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Veröffentlicht am 17.03.2022

Gewissensfrage

Der zweite Sohn
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"Der zweite Sohn" von Loraine Peck ist ein Thriller, aber auch eine sehr spannende Familiengeschichte.
Ivan Novak wird beim rausbringen des Mülls vor seinem Haus erschossen und sein Vater Milan fordert ...

"Der zweite Sohn" von Loraine Peck ist ein Thriller, aber auch eine sehr spannende Familiengeschichte.
Ivan Novak wird beim rausbringen des Mülls vor seinem Haus erschossen und sein Vater Milan fordert Rache. Er ist der Chef eines kroatischen Gangsterclans, der einen serbischen Clan beschuldigt und sein zweiter Sohn Johnny, soll sich jetzt darum kümmern. Johnny liebte seinen Bruder sehr, aber er liebt auch seine Frau Amy und seinen kleinen Sohn Sasha und er möchte niemanden töten. Amy möchte ganz aus diesem Milieu verschwinden und stellt Johnny damit vor die Wahl, ob er zu seinem Vater und der Gang hält oder zu Frau und Kind.
Johnny überlegt sich einen ausgeklügelten Plan, um irgendwie beiden Seiten gerecht zu werden, aber natürlich läuft da nicht alles so, wie geplant. Der Schreibstil hier hat mir sehr gefallen, die Charaktere werden gut vorgestellt und die Spannung langsam aufgebaut. Ganz besonders gefällt mir hier auch die Darstellung der verschiedenen Familien mit ihren nationalen Traditionen. Erzählt wird die ganze Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Johnny und Amy, wodurch ganz verschiedene Perspektiven entstehen. Die meisten der Charaktere sind nicht sympathisch, was sich für mich bein lesen aber noch echter und glaubhafter anfühlt.
Alles ist logisch und nachvollziehbar beschrieben und es gab auch noch eine überraschende Wendung zum Ende der Geschichte. Ab der Buchmitte wollte ich das Buch dann gar nicht mehr weglegen, weil es da so richtig spannend wurde. Ein empfehlenswerter Thriller aus der Welt der Bandenkriege.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Big Brother im Alltag

Die Kinder sind Könige
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"Die Kinder sind Könige" von Delphine de Vigan ist in meinen Augen ein kleines Meisterwerk. Hier wird man in die Geschichte von Melanie und ihrer Familie geradezu hineingezogen.
Melanie träumt schon sehr ...

"Die Kinder sind Könige" von Delphine de Vigan ist in meinen Augen ein kleines Meisterwerk. Hier wird man in die Geschichte von Melanie und ihrer Familie geradezu hineingezogen.
Melanie träumt schon sehr zeitig von einer Karriere in den Medien in den Formaten, in den sowas anfing, wie "Big Brother". Sie versucht sich auch darin, hat aber nicht den gewünschten Erfolg. Jetzt, zusammen mit ihrer Familie, hat sie den Erfolg und zwar in großem Stil. Zu ihrer Familie gehören ihr Mann Bruno, der Sohn Sammy und ihre Tochter Kimmy.
Melanie filmt ihr komplettes Leben und lässt damit sämtliche Zuschauer, und sie hat sehr viele, daran teilhaben. Damit hat sie sehr viel Erfolg und finanziert auch ihren Lebensstil. Ihr Traum von der medialen Aufmerksamkeit scheint erfüllt.
Doch dann kommt Kimmy nicht vom spielen vor dem Haus zurück, sie verschwindet von einer Minute auf die andere. Und alle Zuschauer wussten, wo sie war und was sie grade tat.
Es ist eine sehr eindrückliche Geschichte, die hier erzählt wird, es ist kein Thriller, aber es ist sehr spannend. Im ersten Teil des Buches wird die Geschichte von Melanie erzählt und wie es dazu kam, dass sie von medialer Aufmerksamkeit träumte.
Der Hauptteil des Buches beschäftigt sich mit Kimmys Verschwinden und den Geschehnissen der Suche nach Kimmy.
Zum Abschluss gibt es noch einen Blick in die Zukunft, die das Geschehen aufarbeitet und das Buch sehr gut abschliesst.
Dieses Buch ist sowas von aktuell und auch wichtig, es hilft zu verstehen, was das alles mit den Menschen macht, dieses ständige Teilen und Filmen und im Mittelpunkt stehen. Man bekommt hier sehr viele Aspekt zum nachdenken und verarbeiten geboten. Mir ging das Schicksal dieser Kinder sehr unter die Haut und ich würde diese Lektüre gerne jedem weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Verlockende Magie

Mothman
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"Mothman" von Peter Hohmann würde ich jetzt als einen sehr spannenden Vertreter der Urban Fantasy bezeichnen.
Leo Falkenthal ist der Junge ohne Vergangenheit. Er hat einen Bruder und ansonsten ist seine ...

"Mothman" von Peter Hohmann würde ich jetzt als einen sehr spannenden Vertreter der Urban Fantasy bezeichnen.
Leo Falkenthal ist der Junge ohne Vergangenheit. Er hat einen Bruder und ansonsten ist seine Herkunft ungeklärt. Er arbeitet für einen Chef, den er nicht mag in einer Werbeagentur und hält seine Wohnung und seinen Tagesablauf pedantisch in Ordnung.
Doch wenn er anfängt nach Antworten zu suchen, wenn er nachts schreiend aus Träumen erwacht, dann dringt etwas in sein Leben ein. Und das ist nicht nur ein Albtraum, nein, es ist echt. Leo entwickelt Fähigkeiten, die magisch sind und ihm unerklärlich. Nur einer glaubt ihm seine Geschichte vom Mottenmann, sein Freund Mario, ein Nerd und sein bester Freund.
Ganz allmählich entwickelt sich diese Geschichte dann zu einem Action-Thriller mit magischen Einschlägen und nimmt einen mit auf eine rasante Verfolgungsjagd, die eine Spur der Verwüstung hinterlässt. Nebenbei bekommt man noch einen tiefen Einblick in die Welt der Esoterik und Magie, den ich sehr faszinierend fand.
.Die Protagonisten hier fühlen sich unglaublich echt und wahrhaftig an, der Schreibstil weiß mit bildhaften Beschreibungen und einem absolut sympathischen Humor zu überzeugen. Dieses Buch hat sich so gut und flüssig gelesen, dass ich absolut begeistert von dieser Geschichte bin.
Am Ende werden die wichtigen Fragen geklärt, es bleibt aber auch noch genug der Fantasie des Lesers überlassen. Ich kannte noch keine Geschichte dieses Autors, da habe ich definitiv was verpasst und ich werde ganz sicher noch mehr Bücher von Peter Hohmann lesen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Kriminalität in Dublin

Boom Town Blues
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"Boom Town Blues" von Ellen Dunne ist der dritte Teil einer Krimi-Reihe um die Ermittlerin Patsy Logan. Die anderen Bände habe ich noch nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme mich in das Geschehen ...

"Boom Town Blues" von Ellen Dunne ist der dritte Teil einer Krimi-Reihe um die Ermittlerin Patsy Logan. Die anderen Bände habe ich noch nicht gelesen, hatte aber keinerlei Probleme mich in das Geschehen einzufinden.
Patsy Logan hat eine Auszeit von ihrer Arbeit beim LKA in München und die verbringt sie bei ihrer irischen Cousine Sinead in Dublin. Kaum angekommen, wird in der österreichischen Botschaft eine deutsche Praktikantin bei einem Empfang vergiftet. Um politischen Verwicklungen aus dem Weg zu gehen, unterstützt sie das irische Team.
Es gibt auch noch andere Opfer, von denen berichtet wird und erst nach und nach stellt sich hier heraus, ob und wie die einzelnen Fälle zusammenhängen.
Der Krimi ist vielschichtig aufgebaut und wir haben hier die aktuellen Probleme von Patsy mit ihrem Mann und dem Leben in München. Dann geht es um Ermittlungen, die sie zum Tod ihres Vaters führt, der sehr mysteriös und auch nicht gesichert ist.
Der aktuelle Fall führt tief in das irische Wirtschaftsystem, dreht sich um die Krise in der Finanz-und Immobilienwelt. Die Fakten, die man dazu kennen muss, sind geschickt in die Geschichte eingeflochten.
Der Krimi ist nicht gleichbleibend spannend, findet zum Ende aber nochmal eine überraschende Wendung. Mir sind es hier teilweise schon zu viele Themen, die in das Buch gebracht werden, vielleicht fehlt mir hier aber auch das Wissen aus den vorigen Büchern.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr,sie findet treffende Worte und sie schreibt mit viel Humor. Es ist kein seichter Krimi, sondern man muss sich hier schon etwas mehr mit dem Thema beschäftigen, das gefiel mir sehr. Ich werde ganz sicher noch weitere Bücher von ihr lesen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Mord im alten Hamburg

Hafenmörder
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"Hafenmörder" von Christoph Elbern ist ein Kriminalroman in einer packenden historischen Szenerie.
Wir befinden uns hier im Hamburg de Jahres 1904 und es werden Mordopfer gefunden. Den Opfern fehlt ihr ...

"Hafenmörder" von Christoph Elbern ist ein Kriminalroman in einer packenden historischen Szenerie.
Wir befinden uns hier im Hamburg de Jahres 1904 und es werden Mordopfer gefunden. Den Opfern fehlt ihr Hut, sie wurden erstochen und auf der Stirn gekennzeichnet. Bei einem Opfer werden Erreger der Cholera festgestellt, das ist der Grund warum Polizist Martin Bucher seinen alten Freund, den Bakteriologen Carl-Jakob Melcher hinzuzieht.
Von da an kümmern sich die beiden Männer gemeinsam um die Aufklärung der Verbrechen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Carl-Jakob erzählt und da die Opfer eher einflussreiche Bürger sind, bekommt man einen Einblick in das Leben und die Politik jener Tage.
Der Täter wird eher bei ärmeren Schichten gesucht, aufgrund einiger weniger Indizien und dadurch erlebt man hier auch die raue Atmosphäre in den Kneipen der Stadt, bei den Hafenarbeitern und in den Armenvierteln.
Historisch ist das sehr interessant dargelegt, auch mit den großen Streiks und verschiedenen Parteien, die Spannung eines Krimis komt erst in der zweiten Hälfte des Buches zum tragen. Da gibt es dann aber nochmal eine überraschende Wendung.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, sie sind sympathisch und aufgeschlossen und ich kann mir sehr gut vorstellen, sie noch in weiteren Fällen zu begleiten.

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