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Veröffentlicht am 30.07.2023

seichte, blasse Story

Charming Rogue
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„Du kannst nicht einfach zehn Jahre lang verschwinden und dann hier plötzlich auftauchen und Dinge reparieren.“
(Lilly zu Hayden in Charming Rogue)

Worum geht’s?

Hayden Cole war der Bad Boy der Stadt ...

„Du kannst nicht einfach zehn Jahre lang verschwinden und dann hier plötzlich auftauchen und Dinge reparieren.“
(Lilly zu Hayden in Charming Rogue)

Worum geht’s?

Hayden Cole war der Bad Boy der Stadt und der beste Freund meines Bruders. Als ich etwas mit ihm anfing, war niemand wirklich glücklich darüber. Doch das war mir egal, denn wir liebten uns. Plötzlich verließ er ohne ein Wort die Stadt und brach mir mein Herz. Ich wollte ihn nie, nie wieder sehen. Und jetzt, 10 Jahre, später steht er vor mir. Genauso sexy wie früher. Und er will mich zurück …

Charming Rogue ist Band 1 der The Paradise Brothers Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Hayden und Lily in der Ich-Perspektive und auf zwei Zeitebenen (vor x Jahren und Gegenwart) erzählt.

Meine Meinung

Eigentlich bin ich ja gar kein Fan von Büchern, deren Cover von (halbnackten) Männern geziert werden. Reduziert für mich das Buch immer ein bisschen zu sehr. Bei Charming Rogue habe ich aber eine Ausnahme gemacht, einfach weil ich Second Chances Lovestorys sehr mag. Doch leider wollte mich das Buch nicht begeistern.

Es fängt damit an, dass ich an diesem wirklich nicht gerade dicken Buch überraschend lange gelesen habe, nämlich gut über einen Monat. Ich bin ein schneller Leser, der gern mal ein Buch in 3 Stunden wegsuchtet – wenn es mich denn abholen kann. Und das war hier irgendwie das Problem. Die Geschichte handelt um Lily und Hayden, sie das Mädchen aus gutem Haus, er der arme Junge ohne wirkliche Familie, der von Lilys Familie regelrecht aufgenommen wird. Als bester Freund von Lilys Brüder, als guter Freund für Lily und dann auch als ihre erste richtige Liebe. Die Gegenwart des Buches spielt 10 Jahre später, Hayden ist nun ein Mann, Lily eine Frau. Er war bei der Navy, hat viel erlebt. Sie wirkt immer noch ein wenig planlos und geht einer Tätigkeit nach, die ihr so mittelmäßig Freude bereitet. Von Anfang an kam Lily mir jünger vor als sie ist, naiver und planloser, als sie wohl sein wollte. Und irgendwie flach, langweilig und zu künstlich. Das sind Attribute, die selten gut sind. Hayden hingegen wirkt ebenfalls wahnsinnig blass, nur wenige Facetten sind bei ihm hervorgehoben und diese waren für mich primär unwichtige Eigenschaften. So spürte ich von Anfang an keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren, die mir in Rückblenden erzählen, wie sie als Kinder miteinander spielten, als Jugendliche miteinander rummachten und nun als Erwachsen miteinander Probleme haben.

Für mich ist das größte Problem des Buches das ständige Drumherumreden. Lange wird angeteasert, was Lily und Hayden für ein Problem – oder Erlebnis – miteinander haben. Aber lange wird es nicht offengelegt. In den Rückblenden wird ausführlich dargelegt, wie sehr Hayden Lily anschmachtet, in der Gegenwart haben die beiden aber so viel Chemie miteinander, dass gar kein einziger Funke bei mir ankam. Die Dialoge sind teilweise anstrengend, gewollt passiv-aggressiv und mir fehlte einfach etwas Greifbares, was die Charaktere und die Geschichte ausmachte. Wieso ist Hayden zurückgekommen, wieso verzeihen alle außer Lily seinen Abgang, welche Rolle spielte die Familie dabei? Es sind so viele Fragen und Gedanken, die hier keinen Raum finden. Die wenigen Aspekte, die aufkommen, waren vorhersehbar oder zum Teil zäh und erklärungsbedürftig. Es gibt viele Dialoge mit Dritten, bei denen ich mit tausend Namen durcheinander gekommen bin, wo ich die Verbindungen teils gar nicht greifen konnte und vor allem die Relevanz mir nicht immer klar wurde. Die Geschichte zog sich für mich, was immer wieder dazu führte, dass ich gar kein Bedürfnis hatte, weiterzulesen. Nach wenigen Kapiteln war jedes Mal Schluss und ich las wann anders weiter, stets in der Hoffnung, dass noch etwas kommt.

Ich möchte dem Buch nicht absprechen, dass es eine schöne Geschichte ist, das definitiv. Auch die zwei Zeitebenen haben viele Vorteile für sich. Die Autorin schreibt angenehm. Aber mir hat etwas gefehlt, was mich festhalten und für das Buch begeistern kann. Ich hatte gehofft, dass etwa die Geschichte um Lilys Bein soetwas sein könnte, aber leider war auch dies nicht der Fall. Im Gegenteil warf die Auflösung und die damit verbundenen Enthüllungen nur noch mehr Fragen auf, inwieweit ich beide als Pärchen wirklich mag. Am Ende war ich leider dann irgendwie einfach froh, dass das Buch durch ist.

Mein Fazit

Charming Rogue konnte mich leider mit der seichten Geschichte, den blassen Charakteren und dem vielen Drumherum nicht abholen. Ein vorhersehbares Buch, was man zwischendurch sicher gut weglesen kann, aber was mir jetzt auch nicht sonderlich doll in Erinnerung bleiben wird.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.07.2023

anders als erwartet, aber sehr unterhaltsam

Liebe ist eine komplizierte Phase
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„Du verdienst mehr, Charlotte.“
(Nate zu Charlie in Liebe ist eine komplizierte Phase)

Worum geht’s?

Charlie, 29, liebt Zahlen, Formeln, Codes und ist ziemlich tough. Muss sie auch sein, um sich als ...

„Du verdienst mehr, Charlotte.“
(Nate zu Charlie in Liebe ist eine komplizierte Phase)

Worum geht’s?

Charlie, 29, liebt Zahlen, Formeln, Codes und ist ziemlich tough. Muss sie auch sein, um sich als Informatikerin an der Uni gegen die männliche Konkurrenz durchzusetzen. Dann verkündet ihre jüngere Schwester, dass sie verlobt ist. Und Charlies Welt steht kopf: Heiraten, mit Kniefall, Ring, Kitsch, das will sie auch, obwohl sie diese Klischees eigentlich hasst. Plötzlich stellt sie alles infrage: Langzeitfreund David, den Traum von der Uni-Karriere. Und dann taucht auch noch Nate auf und bringt ihr System zum Absturz …

Liebe ist eine komplizierte Phase ist ein Einzelband.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Charlie in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Academic Romcoms sind dank Ali Hazelwood ein fester Bestandteil meines Buchlebens geworden. Als mir auf der Messe durch den Verlag dieses Buch vorgestellt bekommen habe, war ich sehr angetan, vor allem weil mich die Thematik mit Charlie, die plötzlich alles in Frage stellt, sehr angesprochen hat. Als Urlaubslektüre habe ich das Buch dann in einem halben Tag weggesuchtet – und muss sagen, hier warten einige Überraschungen.

Die Geschichte um Charlie und ihren Freund David ist kompliziert. Charlie ist sehr ambitioniert, hat Vorstellungen von ihrem beruflichen Leben und ist eigentlich ganz zufrieden damit, wie es läuft, wenn man davon absieht, dass ihr Herzensprojekt um eine feministische Sprachassistentin ein wenig ins Stocken geraten ist. Doch dann verlobt sich ihre Schwester und alles gerät aus dem Ruder. Wieso kriegt sie keinen Antrag, obwohl sie mit David seit Ewigkeiten zusammen ist? Die Antwort ist simpel: Weil sie dieses ganze Leben, pompöse Hochzeit und weißes Kleid doch gar nicht will. Oder? ODER? Doch, irgendwie will sie es. Und so begleitet der Leser Charlie auf einer Reise durch ihren eigenen Kopf.

Ich muss zugeben, dass ich einen Moment gebraucht habe, um in die Geschichte reinzufinden. Der Schreibstil ist super, sehr leichtgängig. Charlie ist etwas wankelmütig und in einigen Facetten auch sehr verurteilend. David wird von ihr sehr stark bewertet, gleichzeitig habe ich als Leserin aber auch das Gefühl bekommen, dass sein Interesse an Charlie auf Sparflamme köchelt. Einige seiner Aussagen haben mich wütend gemacht – und das war eindeutig die Intention der Autorin. Denn entsprechend bin ich „darauf reingefallen“, als Nate auf der Bildfläche auftauchte. Der gutaussehende Chef von David, ähnlich ambitioniert wie Charlie und eindeutig charmant. Love Triangle? Neuer Partner? Ich war lange unschlüssig, in welche Richtung die Story gehen könnte. Ich möchte auch nicht viel verraten, nur so viel: es warten so einige Stolpersteine auf Charlie.

Die zweite Hälfte des Buches kommt dann sehr unerwartet, denn Charlie wird Buchautorin. Ich fand die Idee anfangs schräg, dann aber wahnsinnig interessant und witzig. Denn hier wird neben den anfänglichen Themen (wie schwer Frauen es in der MINT-Branche haben, wie wichtig der Support in diesem Bereich ist, wie der familiäre Druck auf Charlie wirkt) auch ein interessanter Blick auf die Literaturbranche und die Buchcommunity geworfen. Was Charlie schreibt, wieso sie es schreibt, welche Folgen es hat – hier erwartet den Leser ein Feuerwerk an Storylines und ich war wirklich mitgerissen, wenngleich ich an einigen Stellen Charlie auch gern geschüttelt hätte. Je mehr ich gegen Ende kam, desto mehr habe ich erkannt, wie geschickt die Autorin den Leser und die Sympathien in der Geschichte lenken kann und davor ziehe ich wirklich den Hut. Auch, weil es mir beim Lesen selbst gar nicht so bewusst war, sondern erst zunehmend mit dem Ende, wo sich die einzelnen Handlungen verbinden. Zwar hätte ich mir an einigen Stellen auch etwas mehr Weitsicht und Entwicklungsdynamik gewünscht (z.B. das familiäre Umfeld betreffend), aber das Buch hat für mich auch so gut funktioniert.

Dennoch fehlt gegen Ende hin für einige Entwicklungen ein kleines bisschen die Substanz, was ich etwas schade fand. Es ging sehr schnell und ich hätte mir auch ein bisschen mehr inneren Monolog von Charlie gewünscht, der mir die reflektiven Prozesse aufgezeigt hätte, die zu ihrer Entscheidung geführt haben. Ich würde aber fast sagen, dass dies meckern auf recht hohem Niveau ist. Das Buch hat mich mitgerissen, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und es hat mich gut unterhalten. Vielleicht muss es nicht immer super tief und vielseitig erklärt sein. Für mich war dies auf jeden Fall eine fantastische Urlaubslektüre zum Abschalten.

Mein Fazit

Liebe ist eine komplizierte Phase überrascht mit einigen Twists und jeder Menge Stolpersteinchen für die sympathische Protagonistin. Die Autorin lenkt geschickt die Gedanken des Lesers und liefert eine überzeugende Geschichte ab, die Spaß macht. Hinten geht der Geschichte ein wenig die Substanz aus, aber dennoch kann ich das Buch als Quickread sehr empfehlen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.07.2023

wunderschöner Abschluss

A Place to Shine
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„Ich habe den Kerl einmal in mein Herz gelassen und es bitter bereut. Ein zweites Mal wird mir dieser Fehler nicht unterlaufen.“
(Poppy in A place to shine)

Worum geht’s?

Poppy McCarthy ist bekannt ...

„Ich habe den Kerl einmal in mein Herz gelassen und es bitter bereut. Ein zweites Mal wird mir dieser Fehler nicht unterlaufen.“
(Poppy in A place to shine)

Worum geht’s?

Poppy McCarthy ist bekannt dafür, sich immer wieder in kuriose Situationen zu bringen. So auch eines Nachts, als sie Country-Star Trace Bradley bei einem Autounfall Erste Hilfe leistet und für seine Freundin gehalten wird. Dabei kann sie Trace nicht ausstehen, seit der vor fünf Jahren einen Hit über einen Kuss zwischen ihnen geschrieben hat. Die Nachricht breitet sich schnell aus, und Poppy und Trace geraten durch die aufdringliche Presse in Bedrängnis. Trace’ Manager entwickelt eilig eine Story für die Medien, mit der sie den Trubel für sich nutzen können: Trace und seine Jugendliebe Poppy haben endlich zueinander gefunden. Jetzt müssen sie nur noch so tun, als wären sie verliebt …

A place to shine ist Band 4 der Cherry Hill-Reihe um die Farm Cherry Hill. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Vorbände kommen jedoch vor. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, es sind jedoch Spoiler enthalten.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Poppy erzählt, das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Im Buch ist sexueller Content enthalten.

Meine Meinung

Als ich dieses Buch in der Post hatte, zerbrach mein Herz. Ein letztes Mal, ein allerletztes Mal führt mich der Weg nach Cherry Hill. Und schon vorm Lesen wusste ich, dass der Schmerz am Ende groß sein wird. Denn die Cherry Hill Reihe von Lilly Lucas ist unstreitig eine meiner Herzensreihen und so anders als die meisten Bücher, die ich bevorzuge: Entspannt, cosy, voller starker Frauen, ohne toxische Elemente, kommunikativ und irgendwie bodenständig. Und so schlug ich mit einem Lächeln, aber gleichzeitig schmerzender Brust die Geschichte auf, auf die ich seit Band 1 hinfiebere: Bühne frei für Trace und Poppy.

Poppy kennt der Leser aus den Vorbänden. Sie ist eine Person, die ihren Platz im Leben noch sucht, ihre Bestimmung noch finden muss, aber gleichzeitig mit so viel Energie und Liebe an ihre Projekte herangeht: Ihre Baumhäuser, die sie mit Flynn gebaut hat. Mit gleicher Energie geht sie an daran, die Existenz von Trace zu verachten und ihn zu hassen – der bekannte Countrysänger, der vor Jahren ein Lied über sie geschrieben hat und darüber, wie er sie geküsst hat. Seit drei Bänden warte ich auf die Geschichte, was zwischen ihnen vorgefallen ist. Und jetzt ist sie hier, eingebettet in eine zweite Chance, großes Drama und die Schattenseiten des Ruhms. Es beginnt mit einem Unfall, den Poppy nach einem gescheiterten Date sieht. Verunfallt ist Trace, wie Poppy bald danach feststellen musste. Trace, den sie hasst. Trace, der irgendetwas in ihr auslöst. Trace, der sie verletzt hat. Trace, der nun berühmt ist, aber im Rampenlicht nicht glücklich wirkt. Trace, der nie eine Chance hatte, Poppy zu erklären, was war und was sein sollte. Als Poppy ihn ins Krankenhaus begleitet, löst sie ein Chaos aus, was sie nie erwartet hätte: Fremdgehgerüchte, Druck vom Plattenlabel, herumspionierende Reporter auf Cherry Hill und ein unmoralisches Angebot, was das ganze Dilemma beenden kann. Als Fake-Beziehung, die sich wiedergefunden hat, vermarktet Traces Manager die beiden nun. Das Problem? Dafür müssen beide Zeit miteinander verbringen. Und je mehr davon vergeht, desto mehr muss Poppy sich eingestehen, dass Trace vielleicht doch nicht der ist, für den sie ihn die ganze Zeit hielt.

Poppy und Trace sind eine ungewöhnliche Form von Second Chance, eindeutig einseitige Haters to Lovers und zudem vielleicht auch eine Form von Right Guy, Wrong Time. In süßen Rückblicken erfährt man, wie beide sich kennengelernt haben und wie dies vor allem Trace nachhaltig beeindruckt hat. Man erfährt, wie es Poppy mit dem Lied erging, was ihr Herz herausriss, weil Trace ihre Geheimnisse und Gedanken in die Welt sang, obwohl niemand wusste, wer das Mädchen mit der lilanen Perücke war. Doch Poppy wusste es und fühlte sich hintergangen. Entsprechend schwer fällt es ihr jetzt auch, den realen Trace anzunehmen und sich nicht in ihrem Groll zu verstecken. Doch das Eis schmilzt, die Erkenntnisse kommen und auch wenn Poppy sich wehrt, kann sie nichts gegen die Gefühle tun. Poppy und Trace zu erleben war eine wahre Freude. Die Dynamik der beiden ist mitreißend, so gegensätzlich, aber auch entspannt. So ehrlich und humorvoll, aber auch kompliziert und bedrückend. Es stehen unausgesprochene Elefanten im Raum, die die beiden früher oder später einholen. Aber vor allem liegen hier so viele verletzter Gefühle und falsche Vermutungen im Raum, dass ich sofort von der Entwicklung der Beziehung eingenommen wurde. Ich wollte, dass Trace endlich jemanden findet, der ihn als Mensch wertschätzt und keinen Publicity Stunt daraus macht. Ich wollte, dass Poppy versteht, was das Lied eigentlich zu bedeuten hat, auch wenn diese Erkenntnis etwas Zeit braucht. Ich wollte, dass beide langsam feststellen, dass sie das Fake aus ihrem Fake-Dating streichen können. Und alles davon bekam ich, zusammen mit jeder Menge wundervoller Freundschafts- und Familienmomente.

A place to shine ist eines dieser Bücher, in dem man sich verliert. Kaum angefangen, war es vorbei. Tatsächlich sind aber über vier Stunden vergangen, ich habe es nur nicht gemerkt. Ich war zwischen den Seiten an einem Ort, der mich entspannen und träumen lässt, mit Charakteren, die ich wertschätze, bewundere und deren Zusammenhalt mich jedes Mal aufs Neue begeistert. Cherry Hill lebt für mich nicht von Drama (gibt es wenig), von Twists (das wahre Leben ist kompliziert genug) oder von schockierenden Enthüllungen. Es lebt für mich von den Emotionen, die jeder Besuch in mir auslöst: Eine Mischung aus Nach-Hause-Kommen und Wegträumen. Niemals hätte ich gedacht, dass Cosy Smalltown Romance mein Ding sein könnte, aber diese Reihe zeigt so sehr, wie unfassbar toll es sein kann. Ich mag die ehrlichen Gedanken, die Lilly Lucas ihre Charaktere denken lässt. Ich mag die Weitsicht, mit der teilweise Themen behandelt werden, ohne den Blick für den Schwerpunkt zu verlieren. Ich mag die Zeit, die die Autorin ihren Figuren gibt, sich selbst zu entwickeln, aber auch miteinander und dank einander zu wachsen. Es ist eine Magie, die von dieser Reihe ausgibt, die ich nicht in Worte fassen kann. Deswegen kann ich am Ende nur sagen: Dieser Abschied fällt mir so verdammt schwer, denn selten hat mich eine komplette Reihe Buch für Buch und auch insgesamt so begeistern können.

Mein Fazit

A place to shine ist ein grandioser Abschluss von einer unglaublich starken Wohlfühl-Reihe, die sich einem Platz in meinem Herzen gesichert hat. Starke Charaktere, gefühlvolle Momente und eine überzeugende Charakter- und Beziehungsentwicklung eingebettet in eine mitreißende Second Chance Geschichte - Lilly Lucas verzaubert auch hier wieder als absolute Queen of Cosy Romance. Ganz große Empfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.07.2023

mich konnte die Protagonistin leider nicht begeistern

When the Stars Align
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„Hoffentlich hilft Hoffnung. Wenigstens dieses eine Mal.“
(Lola in When the stars align)

Worum geht’s?

Lola verlässt ihre Wohnung fast nie. Das hat sie sich so nicht ausgesucht, aber sie hat sich damit ...

„Hoffentlich hilft Hoffnung. Wenigstens dieses eine Mal.“
(Lola in When the stars align)

Worum geht’s?

Lola verlässt ihre Wohnung fast nie. Das hat sie sich so nicht ausgesucht, aber sie hat sich damit arrangiert. Sie versinkt lieber in fantastischen Welten, als sich der Realität zu stellen. Doch diese bricht unvermittelt über sie herein, als ihre Ärztin ihr aufgrund ihrer Rückenschmerzen ausgerechnet Massagen verordnet. Ihr Physiotherapeut Felix ist ihr komplettes Gegenteil: populär, cool, oberflächlich. Umso überraschter ist Lola, als Felix nicht nur in die Tiefen ihrer Verspannungen, sondern auch ihrer Seele vorzudringen scheint. Aber was hat es mit seinen Narben auf sich, die Felix unter großen Sternen-Tattoos zu verstecken versucht? Und kann Lola ihm wirklich zeigen, was tief in ihr verborgen liegt? Steht ihr Schicksal in den Sternen oder ist dort nur schwarze Unendlichkeit?

When the stars align ist ein Einzelband.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Lola in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen wie etwa Zwangsstörungen.

Meine Meinung

Manchmal gibt es Bücher, die man lieben möchte, zu denen man aber leider keinen Zugang findet. When the stars align fällt für mich bedauerlicherweise unter diese Kategorie. Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, da ich ein großer Fan von Gegensätzen bin und gespannt war, was es mit Lolas „Flucht“ vor der Realität auf sich hatte.

Der Einstieg in das Buch gelang mir ganz gut. Lola ist alleinige Erzählerin und lädt den Leser sehr tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ein. Und dies ist vermutlich der Punkt, an dem sich die Geister zu diesem Buch scheiden werden. Denn Lolas Gedanken sind intensiv, kompliziert und ungefiltert. Die Autorin hat einen bestechenden Schreibstil, mit dem ich mich direkt wohl gefühlt habe. Und ich bin ein sehr großer Fan von komplexen Geschichten, wo die Charaktere große Päckchen zu tragen haben. Und trotzdem war mir Lola „zu viel“. Lola verlässt kaum ihr Zimmer, sie leidet unter Zwangsstörungen und Angstmomenten. Verabredungen kann sie nicht wahrnehmen, sie arbeitet von zuhause und pflegt ihre Freundschaften hauptsächlich digital. Sie hat große Sorge davor, von Dritten verurteilt zu werden – und gleichzeitig ist sie wahnsinnig gut dabei, andere Leute zu verurteilen. Das zieht sich leider sehr weit durch das Buch, dass sie teils sogar abfällig über Freunde von Freunden redet, Verhaltensweisen anderer werden bewertet und irgendwie hat Lola sehr fix viele Sympathiepunkte bei mir verloren.

Die Autorin beschäftigt sich auch sehr lange damit, die Grundlagen für das Verständnis für Lolas Situation aufzubauen. Es ist nicht so, dass ihr das nicht gelingt, aber ich befürchte, dass die fehlende Sympathie für Lola eben auch meine Lust an ihrer Geschichte schwinden lassen. Generell hatte ich das Gefühl, die Geschichte braucht einfach wahnsinnig lange, um zu dem erwähnten Punkt – das richtige Aufeinandertreffen mit Felix – zu kommen. Felix ist hierbei auch eher durchschnittlich sympathisch.

Ich denke, man muss das Buch nicht unbedingt als Liebes-, sondern eher Lebensgeschichte auffassen. Lola muss sich relativ viel von ihrem Umfeld anhören, hinzu kommt dann auch, dass einige Vertrauenspersonen Sachen falsch auffassen und Lola bewusst oder unbewusst einengen. Aber Lola teilt eben auch sehr doll aus, wenngleich nur in ihren Gedanken, aber als Leser bin ich mit diesen ja ständig konfrontiert. Zunehmend fiel es mir daher schwer, mich auf das Buch einzulassen, vor allem, da ich immer darauf wartete, dass Felix (richtig) in ihr Leben tritt. Letztendlich passiert das etwa bei der Hälfte und führte für mich nur zu mehr unangenehmen Situationen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Es wirkte für mich alles nicht rund und zu wenig greifbar, festgefahren und gleichzeitig lose herumschwebend. Und so habe ich mich schweren Herzens auch nach gut 2/3 des Buches dazu entschieden, die Geschichte nicht zuende zu lesen, weil mich leider nichts motivieren konnte, Lola eine weitere Chance zu geben. Ich werde so zwar nie erfahren, was Felix‘ Geheimnis ist, ob beide zusammen funktioniert hätten. Aber manchmal muss man einfach erkennen, dass etwas nicht zu einem passt, auch wenn man es will.

Mein Fazit

When the stars align ist eine herausfordernde Geschichte, bei der die Protagonistin es mir als Leserin sehr schwer gemacht hat. Es ist eher Lebens- als Liebesgeschichte und mir war Lola leider zu verurteilend. Aus diesem Grund habe ich das Buch nicht beendet.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.07.2023

zu wenig Tiefe

Be my Heartbeat
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„Bislang hatte ich es geschafft, nicht mit meinem Schicksal zu hadern. Ich hate es einfach angenommen und mich geweigert, bestimmte Dinge zu vermissen.“
(Amy in Be my heartbeat)

Worum geht’s?

Amy ist ...

„Bislang hatte ich es geschafft, nicht mit meinem Schicksal zu hadern. Ich hate es einfach angenommen und mich geweigert, bestimmte Dinge zu vermissen.“
(Amy in Be my heartbeat)

Worum geht’s?

Amy ist krank. Todkrank. Doch sie ist festentschlossen, sich von ihrer Krankheit nicht aufhalten zu lassen und das Leben zu genießen. Bei einer Sitzung im Tattoo Studio trifft sie prompt auf den attraktiven Nathan. Amy fallen tausend Gründe ein, wieso sie sich von ihm fernhalten sollte. Aber so sehr sie ihn auch zu vergessen versucht, es will ihr einfach nicht gelingen. Nathan lädt sie zu einer Studentenparty ein, nimmt sie mit zum Surfen und verwandelt ihr Krankenhauszimmer in eine Strandbar. Noch nie hat Amy sich so lebendig gefühlt. Und sie ist bereit, für Nathan um ihr Leben zu kämpfen und damit alles zu riskieren …

Be my heartbeat ist Band 1 der Ambrose Brothers-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Nathan und Amy in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen wie schwere Erkrankung und Verlust.

Meine Meinung

Be my heartbeat ist eines dieser Bücher, welches ich unglaublich gern geliebt hätte und was von der Grundidee alles mitbringt, um interessant werden zu können, mich aber am Ende nur bedingt abholen und noch weniger begeistern konnte. Ich weiß, dass dies vor allem ein Problem auf meiner Seite ist, dazu aber gleich mehr.

Man wird hier von der Autorin direkt in die Geschichte geworfen. Amy möchte ein Tattoo, dabei ist ihr Körper geschunden von all den Behandlungen und dem Kampf gegen das eigene Immunsystem. Denn Amy ist schwer krank, immer wieder Chemos, Krankenhausaufenthalte und Untersuchungen. Und dabei hat Amy auch schon ihren Bruder an die Krankheit verloren, die jetzt ihren Körper zu zerfressen scheint. Ihre Familie behütet sie stark, für Amys Geschmack erstickt ihre Mutter sie und hiergegen rebelliert sie etwas. Da kommt Nathan gerade recht, den sie bei ihrer verrückten Tattoo-Idee zufällig kennenlernt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Pflanze der Zuneigung, über der aber die riesige Gewitterwolke um Amys Erkrankung liegt. Amy und Nathan sind grundverschieden, ihre Leben sind komplett gegensätzlich – arm, reich, auf der Suche nach dem Leben, auf der Suche aus dem Strudel des Lebens heraus. Und hier war für mich auch das erste Problem: Nathan nimmt sich der Schwerkranken an und lässt sich viel erleben oder zumindest versucht er dies. Wieso? Das wurde mir nie so wirklich klar. Ich glaube nicht an so etwas wie Insta Love und auch so hatte ich nicht das Gefühl, dass die Autorin mir ein glaubhaftes „Wieso“ mitgeliefert hat. Nathan hat genug eigene Probleme, etwa sein teures Stipendium nicht zu verlieren (für das er wiederum viel zu wenig tut, weil sein Kopf andauernd woanders ist, teils freiwillig, teils gezwungenermaßen).

Irgendwie wollte für mich einfach kein roter Faden in die Geschichte kommen, was dazu geführt hat, dass ich immer wieder nur wenige Kapitel las und dann teils länger gar nicht weitergelesen habe. Zwar war grundlegend Interesse bei mir da, was mit Amy passieren wird – ich hatte jedoch recht früh eine Vermutung, die sich am Ende tatsächlich in der Form bestätigt hat. Aus diesem Grund hat mich die Geschichte vielleicht emotional nicht abholen können, wie es sicher bei vielen anderen der Fall sein könnte. Mir war vieles zu konstruiert, zu gewollt und zu „perfekt“. Es war zu viel auf einmal und gleichzeitig zu wenig, denn mir hat so sehr die Entwicklung gefühlt. Es ist eher eine summarische Sammlung aus schönen (wirklich süßen!) Momenten, die beide miteinander verbringen. Aber die komplette emotionale Ebene hat mich nicht erreicht, hat sich mir nicht erschlossen. Der erwähnte Kampf, den Amy aufnehmen möchte, hat mich irritiert, denn so kam es im Buch nur bedingt rüber. Die Liebesgeschichte war für mich zu oberflächlich und zu sehr darauf ausgelegt, dass man als Leser einfach akzeptieren muss, wie es jetzt gerade ist. Vermutlich, weil sehr viele Leute die Rahmenhandlung mit Amys Erkrankung schon genug Schmerzen zufügt, dass es gar nicht unbedingt auffällt, dass hier die Grundlage mehr als schwammig bleibt.

Ich denke, was für viele begeisterte Bewertungen sorgt, ist der Plottwist. Die Entwicklung, bei der jeder eine andere Vision haben wird, wie Amys Geschichte weitergehen könnte. Ich hatte recht früh eine Vermutung, in der ich mich zunehmend gefestigt sah. Dementsprechend hat es mich nicht geschockt, als es soweit war. Ich möchte aber auch klarstellen, dass ich vermute, dass nur ein sehr kleiner Bruchteil auf diese Vermutung kommen könnte, einfach weil es kein gängiges Thema ist und viele Leser wahrscheinlich noch nie im Leben davon gehört haben. Deswegen tue ich mich auch sehr schwer damit, das Buch zu bewerten, weil mich persönlich das Buch nicht mitreißen und nicht überraschen konnte, ich aber sicher bin, dass es vielen so gehen könnte. Daher gilt am Ende wohl: Hier muss man sich sein eigenes Bild machen. Ich werde die Reihe allerdings nicht weiterverfolgen, weil mich dafür das Buch und auch der Cliffhanger zu wenig gecatcht haben.

Mein Fazit

Be my heartbeat ist ein Buch, was viel Potenzial mitbringt, es für mich persönlich aber nicht entfalten konnte, da ich den großen Plottwist hervorgesehen habe und entsprechend der Überraschungseffekt fehlte. Auch emotional war es leider nicht ganz mein Buch, da mir zu viel die Grundlage der Beziehung fehlte.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]