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Veröffentlicht am 09.10.2022

süße Geschichte mit tollen Einblicken

From Tokyo with Love
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„Nirgendwo ist man besser getarnt als auf einer Bühne im Zentrum der Aufmerksamkeit.“
(Hailee in From tokyo with love)

Worum geht’s?

Zwei ausgebuchte Konzerte in einem riesigen Stadion in Tokio - für ...

„Nirgendwo ist man besser getarnt als auf einer Bühne im Zentrum der Aufmerksamkeit.“
(Hailee in From tokyo with love)

Worum geht’s?

Zwei ausgebuchte Konzerte in einem riesigen Stadion in Tokio - für die 19-jährige Hailee könnte das den lang ersehnten Durchbruch als Musikerin bedeuten. Als Warmup-Act ist sie mit dem hypererfolgreichen Sänger Finn Wolfcraft unterwegs. Doch leider findet sie den unnahbaren Finn mit seinen hysterischen Fans absolut furchtbar. Und auch Finn ist nicht sonderlich angetan von Hailee, denn er reagiert höchst allergisch auf Menschen, die ihn als Sprungbrett für ihre Karriere nutzen wollen. Aber manchmal sind die Dinge ganz anders, als sie auf den ersten Blick scheinen - und bei einer wärmenden Tasse Matcha entwickeln sich Gefühle, mit denen die beiden bestimmt nicht gerechnet hätten ...

From tokyo with love ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Finn und Hailee in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Haters to Lovers, Weihnachtsgeschichte, Musikbackground und Setting in Japan? Das ist eine Kombination, die mich auf den Plan ruft. Von der Autorin hatte ich bereits eine New Adult-Reihe gelesen, dieses Mal gibt es Young Adult, wobei die Charaktere schon volljährig sind. Aber bin ich in love mit dem Buch?

Die Geschichte beginnt mit Hailee, die als aufstrebende Sängerin eingeladen wurde, als Warm-Up-Act beim Weihnachtskonzert des Sängers Finn aufzutreten. Hierfür fliegt sie nach Tokio. Dort angekommen, trifft sie in einem Hotel auf einen Unbekannten und erzählt diesem, wie wenig Lust sie darauf hat, für Finn aufzutreten, da sie sich über die Medien und Berichtserstattung ein Bild von ihm als arrogant, überheblich und unfreundlich zu seinen Fans gemacht hat. Blöd nur: Ihr gegenüber sitzt Finn und der schaltet sofort um auf den Modus Haters. Entsprechend sind die nächsten drei Tage, die das Buch abdeckt, von viel Unmut und Spannung geprägt. Denn sowohl Finns als auch Hailees Manager bestehen darauf, dass beide sich für die Presse bei gewissen Ereignissen zusammen zeigen. Aber je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr müssen sie feststellen, dass sie voneinander vielleicht ein falsches Bild haben.

Finn und Hailee könnten kaum unterschiedlicher sein. Hailee ist ein sehr offener Mensch, der unbedingt musikalisch durchstarten will. Bisher hat sie eine rockiges, leichtbekleidetes Bühnen-Ich, sie würde aber gern andere Lieder machen. Ihr Manager hat sie zu diesem Konzert gebracht und es ist ihre große Chance. Auf dem Weg muss sie aber auch Sachen machen, die ihr nicht gefallen. Entsprechend kriegt sie von Finn den Vorwurf, sie würde für den Ruhm alles machen – und man kann es nicht komplett verneinen. Es ist kompliziert, weil Hailee in der Situation steckt, es schaffen zu müssen, weil ihr Traum sonst platzt. Aber der Leser erfährt auch immer wieder, wie schwer es Hailee fällt, zu tun, was man von ihr verlangt und wie unglücklich sie teilweise mit dem Stempel, der ihr aufgepresst wurde, ist. Dafür ist Hailee sehr positiv, empathisch und man mag sie eigentlich von Anfang an. Finn hingegen ist verschlossen, wirkt sehr unglücklich und so, als hätte ihn der Ruhm aufgefressen. Erst nach und nach erfährt man, was passiert ist, wie übel ihm von Presse und seiner Ex-Freundin mitgespielt wurde und wieso er sich so zurückzieht. Hailee schafft es gelegentlich, seine Hülle aufzubrechen, aber immer wieder zieht er sich zurück. Auch hinter Finn steht mit seiner Managerin eine treibende Kraft, bei der man manchmal das Gefühl hat, sie vergisst ihn als Person dabei.

Die Handlung des Buches ist recht überschaubar. Finn und Hailee verbringen gezwungen Zeit miteinander, wobei sie immer wieder aneinander geraten, zugleich aber auch mehr voneinander erfahren. Es ist eine permanente Abwechslung zwischen Begeisterung und Abneigung, vor allem Finn erklärt sich immer wieder, er darf Hailee nicht mögen, er soll nur ihr Karrieresprungbrett sein. Hailee bemüht sich dafür sehr, Finn immer wieder aus der Schussbahn der Presse zu holen, auch wenn er ätzend zu ihr ist. Ein großes Thema des Buches ist hierbei die Frage des Vertrauens, denn Finn fällt das sehr schwer und so geschehen immer wieder Situationen, in denen er an Hailee und ihrer Ehrlichkeit zweifelt, was dann auch zum Bruch der beiden führt. Selbst mir als Leser ging es tatsächlich aber teilweise so, dass ich Zweifel an den Charakteren hatte, selten an Hailee, aber sehr große an beiden Managern. So hatte ich beim Lesen stets eine Art innere Unruhe und habe befürchtet, dass da noch ein großer Kracher kommt. Die gesamte Musikthematik wird hier auch ganz gut eingebaut, insbesondere da man mit Hailee und Finn ja zwei komplett unterschiedliche Berühmtheitsstufen hat. Während Finn oft sehr abgeklärt wirkt, ist Hailee an vielen Stellen tendenziell naiver und befördert sich so teilweise auch in kleinere Probleme.

Was mich wirklich nur sehr bedingt abholen konnte, war die Lovestory. Sofern man sie überhaupt so nennen kann. Denn eigentlich geht es nur um eine zarte Anziehung der Charaktere, dafür ist das Buch mit den wenigen Tagen auch zu kurz. Das hat mir gut gefallen, dass die Autorin die Charaktere nicht direkt in eine Beziehung gesteckt hat (das wäre unglaubwürdig gewesen), sondern sie lediglich Anziehung füreinander empfinden lässt. Wieso die aber da ist, blieb für mich doch zu sehr offen. Freundschaftlich finden die beiden schon irgendwie zueinander, aber woher dieses „mehr“ kommt, weiß ich nicht.

Dafür konnte mich aber das Setting sehr begeistern. Die Autorin hat sich unfassbare Mühe gegeben, das Tokio-Setting auszunutzen. Die Charaktere erkunden die Stadt, berichten von faszinierenden Einrichtungen, so lebhaft und greifbar, als wäre man selbst da. Es werden Einblicke in die japanische Kultur gewährt, es werden verschiedene Mythen und Höflichkeitssachen aufgeklärt. Ich fand es unfassbar toll, was man alles entdecken konnte: Von einem öffentlichen Badehaus über ein Katzencafe bis hin zu einem verrückten Monster Cafe, was wie eine abgedrehte Art von Disney World wirkt. Man merkt einfach, wie viel Recherche und Liebe hier eingeflossen sind und dafür ziehe ich wirklich sehr den Hut.

Mein Fazit

From tokyo with love ist eine leichtfüßige Geschichte, die leichte Haters to Lovers Tendenzen hat und leichte Einblicke in die komplizierte Musikbranche gibt. Finn und Hailee sind gelungene Charaktere, die Geschichte punktet vor allem mit den vielseitigen Einblicken in die japanische Kultur. Wunderbares Buch für Zwischendurch, nicht nur für junge Leser geeignet.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 09.10.2022

liebevoll gestaltet mit Luft nach oben

Bloom to Inspire
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Was ist das?

Mit „Bloom to inspire“ möchte die bekannte Tiktokerin Elif Bayrak ein sofort einsetzbares Journal als perfekten Alltagsbegleiter für Leute präsentieren, die mehr Struktur in den Alltag bringen ...

Was ist das?

Mit „Bloom to inspire“ möchte die bekannte Tiktokerin Elif Bayrak ein sofort einsetzbares Journal als perfekten Alltagsbegleiter für Leute präsentieren, die mehr Struktur in den Alltag bringen möchten. Mit einer Vielzahl an Organisationsmitteln von To-Do-Listen über Wochenübersichten bis zu Habittrackern sind alle beliebten Bullet Journal Elemente hier bereits aufgearbeitet und laden zum sofortigen Start ein.

Wie sieht es aus?

Das Buch hat etwa die Größe des klassischen A5-Formats und entsprechend von der Größe her auch sehr handtaschentauglich. mithin sehr handlich und auch absolut handtaschengeeignet. Bei dem Journal handelt es sich um ein Hardcover-Buch mit einer rauen Oberfläche, welche mit schöner Goldfolie veredelt ist. Auf dem Cover befindet sich ein Aufkleber, welcher auf die Autorin hindeutet, sich aber auch unproblematisch abziehen lässt. Die Rückseite ist bedruckt und informiert knapp über die Idee hinter dem Journal. Während das Cover also an ein Notizbuch erinnert, ist die Rückseite typisch für ein Buch gestaltet. Die Außengestaltung ist mit dezentem Beige und der Goldfolie sehr edel und modern.

Die Seiten sind aus festerem Papier, Kugelschreiber und normale Fineliner drücken bei mir nicht durch. Die leicht raue Oberfläche ist auch für Sticker und Highlighter geeignet. Die Gestaltung der Seiten insgesamt ist sehr schlicht. Das Buch verfügt über eine Lesebändchen als Lesezeichen, um die aktuelle Woche zu markieren. Es gibt keinen Stiftehalter und keine Sammeltasche vorne oder hinten.

Was erwartet einen?

Das Innere umfasst 240 Seiten, wobei der Großteil die wiederkehrenden Übersichten umfasst. Das Buch startet mit kurzen Infos zur Autorin und ihrer Idee des Buches. Es folgen Inhalte wie „Mein idealer Tag“, Selbstreflexion zu den eigenen Eigenschaften, Reiseziel-Seiten und einer „das möchte ich unbedingt noch machen“-Bucket List. Sodann folgen wiederkehrend die Abschnitte mit den Organisationsmitteln, die man zusammengefasst „die nächsten 4 Wochen“ nennen könnte. Hier gibt es je eine Wochenübersicht für die kompletten vier Wochen, eine Seite für Vorsätze, eine Challenge der Autorin, eine Wochenübersicht auf zwei Seiten mit Habittracker und To-Do-Elementen, einer Wochenreflexion und einem Stimmungsfragebogen und das dann viermal hintereinander. Jeder 4-Wochen-Abschnitt ist farblich anders gestaltet, sodass eine Art Regenbogen entsteht (wie man auch am Buchschnitt erkennen kann). Nach 12 Einheiten (also insgesamt 48 Wochen) gibt es eine Schlussreflexion und eine Art Jahresabschluss.
Das Journal ist eine Art Selbstreflexionstagebuch kombiniert mit einem immerwährenden Kalender. Das komplette Buch ist undatiert, sodass es jederzeit genutzt werden kann. Die Abschnitte sind in 4-Wochen-Schritten eingeteilt, sodass sie unabhängig von Monaten und den unterschiedlichen Längen der Monate funktionieren, zugleich aber eben auch keinen typischen Kalender gewährleisten bzw. man hierfür erst einmal alles durchdatieren müsste.

Mein Fazit

Vorweg muss ich sagen, dass ich die Autorin tatsächlich nicht kenne und auch nicht weiß, was für eine Art Content sie produziert. Ich habe zu dem Journal gegriffen, weil ich es sehr hübsch fand und ich ein großer Fan undatierter Organisationsmittel bin.

Das Journal gefällt mir sehr gut. Es ist optisch schön gestaltet und ich mag vor allem, dass die einzelnen Seiten nicht überladen sind. Hier wird wirklich mit ganz schlichten Elementen gearbeitet, 8 Boxen pro Woche, davon 7 für die einzelnen Tage und eine für Ideen und Gedanken, die tagesunabhängig sind. Nach jeder Woche gibt es nette Reflexionsmöglichkeiten, wo vor allem auch die Frage nach der schönsten Erinnerung ein schönes Element ist. Die bunte Innengestaltung steht etwas im Kontrast zum Äußeren, ich finde es aber als Organsationselement zur Unterscheidung der Wochen sehr gut gelungen. Niedlich finde ich auch die regelmäßigen Challenges der Autorin, auch wenn ich hierfür vielleicht nicht ganz die Zielgruppe bin.

Was mich positiv überrascht hat, ist tatsächlich, dass das Buch zielgruppenunabhängig ist. Bei derartigen Journals hat man meist doch eine gewisse Zielgruppe, etwa Schüler, wodurch es Elemente wie Stundenplan, Klausurenliste und so gibt. Das hat man hier nicht. Das Buch funktioniert für Schüler wie Arbeiter gleichermaßen. Für Leute, die sehr viel zu planen haben, wird der Platz jedoch nicht reichen. Außerdem hätte ich mir noch gewünscht, dass es zumindest ein paar Freiseiten gibt, auf denen man selbst was notieren kann, was wochenunabhängig ist. Das fehlt hier tatsächlich komplett. Auch toll wäre vielleicht noch ein Jahrestracker gewesen, denn man hat zwar wöchentliche Habittracker, aber es wäre sicher auch cool gewesen, einen Monats- und Jahresverlauf sehen zu können. Sowas hätte man sich auf Freiseiten z.B. auch selbst gestalten können. Ich denke, dass aber insbesondere vor dem Hintergrund der immerwährenden Funktion auf derartiges verzichtet wurde.

Mir gefällt das Journal sehr gut und man merkt, dass es in vielen Punkten gut durchdacht ist. Ein wenig mehr Platz hätte vielleicht nicht geschadet und mir persönlich fehlen Freiseiten, davon abgesehen bin ich wirklich begeistert, gerade auch vom schlichten, nicht überladenen Design. Ein super Journal für Leute, die gern mehr Organisation in ihr Leben bringen wollen, aber sich an ein eigenes Bullet Journal zum Beispiel nicht herantrauen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 09.10.2022

gewohnt leicht aber ohne viel Eishockey

The Brooklyn Years - Wo wir hingehören
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„Wenn du auf Senden drückst, ist das ein Moment voller Erwartungen. Es könnte etwas passieren, was du dir immer gewünscht hast. Es könnte etwas eintreten, das alles verändert.“
(Delilah in The brooklyn ...

„Wenn du auf Senden drückst, ist das ein Moment voller Erwartungen. Es könnte etwas passieren, was du dir immer gewünscht hast. Es könnte etwas eintreten, das alles verändert.“
(Delilah in The brooklyn years 6)

Worum geht’s?

Silas Kelly hat es endlich von der Reservebank ins Tor der Brooklyn Bruisers geschafft. Doch um seinen großen Traum zu verwirklichen, hat er viele Opfer bringen müssen. Am meisten bereut er, die aufstrebende Sängerin Delilah Spark bei ihrem ersten Date versetzt zu haben. Jetzt, drei Jahre später, erhält er unverhofft eine zweite Chance. Delilah, mittlerweile ein gefeierter Superstar, taucht plötzlich bei einem Eishockeyspiel auf. Mit einer Wette auf Twitter bringt Silas sie dazu, sich mit ihm zu verabreden. Aber kann Delilah ihm verzeihen, dass er seinen Traum über sie gestellt hat?

The Brooklyn Years – Wo wir hingehören ist Band 6 der The Brooklyn Years-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Das Eishockey-Team verbindet jedoch die Bände, weshalb kleinere Spoiler zu Band 1 bis 5 enthalten sind.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Silas und Delilah erzählt. Im Buch ist sexuell expliziter Content enthalten.

Meine Meinung

Dass ich in diesem Jahr direkt zwei Mal nach Brooklyn zurückkehren darf, hat mich verdammt glücklich gemacht. Neben dem Buch um Nate und Rebecca war es das Buch mit Silas und seiner angehimmelten Pop-Prinzessin, auf welches ich am gespanntesten war. Denn in den Vorbänden hat man immer schon gewusst, dass Silas sie sehr toll findet und ich dachte immer, es ist einfach ein Fan-Star-Anhimmeln, wofür sich Silas von seinem Team ja auch jede Menge Neckereien anhören musst. Doch nun ist die Bühne frei für die Wahrheit: Silas und Delilah sind eine Second Chance Love!

Spritzig und voller Energie wie immer startet das Buch. Die Bruiseres verbringen die Playoffs zuhause, da sie bereits rausgeflogen sind. Entsprechend kommt in diesem Buch auch ehrlich gesagt eine Sache so gut wie war nicht vor: Nämlich Eishockey. Die Bruisers sind quasi in Sommerpause und zeigen, wie sie die Zeit teilweise verbringen – und für Fans der Reihe gibt es im Mittelteil auch eine richtig tolle Zusammenkunft aller für einen feierlichen Anlass, quasi eine verrückte Klassenfahrt auf eine Privatinsel, wo man mal wieder feststellt, wie viel Kind in diesen knallharten Männern steckt. Ganz große Liebe für diesen Handlungsstrang, wirklich. Jedenfalls zurück zum Anfang: Silas guckt mit seinen Freunden ein Playoff-Spiel von Dallas gegen LA und sieht auf einmal Delilah im Stadion sitzen. Sie twittert nebenbei, dass sie gar keine Ahnung von Eishockey hat – und Silas Freunde nutzen die Chance, in Silas Namen eine Wette mit ihr abzuschließen, die dazu führt, dass beide sich endlich treffen. Doch anders als Delilah, weiß der Leser, wieso sie Silas so wichtig ist. Denn vor Jahren, bevor sie bekannt wurde, war Silas Barkeeper und hat sie wochenlang bedient. Eine zart knisternde Liebe zwischen einer ambitionierten aufstrebenden Sängerin und einem gescheiterten Sportass, der nun Drinks mixt, die aber ein abruptes Ende nimmt, als Silas sie beim Date versetzt. Wieso? Das konnte er ihr nie erklären. Doch jetzt ist endlich seine Chance. Und so beginnt eine wirklich süße Second Chance Story, die so sanft und mitreißend zugleich ist.

Das Buch lebt wie immer nicht wirklich von Drama, sondern von der guten Mischung aus Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit. Es fühlt sich immer an, als würde man zu seinen Freunden zurückkehren, die einen jetzt bei einem entspannten Bier erzählen, was so in den letzten Wochen passiert ist. Man ist einfach dabei und genießt, schmunzelt und ja, manchmal lacht man auch herzhaft. Dadurch, dass keine Saison ist, konzentriert sich das Buch vollständig auf Delilahs Geschichte und wow, hier gibt es so einiges zu erzählen. Der Leser erfährt, wie sie da gelandet ist, wo sie heute ist. Der Leser erfährt, dass sie einen Stalker hat, sich aus einer toxischen Beziehung gelöst hat (wo der Typ auch noch Verbindungen mit Silas aus der Vergangenheit hat) und wie sehr sie von ihrem Manager (zufälligerweise auch ihr toxischer Nun-Ex) über den Tisch gezogen und erpresst wird. Es gibt interessante Einblicke, sehr starke Frauen an Delilahs Seite und doch die ein oder andere spannende Wendung, die in einem schockierenden Finale mündet. Hier geht es nicht um das übliche „Nichts sagen“ oder „nicht zuhören“-Drama, sondern wirklich um gewichtige Themen. Gern hätte ich zwar noch mehr über die toxische Beziehung von Brett und Delilah erfahren und insbesondere auch darüber, wie sie sich von ihm gelöst hat, aber die Autorin möchte Brett nicht so viel Raum in diesem Buch geben. Kompliziert wird es jedenfalls, als Brett auch anfängt, mit Silas zu spielen – denn so eine Situation hat Silas vor Jahren schon einmal seine Karriere gekostet und nun könnte es ihm sein Liebe wegnehmen.

Silas und Delilah haben mir wahnsinnig gut gefallen. Beide sind super sympathisch, Delilah ist etwas kantiger und selbstbewusst, gleichzeitig merkt man ihr aber auch die Unsicherheiten an. Sie hat Vertrauensprobleme, nachdem ihr vor Jahren etwas passiert ist, was dazu führt, dass sie nun Angst vor offenen Getränken hat. Die Autorin hat das Thema so wunderbar dezent, aber gleichzeitig präsent eingebaut. Und so wittert der aufmerksame Leser bald schon, was passieren könnte. Auch die Stalkergeschichte ist gut eingebaut, präsent aber nicht dominant. Und hier schickt die Autorin den Leser auch auf die ein oder andere falsche Fährte. Von Silas hätte ich gern etwas mehr gesehen, insbesondere auch, als man mehr über seine Vergangenheit und seine Mutter erfährt. Ich habe das Gefühl, dass hier eine auch sehr gewichtige Storyline abgeschnitten wurde, vielleicht wäre es sonst aber auch zu viel gewesen. Die Lovestory funktioniert gut, man merkt von Anfang an die Anziehung und gleichzeitig Delilahs anfänglichen Vorbehalt, nachdem Silas sie vor Jahren hat sitzen lassen. Die stärkste Botschaft hier ist eindeutig, dass Silas ihr die Freiräume und Entscheidungsfreiheiten gibt, die sie in der letzten Beziehung nie hatte. Die beiden funktionieren als Pärchen sehr gut, die Lovestory ist gradlinig und ohne viel Drama untereinander. Erfrischend!

Mein Fazit

The brooklyn years 6 reiht sich als Second Chance Love perfekt in diese unterhaltsame Feelgood-Reihe ein. Eine gute Mischung aus ernsten Themen, interessanten Einblicken in die Musikbranche und humorvollen Momenten um das Team kann mich hier überzeugen, auch die Liebesgeschichte gefiel mir gut. Auch wenn in diesem Band Eishockey kaum eine Rolle spielt, zeigt es das Leben „außerhalb“ der Saison. Ich hätte mir an einigen Stellen etwas mehr Tiefe gewünscht und hätte gern auch mehr über Silas Vergangenheit erfahren, aber auch so hatte ich sehr viel Freude mit dem Buch. Freue mich schon auf den nächsten Band!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 03.10.2022

absoluter Hingucker zum Verlieben

Das Kleine Schwarze - Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker
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Was ist das?

Mit „Das Kleine Schwarze“ präsentiert die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess eine vielseitige Liebeserklärung an das wohl bekannteste und vielseitigste Kleid der Welt. Mit liebevollen ...

Was ist das?

Mit „Das Kleine Schwarze“ präsentiert die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess eine vielseitige Liebeserklärung an das wohl bekannteste und vielseitigste Kleid der Welt. Mit liebevollen Zeichnungen, eindrucksvollen Zitaten und interessanten Hintergrundinformationen entführt die Autorin in die Welt der „Little Black Dresses“ und zeigt die verschiedenen Interpretationen der Designer sowie die bekanntesten Kleider, getragen von bedeutenden Frauen.

Wie sieht es aus?

Wie immer handelt es sich bei dem Buch um eine Hardcover-Ausgabe, das Format ist dieses Mal jedoch kleiner. Das Buch ist etwas größer als das A6 Format, kleiner jedoch als A5. Der Buchschnitt ist passend in schwarz-metallic gestaltet und schimmert edel. Das dezente Cover hat einen goldfolierten Titel. Trotz seiner Größe wirkt das Buch hochwertig und edel. Die gesamte Innengestaltung bleibt dem Farbschema treu – schwarz, Goldtöne, weiß und rote Lippen als Hingucker. Es ist eine bunte Mischung aus ganzseitigen Zitaten, ganzseitigen Zeichnungen und kleinen Begleittexten. Wie immer ist das Verhältnis zwischen Text und Bild sehr bildlastig, da im Vordergrund die Fashionzeichnungen stehen.

Was erwartet einen?

Megan Hess zaubert mit diesem Buch eine Liebeserklärung an eine Idee eines Kleides, so simpel und dennoch so vielseitig. Ein schwarzes Kleid, was auf so vielen Arten interpretiert wurde und in so vielen Situationen Berühmtheit erlangt hat. Neben einem kleinen historischen Abriss und einer Reise durch die Designerideen stehen vor allem die legendären Modemomente im Fokus, die die Darstellung des Kleides geprägt haben: Von Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffanys“ über Whitney Houston in „Bodyguard“ bis zu Michelle Obama beim State Dinner im Weißen Haus. So viele Frauen und so viele Designer haben die Vielfältigkeit des Klassikers unter Beweis gestellt. Während dieser Reise durch die Zeit zaubert die Autorin auch immer wieder mit wunderschönen ganz- oder zweiseitigen unabhängigen Zeichnungen ein Lächeln auf das Gesicht.

Mein Fazit

Als absoluter Megan Hess Fan freue ich mich jedes Mal aufs Neue, wenn eines ihrer Bücher im deutschen Prestel-Verlag erscheint. So war es auch hier – die Autorin hat bisher mit themengezogenen Büchern (New York, Paris) und personenbezogenen Büchern (Dior, Chanel) mein Herz gewinnen können. Etwas überrascht war ich über die Größe des Buches, da bisher die Titel beinahe doppelt so groß waren. Das Kleine Schwarze trifft daher doppelt zu – auf den Inhalt und auf die Größe. Es ist quasi ein Baby Coffeetable Book, aber nicht minder beeindruckend oder schön. Es ist wieder ein absolutes Buch zu Träumen und Bewundern, zum Entdecken und auch zum Staunen, insbesondere weil ich jedes Mal von den wunderschönen Zeichnungen begeistert bin. Ich könnte die Bilder einfach stundenlang anschauen und bewundere die Handwerkskunst der Autorin jedes Mal wieder aufs Neue. Eine tolle Ergänzung für alle Fans der Autorin, für Fans von Fashion und Design oder auch für Leute, die einfach hübsche Sachen mögen. Auch als Geschenk super geeignet!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 03.10.2022

wirr, aber fesselnd

Like a good girl – Denn sie wissen, was du getan hast
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„Mädchen können nur das eine oder andere sein. Wir sind gut oder wir sind schlecht. Wir sind clever oder wir sind dumm.“
(Ein Blogbeitrag in Like a good girl)

Worum geht’s?

Die Rebellin. Die Streberin. ...

„Mädchen können nur das eine oder andere sein. Wir sind gut oder wir sind schlecht. Wir sind clever oder wir sind dumm.“
(Ein Blogbeitrag in Like a good girl)

Worum geht’s?

Die Rebellin. Die Streberin. Die Cheerleaderin. Das tote Mädchen. Wie jede gute Highschool in Amerika hat die Jefferson-Lorne-High alles davon. Nach dem schockierenden Mord an Emma Baines stehen drei ihrer Mitschülerinnen ganz oben auf der Liste der Verdächtigen: Claude, die notorische Partygängerin. Avery, die Kapitänin der Cheerleader. Und Gwen, die angehende Klassenbeste. Jede der drei hatte etwas zu verbergen, und die einzige Frage, die sich die Polizei stellt, ist: Welche von ihnen hat Emma, die alle nur als das „gute Mädchen“ kannten, auf dem Gewissen? Doch die Dinge sind nicht immer so wie sie scheinen, und Emma hatte selbst Geheimnisse, von denen niemand etwas ahnt. Während immer mehr Lügen ans Licht kommen, tickt die Uhr. Denn Emmas wahrer Mörder läuft noch frei herum – und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihm ein weiteres Mädchen zum Opfer fällt.
Like a good girl ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch einen Erzähler erzählt, zudem gibt es zahlreiche Inhalte wie Vernehmungsprotokolle, Blogbeiträge und Tagebucheinträge. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich Essstörung und sexuelle Übergriffigkeit.

Meine Meinung

Like a good girl ist eines dieser Bücher, bei dem man schon vorher weiß, dass es entweder eine Katastrophe oder ein Highlight sein wird. Klappentext? Interessant, klingt aber auch wie bereits mehrfach gelesen. Trotzdem war mein Interesse geweckt – und tatsächlich hat mich das Buch sehr gespalten zurückgelassen.

Der Einstieg in das Buch fiel mehr sehr schwer, wobei, nicht nur der Einstieg. Das Buch hat keine richtige Struktur, es springt wild hin und her zwischen Vernehmungen, in denen mittendrin aber die Erzählereinsicht einsetzt, Blogbeiträge, Kommentare zu Beiträgen, Tagebucheinträge, in denen aber zugleich Drittinhalte wiedergeben werden. Ja, Like a good girl ist ein solides Durcheinander. Und trotzdem irgendwie fesselnd. Die Charaktere sind allesamt komplett austauschbar, sie erfüllen Klischees und Stereotypen – allerdings 100% gewollt. Das ist eine der Stärken des Buches, dass die Autorin genau hiermit spielt, das merkt man. Man wird sie alle wiedertreffen: Der aufdringliche Star der Schule, die Partyfraktion, der unfassbar liebe Good Guy, der extrem beschränkte Sheriff, die pushy Eltern, die für ihr Kind die Hand ins Feuer legen, das Kind aber eigentlich kaputt machen. Und eines haben alle zusammen: Sie sind blind für das Offensichtliche. Das war mir echt fix beim Lesen klar. Jedenfalls wird man in diesem Buch unfassbar viele Namen kennenlernen und ehrlich gesagt, bei vielen bin ich einfach durcheinander gekommen. Selbst die Hauptcharaktere Claude und Gwen habe ich gelegentlich verwechselt, nur Avery war einigermaßen greifbar.

Die Handlung ist überschaubar: Es taucht ein Video auf, was zeigt, wie das absolute Good Girl Emma von einer unbekannten Person in den Fluss Anna’s Run (wo ich ursprünglich übrigens nicht dachte, dass es ein Fluss ist, sondern ein Event) gestoßen wird. Emma ist seitdem verschwunden, es gibt sehr wenig Hoffnung, da um den Fluss eh zahlreiche Legenden ranken. Es wird ermittelt, die Polizei findet sehr schnell Verdächtige (die Polizeiarbeit beschränkt sich dabei passenderweise immer nur auf einen Aspekt, was immer wieder zum Wechsel der Verdächtigen führt). Parallel erfährt der Leser aber auch mehr über Emma, die in ihren Tagebucheinträgen über Lizzy berichtet, die Gwens Schwester war und vor einem Jahr Selbstmord begangen haben soll, indem sie high und betrunken von einer Klippe sprang, nachdem sich das Vorzeigemädchen in einem halben Jahr in eine wandelnde, betrunkene Katastrophe verwandelt hat. Wieso? Nun, das hat niemanden interessiert, außer Emma. Warum nicht? Das bleibt ein wenig offen, aber das Buch hat generell einen sozialkritischen Unterton und der Leser dürfte schnell ein Gefühl entwickeln, wieso (und auch, wieso die Charaktere eben solche Klischee-Abziehbildchen sind). Nach und nach zwischen ganz viel typischen Teenie-Stuff wie Partys und Kantinenessen läuft alles auf den Höhepunkt zu, der mal wieder mit einem zwinkernden Auge aufzeigt, wie beschränkt die Polizei hier ermittelt.

Ich würde gern sagen, dass der große Showdown mich überrascht hat. Wirklich. Hat er aber leider in keiner Form. Nicht, weil er nicht gut war (vielleicht etwas sehr konstruiert, aber im Prinzip war er schon nett), sondern einfach, weil ich die entscheidenden Punkte als aufmerksamer Leser vorher wahrgenommen habe und das dazu führte, dass ich wusste, was passiert ist, was die Spuren bedeuteten und vor allem: Wieso das ganze eigentlich so gemacht wurde. Es gab wenige kleine Nebenüberraschungen. Schon nach gut 100 Seiten hatte ich eine Ahnung, die sich zunehmend bestätigt hat und sich am Ende dann eigentlich in jedem Aspekt als richtig erwiesen hat. Es ist eine gekonnte Mischung aus erhobener Zeigefinger, Spiel mit Klischees und einer etwas konstruierten Geschichte, aber zugleich mit einem wirren Erzählstil und sehr viel Drumherum, was das Buch zeitweise sehr anstrengend gemacht hat. Zugleich fand ich es etwas schade, dass doch insgesamt recht viele gewichtige Themen eingebaut waren, die aber nur sehr oberflächlich angesprochen und nicht wirklich behandelt wurden, dabei hätten sie für die Botschaft des Buches insgesamt doch sehr gespannt.

Mein Fazit

Like a good girl ist ein interessantes Buch, was viel mit Klischees spielt und zeitweise durch den wirren Erzählstil doch sehr anstrengend ist. Die Charaktere sind leider recht austauschbar und ich habe sie gern mal verwechselt, alles ist zudem relativ konstruiert. Gleichzeitig ist es aber auch das Spiel mit den Klischees, ein gewisses permanentes Zwinkern der Autorin und die Worte zwischen den Zeilen, die bei aufmerksamer Betrachtung recht schnell den Leser auf die richtige Fährte führen, was zugleich zu viel Frust ob der Blindheit der Leute führt. Eine Leserempfehlung kann nicht vollständig aussprechen, weil es doch sehr darauf ankommt, ob man diese Art von Buch und diese Art von Darstellung mag. Die Idee ist allerdings durchaus interessant.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]