"Abgeheftet" von Stefanie Steenken ist ein wundervolles Buch über Poesie, die sich mit dem Festhalten, Loslassen und Ankommen beschäftigt.
Die Illustrationen von Heike Niderehe passen hier perfekt zu den ...
"Abgeheftet" von Stefanie Steenken ist ein wundervolles Buch über Poesie, die sich mit dem Festhalten, Loslassen und Ankommen beschäftigt.
Die Illustrationen von Heike Niderehe passen hier perfekt zu den Worten und fühlen sich sehr gut in das Gesagte ein.
Die Gedichte sind sehr ehrlich und beschreiben sehr gut Gefühle und Gedanken, auch Ängste, die mich persönlich angerührt haben. Es geht um die Liebe, den Beginn und auch das Ende davon, vom Zusammenstehen und einander Fernsein. Für alles wurden hier sehr treffende Worte gewählt.
Ich habe alle Verse gelesen und doch nehme ich das Büchlein immer wieder gerne zur Hand, um wieder darin zu lesen, Trost zu suchen und in den Bildern zu versinken.
Eine große Empfehlung für alle Liebhaber von Poesie und auch für die, die es mal versuchen wollen.
"Das Leben vor uns" von Kristina Gorcheva-Newberry ist ein ganz wunderbarer Roman, der noch lange in mir nachhallen wird und an den ich noch oft zurückdenken werde. Diesen Effekt lösen nicht allzu viele ...
"Das Leben vor uns" von Kristina Gorcheva-Newberry ist ein ganz wunderbarer Roman, der noch lange in mir nachhallen wird und an den ich noch oft zurückdenken werde. Diesen Effekt lösen nicht allzu viele Bücher bei mir aus.
Im Mittelpunkt stehen hier Anja und Milka, zwei beste Freundinnen in der Zeit ihrer Kindheit und Jugend. Im Mittelpunkt steht aber auch die Sowjetunion, in den Jahren des Umbruchs, ihres Zerfalls. Die Mädchen wachsen in Moskau auf, in recht ärmlichen Verhältnissen, man kann beim lesen die Kälte der langen Winter und die Entbehrungen im Alltag fast spüren. Man spürt aber auch ihr Glück, sich gegenseitig zu haben und die Sommer auf der Datscha mit dem wunderschönen Apfelgarten zu verbringen. In den Familien selbst gibt es genauso viele Probleme, wie in dem sich wandelnden Staat. Bei Anja wird politisch kontrovers diskutiert und bei Milka lauert Lieblosigkeit und noch Schlimmeres im Verborgenen.
Trotzdem sehnen sich die Mädchen nach der Zukunft, der Liebe, dem Ausbruch. Sie träumen bei der Musik von Freddie Mercury von der Freiheit, von Amerika, vom Leben. Sie machen die ersten Erfahrungen mit Jungen, mit Alkohol, mit gemeinsamen Ausflügen. Ihre Jugend ist zwar von vielem überschattet, aber man spürt ihre überbordende Lust auf das Leben, die Zukunft.
Einschneidende Ereignisse bringen eine Wende in den Lebenswegen und im zweiten Teil erzählt Anja von ihrem Leben in Amerika, wo sie studiert und geheiratet hat. Aber sie fährt auch nochmal zurück in ihren Apfelgarten und um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten.
Dieses Buch hat mich stark erschüttert, grade weil ich diese Zeiten des politischen Umbruchs auch fast in dem Alter erlebt habe und ich den Vergleich zu der Sowjetunion gut ziehen konnte, aber vor allem auch, weil die Autorin einen wunderbaren Schreibstil hat. Ihre Beschreibungen sind fast poetisch, sie zeichnet Bilder in meinen Kopf, wie auf eine Leinwand. "Seit meiner Kindheit liebte ich die frühen Morgenstunden, wenn der Tag neu war und Hunderte kleiner, zusammengefalteter Träume enthielt, wie Blütenblätter in einer Blume."
Sehr gut wurden in diesem Buch reale politische und historische Ereignisse mit dem Leben der Protagonistin verknüpft, man beginnt diese Zeit und ihre Menschen und Gedanken zu verstehen. Eine absolute Leseempfehlung von mir.
"Im Feuer" von Pernilla Ericson ist der erste Fall einer neuen Krimi-Reihe rund um Lilly Hed.
Ich habe das Buch in der ungekürzten Hörbuchversion gehört, die wunderbar von der Sprecherin Ulrike Kapfer ...
"Im Feuer" von Pernilla Ericson ist der erste Fall einer neuen Krimi-Reihe rund um Lilly Hed.
Ich habe das Buch in der ungekürzten Hörbuchversion gehört, die wunderbar von der Sprecherin Ulrike Kapfer umgesetzt war. In der Dauer von fast 10 Stunden schafft sie es, jeder Person ihre eigene Stimme zu verleihen und Emotionen glaubhaft auszudrücken.
Lilly hat sich von der Polizei Stockholm versetzen lassen, an einen kleinen, ruhigen Ort in der Provinz. Es ist Sommer und es ist brütendheiß und es ist trocken, die Waldbrandgefahr ist hoch. Die Situation ist mir gut greifbar, da es hier in diesem Sommer auch so heiß und trocken ist und die Wälder rundum brennen. Die Gefahr ist fast greifbar. Schon bald fordert das Feuer das erste Opfer und es bleibt nicht bei dem einen.
Die Frage ist, wer steckt dahinter und warum? Oder war alles doch bloß ein Unfall?
Als Leser weiß ich hier in manchen Dingen mehr als die Ermittlerin, was die Spannung aber irgendwie sogar noch erhöht. Die Geschichte ist sehr intelligent und geschickt aufgebaut und wartet noch mit unerwarteten Wendungen auf.
Die traurigen aktuellen Verbindungen mit Brandstiftungen und klimatischen Veränderungen geben der Geschichte noch einen viel eindringlicheren Unterton. Hier werden Verbrechen begangen ohne Spuren zu hinterlassen.
"Verschollene Erinnerung" von Drea Summer ist ein Thriller, der in Norwegen handelt. Ich habe schon andere Bücher der Autorin gelesen und dieses hier hat mir bis jetzt am besten gefallen. Die Spannung ...
"Verschollene Erinnerung" von Drea Summer ist ein Thriller, der in Norwegen handelt. Ich habe schon andere Bücher der Autorin gelesen und dieses hier hat mir bis jetzt am besten gefallen. Die Spannung wird gleich am Anfang aufgebaut und zieht sich dann durch das komplette Buch.
Thore ist ein Immobilienmakler, der gleich zu Beginn verhaftet wird. Ihm wird vorgeworfen, seine Frau Lana brutal ermordet zu haben. Das Schlafzimmer der beiden schwimmt in Blut und Lana ist verschwunden. Thore war joggen und hat Erinnerungslücken und keine Zeugen.
Thore beteuert seine Unschuld, da Lana seine große Liebe ist, aber aufgrund der Fülle an Indizien fängt er bald an, an seinem eigenen Verstand zu zweifeln. Das ist in kurzen Kapiteln sehr spannend und gut beschrieben. Das Buch schafft es, eine sehr bedrohliche Atmosphäre zu schaffen und in seinen Bann zu ziehen.
Bis zum Ende hat man gerätselt und überlegt, wie wohl alles zusammenhängen könnte, bis die Autorin mit einem Twist es schafft, alles glaubhaft aufzulösen. Die Story gefällt mir, die Protagonisten sind glaubhaft, wer gute und spannende Unterhaltung sucht, ist mit diesem Buch bestens beraten.
"Das Haus der stummen Toten" von Camilla Sten ist ein Thriller, der uns aus zwei verschiedenen Zeitperspektiven erzählt wird.
Eleanor hat eine Gesichtserkennungsschwäche, deshalb kann sie den Mörder ihrer ...
"Das Haus der stummen Toten" von Camilla Sten ist ein Thriller, der uns aus zwei verschiedenen Zeitperspektiven erzählt wird.
Eleanor hat eine Gesichtserkennungsschwäche, deshalb kann sie den Mörder ihrer Großmutter, den sie noch am Tatort antraf, nicht identifizieren. Schlimmer noch, er könnte ihr jederzeit unerkannt über den Weg laufen.
Um das Erbe zu sichten und zu sortieren, fährt sie mit ihrem Freud, ihrer Tante und einem Anwalt zu einem Hof namens Solhöga. Niemand weiß genaueres über dieses Anwesen, dass zu Lebzeiten der Großmutter gemieden wurde und sehr abgeschieden liegt.
In dem Landhaus kommt es dann zu einem seltsamen Ereignis nach dem anderen und die Gruppe muß um ihr Leben fürchten Dazwischen gibt es immer wieder Kapitel aus der Vergangenheit des Hauses und der Großmutter, bis sich daraus eine komplette Geschichte entfaltet.
Das Buch liest sich aufgrund der Kurzen Kapitel schnell und es gibt auch eine gewisse Spannung. Allerdings war viel zu schnell klar, worauf alles hinausläuft.
Mir persönlich hat die Geschichte der Familie in der Vergangenheit merklich besser gefallen als die doch etwas arg konstruierte der Gegenwart.