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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2022

Seine letzte Trilogie

City on Fire
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Leider konnte ich Don Winslow nicht auf seiner Lesereise in Deutschland hören und sehen, aber ich habe ein sehr eindringliches Interview mit ihm gehört, in dem er auch über das Ende seiner Autorentätigkeit ...

Leider konnte ich Don Winslow nicht auf seiner Lesereise in Deutschland hören und sehen, aber ich habe ein sehr eindringliches Interview mit ihm gehört, in dem er auch über das Ende seiner Autorentätigkeit sowie seine Zukunftspläne sprach. Dabei ist die Trilogie mit dem Auftakt des Thriller "City on Fire" bereits beendet; Winslow sieht seine Bestimmung nun dort, wo er durch seinen Einfluss mehr erreichen kann als im schriftstellerischen Wirken.

"City on Fire" ist nicht der erste Winslow-Roman, den ich gelesen haben. Wie schon vorher beeindruckt mich der Autor durch seiner atmosphärischen Studien und das stets präsente Lokalkolorit des Hafenortes auf Rhode Island. Winslow selbst ist an der Küste Rhode Islands aufgewachsen und kennt die Gegend, von der er schreibt, also sehr gut.

Wieder einmal begleiten wir Winslow in das Mafiamilieu. Hier geht es um Italiener und Iren in den achtziger Jahren. Der erste Band scheint vor allem dazu zu dienen, die Figuren und das Milieu einzuführen und die beiden anderen Bände vorzubereiten. Dennoch ist auch "City on Fire" recht spannend, wenn man dran bleibt und damit nicht den Faden verliert.

Ich mag vor allem den typisch amerikanischen und manchmal auch poetischen Schreibstil, der aber hin und wieder fast ins Saloppe gleitet. Don Winslow weiß, wovon er erzählt, er hat die Handlung und die Figuren gut durchdacht und meisterhaft ausgearbeitet. Ich würde gern auch die anderen beiden Teile lesen, die bereits vollendet sind. In "City of Dreams" konnte man ja am Ende des Buches bereits hereinlesen. Ich freue mich auf die letzten Bände der Trilogie und des Autors und gebe "City on Fire" natürliche die volle Sternzahl.

Auch das Cover und das Layout des Buches sollte noch erwähnt werden; beide sind besonders gelungen.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Ein ganzer Kosmos

Sei wie ein Baum!
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"Sei wie ein Baum" von Maria Gianferrari und Felicita Sala ist ein wunderschönes Buch, in dem die Menschen mit den vielen Facetten eines Baumes verglichen werden. Kinder erfahren aber auch viel über die ...

"Sei wie ein Baum" von Maria Gianferrari und Felicita Sala ist ein wunderschönes Buch, in dem die Menschen mit den vielen Facetten eines Baumes verglichen werden. Kinder erfahren aber auch viel über die Bäume selbst. So ist "Sei wie ein Baum" eine Mischung aus wissenschaftlichem Buch und ein Vergleich mit den Menschen oder mit dir als Kind.

Manche Begriffe wie "Ökosystem" scheinen mir hier für Kinder noch nicht passend. Da bekommt man ja selbst beim Erklären noch Probleme. Auch Splintholz und Kernholz sind für Kinder noch kaum zu verstehen, aber man muss da wohl einfach darüber hinweg sehen, und Kinder können das ja auch.

Besonders gut gefällt mir die innere Umschlagseite vorn und hinten mit den Silhouetten der Blätter und den Namen der Bäume. Dabei hätte ich mir eher nur die heimischen Bäume gewünscht, aber erstens sind die Autorinnen sicher Italienerinnen, wo z.B. der Olivenbaum eine sehr große Rolle spielt, zweitens sind die meisten Bäume auch heimisch. Nur der Baobab scheint mir hier eher fehl am Platze. Und schade ist auch, dass die vordere Umschlagseite identisch mit der hinteren ist.

Das Buch ist wunderschön illustriert und gibt am Ende auch noch Tipps, um Bäume zu schützen. Im Vergleich dazu gibt es aber auch noch Tipps, um im eigenen Umfeld zu helfen. Das Ende passt also genau zur Message des gesamten Buches. Ganz hinten gibt es dann noch eine sehr naturwissenschaftliche Seite über den Baum, die für Kinder möglicherweise noch nicht so interessant ist, aber sie gibt viele Informationen, und ich finde sie besonders wertvoll.

Ich liebe Bäume und ich liebe dieses Buch. Vielleicht kann man hiermit erreichen, dass Kinder Bäume auch genauer anschauen. Vielleicht können Eltern mit ihren Kindern auch eine Blättersammlung anlegen, falls sie es nicht in der Schule machen. Es gibt so viele Möglichkeiten, um Bäume wertzuschätzen; das Buch leistet einen Beitrag dazu.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Wenig Buch fürs Geld

Salate zum Sattessen
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"Salate zum Sattessen" aus der GU-Reihe 'Magic Cooking' ist ein sehr hochwertiges Kochbuch mit festem Einband und der Größe der GU-Bücher, die wir in der Jugend schon so liebten (klein, relativ quadratisch, ...

"Salate zum Sattessen" aus der GU-Reihe 'Magic Cooking' ist ein sehr hochwertiges Kochbuch mit festem Einband und der Größe der GU-Bücher, die wir in der Jugend schon so liebten (klein, relativ quadratisch, früher für wenig Geld mit flexiblem Einband). Die Autorin, Tanja Dusy, scheint dabei eher nebensächlich, ist sie doch auf dem Cover gar nicht genannt.

Was Magic Cooking wirklich ist, hat sich mir in diesem Buch nicht erschlossen. Es enthält 21 Rezepte, die meisten davon wirklich schön, Tipps und einige schöne Fotographien. Dabei ist das Register hinten im Buch wirklich irreführend, denn man bekommt das Gefühl, es seien sehr viele Rezepte, dabei sind diese nur mehrfach - nach Zutaten - aufgeführt. Aber dem ist gar nicht so, es bleibt bei - nur - 21 Rezepten.

Das Buch ist in drei Rezeptteile eingeteilt:

Ganz pur
Ganz klassisch
Ganz kreativ

Was genau ganz pur sein soll (einfache Rezepte laut Buch), weiß ich nicht. Aber die Rezepte sind sehr ansprechend, die meisten auch kochbar. Ich esse nicht speziell, mag aber auch nicht alle Zutaten. Die Zutatenliste ist oft lang, man muss also planen und sicher auch immer vorher einkaufen. Aber es kommen nicht allzu viele sehr 'exotische' Zutaten vor, und manchmal kann man die auch weglassen. Es ist jedoch oft auch aufwendiger. Dafür sind es dann wirklich Salate zum Sattessen.

Die Tipps haben mir gut gefallen, wobei es wirklich nicht stimmt, dass im amerikanischen Caesar Salad oft Sardellen zu finden sind (Parmesan schon). Der Caesar Salad ist einer meiner Favourites, und ich habe ihn hunderte Male in den USA gegessen - Sardellen hätte man noch nicht mal wahlweise bekommen - nie! Der Tipp zu der Krümmung der Garnelen ist gut - ich werde mal darauf achten!

Alles in allem gefällt mir "Salate zum Sattessen" gut, aber die Magie fehlt doch, und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt leider nicht so recht. Dann würde ich doch lieber wieder den flexiblen Einband zum halben Preis kaufen!

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Topographie (s)einer Kindheit und Spurensuche

Beifang
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"Beifang" von Martin Simons ist ein eher unscheinbarer, jedoch wortgewandter und geistreicher Roman, der sicher viel Autobiographisches in sich trägt. Simons erzählt von einer Kindheit, von seinder Kindheit ...

"Beifang" von Martin Simons ist ein eher unscheinbarer, jedoch wortgewandter und geistreicher Roman, der sicher viel Autobiographisches in sich trägt. Simons erzählt von einer Kindheit, von seinder Kindheit möglicherweise auch. Durch einen Fund im Elternhaus werden Fragen aufgeworfen, und Rätsel wollen gelöst werden.

Frank, der Ich-Erzähler, stammt selbst aus dem Ort Beifang und hat sich bisher nicht viel aus Elternhaus und der Familie gemacht. Doch nun, wo das Haus verkauft wird, wird er sich erst der Lage bewusst, denkt zurück an seine Kindheit, und auch das Haus gewinnt nun an Bedeutung. Dass Frank mit seinem eigenen Leben hadert, dass er fast bindungsunfähig scheint, dass er nicht zufrieden ist - könnte dies sogar mit seiner Familiengeschichte zusammenhängen oder zu erklären sein? Frank macht sich auf Spurensuche mit Hindernissen, denn von seinem Vater sind keine Auskünfte zu erwarten...

Leser und Leserinnen im Alter des Autors oder gar älter werden möglicherweise viel Bekanntes in "Beifang" erkennen. Eine Generation, deren Eltern und Großeltern den Krieg miterlebt haben, haben dieses Erbe getragen, oft auch unbewusst. Ich konnte mich daher gut in Frank und seine Probleme sowie seine Familiengeschichte hineinversetzen. Oft fühlte ich mich getroffen und betroffen.

Frank, der Ich-Erzähler, hat Antworten gesucht und dabei recht viel Beifang mitbekommen, den man nicht so wie die Fischer einfach wieder ins Meer werfen, kann. Aber Frank hat Antworten bekommen, viele andere haben dies nicht, weil doch so viel verschwiegen wurde.

"Beifang" scheint vom Cover her ein Roman, der nicht auf den ersten Blick beeindruckt. Er wird daher vielleicht weniger Beachtung finden, als ihm gebührt. Der Roman ist eher für Leserinnen und Leser ab ca. 50 Jahren zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Etwas mehr erwartet

Du bist mehr als genug
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Sarah Desais "Du bist mehr als genug" ist ein Buch, das helfen soll, den eigenen Selbstwert zu erkennen und zu nutzen, sprich, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen. Das Buch besteht vor allem aus ...

Sarah Desais "Du bist mehr als genug" ist ein Buch, das helfen soll, den eigenen Selbstwert zu erkennen und zu nutzen, sprich, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen. Das Buch besteht vor allem aus Denkanstößen und Übungen, die in Richtung Atemübungen bis Meditation gehen. Es gibt auch Rituale und Checklisten, kleine Geschichten und immer wieder so etwas wie ein Vorwort vor den Übungen (ist auch immer ein Denkanstoß).

Insgesamt ist die Idee des Buches gut, aber so viele Übungen kann ja keiner machen. Da muss man sich etwas aussuchen, was man dann auch öfters praktizieren kann. So, wie es gestaltet ist, erschlägt einen das Buch aber mit den Übungen. Dabei ist das Layout und die Gestaltung der Seiten sehr übersichtlich, ansprechend, gut lesbar, aber bei den Übungen muss man wohl eher gleich eine Auswahl treffen oder das Buch über eine lange Zeit hin häppchenweise durcharbeiten.

Ganz wunderbar finde ich so manche Liste oder auch Checkliste, besonders die Checkliste der Selbstfürsorge (S. 102) oder die Liste der Ressourcenquellen (S. 114). So wird wohl jeder und jede in dem Buch seine Seiten finden, die ihm und ihr guttun.

Insgesamt habe ich etwas gemischte Gefühle bei diesem Buch. Ich habe mir meine Seiten gemerkt und werde diese immer wieder aufschlagen. Es sind aber nicht so viele.

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