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Veröffentlicht am 26.05.2024

Eine lebende Legende

Der Spiegelorden
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"Der Spiegelorden" von Andi Bottlinger ist ein Fantasy-Buch, in das man ganz eintauchen konnte.
Das Land Gerien ist in Gefahr, es gibt Kämpfe und Krieg, schon am Anfang geht eine Schlacht verloren. Die ...

"Der Spiegelorden" von Andi Bottlinger ist ein Fantasy-Buch, in das man ganz eintauchen konnte.
Das Land Gerien ist in Gefahr, es gibt Kämpfe und Krieg, schon am Anfang geht eine Schlacht verloren. Die Hoffnung des Landes liegt auf dem kleinen Mädchen Nauri, die die Wiedergeburt der mächtigen Magierin Nauranda sein soll. Es wird alles dafür getan, sie und ihr Leben zu schützen. Aber auch der Feind, der Weltherrscher Arandes scheint genau hinter ihr her zu sein. Warum das so ist und wie alles zusammenhängt erfährt man in der Geschichte erst so nach und nach.
Vom Inhalt kann man hier gar nicht viel mehr verraten, um das Lesevergnügen nicht zu stören, es ist eine Geschichte, die davon lebt, sich langsam zu entfalten.
Die Welt und ihre Bewohner werden gut ausgearbeitet, es macht viel Spaß alles zu erkunden.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven, ein Attentäter, die Königin, ein Hochlandkrieger, sie alle erleben etwas anderes und doch eint sie ein gemeinsames Ziel. Das ist gut gemacht.
Zwischendurch taucht man in die alten Legenden des Reiches ab und bekommt die Geschichte erzählt, die sich nahtlos in die Gegenwart einfügt.
Der Schreibstil ist gut lesbar, alles ist vorstellbar und logisch beschrieben und auch eine Prise Humor fehlt hier nicht.
Das Ende hat mir gefallen, obwohl ich mir hier auch gut eine Fortsetzung vorstellen könnte.
Es wären 5 Sterne geworden, wenn es nicht kleinere Fehler in der Umsetzung von er, sie und es gegeben hätte.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Sommerhaus mit Baumhaus

Das Baumhaus
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"Das Baumhaus" von Vera Buck ist für mich der zweite Thriller dieser Autorin und er gefiel mir sogar noch besser als der erste.
Rosa Lundqvist hat ein ausgefallenes Interessengebiet, sie untersucht die ...

"Das Baumhaus" von Vera Buck ist für mich der zweite Thriller dieser Autorin und er gefiel mir sogar noch besser als der erste.
Rosa Lundqvist hat ein ausgefallenes Interessengebiet, sie untersucht die Auswirkung von Verwesung auf die Vegetation und nach so einigen Tierskeletten findet sie auch das eines Kindes.
In dem gleichen Waldgebiet in Schweden beziehen Henrik und Nora mit ihrem fünfjährigen Sohn Fynn ein Sommerhaus am See, dass Henriks Großvater gehörte.
Anstelle Ruhe und Entspannung schlägt die Stimmung hier sehr schnell in Bedrohung und Angst um. Und das auch schon bevor Flynn spurlos im Wald verschwunden ist.
Die Erzählperspektiven wechseln sich hier ab, sind aber immer eindeutig gekennzeichnet und so zeichnet sich nach und nach ein Bild des Geschehens. Sehr viel spielt sich hier auch in Rückblicken und Erinnerungen ab, die nach und nach neue Aspekte hervorbringen.
Immer wenn ich dachte, ich weiß sicher, worauf es hinausläuft, kam nochmal eine Wende im Geschehen. Das ist sehr geschickt gemacht.
Das Buch ist sehr atmosphärisch und durchweg spannend, für mich gab es keine Längen. Einzig das Ende fand ich nicht ganz so überzeugend, was mir das Leseabenteuer aber nicht schmälerte.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Unterwegs im Innen und Außen

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
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"Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks ist ein langsames Buch, eine Erzählung, die sich viel Zeit lässt, ihre Wunder vor uns auszubreiten. Also eher nichts für die ...

"Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks ist ein langsames Buch, eine Erzählung, die sich viel Zeit lässt, ihre Wunder vor uns auszubreiten. Also eher nichts für die eiligen Lesenden.
Wir sind hier unterwegs in einem Zug, einem stark gepanzerten Zug, auf einer langen Strecke zwischen China und Russland. Die Strecke führt mitten durch das Ödland, von dem man nur aus Erzählungen und Büchern weiß. Der titelgebende Ratgeber, verfasst von Rostow, wird hier auch öfter zitiert.
Die Geschichte begleitet hier einige wenige, ausgesuchte Reisende, die man im Verlauf immer besser kennenlernt. Jeder von ihnen verfolgt noch sein ganz eigenes Ziel.
Hauptsächlich begleiten wir Zhang Weiwei, das Zugkind, die in diesem Zug ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat, sie macht auf dieser Reise eine Bekanntschaft, die ihr Leben komplett verändert.
Oft sieht man auch durch die Augen von Maria, die unter falschen Namen reist, um den Ruf ihres Vaters wieder herzustellen. Sie ist eine sehr intelligente und auch mutige Frau, die sich auch offen zeigt, für Erscheinungen und Gegebenheiten, abseits alles gewohnten Denkens.
In diesem Buch gibt es Fantasy und es ist doch kein reines Fantasy-Buch. Es ist eine Geschichte, die sich langsam entfaltet und dann in einem nachhallt, auf eine gute Art und Weise.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Mit den Folgen leben

Leuchtfeuer
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"Leuchtfeuer" von Dani Shapiro ist eine Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.
Sarah und Theo haben ein einschneidendes Erlebnis in ihren Jugendjahren, es wird ihre Leben für immer verändern. Aber ...

"Leuchtfeuer" von Dani Shapiro ist eine Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.
Sarah und Theo haben ein einschneidendes Erlebnis in ihren Jugendjahren, es wird ihre Leben für immer verändern. Aber nicht nur ihre, die Entscheidung traf der Vater, der auch immer mit den Folgen kämpfen muss.
Im Verlaufe der Erzählung werden hier schwerwiegende Themen angesprochen, fast schon zu viele für ein Buch. Es geht um Schuld und Unschuld, um Richtig oder Falsch, um Alkoholsucht und Trauer, aber auch um Familie, Liebe und den Tod.
Man kann Entscheidungen treffen, für sich und für andere und diese können schwerwiegende Folgen haben. Sie haben auch einen moralischen Wert, all das wird hier sehr einfühlsam aufgearbeitet.
Die Erzählweise ist nicht chronologisch, aber das passt hier alles sehr gut so. Die Charaktere werden gut beschrieben, obwohl sie mir immer etwas fremd bleiben. Die ganze Geschichte und das Ausmaß der Entfremdung setzt sich erst nach und nach für die Lesenden zusammen, ein Bild, dass langsam entsteht und sprachlos macht.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Genial geschrieben

Trophäe
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"Trophäe" von Gaea Schoeters ist ein Roman, der unter die Haut geht, einem auch lange nach dem Lesen nicht in Ruhe lässt, einen nachdenklich macht.
Wir begleiten hier Hunter, einen reichen, weißen Mann, ...

"Trophäe" von Gaea Schoeters ist ein Roman, der unter die Haut geht, einem auch lange nach dem Lesen nicht in Ruhe lässt, einen nachdenklich macht.
Wir begleiten hier Hunter, einen reichen, weißen Mann, zu einem seiner liebsten Hobbys, die Jagd und das sammeln von Trophäen. Obwohl das auch ein Hobby seiner Frau ist.
In Afrika ist er auf der Jagd nach dem letzten Tier, dass dann seine Big Five vollmacht.
Diese Natur in Afrika und auch die Jagd selber sind hier meisterhaft beschrieben, man hat die Szenen direkt vor Augen, kauert selbst mit angehaltenem Atem im Gebüsch und spürt die Anspannung, auch Angst. Das sind großartige, aber für jeden Tierfreund auch fürchterliche Szenen.
Das Buch zieht einen direkt in seinen Bann, ich konnte es nicht mehr weglegen, auch wenn schnell klar wird, worauf es hinausläuft.
Dieses Vorhalten eines Spiegels, des moralischen Widerstreites, der auch in Hunter zu spüren ist, das tut schon weh. Hier wird so einiges in sein Gegenteil verkehrt, die Wucht der Aussagen damit verstärkt, das ist sehr gut gemacht und gelungen.
Reiche weiße alte Männer, die sich einreden, etwas Gutes zu tun, hier kann man das sehr schön mitfühlen, ja fast erleben.
Mich hat dieses Buch tief beeindruckt, auch wenn es stellenweise schwer zu ertragen war.

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