schnell kann man sich in ein Buch verlieben? Bei "Genau jetzt mit dir" hat es bei mir nur wenige Seiten gebraucht und schon habe ich alles daran geliebt und das hat sich auch bis zur letzten Seite nicht mehr geändert.

Zusammen mit Alma kommt man in Schweden an und für mich hat die Autorin nicht nur eine sehr schöne Atmosphäre aufgebaut, sondern auch liebeswürdige Figuren mitgebracht. Ich habe mich bei Alma direkt wohlgefühlt, auch wenn Zweifel in ihr Schlummern und sie versucht ihre Vergangenheit zu entfliehen, was ihr aber nicht so recht gelingt. Zusammen mit Almas Tante, die unglaublich herzlich ist, konnte ich mich sehr schön fallen lassen.

Besonders gut gefallen hat mir schon sehr früh, alles rund um das Thema der Hebammen. Es dauert nicht lange, bis Alma ihren ersten Hausbesuch alleine macht und das Ganze wird mit tollen Einblicken begleitet, aber auch der hingebungsvollen Stimmung. Für mich war es durchweg spürbar, mit welcher Leidenschaft Alma Hebamme ist. Es ist kein Thema, das einfach nur irgendwie eingebaut wurde, sondern genau den richtigen Platz bekommt und für mich aus der Geschichte nicht mehr wegzudenken ist. Während die Geschichte weiter voranschreitet, gibt es auch bei Alma als Hebamme Entwicklungen, die durchweg spürbar und vor allem auch authentisch waren. Ich habe sie unglaublich gerne auf ihrem Weg begleitet und für mich wurde es wirklich an keiner Stelle langweilig.

Alma habe ich wirklich schnell ins Herz geschlossen, denn sie ist freundlich, humorvoll, locker und geht in ihrer Leidenschaft auf. Auch wenn ihre Vergangenheit sich erst nach und nach zeigt, waren ihre Zweifel für mich trotzdem durchweg greifbar und nachvollziehbar. Sie macht eine schöne Entwicklung durch, bleibt sich selbst dabei aber durchgängig treu. Aber nicht nur Alma hat sich in mein Herz gestohlen, auch Liam hat sich ein Stück genommen. Er ist von der ersten Seite sympathisch und er kümmert sich mit viel Hingabe und Liebe um seine Schwester und den kleinen Fynn. Begleitet von einer unglaublichen Leichtigkeit, habe ich mich auch bei ihm durchweg wohlgefühlt. Besonders zusammen habe ich die beiden aber unglaublich geliebt. Ihr Miteinander war liebevoll, aber auch humorvoll, auf eine lockere und ungezwungene Art, die mich nicht nur einmal zum Schmunzeln gebracht hat. Trotz der Leichtigkeit findet die Autorin bei den beiden eine unglaubliche Tiefe. Ich habe selten das Gefühl, dass sich Figuren in einer Liebesgeschichte wirklich Zeit nehmen, denn jeweils anderen in möglichst vielen Punkten kennenzulernen, aber hier war das irgendwie der Fall. Die beiden lernen sich auf so vielen Ebenen kennen, was ich sehr geliebt habe. Die Gefühle zwischen den beiden entwickeln sich in einem sehr schöne Tempo, auch wenn die Gefühle zwischen den beiden schon früh spürbar sind. Nach und nach wird die ganze Beziehung und die Gefühle zwischen den beiden um einiges intensiver und ich habe es unglaublich genossen, wie die beiden sowohl ihre eigenen Gedanken verarbeiten und vor allem auch formulieren, aber auch in der Beziehung immer irgendwie weiterkommen.

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Alma erzählt und trotzdem hatte ich durchweg das Gefühl, dass Liam mindestens genauso tief herangetragen wird. Das liegt auch unteranderem an dem sehr schönen Schreibstil von Tine Nell, welcher für mich einfach immer genau die richtigen Worte gefunden hat. Auch wenn Almas Vergangenheit schon früh durchschaubar ist, hat mich das nicht gestört. Es gibt so viele andere Aspekte in der Geschichte, die mich über die Geschichte getragen haben. Für mich war es eine intensive Geschichte, mit wundervollen Figuren, mit Leichtigkeit und einem tollen Humor, aber auch viel Tiefe. Es ist keine Geschichte mit viel Spice, für mich dafür aber mit umso greifbaren und authentischen Gefühlen.

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