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Veröffentlicht am 24.12.2020

ein grandioser Abschluss

Love is Wild – Uns gehört die Welt
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„Liebe kann kein Trauma heilen. Das passiert nur in Filmen und Büchern. Im wirklichen Leben funktioniert das nicht. Du musst dich selbst heilen.“
(Amory zu Curtis in Love is wild)

Worum geht’s?

Nach ...

„Liebe kann kein Trauma heilen. Das passiert nur in Filmen und Büchern. Im wirklichen Leben funktioniert das nicht. Du musst dich selbst heilen.“
(Amory zu Curtis in Love is wild)

Worum geht’s?

Nach dem Tod seiner Eltern beim Hurrikan ist Curtis ein wütender Mensch. Seine Gefühle hat er nicht mehr unter Kontrolle, regelmäßig explodiert er und verletzt sich oder andere. Nur mit seiner besten Freundin und Mitbewohnerin Amory ist es etwas anderes. Die lockere Sex-Beziehung ist alles, was er an Gefühlen geben kann, denkt er zumindest. Denn als Amory einen Partner findet und mit Richard offenbar glücklich wird, merkt Curtis, dass seine Gefühle weit über Gelegenheitssex und Freundschaft hinausgehen. Nur ist er kein Mann, den Amory an ihrer Seite haben sollte…

Love is wild ist Band 3 der „Love is“-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Protagonisten aus Band 1 und 2 sowie die alles verbindende Band „After hours“ kommen jedoch vor. Vorkenntnisse sind daher hilfreich.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist mit seinen vielseitigen Verzierungen und bunten Farben wieder sehr ansprechend und fröhlich. Die Gestaltung passt gut zu dem Handlungsort New Orleans und zu den Vorgängern, die Unterscheidung ist gering. Das Cover ist ein Hingucker und erregt Aufmerksamkeit. Die Geschichte wird wechselnd durch Amory und Curtis in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen. Das Buch enthält mehrere Intimszenen.

Meine Meinung

Alle guten Dinge sind drei. So sagt man es in der Regel. Nach einem mitreißenden Band 1, wo ich mir nur etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, und einem sehr seichten Band 2, der mich nahezu gelangweilt hat, bin ich mit gemischten Gefühlen an Band 3 herangegangen. Auf Curtis und Amory habe ich mich mit am meisten gefreut, da Curtis in den Vorgängerbänden schon sehr interessant war. Und dann kam Love is wild. Und ich kann nur sagen: Es stimmt, alle guten Dinge sind wirklich drei.

Ich kann gar nicht sagen, was mich am meisten an diesem Buch begeistert hat. Im Fokus stehen Amory und Curtis, am Rande geht es noch um die Band After hours und ihre Entwicklung, aber auch um New Orleans. Eine bunte, vielseitige Mischung also. Amory und Curtis wohnen zusammen und haben auch zeitweise eine lockere Sexbeziehung gehabt. Denn Amory glaubt nicht daran, dass Curtis Beziehungsmaterial ist und Curtis glaubt sowieso nicht an Gefühle. Dass hier eigentlich mehr hinter liegt, das merkt der Leser recht schnell im Verlauf der Geschichte. Nun ist es aber so, dass Amory mit ihrem Unikollegen Richard zusammenkommt und entsprechend Curtis nur noch bester Freund und Mitbewohner ist und noch dazu Richard immer wieder sehen muss. Nicht nur seine bloße Anwesenheit reizt Curtis, nein, auch die Art, wie Richard mit Amory umgeht. Aber nicht nur das macht Curtis wütend, die ganze Welt nervt ihn. Als dann auch noch ein Brief kommt und die Stadt androht, ihm sein zerstörtes Elternhaus wegzunehmen, wenn er sich nicht darum kümmert, kochen die Gefühle über. Wie kann Curtis aus dieser Wutspirale ausbrechen?

Niemals hätte ich erwartet, dass Love is wild so ein komplexes und tiefgründiges Buch werden wird. Da bin ich ganz ehrlich. Curtis, der ständig wütend ist und sich zeitweise in den Alkohol flüchtet, ist ein überraschend komplizierter Charakter, den man von Anfang an auf eine komische Art ins Herz schließt und dann sehr mit ihm mitleidet. Nicht nur wegen Amory und dem ständigen Mitansehen dieser unwürdigen Beziehung von Amory und Richard, sondern auch wegen seiner inneren Kämpfe. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr versteht man, dass Curtis von den Dämonen der Vergangenheit gejagt wird. Verlust, vielleicht auch eine Art von PTBS und viele Ängste machen ihn das Leben schwer, das würde der wütende Schlagzeuger aber niemals zugeben. Doch immer wieder verletzt er dadurch – gewollt und ungewollt – sein Umfeld, was auch dazu führt, dass Amory irgendwann nicht mehr kann. Curtis muss seine Probleme in den Griff kriegen, um sich ins Leben zurückzukämpfen. Und genau darum geht es in diesem Buch. Es geht um Heilung und Hoffnung. Für mich ist Love is wild nicht vordergründig eine Liebesgeschichte. Diese kommt zwar auch nicht zu kurz und hat einige Höhen und Tiefen, aber es geht vor allem um die Entwicklung von Curtis und diese hat die Autorin wirklich auf tolle Art eingefangen. Sie ist nicht gradlinig, nicht perfekt, nicht unrealistisch. Sie ist echt, sie ist laut und manchmal auch wild. Und vor allem ist sie bedrückend und beeindruckend. Zwar hat das Buch zwischendurch hier und da leichte Längen und es gibt sicher einige Punkte, wo das Buch etwas zu sehr ausufert, aber das hat mich nicht gestört. Ich war einfach zu sehr drin in dieser wunderbaren Welt.

Die Liebesgeschichte von Curtis und Amory ist nicht einfach. Bereits zum Beginn des Buches ist Amory mit Richard zusammen, der Leser erfährt aber, dass Curtis und Amory etwas Lockeres am Laufen hatten. Das gibt’s jetzt natürlich nicht. Dennoch sehnt sich Curtis nach Amorys Nähe – natürlich nur der körperlichen, redet er sich ein. Amory will für Curtis da sein, macht sich aber natürlich auch Sorgen um ihre frische Beziehung. Bereits nach wenigen Seiten merkt man als Leser aber, dass Richard und Amory ein schreckliches Paar sind. Oder vielmehr, dass Richard ein grausamer Mensch ist. Selten wollte ich in ein Buch klettern und jemandem so hart eine Ohrfeige verpassen wie Richard. Von Anfang an unsympathisch, empathielos, eingebildet und auf eine unangenehme Art und Weise zeigt er immer wieder, wie wenig er die wunderbare Amory eigentlich wertschätzt. Amory nimmt diese Rückschläge hin, zu sehr klammert sie sich an das Bild vom perfekten Freund, den sie mit nach Hause nehmen kann. Während ihr Herz eigentlich schon längst weiß, dass es für jemand anderen schlägt. Das sich so entwickelnde Hin und Her ist wirklich gut gelungen. Auch die starken Botschaften, die die Autorin im Buch immer wieder einbringt, sind großartig. Es geht darum, dass man sein darf, wer man sein will. Dass man sich selbst retten muss, um zu heilen. Dass man sich seinen Gefühlen stellen muss, um weiterzukommen. Aber es geht auch darum, für sich selbst einzustehen. Mit Curtis und Amory hat Kathinka Engel wunderbare Charaktere zum Mitleiden und Mitfiebern erschafft. Und anders als in den Vorgängerbänden haben sie und ihre Geschichten auch Tiefe.

Besonderes Highlight bei Band 1 war für mich die mitreißende, lebhafte Art, wie von New Orleans gesprochen wurde. Diese vermisste ich in Band 2 fast komplett. Entsprechend dankbar war ich dafür, dass es hier wieder aufkam. Der Lebensgeist und die Bedeutung der Musik für diese lebhafte, aber schicksalsgebeutelte Stadt wurden wunderbar eingefangen und für die Handlung hilfreich verwendet. So wird auch der verheerende Hurrikan, der die Stadt einst hart getroffen hat, in einfühlsamer Art eingebaut. Es sind Gänsehautmomente, die man nicht erwartet hätte und die der Autorin wunderbar gelungen sind. Ebenso wieder toll eingefangen hat die Autorin die Thematik um die Musik. Es gibt Fortschritte für die Band, unterhaltsame Konzerte und einige Entwicklungen, die zeigen, dass es bei der Love is-Reihe nicht nur um das bunte New Orleans oder tolle Liebesgeschichten geht, sondern um eine ganz besondere Lebensfreude, die ansteckend ist. Ich werde die Band und New Orleans, die ganzen tollen Nebencharaktere – Hugo! – sehr vermissen.

Mein Fazit

Love is wild ist der stärkste Band der Love is-Reihe und kann mit seinem Handlungsverlauf sehr überzeugen. Ein grandioser Abschluss einer lebhaften Reihe, die mitreißt und begeistern kann. Curtis Geschichte war ergreifend und beeindruckend, Amorys und seine Liebesgeschichte zum Mitschmachten. Trotz einiger überschaubarer Längen einfach nur ein absoluter Lesegenuss.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 16.12.2020

motivierend und hilfreich

Das Emotional-Eating-Tagebuch
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Was ist das?

Dr. Kathrin Vergin möchte mit dem Emotional Eating Tagebuch dem Leser ein Ernährungstagebuch mit an die Hand geben, bei dem es nicht nur darum geht, was wir essen und wie viel. Sondern vor ...

Was ist das?

Dr. Kathrin Vergin möchte mit dem Emotional Eating Tagebuch dem Leser ein Ernährungstagebuch mit an die Hand geben, bei dem es nicht nur darum geht, was wir essen und wie viel. Sondern vor allem auch darum, warum wir essen und wie wir uns dabei fühlen. 12 Wochen kann mit diesem Ausfüllbuch das persönliche Essverhalten reflektiert werden und durch mehr Verständnis für das eigene Essverhalten eine nachhaltige Verbesserung erzielt werden.

Wie sieht es aus?

Das Tagebuch ist eine gebundene Hardcover-Ausgabe mit einem Stoffeinband in Leinenoptik. Das satte Türkis wirkt belebt und freudig. Das komplette Buch ist unbeschriftet, lediglich auf dem Cover befindet sich eingeprägt ein Symbol. Relevante Informationen befinden sich auf einer Papierbanderole, die abgemacht werden kann. So wirkt das Buch wie ein schlichtes Notizbuch und gibt keinen Hinweis auf seinen Inhalt preis. Die Größe entspricht etwa dem A5-Format, von der Dicke her ist das Buch etwa 1cm hoch. Das Buch hat ein gewisses Eigengewicht. Die Innengestaltung ist sehr dezent gehalten. Die Seiten haben eine gelbliche Färbung und sind mit einer blau Gestaltung für die Tage und einer grauen Gestaltung für die Wochenübersicht sehr übersichtlich aufgebaut. Die Schriftart ist gut lesbar, die Schriftgröße sehr angenehm. Die Ausfüllseiten sind sehr intuitiv gestaltet. Der Aufbau ist sinnlogisch – jeweils 7 Tagesdoppelseiten gefolgt von einer Wochendoppelseite. Jede Woche startet mit einem motivierenden Zitat. Das Papier ist unbeschichtet und relativ dick, die Vorseiten schimmern jedoch leicht durch. Ich empfehle die Nutzung von Kugelschreibern oder Bleistiften. Das Buch hat ein Fadenlesezeichen.

Was erwartet einen?

Bei diesem Tagesbuch handelt es sich um ein Ausfüllbuch zur Reflexion des eigenen Essverhaltens. Nach einem einführenden Teil, bei dem die Autorin von sich selbst und ihrem Weg erzählt und einige allgemeine Infos zum Thema Ernährung und emotionales Essen für den Leser parat hält, startet auch schon der Ausfüllteil. Zunächst gibt es Tabellen und Übersichten zum Festhalten von Werten, um den Gewichts- und Umfangsverlauf zu Protokollieren. Es folgen „Fragen an dich selbst“, bei dem der Leser mit Ja-Nein-Fragen auf knapp 4 Seiten seine Situation reflektieren und mit dem Zustand in 3 Monaten vergleichen soll. Es sind Fragen, die vielleicht manchmal auch etwas unbequem sind, aber zum Nachdenken anregen.

Im Anschluss folgt der 12-Wochen-Teil. Die Wochen sind jeweils mit einem Startzitat, dann 7 Doppelseiten für die jeweiligen Tage und einer Doppelseite fürs Wochenfazit gestaltet. Die Tage sind immer gleich aufgebaut. Es gibt Platz für die Nahrungsmittel des Tages und Anmerkungen zu Gedanken und Gefühlen, zudem zahlreiche sonstige Elemente wie Schlafenszeit, Training, Flüssigkeit und Platz für die Reflexion des Tages, etwa mit Fragen wie „welche 3 Sachen sind mir heute aufgefallen“. Die Wochenübersicht ist vor allem für eine komplette Reflexion der Woche und für die Planung von Zielen für die kommenden Woche gedacht. Am Ende der 12 Wochen gibt es nochmal eine Fazitseite sowie einige allgemeine Hinweise für den Alltag.
Meine Meinung

Über die Jahre wurde ich nicht nur älter, sondern zunehmend auch schwerer. Wieso? Das war eine gute Frage. Ich habe ein gutes Wissen um Ernährung und Bewegung, bin aber oft „undiszipliniert“ und habe manchmal das Gefühl, permanent zu essen. Als ich auf dieses Ausfülltagebuch stieß, war mein Interesse geweckt. Vom Verlag erhielt ich es sogar schon über eine Woche vor Release und konnte so direkt starten .

Die Autorin wirkt im anfänglichen Infoteil sehr sympathisch und gibt gute Impulse mit. So ist es wichtig zu verstehen, dass nichts von heute auf morgen und von 0 auf 100 klappt. Dafür ist dieses Buch auch nicht gedacht. Vielmehr soll es eine Hilfe sein, um zu verstehen, wie viel und wieso man isst. Das erfordert Eigeninitiative und auch ein wenig Mut. Wieso? Weil man Erkenntnisse gewinnen wird, die vielleicht unangenehm sind. So ist mir bereits nach einer Woche aufgefallen, dass ich auf der Arbeit oft als Belohnung zu Süßigkeiten greife und abends aus Faulheit eher die Pizza statt einem frischen Essen auf dem Tisch landet. Sicher hätte man die auch so gewinnen können, aber schwarz auf weiß wurde es realer. Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet und gibt einem dennoch sehr viel mit. Es ist ein Planungstool, ein persönliches Tagebuch, ein Reflexionsbuch und zugleich auch die perfekte Abbildung vom Ist-Zustand. Solange man eben ehrlich zu sich ist. Dieser Knackpunkt liegt in jedem Vorhaben. Das Tagebuch kann nur funktionieren, wenn man sich hinsetzt, ehrlich zu sich selbst ist und sich für sich selbst öffnet. Es ist kein Wundermittel, keine Zauberlösung, es ist eine Hilfe.

Am Tag 1 fiel es mir schwer, einige Fragen zu beantworten. Wieso aß ich eigentlich? War es nicht klar, dass es der Hunger war? Doch je mehr ich in mich horchte, desto mehr verstand ich, dass es auch darum geht, wieso ich etwa Pizza statt Spinat esse oder zu den Snickers statt meinen Käsewürfeln und Weintrauben greife. Das Tagebuch hilft mir, Fallen zu finden und zu verstehen. Manchmal gibt es aber auch Tage, wo ich für mich keine Anmerkungen habe und einfach das Gefühl habe, ein guter Tag vergeht. Das ist vollkommen in Ordnung und auch hierfür bietet das Buch ja genug Platz. Alles kann, nichts muss. Um sein Essverhalten zu verstehen, muss man nicht täglich eine Erkenntnis gewinnen. Es geht viel mehr darum, sich mit allem auseinanderzusetzen. Und darum, zu verstehen, wieso man bestimmte Sachen macht. Denn nur so kann man Routine und Gewohnheiten entwickeln, die einem helfen. So frage ich mich mittlerweile teilweise, wenn ich zu einem Schokoriegel greife, wieso ich gerade zu diesem greife und was genau meinen Körper dazu drängt, ihn essen zu wollen.

Besonders gut gefällt mir neben der dezenten Innengestaltung, die wirklich übersichtlich und einfach zu verstehen ist, dass das Äußere auch komplett neutral gestaltet ist. Das Buch sieht von außen einfach wie ein normales Notizbuch aus und gerade, wenn man es vielleicht auch mit zur Arbeit nehmen möchte, nicht sofort jeder weiß, was es ist. Bei mir bleibt es jedoch dauerhaft zuhause, da es für mich doch zu viel Gewicht für die Handtasche hat. Dank Notizfunktion am Handy notiere ich einfach, was ich gegessen und gedacht habe und übertrage es abends ins Buch.

Mein Fazit

Das Emotional Eating Tagebuch ist ein etwas anderes Ernährungstagebuch, was einem helfen kann, bestimmte Verhaltensweisen zu entdecken. Es ist ein Ausfüllbuch, für das man sich ein wenig Zeit nehmen muss, da die Analyse über das typische Notieren von Essen hinausgeht, was einen dafür aber auch beeindruckende, bedrückende, erschütternde und motivierende Erkenntnisse geben kann. Man muss sich auf das Buch einlassen, denn manchmal werden einige Erkenntnisse sicher auch wehtun. Mir hilft es aber schon jetzt nach kurzer Zeit, die ersten Stolperfallen in meinem Essverhalten zu finden und Lösungen hierfür zu suchen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.12.2020

angenehm und mitreißend

One Last Song
1

„Er war ein Rockstar, ich ein Niemand. Er lebte in dieser Welt aus Glamour und Glitzer, und ich musste erst hineinwachsen.“
(Riley über Julian in One last song)

Worum geht’s?

Riley ist nach New York ...

„Er war ein Rockstar, ich ein Niemand. Er lebte in dieser Welt aus Glamour und Glitzer, und ich musste erst hineinwachsen.“
(Riley über Julian in One last song)

Worum geht’s?

Riley ist nach New York gekommen, um ihren Weg auf die Bühne zu finden. Julian ist nach New York gekommen, um mit seiner Band auf der Bühne zu stehen. Als sich ihre Wege an der renommierten New York Music & Stage Academy kreuzen, entwickelt sich etwas, wogegen sich beide wehren…

One last song ist Band 1 der „One last“-Reihe, die sich verbindend um eine Akademie in New York dreht. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Protagonisten aus Band 2 und 3 kommen jedoch vor.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist mit der Farbgebung sehr glamourös und ansprechend gestaltet. Der Hintergrund erinnert an Musik und passt somit gut zum Titel. Auch die Lichtreflexe erinnern an das Scheinwerferlicht. Das Cover ist ein Hingucker und erregt Aufmerksamkeit. Die Geschichte wird wechselnd durch Riley und Julian in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen. Im Buch enthalten sind einige englischsprachige Songtexte. Das Buch enthält mehrere Intimszenen.

Meine Meinung

Schon wieder eine „normales Mädchen trifft Rockstar“-Geschichte? Das war vermutlich der erste Gedanken, den sehr viele hatten. Auch ich. Aber die Wahrheit ist: Ich habe eine Schwäche für solche Geschichten. Und daher war klar, dass One last song gelesen werden muss. Ich habe von der Autorin bisher nichts gelesen und bin daher ohne wirkliche Erwartungen an das Buch herangegangen. Was ich am Ende bekommen habe? Eine sympathische, mitreißende Liebes- und Lebensgeschichte, die mich fast restlos begeistern konnte!

Im Fokus der Geschichte stehen Julian und Riley. Riley ist mit dem großen Traum, Musicaldarstellerin zu werden und auf der Bühne zu stehen. Die Stimme hat sie dafür, aber leider hat es bisher nicht mit einer Rolle geklappt. Und ihre Zeit läuft ab, denn ihr Vater hat ihr zwei Jahre Unterstützung zugesagt. Klappt es bis dahin nicht, muss sie zurückkehren und New York verlassen. Durch einen großen Zufall landet Riley an der New York Music & Stage Academy als Kellnerin und arbeitet dort fortan. Bittersüß, wenn man bedenkt, dass sie hier täglich sieht, wie andere das lernen, was Riley auch gern machen möchte. Hier an der NYMSA ist es aber auch, wo sie Julian trifft. Er ist Mitglied der Band Beyond Sanity, die aktuell enorme Charterfolge feiert. Der Sänger der Band, Ethan, soll an der NYMSA eine Masterclass geben und Julian begleitet ihn zeitweise. Und so kommen er und Riley ins Gespräch und er kriegt sie bald nicht mehr aus den Kopf. Aber beide haben ihre Vorbehalte. Denn Julian hat eine harte Vergangenheit und ist durch einen Vorfall sehr vorsichtig mit Liebesgeschichten geworden. Und Riley? Die kann sich nicht vorstellen, dass jemand wie Julian Interesse an ihr hat. Eine komplizierte Geschichte aus Freundschaft, Gefühlen, Ängsten und dem Druck der Öffentlichkeit beginnt.

One last song ist ein wirklich facettenreiches Buch. Ich bin ehrlich, dass ich das gar nicht gedacht hätte. Die Autorin schafft es, in einer wirklich super Mischung Einblicke in Rileys Leben als Newcomerin, Julians Leben als gehetzter Star, den harten Alltag an der NYMSA und auch das Leben in New York zu gewähren. Von Anfang an schafft das Buch, zu fesseln und mitzureißen. Riley ist ein Charakter, in den man sich schnell verliebt und mit der man sofort mitfiebert. Sie ist sympathisch, aufopferungsvoll und ambitioniert. Julian macht auch von Anfang an einen bodenständigen, überlegten Eindruck. Er hat wenige Ecken und Kanten – worauf ich ja eigentlich eher stehe wie etwa bei Ethan – aber dennoch habe ich ihn sofort ins Herz geschlossen. Auch die Nebencharaktere wie einige Bandmitglieder, die Leiterin der NYMSA und Rileys Freundin Ally runden die Geschichte super ab. Ich habe wirklich selten beim Lesen eines Buches – und noch seltener beim Lesen einer Reihe - das Gefühl, dass die Story rund und ausgewogen ist. Nicole Böhm hat das für mich aber geschafft. Sie verliert sich nicht in zu vielen Nebensächlichkeiten und ausufernden Beschreibungen, die unnötige Längen aufbauen. Sie rennt aber auch nicht durch die Story, um zu ihren Hauptpunkten zu kommen und vergisst dabei, ein solides Drumherum aufzubauen. Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist wunderbar, die Charakterentwicklung passt, die Handlungen sind stimmig. Mir gefällt auch, wie die Autorin es geschafft hat, die Emotionen einzufangen. One last song ist weder ein wahnsinnig bedrückendes Buch noch ist es ein leichtfüßiges Buch für Zwischendurch. Es hat von allem ein wenig und das in einer richtigen Dosis. Mit schockierenden und traurigen Momenten wie etwa Ethans Entwicklung und Julians Hintergrund, wieso er so verhalten auf eine mögliche Beziehung reagiert, kann das Buch genauso sehr überzeugen wie mit entspannten Momenten, wo Riley und Julian zusammen singen, oder gnadenlos ehrlichen Momenten, wie etwa bei Rileys Castings und ihren Erfahrungen im Umgang mit der Presse oder Leuten, die von ihr profitieren möchten. Es ist wirklich diese Art von Buch, bei der man am Ende denkt: Wow, wie schön hat hier alles zusammengepasst. Keine Längen, aber auch keine Kürze. Eine gewisse Tiefe, aber auch nicht zu bedrückend. Eine schöne Entwicklung, die aber auch nicht zu hollywoodlike ist. Und das auch noch getoppt mit 2 super gelungenen Charakteren.

Generell muss ich sagen, dass die Autorin ein wunderbar vielseitiges Bild von Riley gezeichnet hat. Sie ist weder die unscheinbare Maus, die im Schatten des großen Künstlers dümpelt, noch die famegeile Rampensau, die so overpowered ist, dass man sie unsympathisch findet. Riley ist real. Sie ist greifbar und menschlich, sie hat Stärken und Schwächen, sie fällt und steht auf – und manchmal bleibt sie auch liegen. Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, dass die Autorin so ein realistisches Bild gezeichnet hat, bei dem Riley nicht einfach alles zufliegt und sie ihre Protagonistin kämpfen lässt für ihre Träume. Hiermit verbunden sind leichte Einblicke in die Ausbildung an der NYMSA, zumindest aus der beobachtenden Sicht, denn Riley studiert hier nicht. Es gibt Einblicke in das harte Proben für eine Rolle, aber auch in die selbstsüchtige Gesellschaft, bei der es fast nur darum geht, voneinander zu profitieren. Ich muss an der Stelle sagen, dass das Buch nicht unbedingt mit seiner Unvorhersehbarkeit glänzt, was mich aber nie gestört hat, weil es für die Entwicklung nicht wichtig war. Ganz im Gegenteil wollte man Riley so manchmal zurufen, dass sie vorsichtig sein soll. Nicole Böhm lässt ihre Protagonistin aber auch Fehler machen, genauso auch Julian. Er ist vielleicht nicht ganz so facettenreich wie Riley, aber auch er wurde gut aufgebaut. Seine Zweifel und seine Motivation werden schön hervorgearbeitet und mit ihm auch Einblicke in das Leben als Star. Es geht um Druck, neue Lieder zu produzieren, um den nervenaufreibenden Zeitplan von einer Tour, um Energielosigkeit und den Adrenalinkick auf der Bühne. Die Band Beyond Sanity spielt im Buch einer eher untergeordnete Rolle, bringt aber dennoch interessante Aspekte mit in die Geschichte ein. Vor allem ist es aber auch Ethan, der in Band 3 Protagonist sein wird und von dem man hier schon einige mitbekommen hat, was Fragezeichen und Ausrufezeichen aufwirft. Eine faszinierende Erweiterung des Buches war aber auch, wie Julian und Riley im Buch teilweise Songtexte schreiben und so das Lied One last song entsteht. Sowas kam schon öfter in Büchern vor, oftmals fand ich’s aber nicht gut eingebaut. Hier konnte es mich sehr überzeugen, weil auch Entwicklung, Zweifel und Sorgen in den Texten stecken.

Auch die Liebesgeschichte war wunderbar. Eine solide Entwicklung, kein von 0 auf 100. Es gibt Momente, wo Zweifel überwiegen. Und Momente, wo die Gefühle gewinnen. Es gibt Höhenflüge wie etwa beim gemeinsamen Singen und Tiefschläge wie die Angst, in Interviews was Falsches zu sagen. Sicher könnte hier und da die Kommunikation von Riley und Julian ein kleines wenig besser sein, aber sein wir mal ehrlich: Niemand ist perfekt und auch im echten Leben würde man eben nicht immer sofort alles klären. Dennoch gibt die Autorin beiden Raum, auch über Probleme und Sorgen zu reden. Ich kann es nur wiederholen: Stimmig und nachvollziehbar. Man kann das Prickeln spüren und auch die emotionale Anziehung nachvollziehen. Und auch die Einbindung von Julians Hintergrundgeschichte, die die Autorin vorerst offen lässt und so dem Leser selbst die Möglichkeit gibt, darüber nachzudenken, konnte mich überzeugen. Lediglich zum Ende hin ging der Geschichte ein wenig die Luft aus. Denn hier finde ich, dass es etwas schnell geht und man vielleicht auch 1-2 Sachen hätte klären können. Das wäre aber nur noch die Kirsche auf der Sahne gewesen. Das Buch habe ich trotzdem zutiefst zufrieden zugeschlagen. Und ich möchte auf jeden Fall mehr!

Mein Fazit

One Last Song konnte mich wirklich von Anfang an bis fast zur letzten Seite überzeugen. Das Ende verläuft sich etwas zu schnell und hätte noch ein bisschen Aufarbeitung vertragen können, aber die letzten paar Seiten können die starke, tolle Geschichte nicht runterziehen. Riley und Julian sind sympathische Charaktere, ihre Lebens- und Liebesgeschichte macht Spaß und auch die Einblicke in das Leben an der Akademie und in der Öffentlichkeit gibt vielseitige Einblicke. Ein mitreißendes Buch, was ohne großen Herzschmerz, dafür aber mit viel Gefühl und Entwicklung überzeugen kann. Ich freue mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 05.12.2020

intensive und mitreißende Fortsetzung

Golden Throne - Forbidden Royals
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„Zum Teufel mit der Krone, die sie mir auf den Kopf gesetzt haben, ohne je zu fragen, ob ich sie überhaupt wollte.“
(Emilia in Golden Throne)

Worum geht’s?

Emilias Leben wurde gänzlich auf den Kopf ...

„Zum Teufel mit der Krone, die sie mir auf den Kopf gesetzt haben, ohne je zu fragen, ob ich sie überhaupt wollte.“
(Emilia in Golden Throne)

Worum geht’s?

Emilias Leben wurde gänzlich auf den Kopf gestellt. Vor 2 Monaten war sie noch eine Bürgerliche und jetzt plötzlich ist sie die Kronprinzessin. Nach den dramatischen Ereignissen am Ende von Band 1 muss Emilia mehr denn je den Weg in ihre neue Aufgabe finden. Eine Aufgabe, die sie nicht haben wollte, von der sie aber bald merkt, dass sie als Kronprinzessin mehr als nur eine hübsche Statue ist. Als ihr dann noch von zahlreichen Verehrern der Hof gemacht mir und ihre Gefühle für Carter ihr zunehmend den Atem rauben, geschieht eine unfassbare Katastrophe, die ihr Leben ein für alle Mal aus den Kopf stellen wird…

Golden Throne ist Band 2 der Forbidden Royals-Reihe. Es werden Vorkenntnisse aus Band 1 benötigt und das Buch ist nicht in sich geschlossen. Die Bücher können nicht unabhängig gelesen werden.


Schreibstil / Gestaltung

Auch das Cover von Golden Throne kann wieder überzeugen. Passend zum Titel ziert das Cover ein goldener Thron und wie bei Band 1 bereits die herumfliegenden Partikel. Es ist ein stimmungsvolles und ansprechendes Cover, was zum Setting und zur Geschichte passt. Das Buch wird wieder linear durch Emilia als Ich-Erzählerin berichtet. Dem erneut zynischen Prolog ist zudem ein Stammbaum zur besseren Übersicht der Charaktere vorgeschaltet. Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig und leicht lesen.

Meine Meinung

Es war einmal eine Leserin, die sich bereits in den Seiten von Silver Crown verlor und so begeistert war, dass sie Golden Throne nicht abwarten konnte. Als das Buch endlich kam, verzog sie sich in ihr stilles Kämmerlein und las es – ein einem Rutsch. Was wie ein Märchen klingt, ist bittere Realität. Denn Golden Throne war eines dieser Bücher, was man nicht weglegen konnte.

Nachdem mich ja Silver Crown wirklich überraschte (ich bin auf den Klappentext reingefallen und habe eine nette, heiße Lovestory erwartet und stattdessen ein mitreißendes Drama mit ein bisschen Liebe bekommen), war ich sehr gespannt, ob die Autorin den hohen Erwartungen standhalten kann. Silver Crown war ein Knall. Ein vielseitiger, interessanter, leicht zynischer, intriganter und zugleich mitreißender Knall. Kronprinzessin Emilia, die in die royale Welt eintritt und alles boykottiert, was geht. Und sich dann doch irgendwie geschlagen gibt, bis am Ende eine Katastrophe passiert, dies alles umwirft. So denkt man. Denn Golden Throne startet direkt mit der ersten fetten Überraschung. Nicht, dass dies eine sehr große Rolle spielt – denn in diesem Buch geht es viel mehr um die Entwicklung von Emilia. Etwa die erste Hälfte des Buches beleuchtet facettenreich, wie es Emilia zwischenzeitlich ergeht. Mal ganz abgesehen von den Alpträumen, die sie seit der Katastrophe plagen, der stets in ihren Adern kriechenden Angst vor den Monarchiegegnern und dem auf sie lastenden Druck, die Rolle als Kronprinzessin auszufüllen, macht auch die Schachmatt-Situation mit Carter ihr das Lebe nicht gerade einfacher. Als dann Lady Octavia noch anfängt, weiter Druck aufzubauen, muss Emilia sich fügen. Denn wenn man bereits eins gelernt hat: Mit Erpressungen, Drohungen und Deals kommt man im royalen Leben weiter.

Und so fängt Emilia an, offizielle Aufgaben zu übernehmen, etwa Eröffnungen oder Empfänge. Mit ihrer gewohnt zynischen Art kommentiert sie den verrückten Zirkus – aber macht zugleich auch langsam eine Wandlung durch. Denn durch die Tätigkeit merkt sie, wie viel sie dem Volk geben kann und wie viel Liebe das Volk für seine Royals übrig hat. Anders als in Band 1 geht es bei Golden Throne weniger um das innerhöfische Gezanke (wobei Emilia hier und da auch gut aneckt, etwa als sie sich ihre eigenen Beschützer zusammensuchen möchte, denen sie vertrauen möchte) und auch Intrigen sind eher rar gesät – bei all dem, was aus dem Programm steht, ist das aber sogar ganz angenehm, da das Buch sonst schnell überladen hätte sein können. Viel mehr steht Emilias innerer Kampf im Vordergrund, ihre persönliche Entwicklung. Sie ist zwar immer noch nicht in diesem neuen Leben angekommen, aber sie versucht mittlerweile, das Beste daraus zu machen. Und hier muss ich sagen, dass mich die Autorin wirklich abholen konnte. Es ist keine von 0 auf 100 Entwicklung, aber eben auch kein „Emilia ist ein Sturkopf“-Gedöns. Die Autorin schafft es, eine starke und zugleich greifbare Geschichte zu entwickeln, die Emilia nicht ihre zynischen Kommentare nimmt, aber sie zugleich reflektieren lässt, welche Erkenntnisse sie zunehmend gewinnt. Absolut mitreißend, beeindruckend und dennoch wird so nicht die Fahrt aus dem Buch genommen.

Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches überschlagen sich die Ereignisse auf eine unglaubliche Art. Aus Band 1 schwillt ja immer noch der Konflikt um die Monarchiegegner, die Frage nach dem Palastbrand und weitere Problemfelder sind zwischenzeitlich dazugekommen. Dem muss sich auch Emilia in Golden Throne stellen. Und sie geht einen Weg, der wieder beeindruckt: Sie will Aufklärung, sie will Insights und sie will vor allem nicht in Watte gepackt werden. Dennoch gehen auch an ihr die Ereignisse nicht spurlos vorbei und man merkt, wie das alles sie belastet. Es ist ein Spagat, der ihr vieles abverlangt und der gleichzeitig für den Leser enorm interessant ist. Und dann, in einem Moment tiefster Zufriedenheit, trifft der endgültige Wahnsinn ein. Diese Schlüsselszene des Buches, so fernab von der Liebesgeschichte und der Frage, ob ein Rollkragenpulloverkleid angemessene Kleidung für ein Date ist, ist so erschütternd und bedrückend, dass ich beim Lesen Gänsehaut bekam und fassungslos war. Und so gipfelt das Buch erneut in einem fiesen, schrecklichen Cliffhanger, der noch viel heftiger und einschneidender ist als der von Band 1. Und mit ihm bleiben viele Fragen, deren Antwort Band 3 hoffentlich bereithält. Fragen, die weit über das „was nun“ hinausgehen. Und eine Grundkonstellation, die Raum für enorme Möglichkeit mitbringt. Ich bin mehr als gespannt, welchen Weg die Autorin gehen wird.

Für die Liebesroman-Fans wird auch Golden Throne wieder eine kleine Enttäuschung sein. Carter und Emilia haben zwar vereinzelte Momente miteinander, aber die Liebesgeschichte bleibt stark untergeordnet. Vielleicht leidet sie hierunter auch ein wenig, denn je mehr sie in den Hintergrund gerät, desto schwieriger waren für mich einige Themen und Entscheidungen nachzuvollziehen. Durch das Werben zahlreicher Verehrer, die Emilia allesamt abblockt, kommt natürlich noch ein wenig Würze in die Geschichte. Aber es ist mehr als offensichtlich, dass Emilia und Carter das große Finale sein sollen. Die Frage ist nur, wie der Weg dahin führt. Und da die Autorin so viel mehr Augenmerk auf das Drumherum und Emilias Werdegang legt, denke ich nicht, dass da noch sehr viel kommen wird. Aber ich bin ehrlich: Stören tut es mich überhaupt nicht. Denn die Forbidden Royals Reihe ist für mich jetzt schon viel mehr als eine Cinderella-Story. Und Emilia? Die braucht für mich keinen Kerl an ihrer Seite.

Mein Fazit

Golden Throne ist eine wahnsinnig gelungene, intensive und mitreißende Fortsetzung. Die Geschichte um Emilia fasziniert mit Einblicken in das Leben am Hof, einer starken Protagonistin, hochspannende Twists und zugleich viel Gefühl. Die Geschichte einer jungen Frau, die zu etwas gemacht wurde, was sie nie sein wollte, aber bereit ist, die Rolle auf ihre Art zu übernehmen. Eine entwicklungsstarker Folgeband, der Band 1 in nichts nachsteht und mit einem großen Knall das Finale einleitet. Ein wahrer Lesegenuss und ganz sicher nicht die Cinderella-Story, die man erwartet.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2020

ein toller Alltagshelfer

Das 6-Minuten-Erfolgsjournal (petrol)
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Was ist das?

Nach dem 6-Minuten-Tagebuch kommt das 6-Minuten-Erfolgsjournal. Während der Vorgänger zur persönlichen Reflexion und für mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit und Selbstliebe gedacht war, möchte ...

Was ist das?

Nach dem 6-Minuten-Tagebuch kommt das 6-Minuten-Erfolgsjournal. Während der Vorgänger zur persönlichen Reflexion und für mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit und Selbstliebe gedacht war, möchte der Autor dieses Mal mit dem Erfolgsjournal die Möglichkeit geben, zeitgleich für mehr Achtsamkeit, aber auch für mehr Produktivität zum Erreichen der persönlichen Ziele zu sorgen. Durch die 6 Minuten bewusste Zeit, die man sich zum Planen nehmen soll, soll der Fokus und die Konzentration geschärft werden. Mit zahlreichen Hintergrundinformationen gibt der Autor auch das notwendige Basiswissen mit auf dem Weg.

Wie sieht es aus?

Das Tagebuch befindet sich wie das 6-Minuten-Tagebuch in einer gebundenen Ausgabe mit einem Stoffeinband in Leinenoptik. Die Buchrückseite ist unbeschriftet, das Cover und der Buchrücken verfügen über einen goldgeprägten Schriftzug „Das 6-Minuten-Erfolgsjournal“. Auf der Rückseite befindet sich ein restlos abziehbarer Aufkleber mit der ISBN-Nummer und einem kurzem Klappentext. Das Buch fühlt sich hochwertig an und macht einen sehr guten Eindruck. Die Größe entspricht etwa dem A5-Format, das Buch wiegt laut Autor knapp 420g. Wie auch der Vorgänger ist die Innengestaltung ähnlich schlicht und elegant gehalten. Die Seiten sind charmoisfarben und es wird viel mit Brauntönen gearbeitet. Die Schriftgröße ist sehr angenehm, das Buch wirkt aufgeräumt und gut strukturiert. Es ist sinnlogisch aufgebaut. Bei den Ausfüllseiten zeigen gepunktete Linien die Felder an, die ausgefüllt werden sollen. Das Papier ist relativ fest und leicht beschichtet. Zum Ausfüllen empfehle ich daher eher Kugelschreiber als Fineliner. Das Buch hat zudem zwei Fäden-Lesezeichen.

Was erwartet einen?

Bei diesem Erfolgsjournal handelt es sich um ein Ausfüllbuch zur Selbstreflexion und zur Planung. Das erste Viertel des Buches besteht aus einem Sachbuchteil, bei dem der Autor seine Gedanken für die Entstehung des Buches (mit persönlichen Erlebnissen) anführt, im Anschluss folgen Informationen zum Thema Fokus, Gewohnheit und Werte. Diese Informationen sind Grundlage für das Buch und die Idee, die hinter der gezielten Fokussierung steckt. Außerdem gibt es einige Seiten, bei denen der Leser selbst einige Gedanken reflektieren soll, etwa seine persönlichen Werte. Es folgt ein kurzer Teil mit einer Einleitung zur Verwendung des Ausfüllteils, wo erklärt wird, wie die 6-Minuten-Routine gedacht ist. Das 6-Minuten-Tagebuch ist ein Buch zur Selbstreflexion, was der Leser täglich selbst ausfühlen kann und soll. Der Autor arbeitet wieder mit vielen Zitaten, wissenschaftlichen Studien und erklärt motivierend und ehrlich, was die Grundidee des Erfolgsjournals ist.

Es folgt der Ausfüllteil. Dieser ist immer gleich aufgebaut: Es beginnt mit dem Monats-Check und dem Monatsüberblick, wo man Termine eintragen kann. Es folgt wöchentlich ein Wochenüberblick, die Wochenplanung mit Wochen-Fokus und Gewohnheitsübersicht und im Anschluss 6 Einzelseiten für die Tage. Der Autor hat sich bewusst für 6 Tage entschieden, da er möchte, dass man auch einen Tag frei hat. Möchte man trotzdem 7 Tage eintragen, empfiehlt er zwei verschiedenfarbige Stifte. Diese Idee finde ich wirklich gut. Die Tagesübersichten sind undatiert und umfassen To-Do, den Tagesfokus, Platz für Notizen und ein täglich wechselndes Zitat. Das Buch wird mit Quellennachweisen und einigen Leerseiten für Notizen beendet.


Mein Fazit

Nachdem ich bereits vor einiger Zeit das 6-Minuten-Tagebuch genutzt hatte, habe ich mich sehr gefreut, dass jetzt ein neues Journal mit anderer Ausrichtung herausgekommen ist. Während das 6-Minuten-Tagebuch in meinen Augen vor allem auf persönliche Entschleunigung und Selbstliebe setzt, da man hier seinen eigenen Tag betrachtet, ist das Erfolgsjournal eher eine Hilfe für ein organisiertes und zielgerichtetes Leben, was aber auch ein wenig die Selbstreflexion nutzt, um den Leser voranzubringen. Diese Kombi gefällt mir wirklich gut.

Das Buch ist wie der Vorgänger gestaltet und kann mich immer noch mit seiner hübschen und strukturierten Gestaltung begeistern. Die Farbgebung empfinde ich als beruhigend und zum Buch passend. Nachdem ich beim Vorgänger vom Einführungsteil überrascht war, habe ich mich hier umso mehr darauf gefreut. Der Autor hat einen sehr angenehmen, persönlichen Schreibstil. Man fühlt sich direkt abgeholt. Er ist niemand, der belehren möchte oder mit „du musst“ und „du sollst“ arbeitet. Ganz im Gegenteil wünscht er sich, dem Leser ein Handwerkszeug zur Selbsthilfe mitzugeben. Die ausführlichen Erläuterungen zum Thema Gewohnheiten und Fokus waren sehr interessant und haben mich in so einigen Punkten überrascht. Es wird wirklich anschaulich erklärt, welche Mythen in unseren Köpfen stecken und wie diese uns bei unser Produktivität stoppen. Ich habe nach der Lektüre einige Tage besonders darauf geachtet und muss zugeben, dass der Autor mich doch in vielen Punkte „erwischt“ hat. Generell finde ich die sehr positive Haltung des Autors sehr mitreißend, denn auch sein ständiges Betonen, dass ein verpasster Tag kein Weltuntergang ist, weil manchmal das Leben dazwischenkommt, greift einen wichtigen Punkt auf: Gute Pläne können manchmal auch in Frage gestellt werden, ohne dass man sich selbst als zu faul oder zu unfähig darstellen sollte.

Der Ausfüllteil gefällt mir sehr gut. Ich mag, dass am Anfang eine Monatsübersicht ist, sodass man das Journal wirklich als (zumindest kurzzeitigen) Kalender verwenden kann. Der Monatsüberblick ist für mich nicht ganz so nötig, die Wochenplanung und Übersicht hingegen ist wieder toll. Man kann sich so von vorn herein einzelne Ziele setzen und auch den Wochenfokus bestimmen. Die Tagesseiten sind schlicht, umfassen aber alles Notwendige in meinen Augen. Die Unterscheidung zwischen dem Kuchenstück „Tages-Fokus“ (also die Hauptaufgabe), der Sahnehaube (To-Do) und der Kirschen obendrauf (nicht so wichtige To-Dos) ist schön anschaulich. Was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte (zusätzlich zu Gedanken, Ideen und Erfolg als Tagesreflexion) wäre eine Art Bewertungssystem gewesen, vielleicht mit Smileys oder einem Strahl: Wie zufrieden bist du mit deinem Tag? Ansonsten finde ich, dass das Buch etwas abrupt endet, nachdem die Wochen vorbei sind. Hier Hätte ich mir vielleicht noch einige weitere Seiten, auch zur Reflexion gewünscht.

Insgesamt gefällt mir das 6-Minuten-Erfolgsjournal wirklich außerordentlich gut. Vor allem der sehr motivierende Einführungsteil und die hilfreiche Seitengestaltung sind top. Anders als beim Vorgänger, bei dem mir die Abwechslung gefehlt hat, ist hier eben genau dies kein Problem. Denn durch die gleich strukturierten Seiten findet man seinen eigenen Flow. Das Buch ist schön übersichtlich und sehr hilfreich für eine gezielte Alltagsplanung. Ich werde es auf jeden Fall weiter benutzen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]