Geschichte mit schönem Einstieg, dem es im Verlauf aber an etwas fehlt
Neunzehn StufenIch wurde durch das Cover sehr schnell auf das Buch aufmerksam gemacht und umso gespannt war ich auf Millie Bobby Braun als Autorin, denn die Geschichte ist durch ihre Großmutter inspiriert.
Für mich ...
Ich wurde durch das Cover sehr schnell auf das Buch aufmerksam gemacht und umso gespannt war ich auf Millie Bobby Braun als Autorin, denn die Geschichte ist durch ihre Großmutter inspiriert.
Für mich hat sich ein sehr leichter Einstieg ergeben, der schnell die richtige Atmosphäre aufbauen konnte. Ich fand den Schreibstil ein kleines Stück anspruchsvoll, was ich aber zu den Ereignissen und der Geschichte sehr passend fand, denn es ist einfach keine Geschichte, die mal so eben weggelesen wird. Trotzdem hatte ich beim durchkommen nie meine Schwierigkeiten und ich habe mit jedem Kapitel ein Stück besser hinein gefunden. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Nellie Morris, wobei es zwischendrin kurze Wechsel zu anderen wichtigen Figuren gibt. Der herrschende Krieg wird mit vielen Blickpunkten beleuchtet und dazu von den Figuren abgerundet, die immer nahbarer werden. Mir hat die ganze Gestaltung gut gefallen und es kommt keine Langweile auf, denn zum einen findet sich die junge Liebe, die sich nach und nach entwickelt und zum anderen wird diese Entwicklung von der Schwere und der Angst durch den Krieg begleitet. Die Geschichte wird zunächst nicht eintönig, auch wenn es nicht unbedingt unerwartete Wendungen gibt, aber das braucht es auch nicht. Mit jeder Seite konnte ich ein Stück mehr eintauchen, denn obwohl es dem Schreibstil an Tiefe fehlt hat sich bei mich doch eine kleine Verbundenheit zu den Figuren aufgebaut. Leider hat mich die Geschichte dann aber irgendwann doch verloren, was ich sehr schade fand.
Ich habe Nellie als liebeswürdige Protagonistin kennengelernt, die für ihre Familie einsteht. Obwohl ihre Tage von dem Krieg und der Angst verfolgt werden, lässt sie sich nicht gänzlich einschüchtern und sie bewahrt sich eine gewisse Leichtigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil wird ihr leider nicht ganz gerecht, denn oft kommen ihre Gefühle und Gedanken viel zu kurz. Trotzdem hatte sie für mich immer einen eher ruhigeren und bedachteren Charakter. Irgendwann in der Geschichte schlägt das aber um und plötzlich finden sich mehr Gefühlsausbrüche von ihrer Seite. Natürlich hängt alles mit einem Wendepunkt zusammen, wodurch die Gefühle ganz authentisch sind, aber ich konnte das ganze nicht so recht in einen Einklang bringen. Dazu bleibt auch viel durch den Schreibstil auf der Strecke, der leider viel zu wenig Einblicke in ihre Gefühle und Gedanken bringt. Für mich hätte einfach mehr greifbare Einblicke gebraucht. Auch mit Ray bin ich nie gänzlich warm geworden, auch wenn ich ihn als Protagonist für die Geschichte sehr mochte. Obwohl mir die Gestaltung am Anfang noch zugesagt hat, hat es für mich zum Ende hin mehr gebraucht. Irgendwann wird die Geschichte leider fast eintönig und das, obwohl es einen Wendepunkt in der Geschichte gibt.
Es ist eine tolle und berührende Geschichte, die viele Einblicke in die damalige Zeit gibt. Leider ist für mich durch die Gestaltung sehr viel verloren gegangen, weswegen ich die Geschichte nicht so genießen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Am Anfang hat mich die fehlende Tiefe im Schreibstil nicht unbedingt gestört, denn ich war mit der Orientierung beschäftigt und die Schilderungen des Krieges sind sehr lesenswert. Ich habe ganz automatisch eine gewissen Verbundenheit zu den Figuren aufgebaut, die von dem Schreibstil aber leider nicht weitergetragen wurde, wo ich es gebraucht hätte.